Fertighaus-Sanierung: Ja oder Nein

Diskutiere Fertighaus-Sanierung: Ja oder Nein im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, wir sind gerade dabei abzuschätzen inwieweit der Kauf einer spezifischen Immobilie in guter Lage (Fertighaus Bj. 1971) als...

  1. DWL

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    Hallo zusammen,

    wir sind gerade dabei abzuschätzen inwieweit der Kauf einer spezifischen Immobilie in guter Lage (Fertighaus Bj. 1971) als Eigenheim für die nächsten Jahre (50+ Jahre) inkl. notwendiger Sanierung und Modernisierung für uns sinnvoll finanzierbar ist.

    Dahingehend stellt sich uns die Frage ob von so einer Unternehmung generell abzuraten ist oder ob dies nach entsprechender Sanierung durchaus sinnvoll sein kann. Bzgl Fertighaus Lebensdauer liest man ja so allerlei. Selbstverständlich davon ausgehend, dass eine Schadstoffanalyse entsprechend gut ausfällt.

    Welche Parameter wären für euch hier ausschlaggebend?

    Energetische Sanierung:

    Das Haus hat laut aktuellem Energieausweis einen Energieendbedarf von 326kWh/m²*a (H) bei 175m² Wohnfläche, und ist entsprechend dem Baujahr sporadisch gedämmt.

    Die Fenster wurden 2005 erneuert (Kunststoff, zweifach verglast).

    Die Heizung wurde 2012 erneuert ( Niedertemperatur Brenner (Heizöl)).

    Welche Einzelmaßnahmen sind notwendig um eine aus meiner Sicht akzeptable Energieklasse (C, D) zu erreichen?

    Fassadendämmung?
    Aufsparren Dachdämmung (beheiztes DG direkt unterm Dach)?
    Kellerdeckendämmung (vollunterkellert) ?

    Vielen Dank für eure Unterstützung

    Grüße
     
  2. DWL

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    Was mich ebenfalls verunsichert ist, dass durch moderne Dämmmaßnahmen, die Luftbelastung durch die drei krebserzeugenden und erbgutverändernden Holzschutzmittel ggf. ansteigt.
    Bedeutet das tatsächlich, dass von Fertighäusern diesen Baujahrs gänzlich abzuraten ist?
     
  3. #3 Fabian Weber, 06.01.2024
    Fabian Weber

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    Dein zweiter Post ist meiner Meinung nach Quatsch.

    Die Häuser werden ja nicht durch die Fassadendämmung dichter, sondern z.B. durch die Fenster.

    Was zu tun ist, sagt Dir ein Energieberater.

    Du kannst auch nach innen alles aufmachen und die Dämmung austauschen und die Wände dicker machen.

    Zur Lebensdauer nur soviel. Das Haus steht ja jetzt schon über 50 Jahre. Also wenn es noch gut in Schuss ist, dann hält das ewig.
     
  4. DWL

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    Zunächst einmal Danke für deine Antwort.

    Diese Aussage habe ich aus einem Artikel, den ich hier leider noch nicht verlinken kann (erst ab 5 Beiträge Baubiologiemuenchen(.)de(/)holzschutzmittel) und ebenfalls schon in diesem Forum gelesen - "Seit einigen Jahren werden Häuser dank Energiesparprogrammen gedämmt und luftdichtere Gebäudehüllen forciert... Es findet kaum mehr Luftwechsel statt und die Konzentration der Schadstoffe im Innenraum steigt.".

    Bin mir deshalb unsicher ob selbst bei geringen oder nicht messbaren Werten ein Risiko besteht. Oder ob selbst bei Werten unterhalb des Grenzwerts davon abzuraten ist.
     
  5. #5 nordanney, 06.01.2024
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    Ja, wer zuviel pupst und nicht lüftet, wird im Mief stehen.

    Ernsthaft: Im Neubau als auch bei Sanierung ist das Thema Lüftungskonzept auf die To Do Liste zu nehmen. Zentrale oder dezentrale Lüftungsanlage schafft immer schöne frische Luft
     
  6. DWL

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    Haha, trefflicher Vergleich ;)

    Okay danke für eure Einschätzung. Bedeutet wenn Lage, Grundriss und sonstiger Zustand der Immobilie für einen persönlich passen und eine entsprechende Schadstoffanalyse unterhalb der Grenzwerte bleibt, ist von einer Sanierung eines solchen Objekts, auch ohne vollst Rückbau bzw. Entfernung der "kontaminierten" Materialien, nicht pauschal abzuraten.
     
  7. artibi

    artibi

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    Von welchen kontaminierten Materialien sprichst du?
     
  8. #8 Gast 85175, 07.01.2024
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Das ist ungefähr das Niveau so einer Armutsbehausung im rumänischen Hinterland, ungefähr die energetisch schlechtesten 3-5% hierzulande... Das sind 57.000kwh/a (das sind ungefähr 5.500l Heizöl im Jahr)...

