Zusätzliche Dämmung bei Schieferverkleidung von WDVS-Fassade

Diskutiere Zusätzliche Dämmung bei Schieferverkleidung von WDVS-Fassade im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo in die Runde, Wir wollen den Giebelbereich unserer WDVS-Fassade gerne mittelfristig mit Schiefer verkleiden lassen. Der existierende...

  1. #1 dummtuech, 13.06.2024
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    Hallo in die Runde,

    Wir wollen den Giebelbereich unserer WDVS-Fassade gerne mittelfristig mit Schiefer verkleiden lassen.
    Der existierende Fassadenaufbau ist wie folgt:
    upload_2024-6-13_12-39-11.png

    Nach meinem bisherigen Verständnis (Aussage eines besichtigenden Dachdeckers) wird für die Verkleidung eine Lattung auf die Fassade aufgebracht (Hinterlüftungsebene), auf der dann wiederrum eine Traglattung oder OSB-Platten als Träger für die Schieferplatten befestigt werden.

    Nun stellt sich mir die Frage, ob im Zuge der der Verkleidung noch sinnvoll und mit wenig Aufwand etwas Dämmung an die Außenwand gebracht werden kann.
    Hierfür sehe ich zwei Optionen:

    1. Verzicht auf die Hinterlüftung und auffüllen der sonst hinterlüfteten Räume mit einem Hochleistungsdämmstoff (ich rechne mal mit 20mm Resol, als 2. Wahl für ~6€/m² zu haben).
    2. Beibehaltung der Hinterlüftung, dafür Lattung 20mm tiefer machen um die Dämmplatten unterzukriegen.

    Bei beiden Varianten könnte könnte ich den U-Wert von 0,26 auf 0,21 W/(m²K) reduzieren, was ich prinzipiell schon für lohnenswert halte. Ohne zusätzliche Dämmung ändert sich am U-Wert natürlich nicht viel.

    Meine Fragen zu dem Vorhaben sind nun folgende:
    - wie ist das Anbringen von Dämmung auf den existierenden WDVS-Putz bauphysikalisch zu bewerten? Könnte es Probleme mit Feuchtigkeitsanfall geben?
    - Kann auf die Hinterlüftung der Verkleidung überhaupt verzichtet werden, oder wäre das nicht fachgerecht?

    Vielen Dank schon einmal!
     
  2. #2 Ettlingen, 13.06.2024
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    1. Verzicht auf Hinterlüftung führt u.U. zu Feuchtigkeitsproblemen. Dämmung auf Dämmung ist kein Problem.
    2. Ja, ist möglich, aber (fast) sinnlos
    Besser: Ausrechnen, welche Dämmstärke einen U-Wert von < 0,15 bringt und dem entsprechend die Dämmung auslegen. Wobei auch das - aufgrund der vermutlich überschaubaren Fläche - auch keinen messbaren Erfolg bringen wird.
     
  3. #3 dummtuech, 13.06.2024
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    Danke für deine Antwort.

    Ich würde auch lieber deutlich mehr als 20mm Dämmung hinlegen, aber wir haben leider einen kurzen Dachüberstand, da ist nicht viel machbar ohne große Baustellen. Außerdem muss ich auch vermeiden, dass die Fensterlaibungen zu tief werden. Selbst bei 20mm + Hinterlüftung + Verkleidung sind das ja bestimmt schon 7-8cm Wandaufbau.

    Worauf genau beziehst du dich hier? Auf das Weglassen der Hinterlüftung - was ich unter Punkt 2 fragte - vermutlich nicht.

    ich gebe dir recht, am gesamten Energie-Verbrauch wird das keinen großen Unterschied machen. Nach meinen überschlägigen Berechnungen könnte eine Reduktion des U-Werts von 0,26 auf 0,21 zwischen 1 und 2% Einsparungen bringen. Der energetische Aspekt ist nicht der Grund für die Verkleidung, aber wenn man schon an der Fassade dran ist, würde ich sie auch gerne etwas modernisieren. Davon abgesehen, gibt es ja auch noch die Pflicht nach GEG, dass die Fassade danach einen U-Wert von 0,24 W/m²K haben muss...
     
  4. #4 Ettlingen, 13.06.2024
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    Bezog sich auf 2.. Deine Frage zu stärkeren Latten um Hinterlüftung zu gewährleisten.
     
  5. #5 dummtuech, 13.06.2024
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    Achso. Wieso ist das denn fast sinnlos? Immerhin schriebst du ja auch, ohne Hinterlüftung drohen womöglich Feuchtigkeitsprobleme...
     
  6. #6 petra345, 13.06.2024
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    Aus welchem Grund soll denn jetzt noch eine Schieferverkleidung angebracht werden?
    Den Dämmwert wird es nicht beeinflussen.

    Ist die Wetterseite derartig belastet? Dann könnte man zunächst auch über einen größeren Dachüberstand nachdenken.
     
  7. #7 Ettlingen, 13.06.2024
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    Sinnlos bezog sich auf die zwei Zentimeter Dämmung. Die Hinterlüftung ist selbstverständlich sinnvoll.
    Bitte nicht falsch verstehen, bin grundsätzlich ein Verfechter von Dämmung. Selber plane ich PIR 160 mm. Du hast bereits einen sehr guten U-Wert und der Effekt der zwei Zentimeter ist begrenzt.
    Aber es schadet selbstverständlich nicht und du kannst das evtl. sogar in Eigenleistung durchführen (das Dämmen, den Rest der Dachdecker). Aber vorsichtig und konzentriert auf dem Gerüst laufen.
     
  8. #8 dummtuech, 13.06.2024
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    @petra345
    Der Hauptgrund ist, dass wir recht starke Probleme mit WDVS-typischer Veralgung an einer Giebelseite haben (Nord-West). Uns gefällt der Schieferlook (Gaube ist auch schon verschiefert). Nach der Verkleidung der Giebelbereiche können wir den Rest der Fassade recht gut in Eigenleistung sauber und gestrichen halten.

    An eine Vergrößerung des Dachüberstands zum Schutz vor Veralgung glaube ich persönlich nicht, so groß kann der Überstand gar nicht werden.

    @Ettlingen
    Danke für die Klarstellung, nun hab ich alles verstanden. Unabhängig davon, ob man dämmen cool findet oder ob es viel Einsparung bringt, bin ich nach GEG leider ohnehin dazu verpflichtet, unter 0,24W/(m2 K) zu kommen. Irgendwas muss man also tun, wenn man verkleiden und gesetzestreu bleiben will
     
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