Bauantrag abgelehnt!Grund:Flachdach zu modern

Na ja, die Erfahrung hat mir etwas anderes gezeigt!!
Meine Damen und Herren vom Landratsamt waren auch erst der Meinung es würde nicht ins Bild passen!!
Ich habe sie dann gebeten mir ein entsprechendes Öko-Konzept mit gleichen Ergebnissen unter Bezug auf diverse staatliche Förderungen, teilweise Verpflichtungen, und freiwilliges Umweltbewusstsein auszuarbeiten. Sie haben zugestimmt nachdem Ich Ihnen die Öko-Brille aufgesetzt habe!!

 

Warum lasst Ihr es nicht erstmal auf eine Ablehnung ankommen? Dicke Hose dem Bauherren gegenüber machen ist was anderes als eine rechtssichere Ablehnung eines Bauantrags zu schreiben.
Sinnvoller Weise sollte man das dem Bürgermeister und dem Bauamt auch verklaren, ggf. mit Hinweis auf Medien usw.

 

muß man jetzt in dtl. schon davon ausgehen, zwangsenteignet zu werden?

 

Wieso "jetzt"?

Das ist doch nunmal nichts Neues...

 

Ich sehe hier keine Zwangsenteignung... Vielmehr eine bekannte und typische Konstellation von Interessen der Parteien, die am Genehmigungsverfahren beteiligt sind.

Ich sehe hier vielmehr Enttäuschung, dass sich auf dem Grundstück das Traumhaus so nicht bauen lässt. Sie hätte - und da muss sich die Thread-Erstellerin auch mal selber hinterfragen und an die Nase fassen - bei entsprechender Vorbereitung, m. E. vermieden werden können. Es ist schließlich nichts Neues, dass in der Regel das am ehesten genehmigt wird, was bereits in der Nachbarschaft vorhanden ist (Dachform, -neigung und -farbe insbesondere). Und das ist bereits bei Besichtigung des Grundstücks bekannt gewesen, in der Literatur und auch im Internet hinreichend dokumentiert. Es lässt sich außerdem vor Kauf des Grundstücks durch Einsichtnahme in Bebauungspläne, Voranfragen etc. recht sicher und kostengünstig herausbekommen.

Ob sich hier ein Kompromiss finden lässt und wie dieser aussieht - wird sich zeigen. Mit dem Kopf durch die Wand ist erfahrungsgemäß selten erfolgversprechend.

Gruß

 

Mal

hier lesen

 

Warum denn die Bauherrin? Hatte sie etwa keinen Architekten, der dafür Geld bekommt?

 

Nicht das es wichtig wäre, aber kannste das mal erläutern?

 

Siehe hier:

Ich persönlich finde das letztlich Jammern auf hohem Niveau. Wenn ich anschaue wie genau bei uns im Baugebiet alles reglementiert ist: symmetisches Satteldach mit vorgegebener Ausrichtung, Dachneigung auf 3° genau vorgegeben, Kniestock mit 20cm Spielraum. extrem enges Baufenster. Letztlich ist der Grundkorpus des Hauses komplett vorgegeben. Letztlich sind das aber alles Vorgaben mit denen man leben kann. Für mich persönlich wäre es viel Schlimmer, wenn ich mit Flachdach bauen müsste. Ich war früher in einer Top-Modernen Schule gewesen - alles Flachdächer. Und eins war für mich danach klar. So was würde ICH mir nie freiwillig antun. In meinen Augen gibt es gute Gründe warum in unseren Breiten Jahrhundertelang ein klassisches Satteldach gebaut wurde und ich habe das Gefühl, dass der letztlich entscheidende Grund warum heute die Flachdächer wieder so populär sind darin liegt, dass die eben diesen "Industrie und Zweckbaulook" haben, der im Moment ja im Wohnungsbau generell sehr modern ist - ob das dann praktisch ist, daran habe ich so meine Zweifel. Das ist für mich ein bischen wie die Heckflossen beim Auto: War ne Zeit lang modern und wollte jeder haben, hat sich aber letztlich nicht durchgesetzt.

Gruß,
Thomas

 

Hilft dem Thread-Ersteller nicht, aber dennoch:
Warum will eigentlich jemand ein Flachdach bauen? Über die Optik kann man (nicht) streiten, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, aber ich höre so oft von Problemen mit Flachdachabdichtungen, dass ich mir das niemals antuen würde! In Marokko gibt es sogar Lehmhäuser mit Flachdach (allerdings sind die auch sehr wartungsaufwändig, habe ich mir sagen lassen!), aber dort ist es trocken. Hier in unserem mit Niederschlägen gesegneten Land dreht sich in meinen Augen 80% der Baukonstruktion nur ums Wasser, von oben, unten oder von der Seite. Und da so eine konstruktive Schwachstelle einbauen? Verstehe ich nicht...

 

Imho hat ein Flachdach auch bei uns durchaus seine Berechtigung, technisch wie gestalterisch.

