Trockenbauwände auf Estrich - Trennschnitte für Schallschutz?

Diskutiere Trockenbauwände auf Estrich - Trennschnitte für Schallschutz? im Estrich und Bodenbeläge Forum im Bereich Neubau; Hallo, ich habe vor kurzem ein Haus gekauft: Baujahr 1996, mit Stahlbetondecken. Es geht um den Ausbau des Dachgeschosses. Der Vorbesitzer...

  1. #1 schlachtschiff, 22.09.2023
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    Hallo,
    ich habe vor kurzem ein Haus gekauft: Baujahr 1996, mit Stahlbetondecken.
    Es geht um den Ausbau des Dachgeschosses.
    Der Vorbesitzer (Bauherr) hatte ursprünglich beabsichtigt, dort mehrere Räume einzurichten und hat bereits Heizkörper an vorgesehehen Stellen montiert. Von diesem Plan ist er jedoch abgewichen.
    Das Dachgeschoss wurde schließlich als eine einzige große Fläche realisiert, ohne Wände (der Vorbesitzer hat dort Laminat verlegt und eine elektrische Eisenbahn aufgebaut).

    Durchgehend ist 5cm schwimmender Zementestrich verlegt, darunter 5cm Wärme- und Trittschalldämmung mit PE-Folie (laut Baubeschreibung).

    Da ich mit meiner Familie dort einziehe, möchte ich Trockenbauwände aufstellen bzw. habe bereits damit begonnen 75mm-Trockenbauprofile aus Stahl aufzustellen. Es sollen also mehrere Räume entstehen. Der Laminat ist natürlich entfernt.
    Da ich jedoch den bestehenden Estrich behalten (und nicht rausreißen und nach dem Aufstellen von Wänden neu verlegen möchte), wäre in diesem Fall dieser durchgehende Estrich eine Schallbrücke für den Schall zwischen den einzelnen Räumen. Von der Möglichkeit von Setzungen beim Aufstellen auf den Estrich als weiteren Nachteil habe ich auch schon gelesen. Ich weiß, dass das Aufstellen von Wänden auf den Rohboden hinsichtlich Schallschutz und Stabilität zu favorisieren ist.

    Ich habe den Plan, die Trockenbauwände doppelt mit starken schalldämmenden Platten zu beplanken. Ich gehe jedoch davon aus, dass diese Schallbrücke nicht durch eine solche entsprechend starke Beplankung kompensiert werden kann. Ist das so?

    Teilweise ist zu lesen, dass es möglich wäre, "Trennschnitte" durchzuführen, um die Schallübertragung über den Estrich zu verringern. Leider finde ich dazu wenig Konkretes bzw. Widersprüchliches.
    Soll man einfach ne Flex (mit Diamantsägeblatt) nehmen, um den Estrich in Abstand von wenigen Zentimetern vor den einzelnen Wänden jeweils auf beiden Seiten durchgehend bis zur Oberkante der Dämmung durchzuflexen? Kriegt man das so genau hin, ohne die in der Dämmung verlegten Heizungsrohre oder Stromkabel zu durchflexen? Dann mit Dämmwolle, Spachte, Silikon, Randdämmstreifen etc. die entstandenen Fugen füllen ??

    Hoffe, mir kann jemand dazu etwas Konkretes sagen. Danke für eure Hilfe.
     
  2. Alex88

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    Weißt du denn wo genau Kabel oder Rohre liegen? Wenn nicht wird das schwierig
     
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  3. #3 schlachtschiff, 23.09.2023
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    Ja.
    Der Vorbesitzer hatte beim Bau Fotos gemacht, wo erkennbar ist, wo die Rohre und Kabel liegen.
     
  4. #4 schlachtschiff, 28.09.2023
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    Nach einem Gespräch mit dem Vorbesitzer äußerte dieser, es sei Anhydritestrich, KEIN Zementestrich.
     
  5. #5 Gast 85175, 28.09.2023
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    Wenn Du die Möglichkeit hast das zu trennen, dann ist das vom Schallschutz her immer anzuraten. So eine durchgehende Estrichplatte ist ein Schallschutz-GAU...

    Ich würde da aber nicht hingehen und einen schmalen Streifen heraustrennen, ein einseitiger Schnitt, ziemlich nahe des Rands vom UW-Profil wäre mir da lieber. Das bringt einen geringen Punktabzug beim Schallschutz mit sich, aber ein schmaler, evtl. zerbröselnder Streifen, der noch die Möglichkeit hat ggf. seitlich zu "rutschen", bringt sehr viel mehr Punktabzug in anderen Bereichen...

    DAs wird übrigens ne riesen Sauerei. Ein guter Staubsauger und ein einigermaßen Atemschutz sind da Pflicht... Mach es bei schönem Wetter, dann kann dich deine Frau danach mit dem Gartenschlauch abspritzen...
     
