Betonauflager in Außenwand als Kältebrücke

Diskutiere Betonauflager in Außenwand als Kältebrücke im Spezialthema: Wärmebrücken Forum im Bereich Bauphysik; Hallo zusammen, im Zuge einer Kernsanierung eines Bauernhauses aus dem Jahre 1910 wird im EG eine tragende Wand durch einen auf Sicht geplanten...

  1. #1 speedy309, 09.08.2023
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    Hallo zusammen,

    im Zuge einer Kernsanierung eines Bauernhauses aus dem Jahre 1910 wird im EG eine tragende Wand durch einen auf Sicht geplanten Stahlträger ersetzt werden.
    Die Betonauflager für diese Maßnahme wurden durch eine Fachfirma erstellt. Mit dieser haben wir aufgrund Unstimmigkeiten (sie haben nicht mit uns direkt gesprochen sondern gleich einen Anwalt eingeschaltet) mittlerweile die Zusammenarbeit beendet. Die neue Firma plant die Arbeiten im September fortzusetzen. Nun hatte ich 3 Monate Zeit über die erstellten Betonauflager nachzudenken, weil ich diese ja auch immer sehe, wenn ich das Gebäude betrete:
    Die Betonauflager sind von Außenkante Außenwand minus Putzstärke bis Innenkante Innenwand minus Putzstärke betoniert. Kann man sich also als schönen dicken Betonblock in der Außenwand vorstellen. Das ist mE Kältebrückentechnisch doch total unsinnig. Ein WDVS ist NICHT geplant. Das wusste der Bauunternehmer auch.
    Wie seht ihr das?
    Sollten wir außen wieder ein paar Zentimeter abtragen und dies sauber dämmen?
    Danke und viele Grüße
    Michael
     
  2. #2 Hercule, 09.08.2023
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    Das wird nicht funktionieren.
    Zumindest müsste man dort 3-5cm EPS aussen ranmachen.
    Partiell würde natürlich auch doof aussehen. Ganze Fassade dämmen und verputzen geht nicht ?
     
  3. BaUT

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    da wären Fotos super
     
  4. #4 speedy309, 09.08.2023
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    Auch nicht sehr sinnvoll... Zwei Fassaden mit WDVS ganzflächig verkleiden, nur weil der Bauunternehmer, der auch noch Bausachverständiger ist da nicht mitdenkt.
    Eher dämme ich die noch parziell und überlege mir dekotechnisch etwas. :)
    Oder aber ich lasse 5 cm wegnehmen und dämme die dann noch. Dann ist das Ganze plan.
    WDVS will ich nicht, weil ich sowieso schon 50cm dicke Außenmauern hab. Dann muss es nicht noch mehr werden.

    Aber partiell dämmen, oder aber etwas wegnehmen und da ne Dämmung drauf müsste aus deiner Sicht gehen?
     
  5. am1003

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    Der letzten Antwort wegen...
    Gehst du davon aus, daß die 50er Mauer schon genug Dämmwirkung hat ?
    Oder verstehe ich das gerade nur falsch ?
     
  6. profil

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  7. #7 Hercule, 09.08.2023
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    Wegnehmen bei Beton ? Vergiss das mal.
    Aber partiell XPS raufkleben und verputzen / verkleiden / verblechen etc - warum nicht. Könnte optisch sogar gut aussehen.

    Für welche Nutzung ist das Gebäude gedacht ? Soll es beheizt werden ? Wenn ja, wird eine 50er Mauer (aus was ?) energetisch ggf nicht sooo der Hit sein.
     
  8. #8 VollNormal, 09.08.2023
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    Ist das denn tatsächlich eine relevante Wärmebrücke? Bei einem Bauernhaus von 1910 würde ich als Wandbildner einen Stein mit hoher Rohdichte vermuten, dessen Wärmedurchlasswiderstand recht nahe an dem des Betons sein dürfte.
     
  9. #9 speedy309, 09.08.2023
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    Zur Sache mit der Dämmung: Ich persönlich halte nichts davon, Bausubstanz welche 110 Jahre ist, plötzlich vollständig einzupacken.
    Untermauert mit einem Argument, dass wir in einer Radon-belasteten Gegend wohnen. Ich hab beim Neubau (2009er) nebenan in einem wasserdichten Keller eine Belastung von über 500 ohne regelmäßiges Lüften im Keller. Im EG sind es knapp 100. Was passiert in einem praktisch luftdicht verschlossenen Gebäude mit WDVS, 3-fach Verglasung usw. mit diesem Gas? Das hat bisher bei dem ganzen Dämm-Enthusiasmus noch keiner bedacht mE.
    Mir geht es auch nicht darum hier ein Gebäude nach neuestem KFW-Energiestandard umzubauen.

