Bauantrag abgelehnt!Grund:Flachdach zu modern

Ein Anfang wäre, es z.B. nicht mit einem völlig unzutreffenden Begriff zu benennen, nur weil der so schön plakativ ist

btw. ich glaube ein echter Bürokrat war bislang noch gar nicht dabei, wenn ich nix überlesen habe .. da ist immer nur vom Bürgermeister die Rede. Kann in nem Dorf auch ein Bürokrat sein, muss aber nicht. Genau wie mi den Dächern des Bungalow ... Wenn Du also eine ausgepräkte Bürokratenallergie hast, solltest Du vielleicht versuchen die anderweitig zu kanalisieren ...

 

a) wieso unzutreffend?

b) welche bezeichnung wäre denn die richtige, für leute die entscheiden wer wie was auf seinem grund und boden bauen darf?

http://de.wikipedia.org/wiki/Bürokratie

 

Wenn Du schon in Wikipedia unterwegs bist, dann forsche doch dort nach "Enteignung" und versuche unter die Tatbestandsvoraussetzung derselben den hier vorliegenden Sachverhalt zu subsummieren ... ich behaupte mal es wird Dir nicht gelingen.

Um's mal deutlich zu machen: Ich befürworte nicht die (angedeutete) Ablehnung des Bauantrages, was ich herausstellen wollte ist: Das hier von Bauherrenseite (damit sind alle Beteiligten dieser Seite gemeint) etwas sorglos an die Sache herangegangen wurde. Ich kann mir ehrlich nicht vorstellen, dass im langwierigen Planungsprozess kein einziges mal die Genehmigungsfähigkeit thematisiert wurde. Wenn doch ist das ganz schön mutig ... oder sorglos

 

...oder inzwischen gibt es ne andere Mehrheit im Gemeinderat.

 

Exakt & Full ACK!

Gruß

 

da dem bauherrn aus unwichtigen/nicht nachvollziehbaren gründen die nutzung seines eigentumes nach seinen vorstellungen nicht gestattet bzw. in extremer endkonsequenz unter gewaltandrohung verboten wird, ist der begriff der enteignung m.E. zutreffend. immerhin ist sein grund und boden möglicherweise für ihn nun vollkommen wertlos.

bevor es ausartet verabschiede ich mich von diesem thema

 

Ich kann mir nicht vorstellen, in einem Dorf glücklich zu werden, in dem ich mein Recht auf Umsetzung meiner ästhetischen Interessen erst mit entsprechenden Mitteln und gegen den Willen der Dorfmehrheit durchsetzen muss. Aber woanders bauen geht hier wohl nicht so leicht, da das Grundstück offensichtlich schon gekauft ist, oder?

 

Ich finde das prinzipiell furchtbar das einem vorgeschrieben werden kann, was für ein Dach man baut. Und das gerade in Deutschland (Stichwort Dessau) Flachdächer teilweise von vornherein ausgeschlossen werden ist der Hammer. Diese Toskana Häuser, die einem die Tränen in die Augen treiben, dürfen aber überall gebaut werden, was für ein Lacher.

Ich kann Euch da schon verstehen. Es ist ja eine schwierige emotionale Entscheidung wo man bauen will. Und wenn man dann nicht bauen kann, was einem gefällt, ist das echt Mist. Manche Sachen kann man auch einfach nur mit Flachdach verwirklichen.

 

ich hoffe ja dass es bei Dir anders ist, aber von guter Lage kann man bei vielen der heutigen EFH Neubaugebieten nicht mehr reden. Da wird auf das 300qm Grundstück draufgepackt was geht. Gute Lage ist was anderes, als dem Nachbarn durchs Fenster die Hand reichen zu können...