Technik und Material sind - im Gegensatz vielleicht zu früher - ausgereift, und ein Flachdach ist bei *fachgerechter* Verarbeitung genauso langlebig wie ein geneigtes; Tausende Quadratkilometer auf Gewerbegebäuden beweisen es. Und es gibt Situationen, wo ein Flachdachdachgebäude gut hinpasst, genauso wie es sicher in mancher Umgebung eher unangebracht ist, wenngleich natürlich auch bei dieser Einschätzung einiges an Subjektivität mitspielt. Ich will mir im vorliegenden Fall hierzu jedenfalls kein Urteil erlauben, da mir über Einzelheiten der örtlichen Situation viel zu wenig bekannt ist.

Und ich finde auch, dass wir uns die Grundsatzdiskussion über das Flachdach hier sparen können. Vermutlich gibt es dazu auch schon genügend andere Threads.

Fakt ist für mich aber, dass
- wenn es keinen B-Plan mit exakten Vorgaben zur zulässigen Bebauung gibt,
- wenn in der näheren Umgebung offenbar keine Flachdächer vorhanden sind, und
- wenn man trotzdem ein Flachdach will, von dem man weiss, dass es bei vielen Leuten (insbesondere auch Nichtfachleuten) auf Vorurteile und geringe Akzeptanz stösst,
dass dann eine Klärung der Zulässigkeit gaaanz am Anfang der Planung stehen sollte.

Wer dies vier Jahre lang ignoriert - egal ob mit oder ohne Architekt - ist für mich selber schuld. Sorry

 

schon mal daran gedacht, das gewünschte satteldach auf der
flachdachterrasse als art sonnensegel zu gestalten?

stichwort: "textiles bauen".

 

vlt. weil nicht jedem Krüppelwalm, Sprossenfenster & Fresswarzen gefallen und weil sich die Abdichtungen seit 1945 verbessert haben

 

und warum ist das so, oder besser warum akzeptiert man die Handtuchbauflächen zu exorbitanten Preisen? Weil wir in Deutschland leben... und weil der Michel immer alles schön geregelt haben möchte

…sag ich doch... eigentlich findet man es schrecklich, aber man akzeptiert es...

und warum erinnert man sich an die alten Chevis mit den Heckflossen und warum schwärmen Liebhaber davon? Vlt. weil es eben keine 0815 rundgelutschten Autos, sondern noch Autos die etwas besonderes waren … kein Einheitsbrei

 

wie soll man es sonst nennen, wenn man sich von bürokraten derart auf der nase rumtanzen lassen muß?

 

Warum bist Du auch in der falschen Partei...?

 

Letztlich ist es die Grundregel der Immobilien: Lage, Lage, Lage. Ich habe diese Regeln akzeptiert, weil ich eben DORT bauen will. Ich als Bauherr hätte schon die Wahl gehabt: Entweder dort zu diesen Regeln oder woanders zu anderen Regeln.

Nö, ich finde es nicht schrecklich. Wenn ich es schrecklich finden würde, dann würde ich dort nicht bauen. (Die Wahl habe ich ja) Ich finde aber auch, dass es für die Lebensqualität keine Rolle spielt, ob man 1,4m Kniestock hat oder 1m. Wichtig ist IMHO, dass man ein Gebäude realisieren kann, das die eigenen Bedürfnisse erfüllt und da spielt es IMHO keine Rolle was das Haus für ne Dachform hat. Wenn es mir aber wichtig ist vor allem anders als die anderen zu sein, dann ist das in so einem Wohngebiet natürlich schwieriger.

Die Hockflossenautos waren damals auch 0815 - das hatte damals jeder. Erst als die meisten auf dem Schrottplatz gelandet waren wurden die verbliebenen Autos plötzlich was besonderes, einfach weil es nicht mehr so viele davon gab. Und um ehrlich zu sein: Flachdach ist heute bei engagierten Architekten auch 0815. Wenn man mal nach besonders hochgelobter Architektur sucht wird man vor allem Flachdächer finden. Das hat in meinen Augen nichts mit dem berühmten "Form follows Function" zu tun, sondern ist schlichtweg eine Modeerscheinung, so wie heute jeder meint, er muss in der Farben schwarz, weiß, grau mit ein paar roten Akzenten bauen und mit bodenhohen Fenstern im Wohnzimmer, am besten so groß wie Schaufenster. Und je toller der Architekt desto mehr treibt er diese Modethemen ins extrem. Man kann heute am Baustil bereits gut erkennen welches Haus aus den 80er oder 90er Jahren stammt. Und an diesen Merkmalen wird man irgendwann die Häuser aus den 2000ern erkennen. Ich glaube nicht dass viel von diesen Modethemen Bestand haben wird.

Gruß,
Thomas

 

warum ist das bauhaus dessau weltkulturerbe? warum ist die architektur von gropius, mies van der rohe, le corbusier etc.pp. heute noch so aktuell wie vor achtzig, neunzig jahren? warum sieht man deren häusern einfach das alter nicht an. warum nur kann auch ein flachdach zeitlos sein?

für dich vielleicht nicht. aber du bist nicht alle.

ich persönlich bin ein augenmensch. optische gegebenheiten sind für mich extrem wichtig.
architektur representiert mich. wie ich denke, wie ich handle. zeig mir dein haus und ich weiß wer du bist. ich glaube, das trifft in vielen fällen zu. warum soll man all diese aspekte über bord werfen?

(ein haus mit dachüberständen hätte ich nie gebaut. da hätte ich mir lieber eine schöne gründerzeitwohnung gekauft/gemietet.)