  6. #6 schlachtschiff, 28.09.2023
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    Ich habe einen Grundriss erstellt. Es werden die Trockenbauwände für 3 Zimmer, 1 Flur und 1 Bad erstellt.
    Mögliche Trennschnitte sind mit grüner Farbe markiert.
    Sie sind jeweils nur einseitig.
    Wie soll ich mir das praktisch vorstellen:
    Nach dem Fixieren der Bodenprofile gerade Linien auf dem Boden anzeichnen (möglichst auf Höhe der Fußleiste oder noch näher an Profil), dann mit einer Flex mit Diamant-Trennscheibe (ohne Tiefenanschlag) nach Augenmaß eine möglichst gerade Linie in den Estrich schneiden (dabei aufpassen, dass man keine Leitungen trifft). Klingt nicht einfach.

    Dann die ausgeflexten Lücken offen lassen (nicht füllen) und einfach mit dem Fußbodenbelag überlegen? Plan_trennschnitte.jpg Oder eine entsprechende Fuge auch in den Fußbodenbelag machen?
     
  7. #7 Gast 85175, 28.09.2023
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    Gast 85175 Gast

    Wenn ich das ausschreiben müßte, ich müßte erstmal darüber nachdenken welches Gewerk taugliches Gerät für sowas hat. Betonsäger, Estrichleger, Abbruchunternehmen… Mit der handgeführten Flex ist das wirklich schwierig und auch ne riesen Sauerei… Bodensäge / Fugenschneider… ich komm gerade nicht drauf wem ich da anrufen müsste…

    Ich würde das anzeichnen und sägen bevor irgendwelche Profile dran sind…

    Und noch was, man setzt den GK von den Metallständerwänden nicht auf den Boden, zumindest auf der Seite mit dem Schnitt solltest da ne kleine Fuge lassen…
     
  8. #8 Gast 85175, 28.09.2023
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    Gast 85175 Gast

    Jo, der Schnitt dürfte eh nicht groß und homogen genug sein um da einen „Randstreifen“ oder sowas rein zu bekommen und mit irgendwas eher „starrem“ oder auch nur etwas das versprödet, sabotierst den Schnitt ja wieder…

    Das ist alles nicht ganz nach neuester DIN, aber bei einer durchgehenden Estrichplatte hörst sonst halt wirklich jeden Furz…
     
  9. #9 schlachtschiff, 30.09.2023
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    Danke,
    vielleicht eine Flex (180/230 Blatt) mit Führungsschlitten?
    Wird zum Beispiel von Bosch Pro angeboten.
     
  10. Oehmi

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    Gibt auch Absaughauben mit Tiefenanschlag.
    Wenn man dann noch ein Richtscheit oder Bohle fixiert bekäme, könnte man verhältnismäßig gerade und ohne die Riesensauerei trennen.

    Da wo noch möglich, würde ich versuchen den Estrich und Dämmung in Streifen rauszutrennen, Randdämmstreifen reinstellen und dann mit Kanthölzern auffüttern. Dann wäre der Estrich komplett entkoppelt.
     
  11. #11 Hercule, 30.09.2023
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    Bestimmt nicht fachgerecht aber ich hätte im Bereich der Wände den Laminat ausgeschnitten.
    U Profil auf den Estrich geklebt. Profilrahmen erstellt.
    Mineralwolle rein, beplankt, Zarge montiert usw - fertig.
    Wenn man das Raumschalloptimieren will ist das irre viel Mehraufwand im Vergleich zur Verbesserung.
     
  12. #12 Gast 85175, 30.09.2023
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    Jetzt komm schon... Es ist einige wenige Stunden lang eine große Sauerei, aber ohne das hast für immer eine durchgehende Estrichplatte auf Dämmschicht... Also Preis-Leistung von so einem selbstgemachten Trennschnitt, dürfte im Universum der Schallschutzmaßnahmen schon sensationell gut sein...
     
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  13. #13 schlachtschiff, 30.09.2023
    Zuletzt bearbeitet: 30.09.2023
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    Ich weiß, das ist keine Verkaufsplattform - aber um einen Überblick zu kriegen:
    Meint ihr, es ist mit folgendem Werkzeug machbar, relativ genau 5cm Anhydritestrich über mehrere Meter hinweg zu flexen?

    - Bosch Professional Winkelschleifer GWS 22-230
    - Bosch Professional Diamant Trennscheibe Standard for Universal (Beton und Mauerwerk) 230mm
    - Bosch Professional 1605510180 Staubschutzh.F.Winkels.230 mm

    Sollte der Schnitt möglichst entlang einer Wand erfolgen? Teilweise wird auch ein Schnitt genau unter der Wand empfohlen. Entlang der Wand wäre für mich besser, da schon ein paar Wände stehen...
     