wieder Einspruch: was bitteschön hat z.B. jegliche Dachneigung jenseits der 0° (Pultdächer lass ich mal in dem Zusammenhang noch gelten) mit "Form follows function" zu tun? Dass ich die Zimmer nicht mehr voll nutzen kann und mir vom Tischler teure Schränke unter die Schrägen bauen lassen kann?? Sorry aber gerade Flachdächer bieten hier den Vorteil auch die Zimmer im OG voll nutzen zu können … oder nimm die Treppen ins Obergeschoss, mit einem Flachdach bist Du ziemlich frei in der Gestaltung wo die Treppe hin soll, ohne Flachdach wird sich das immer irgendwo in der Mitte konzentrieren, weil Du dir sonst die Rübe einrennst
aber vlt. meinst Du damit auch die schönen Fresswarzen... da kann ich wiederum nicht widersprechen, weil es nix schöneres gibt als eine Wand, die halb um einen Tisch gebaut wird
Spass beiseite, aber von der Dachform auf "Form follows function" zu schließen ist schon ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Für mich ist ein Bau individuell, wenn er sich an den Wünschen und Vorlieben der Bewohner orientiert und nicht an sinnfreien B-Plänen, die vor allem dafür sorgen, dass sich die Kataloghäuser der Fertighausfirmen gut verkaufen (die man ja meist sowieso zum Grundstück "dazukauft" - den Finanzminister freuts)

dquadrat hat die Stichwörter schon gegeben... Gropius, Bauhaus... fahr mal nach Dessau und schau Dir die Meisterhäuser an... vieles von dem was vor über 80 (!!) Jahren gebaut wurde, sieht heute noch immer modern und zeitlos aus, etwas was man von vielen Kataloghäusern von heute nicht mal mehr nach 5 Jahren sagen kann.


…

 

Da hammers Entzug dürfte ja ma was völlig anderes als Verbot der Nutzung nach seinen Vorstellungen sein.

nun, ist er nicht, wie vorstehend zu entnehmen.
Darf ich mal ein Autobeispiel?
Meine Karre schafft 280, jetzt ist es aber elenderweise so, dass ich die aus teilweise kaum nachvollziehbaren Gründen kaum wo fahren darf --> ich wurde enteignet .. nicht so ganz oder?

Wohin solls denn ausarten?
Es ist nun mal keine Enteignung, auch nicht sinngemäß.
Man kann sich wegen mir drüber aufregen, dass es möglicherweise (auch das ist ja noch gar nicht raus) zunächst nicht genehmigt wird, nur sollte man eben nicht die rhetorische Keule schwingen, wenn dieses so nicht zutreffend ist

 

Als wir noch am Tegernsee wohnten, einem Ort mit maximalen Bauvorschriften, baute in Tegernsee jemand ein grosses, exponiertes und meines Erachtens, schönes Haus. Es hatte kein Dach, es war weiss und hatte auch keine Fensterläden. Die Eigentümer hatten Ihre Vorstellungen einfach in die Tat umgesetzt. Ich glaube nicht, dass sie mit der Entscheidung (aus bayerisch sozialer Sicht ) glücklich waren. Noch steht das Haus ohne Dach da. Vielleicht muß auch mal eines drauf. Ist es das aber wert? Der ganze Ärger. Hab mal euren Ort bei Wikipedia angeschaut. Das sieht ziemlich spiessig aus. Wollt Ihr euch das antun? Wofür? Jeder Grundriss geht mit einem guten Architekten auch "mit ohne Flachdach"...oder lieg ich da falsch....

 

Bei uns hier ist das so: Je näher man mit dem Baugebiet an die Stadt ranrückt, desto komprimierter wird die Bauweise. Es kann IMHO auch keiner erwarten, dass er im Innenstadtbereich auf 800m² ein EFH baut. Auf dem flachen Land sind bei uns auch heute noch Grundstücksgrößen von >700m² keine Seltenheit. Ein riesiges Grundstück in einer städtischen, attraktiven Umgebung kann auf Dauer aber nur ein Privilieg der Top-Verdiener bleiben, denn wenn das jeder haben wollte, dann wäre Ruck-Zuck die komplette Landschaft zersiedelt. Insofern sind riesige Grundstücke mitten in der Stadt auch eine (andere) Form der Asozialität. Aber um Deine Bedenken zu zerstreuen. Bei mir geht es halbwegs ländlich zu, ich habe immerhin 500m² - und durch den relativ strengen Bebauungsplan ergibt sich trotzdem noch ein ordentlicher Garten und genügend - garantierter - Abstand zum Nachbarn.

