Keller Doppelhaus 1950er - Feuchtigkeit: Allgemeine Fragen und Vorgehensweise

Diskutiere Keller Doppelhaus 1950er - Feuchtigkeit: Allgemeine Fragen und Vorgehensweise im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, ich bin hier schon seit einigen Jahren als stiller Mitleser an Bord und habe nun ein Problem in das ich mich nun einarbeiten...

  1. #1 julius1289, 06.05.2024
    julius1289

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    Hallo zusammen,

    ich bin hier schon seit einigen Jahren als stiller Mitleser an Bord und habe nun ein Problem in das ich mich nun einarbeiten möchte. Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Denkanstöße geben :)

    Aber erstmal zum Hintergrund:

    Wir haben 2022 eine Doppelhaushälfte gekauft und bezogen. Das Baujahr des Hauses ist 1950, es wurde 2010 an unsere Vorbesitzer verkauft. Es wurden wesentliche Teile des Hauses saniert (Dach, Elektrik neu, Sanitär neu, Heizung neu). Zu unserem Einzug haben wir natürlich renoviert und ein paar wenige Dinge saniert (Fenster).
    Das Haus steht in Nordrhein-Westfalen und wie hier oft üblich wurde haben wir hier ein zweischaliges Klinkermauerwerk.
    Noch ein paar Details zum Keller. Das Haus ist vollunterkellert, hat noch die ursprünglichen (nicht annähernd luftdichten) Fenster verbaut. Der Keller wurde teilweise gefliest (sehr schlampig ausgeführt), teilweise ist er vertäfelt. Der Keller dient als Waschraum (kein Wäschetrocknen), Lagerraum, Fahrradraum und Werkstatt. Der Keller ist so oder so hässlich und nicht schön. Es geht mir primär darum die Substanz des Hauses zu erhalten und größere Folgeschäden zu vermeiden.

    Nun zum Problem:

    Der Keller schein an einigen Stellen ein Feuchtigkeitsproblem zu haben. Das war bei der Besichtigung auch so ersichtlich, aber nicht in dem Ausmaß wie es mir nun, wo ich darin lebe, ersichtlich wird.

    Folgende Dinge sind mir aufgefallen:
    - ein Stahlträger rostet am Auflager auf die Außenwand
    tempImageOh5sgZ.png
    - Fenstersturz rostet
    tempImageAzK5lm.png
    - Putz bröckelt
    tempImagebR65a1.png
    - Ausblühungen an Wänden
    tempImagegWAyX9.png
    - Fliesen lassen sich einfach abschlagen, darunter bröckeliger, feuchter Putz

    Nun ist es so, dass ich nicht an allen Wänden Feuchtigkeitsschäden sehen kann. Bei der Ursachenforschung habe ich nun ein Fallrohr von der Dachrinne gefunden, was undicht an der Einführung in das Haus ist. Hier muss sich er Dachdecker beauftragt werden. An dieser Stelle sieht jedoch die Kellerwand ganz okay und trocken aus (nur außen weiße Ränder/Ausblühungen am Klinker zu erkennen). tempImage3nsITr.png

    Auf der anderen Seite des Kellers sieht es zur Südseite schlechter aus. Hier beginnen jetzt die Fliesen abzufallen und der Fenstersturz (Stahl Doppel-T-Träger) rostet.

    Ich bin nun etwas ratlos wo und wie ich anfangen soll. Was mich stutzig macht ist, dass anscheinend keinerlei Abdichtung der Kelleraußenwand vorhanden ist. Der Keller scheint bis unten gemauert zu sein. Ich habe ca. 1,4m tief gegraben und nur blanken Klinker gefunden. Das Erdreich liegt direkt am Klinker.

    Meine dringendsten Fragen bevor ich einer Lösung widme:

    Ist die Bauweise normal in diesen Baujahren? Wenn ja - und das Gebäude nun seit über 70 Jahren steht - wieso wird die Feuchtigkeit nun ein Problem?

    Wie viel Feuchtigkeit ist in so einem Keller "normal" (wird wie gesagt nicht als Wohnkeller genutzt)?

    Schädigt die Feuchtigkeit der Struktur des Hauses? Wie schnell muss eine Lösung her?

    Ich würde gerne später auch einem Sachverständigen die Situation vorführen. Trotzdem möchte ich darauf gut vorbereitet sein und freue mich hier über eure Hilfe. Natürlich bin ich auch etwas besorgt, denn als Worst-Case-Szenario sehe ich mich schon das gesamt Haus freilegen um die Außenwand abzudichten.