  14. #14 Gast 85175, 30.09.2023
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    Bestimmt. So ähnlich müßte ich das auch machen wenn ich keinen Handwerker mit Bodenschneider/Fugenschneider zwangsverpflichten könnte… Das schöne „Professional“ Gerät wäre mir da aber zu schade, ich würde es zuerst mit einem uralten Billiggerät, das noch irgendwo in der Garage liegen müßte, versuchen… Wenn das Ding heißläuft, dann macht man halt 15 Minuten Pause und zwar bevor der Motor durchbrennt…

    Das staubt wie Sau und um einen einigermaßen geraden Schnitt hin zu bekommen muß man sich wohl Zeit lassen und öfter man neu ansetzen, aber so sieht dann die kleine Lösung wohl halt aus…
     
  15. Oehmi

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    Wenn keine große Flex im Haus ist, wird gutes neues Equipment vermutlich mehr Spaß machen.
    Bei der Trennscheibe würde ich nicht sparen.
    Und die Absaughaube muss auf das Gerät passen. Da ist man natürlich sicherer wenn alles aus einem Haus kommt.
     
  16. #16 Hercule, 30.09.2023
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    Ich hab im Betrieb und auch privat eine durchgehende Bodenplatte mit Perimeterdämmung und Trockenbauwände drauf.
    Null Probleme damit.
    Der einfache Weg ist manchmal nicht der schlechteste. Und eine Trockenbauwand ist so leicht, dass die auch ein Estrich aushällt.
    Bedeutet nicht, dass es der bessere Weg wäre aber es ist der einfachere. Man muss halt Aufwand Nutzen abwiegen.
     
  17. #17 Gast 85175, 30.09.2023
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    Gast 85175 Gast

    Ich hätte ihm niemals dazu geraten eine Bodenplatte zu trennen, die wiegt regelmäßig über 500kg/m² und das ist dann ein himmelweiter Unterschied beim Schallschutz... Hör auf, das ist was komplett anderes, das was Du da daraus machst ist kompletter Unsinn...
     
  18. #18 Hercule, 01.10.2023
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    Im Prinzip ist es schalltechnisch das gleiche. Ob die Trockenbauwand auf Estrich oder Bodenplatte steht.
    Viele schrecken deshalb auch vor Bodenplatten mit Perimeterdämmung ohne Estrich zurück.
    Will man den Schallschutz optimieren bringt vermutlich ein Schallex an der Tür mehr als das fräsen. Wobei auch das Unsinn ist weil man damit unerwünschte Druckunterschiede erzeugt.
     
  19. #19 schlachtschiff, 01.10.2023
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    Werds mit der Flex dann mal mit den Trennschnitten versuchen.

    1) Die Dämmung unter dem Estrich ist ja dann immer noch durchgehend. Ihre Bedeutung als Schallbrücke ist aber vernachlässigbar?

    2) Die Trennschnitte möglichst nah an den bestehenden Bodenprofilen vorbei vornehmen bzw. dicht seitlich neben den zu montierenden Bodenprofilen vornehmen?

    3) Sind Trennschnitte kein Problem für den Fußbodenbelag?
     
  20. #20 Gast 85175, 01.10.2023
    Gast 85175

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    OK, ein 25kmh-Mofa ist vom Prinzip her auch ein 300kmh-Motorrad... Alles gut...

    1.) mE vernachlässigbar.
    2.) Es ist halt so, wenn Du später den Schnitt wieder mit starren Belägen überbauen musst (zB Fliesen), dann hast das ja ganz sabotiert und größere Flächen die schalltechnisch noch zum anderen Raum gehören sind halt auch bei weichen Bodenbelägen doof... Ich bin da etwas unsicher wo da die "ideale" Position ist, irgendwo "unter" der Wand halt und zwar so, dass man das nicht gleich wieder "starr" verbindet wenn man die Wand baut, deshalb hätte ich den Schnitt unterhalb der Beplankung auf einer Seite der Wand angeordnet und dann die Gipskartonplatten unten 1cm angehoben, dann hätte man auch etwas mehr stabilität als mit kleineren Auflageflächen bei Schnitten weiter mittig. Je weiter DU halt nach aussen rückst, desto gerader muss der Schnitt werden (der wird mit der handgeführten Flex nie wirklich pfeilgerade)...
    3.) Das sollte dem Bodenbelag ganz egal sein. Da hört einfach nur der Estrich auf, so wie er es für gewöhnlich an Wänden immer tut...

    Und zuletzt bist da in halt der (Altbau-)Sanierung unterwegs, da musst fast immer ein paar Kompromisse machen und kannst oft nur "in Anlehnung" an die gängigen Neubaukonstruktionen bauen, weil sonst musst es halt alles abreißen und neu machen, weil wenn es ein Neubau nach neuster DIN sein soll, dann muss man es halt nach neuester DIN neu bauen... Ich kanns doch auch nicht ändern... Mach das Beste draus!
     
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Trockenbauwände auf Estrich - Trennschnitte für Schallschutz?

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