Wie hier bereits von anderen ausgeführt wurde: In unseren Breiten dreht es sich beim Bauen in der Regel um 2 Hauptthemen: Wärm und trocken. Und wenn es um das Thema Regen geht haben in meinen Augen Flachdächer große prinzipbedingte Schwächen - der kleinste Fehler bei der Ausführung oder beim Material macht sich irgendwann durch große Sanierungskosten bemerkbar, während ein gewöhnliches Satteldach da um einiges robuster ist.

Das Bauhaus wird heute gerne wieder zitiert - das ist richtig. Aber wenn heutzutage die Frauen wieder in Röhrenjeans herumlaufen heißt das trotzdem nicht dass es sich hier um einen langfristigen Trend handelt, da das ja in den 80er Jahren auch schon mal da war - es bleibt trotzdem ne Mode. In der 70er Jahren waren die Flachdächer auch mal modern, denn man hatte ja endlich ordentliche Materialien die man verbauen konnte, die technischen Probleme waren gelöst und man konnte ganz neue Formen realisieren. Und heute wird in vielen Baugebieten in denen damals Flachdächer vorgeschrieben waren darum gekämpft, dass man auf die Flachdächer ein Satteldach aufsetzen darf. Und trotzdem kommen heute die Flachdächer mit den gleichen Argumenten von damals wieder - endlich sind die Probleme gelöst, der Kubus ist die rationalste Form fürs Bauen überhaupt und schick ist das ganze sowieso. Ich kann ja verstehen, dass jemand der sich für ein Flachdach entschieden hat sich ärgert, wenn er es nicht bauen darf. Aber in meinen Augen gibt es schlimmere Dinge als das Verbot ein Flachdach zu bauen. Wenn es eine moderne Dachform sein soll, dann ist doch ein flaches Pultdach auch nicht schlecht und vermutlich wesentlich praktischer...

Gruß,
Thomas

 

B-Plan

Euer Vorgehen war (ist) schon ziemlich naiv. Den Architekten muss man da leider auch dazu zählen. Man kann doch nicht Jahre an etwas "herumdoktern" - denn mit planen hat das über 4 Jahre sicherlich nicht mehr viel zu tun (nicht persönlich nehmen) - und sich darauf versteifen, ohne zu Wissen, ob das überhaupt im Ansatz (Dachform) zu realisieren ist. Die Eckdaten sollten im Vorfeld schon abgesteckt sein!

Kein B-Plan ist ja nicht die Lizenz zum "Ich bau was ich will". Ganz im Gegenteil, mit B-Plan weiss ich genau was ich darf und nicht darf. Ohne B-Plan ist das alles ziemlich schwammig (--> siehe Bauwahn). Und wenn das eben nicht ins Ortsbild passt, bzw. den Entscheidern nicht ins Bild passt, dann habt Ihr sicherlich Null Chance. Ausser, ihr wollt evtl. noch mal 2-3 Jahre ins Land ziehen lassen (--> Klagen).

Kein Flachdach wird bei kein Flachdach bleiben. Als Kompromiss vielleicht noch ein 5°-Pultdach.
Man darf gespannt sein...

btw
Wir bauen gerade, ebenso ohne B-Plan (der Bagger ist am 04.11. endlich angerollt), eine DHH mit versetztem Pultdach u. Garage im Keller. Bzgl. Dachform und EFH anheben, haben wir natürlich im Vorfeld über den Architekten beim BRA das OK geholt. Die Vorgaben waren lediglich max. 2 VG u. 5 m Abstand zum Gehweg. So, und nun lieber Architekt, "mal" mal mit diesen Randparametern und unseren Innenraumwünschen was passendes (bezahlbares) ins Grundstück.

 

Hi Loni,

habt Ihr denn damals auch gesagt: "Ach übrigens, wir bauen da son neumodsches Ding, Ihr findets bestimmt zum Brechen und Eure Wähler werden Euch steinigen..."