    Da die Fragestellung ist was da nötig ist um das für die kommenden 50 Jahre fit zu machen, also immerhin ein halbes Jahrhundert, behaupte ich jetzt einmal: Da ist einfach alles zu machen. Vielleicht nicht alles sofort, aber da bleibt dir im nächsten halben Jahrhundert auch nix erspart...


    Der Kaufpreis muss entsprechend günstig sein, dann ist das ja OK, aber ansonsten ist das halt nur Selbstbetrug...
     
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    Was darf man sich denn unter einer "sporadischen" Dämmung vorstellen ?
    Ein bißchen mehr mußt Du schon zum Objekt erzählen (und am besten auch bebildern), im Zweifel ist es nur die Lage minus die Entsorgungskosten wert.
    Schadstoffe kannst Du weitgehend ausblenden. Was an Schadstoffen seit 1971 ausgegast ist, hat eine geringere Restbelastung als nagelneue Spanplatten heutiger ab Werk niedrigerer Grenzwerte. Lebensdauer, ja, Fertighäuser zu jener Zeit wären noch so barackig wie ihr Image. Rechne (Details könnten mich umstimmen) mit einem wirtschaftlich günstigeren Neuaufbau als einer Sanierung. 53 Jahre kriegst Du mit verhältnismäßigen Mitteln nicht restlos aufgeholt. Ein Rückstand von rund fünfzehn Jahren wird bleiben, andernfalls wird es teurer als neu.
    Informiere Dich und uns mit allem, was Du zu fassen kriegen kannst - am besten auch mit Plänen aus der Bauakte. Hersteller, Keller, ...
     
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  10. #10 DWL, 07.01.2024
    Zuletzt bearbeitet: 08.01.2024
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    Danke für eure Unterstützung. Folgende Daten kann ich euch bereits geben. Weiterhin habe ich bei der SLUB Dresden das Fertighausverzeichnis Heft 97 gefunden. Hier sollten noch mehr Infos zu diesem Hersteller vorhanden sein. Versuche hierüber gerade an Info´s zum Aufbau der Hoher Fertighäuser zu kommen.

    Hersteller/System: Hoher Fertighaus, Baienfurt (Firma gibts nicht mehr)
    Baujahr: 1971
    Wohnfläche: 175m²
    Erweiterter Anbau: Windfang vor der Eingangstüre aus Holzfachwerk mit gedämmten Holzfüllungen (1985 angebaut)
    Keller: Vollunterkellert (im Plan nur teilunterkellert) - Massivdecke
    Dachdämmung: 12cm Sparre, 8cm Dämmung (gemessen)
    Wanddämmung: Vorauss. 6cm Dämmung, Rolladenkästen nicht gedämmt - nicht abgedichtet
    Endenergiebedarf: 326 kWh/m²*a (H)
    Wärmeerzeuger: Tieftemperatur Heizung (Heizöl) 2012
    Erneuerbare Energien: Solaranlage für Warmwasser (primär jedoch über Heizöl) 2012
    Fenster: Kunststofffenster, zweifach verglast 2005
    Elektrik: Dreiadrig
     

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  11. DWL

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    Hier nun noch ein paar weitere Infos die ich beschaffen konnte:
    upload_2024-1-8_17-30-22.png

    Über eine Einschätzung würde ich mich freuen.
     
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    Ich hatte eigentich erwartet, Du liefertest zunächst das Erdgeschoß nach (?)
     
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    Außenwände des Erdgeschoss sind doch ebenfalls in den oberen Ausführungen mit dabei?
     
  14. 11ant

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    Aber einen Grundriß gibt es nur vom Keller und vom Spitzboden.
     
  15. DWL

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    Oh mein Fehler. Anbei noch der Grundriss vom EG.
     

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  16. #16 Tikonteroga, 08.01.2024
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    Hallo, wurde die Dach- und die Wanddämmung nachträglich hergestellt? In der Baubeschreibung finde ich beides nicht. Vom Gefühl her scheint der Endenergiebedarf mit 326 kWh/m²*a sehr hoch zu sein.

    Beim dach müsstest du halt schauen, ob die Dämmung den Mindestwärmeschutz nach DIN 4108-2 erfüllt, ansonsten gibt es eine Nachrüstpflicht innerhalb von 2 Jahren nach Eigentumsübergang.
     
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  17. #17 Andreas Teich, 08.01.2024
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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Zuerst die tatsächliche Schadstoffbelastung überprüfen.

    Alle Hohlräume können ziemlich einfach mit Zellulose ausgeblasen werden, was den U-Wert erheblich verbessert-
    der läßt sich einfach selbst mit dem Ubakus-U-Wert-Rechner ermitteln.

    Wie hoch war der tatsächliche Energieverbrauch der letzten Jahre bei wieviel Bewohnern?
    Die Berechnung kommt mir sehr hoch vor
     
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Fertighaus-Sanierung: Ja oder Nein

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