    Vielen Dank im Voraus :)
    Julius
     

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  2. #2 SIL, 06.05.2024
    Zuletzt bearbeitet: 06.05.2024
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    Ja unabhängig vom Boden und verwendeten Materialien ob Naturstein , Stampfbeton etc
    Dies ist ein "schleichender" Prozess , anfänglich ist dein Mörtel und der verwendete Stein noch 'widerstandsfähig' im Laufe der Jahre beginnen verschiedene Prozesse wie Verlieren der Elastizität vom Mörtel , eine permanente Sättigung mit Feuchte etc eventuell gibt es Probleme über undichte Abwasser/Schmutzwasserleitung oder Versiegelung von Flächen..
    Bei dir ist nicht 'normal'.
    Ja.
    In absehbarer Zeit, aufbuddeln Abdichtung herstellen
     
  3. #3 julius1289, 06.05.2024
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    Danke für deine schnellen Antworten, das bestätigt leider meine Befürchtung, dass ich hier eine größere Baustelle habe. Wahrscheinlich gibt es keine Option als alles freilegen?
    Kann man mal grob skizzieren, wie die Sanierung aussehen müsste?

    Ich fang mal an:
    - Freilegen (teilweise ein Riesenthema, da Terrasse und Hauseingang komplett weg müssen)
    - Bitumenanstrich?
    - Kies?

    Muss bis zur Kellersohle freigelegt werden?
     
  4. SIL

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    Es gibt natürlich auch die Möglichkeit von "innen" rate ich aber sehr oft ab , eher meistens, auch hier im Forum gibt es genug Beispiele für Ergebnislose Versuche dieser Art , bei einem geringen partiellen Auftreten kann ein Verpressen oder Verschleiern zum Erfolg führen.
    Aufgrund deiner wenigen Angaben solltest du einen Sachverständigen oder Bautenschutz hinzuziehen, ich kann nicht beurteilen ob Rückbau überall notwendig ist und ob eine Drainage zum Beispiel sinnvoll wäre etc ..
    Abschnittsweise, ggf muss auch die Horizontalsperre mit erneuert werden , diese Vorgänge sind auch hier zum Teil im Forum dargestellt.
     
  5. #5 julius1289, 06.05.2024
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    Bildschirmfoto 2024-05-06 um 15.08.26.png Ich werde einen Experten zu Rate ziehen, trotzdem liefere ich gerne weitere Infos:
    Anbei der Grundriss, habe den Anbau und die Terasse ergänzt. In den Textboxen der Verweis auf die Fotos und die roten Freihandanmerkungen sind die Stellen wo die Wand Feuchtigkeitschäden/-spuren hat (soweit mir ersichtlich).

    Wir hatten hier sehr viel Regen in letzter Zeit. In der näheren Umgebung war in fast jedem Keller Wasser, welches durch die Bodenplatte in die Keller drückte. Davon sind wir verschont geblieben. An der Südseite (Plan ist annähernd genordet) sind nur die oberen teile der Wand nass, unten sind alle fliesen noch richtig fest. Im gleichen Raum ist die Seite nach Osten hin auch trocken und nur oberflächlich Rost am Sturz zu erkennen (habe ihn da gerade abgeschlagen).

    Welche Informationen werden noch zur Beurteilung benötigt?
     
  6. #6 petra345, 06.05.2024
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    Die Terrasse kann auch Regen vom Haus abhalten, so daß man unter Umständen auf eine Sanierung an dieser Stelle verzichten kann. Das ist aber ein Risiko.

    Anstrich war damals. Heute wird man eine zweilagige Dickbeschichtung von der Bodenplatte bis 30 cm über Erdreich aufbringen. Ab einer 1,25 m tiefen Ausschachtung muß der Graben abgestützt oder unter 45 ° abgeschrägt werden!! Der Aushub ist im Abstand von mindestens ca. 60 cm zu lagern.

    Da das Erdreich offenbar nicht sehr feucht ist, könnte man 5 bis 10 cm XPS an die Kellerwand stellen und den Schutz mit einer Noppenbahn oder Wellplatten davor, vornehmen. Kies ist dazu nicht notwendig und teuer.

    Ja! Sonst kann die Feuchtigkeit von unten eindringen.
    Eine Drainage um das Haus ist nie falsch. Aber Revisions- und Reinigungsschächte müssen nicht sein.
    .
     
  7. #7 julius1289, 06.05.2024
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    Was ist absehbare Zeit? Wochen, Monate, Jahre?
    Ich habe mich schonmal grob mit den zu erwartenden Kosten vertraut gemacht, das ist natürlich eine Summe größeren Umfangs... da wir den Keller nur als Lagerraum nutzen, möchte ich natürlich nur das machen was wirklich notwendig ist damit das Haus, salopp gesagt, nicht einstürzt.
     
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