Oder habt Ihr nur gesagt "Wir wollen da bauen, wie siehts denn mit Genehmigung aus" - das ist nämlich wirklich nur Formsache - solange es so aussieht wie bei Hans und Franz.

Wir haben fast 2 Jahre ein Grundstück gesucht, auf dem wir den Luftschutzbunker bauen durften.

 

Ich finde, dass hier inzwischen einiges vom Thema abdriftet - Stichwort "Enteignung"

 

Hallo Loni,
und das DAS doch geht, zeig ich dir, an einem kleinen Dorf am Salzbach, gerne.


MfG

PS: Da mir ja sowieso keiner glaubt, frag den Baufuchs. (der sollte es eigentlich schon wissen)
Komme mir ja schon, bei DEM, wie bei A und O vor. Seine guten „Bastionen“ haben das kleine „D“ schon fast umzingelt. Anscheinend kennt ER noch nicht alle Feldwege. Lohnt sich aber, danach zu forschen!

 

Bei allem mitfühlenden Repekt hinsichtlich der vorliegenden Enttäuschung: Aber ich denke das ist der Punkt! Der Paragraph 34 beinhaltet keinesfalls eine Narrenfreiheit beim Bauen oder gar die Grundlage für ein rein formelles Absegnen aller Dachformen, etc.pp.

Ich glaube ihr habt Euch da in etwas verrannt und -auch dank der Aufklärungs- oder Hinweisunterlassung Eures Architekten- in eine Ecke manövriert, aus der es schwer ist wieder herauszukommen, sollte sich die Meinung der ENTSCHEIDER oder Eure nicht ändern.

Diese ENTSCHEIDER sind nun praktisch Euer fehlender B-Plan, sagen Sie doch wo es langgeht und wo nicht. Diese subjektive, weil persönlich getroffenen Entscheidungen von Fall zu (eurem) Fall können eben so oder halt so ausgehen.

Gleichwohl hoffe ich, daß der Gemeinderat noch nicht endgültig entschieden hat, bzw. eine negative Entscheidung Eurerseits auf Druck noch nicht nachlesbar ist. Mit viel Überzeugungskraft, ggf. ein paar Illustrationen könnt ihr vielleicht doch noch Euer Ziel erreichen. Kann man nicht Ersatzmaßnahmen (z.B. doppelte Grünflächen, bestimmte Bepflanzungen, der Örtlichkeit einfügende Fassadengestaltung etc.) anbieten? Was sagen denn die künftigen Nachbarn dazu? Wenn Ihr deren Segen hättet machts die Entscheidung des Rates ggf. leichter in Eurem Sinne zu erlassen.

Hier bei uns wurde im Jahr 1975 gegen den erbitterten Widerstand ein Baugebiet ausgewiesen, welches die auschließliche Verwendung von Flachdächern vorgeschrieben hat! Mittlerweile haben 90% der Häuser per Duldungsbescheid ein Satteldach aufbauen dürfen, weil sie wiederkehrende Undichtigkeiten nachweisen konnten. 3 oder 4 Bauherren klagen nun auf einen Kniestock, weil der nicht erlaubt ist. Denen könnte das Pech und die seltenst angwandte Praktik widerfahren, daß eine Regelung greift die in jeder Duldungsverfügung steht: Die begründungslose und unanfechtbare Rücknahme!
Ich möchte damit nur darauf hinweisen, daß man sehr genau überlegen sollte wie hoch man pokert und wann es wohl an der Zeit ist kleinerer Brötchen zu backen.....um sein Ziel doch noch zu erreichen.

 

in deinen augen. du sagts es.

 

zum Thema Enteignung, einfach mal §14 GG lesen, fertig!

Ich gebe ManfredH Recht, dass ist immer eine schwierige Situation wenn man entgegen dem B-Plan bauen will oder §34 zur Geltung kommt.

Es gibt halt nur die Möglichkeit der Befreiung, aber da sind die Behörden nicht gerade entgegenkommend, da dann auch die Nachbarn für sich etwas fordern wollen oder darauf bestehen.