    Das Ding wird kernsaniert, bekommt Flächenheizung, 2-fach Verglasung und saubere Dämmung des Daches nach der letzten ENEV.
    Die Mauern bestehen aus mehrfacher Reihung von Reichsformat-Ziegeln. Ob damit nun dieser Betonblock eine relevante Kältebrücke wird.... keine Ahnung.
    Bild im Anhang: In dem Fall wurde eine Türöffnung zugemauert und darauf das Auflager betoniert.
     
  10. SIL

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    :mauer.
    Ja ist er zumal dort HLZ vermauert ist .
    Auflager runter ( du hast eh eine neue Firma ) und Dämmung abstellen zur AW Seite , viel musst da nicht hin max 6 cm und gut ist.
     
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  11. #11 speedy309, 09.08.2023
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    Ich hab ne alte betonierte Räucherkammer im Spitzboden rausgemeißelt.... von daher hätte ich mir vorstellen können, dass das möglich ist. :)

    OK... das ärgert mich jetzt noch viel mehr, dass das ganze Auflager raus soll... Zumal die Firma uns mit dem Anwalt gekommen ist. :mauer
    Aber vermutlich ist es die sauberste Lösung.
    Danke euch.
     
  12. SIL

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    Kannst auch selber stemmen und abschneiden, soviel ist es nicht , schneid mit der Flex einmal rundum ein , dann fliegt das relativ schnell weg oder nimmst halt ein HLZ zum schneiden , insofern noch welche hast zum wieder aufsetzen.
     
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  13. #13 Hercule, 09.08.2023
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    Klar wurde das bedacht.
    Da wird dir ein Belüftungskonzept vorgeschrieben. Irgendwo frische Luft rein und irgendwo verbrauchte Luft (mit kleinen Radonanteilen) raus. So senkt man auch aktiv die Radonbelastung.
    Billigste Lösung: Fensterfalzlüfter und irgendwo (am besten im Bad) ein kleiner Lüfti der dauernd läuft.
    Beste und teuerste Lösung: kontrollierte Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung.

    Bei ungedämmten Stellen aus Beton hat man eine massive Wärmebrücke. Kennen viele z.B. von alten Wohnungen mit Betonbalkon. Da kann es im Winter zu deutlicher Tauwasserbildung kommen wenn das Lüftungsverhalten schlecht ist und die Luftfeuchte im Raum passt.
    So ein Stück Beton hat einen niedrigeren U-Wert wie eine doppelt verglaste Fensterscheibe. Und die Tauwasserbildung dort im Winter kennt jeder.

    Das Auflager ist so klein, entfernen. Das mit partiell dämmen nehm ich zurück.
     
  14. #14 Gast 85175, 09.08.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    In einem „praktisch luftdicht verschlossenen Gebäude“ brauchst halt eine KWL…
     
  15. #15 klappradl, 09.08.2023
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    Wenn kein Dämmung dran kommt, wäre die Wärnebrücke fast egal
     
  16. #16 speedy309, 10.08.2023
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    Ich sehe schon, da gehen die Meinungen auseinander. Die neue Baufirma hat gestern auch gesagt, dass es aufgrund der Mauerstärke egal ist, weil ja insgesamt außen nicht gedämmt wird und sich die U_Werte nicht so groß unterscheiden werden.
    Ich werde mir das ganze jetzt mal so ansehen, was im Winter passiert. Ist ja dich nächsten 2 bis 3 Jahre noch nicht bewohnt das untere Stockwerk. Vielleicht stelle ich ja fest, dass ein WDVS doch noch Sinn macht. Aber aktuell weigere ich mich so ein bisschen das Gebäude außen einzupacken.
    Und theoretisch könnte ich das ganze doch partiell dämmen, weil nämlich genau an dieser Stelle noch eine Überdachung für den Freisitz hinkommt. Und dann würde das nicht so sehr auffallen.
     
  17. #17 Hercule, 10.08.2023
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    Tip: schau auf die Ubakus Website und rechne mal den U-Wert von Beton in der Stärke aus.
    Dann vergleichst mit du den Wert mit doppelt verglasten Fenstern wo es im Winter ja durchaus auch mal kondensieren kann.
    Und dann packst du im Programm spaßhalber mal 10 oder 15cm EPS auf den Wandaufbau aussen drauf.

    ubakus.de | Grafische Bauteileingabe
     
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