Wer zahlt was am neuen Hausanschluss? (Strom)

Diskutiere Wer zahlt was am neuen Hausanschluss? (Strom) im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Hallo, Zuerst möchte ich mich mal kurz vorstellen, bin ja relativ neu hier. Ich bin 25 Jahre alt, gelernter Informationselektroniker und arbeite...

  1. #1 marstermxz, 31.08.2020
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    Hallo,
    Zuerst möchte ich mich mal kurz vorstellen, bin ja relativ neu hier.
    Ich bin 25 Jahre alt, gelernter Informationselektroniker und arbeite zur Zeit als Feinwerkmechaniker. Ich wohne auf dem Land und bin seit 2016 stolzer Besitzer eines Altbauhauses von 1736.

    Natürlich habe ich mich nicht nur aus Spaß angemeldet, wie ihr der Überschrift sicher entnommen habt.
    Ich erkläre erstmal kurz meine Situation:
    In unserem Dorf ist es Tatsächlich noch so, dass der Elektroanschluss über oberirdische Leitungen unter dem Dach ins Haus führt. Das soll sich nächstes Jahr ändern. Der bisherige Hausanschluss/die Absicherung (auf dem Dachboden) beläuft sich bis jetzt auf 3x35 Ampere über 4mm2 Aluminiumleitungen. Der Rest im Hauptverteiler (1. OG) ist schon neu und alles dahinter ist mit Kupferleitungen realisiert.
    Nun befindet sich im EG, wo der neue Hausanschluss rein kommen soll, ein Zimmer im Rohbauzustand. In diesem gibt es bis jetzt keinen Strom. Der Ausbau dieses Zimmers kann leider nicht mehr bis nächstes Jahr warten. (Kinderzimmer) Jetzt möchte ich gern alles soweit vorbereiten, dass ich nächstes Jahr nicht nochmal alles aufhacken muss. Nun zu meinen Fragen:

    1. Wer zahlt den Zählerschrank?
    Im §9 der NAV ist geregelt, dass der Anschlussnehmer nur bei Neuanschluss oder bei Änderungen auf Kundenwunsch zur Kasse gebeten werden kann. Aus meiner Lehre damals habe ich noch im Hinterkopf, dass alles hinter dem Zähler im Verantwortungsbereich des Aanschlussnehmer liegt. Kann ich also einen lehren Zählerschrank kaufen, den als Hauptverteilung für das EG benutzen und der Energieversorger baut dort einfach nur seinen Zähler ein? Oder reißt der alles weg und ich muss einen nehmen, die den mir da hinzimmern wollen?

    2. Vom HV im EG würde ich gern ein Kabel in den HV im 1.OG legen... So hätte das EG eine adequate Stromversorgung über den alten HV... Wenn der neue Anschluss dann kommt, müsste ich ich ja eigentlich nur die Vorsicherungen aus dem alten HV in den neuen bauen um das Prinzip umzukehren.. So viel zum eigentlichen Plan... Meine Frage wäre jetzt nur, welchen Leiterquerschnitt ich für das Verbindungskabel nehmen muss... reichen da 5x10mm2 um die Anforderungen zu erfüllen?

    So, das wäre erstmal alles... War etwas viel auf einmal.. Hoffe ich habe verständlich geschrieben.

    Danke schon mal im Vorraus für eure Hilfe!
     
  2. #2 petra345, 31.08.2020
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    Das alles beantwortet nur das EVU ausführlich und verbindlich.

    Bei dem derzeitigen Zustand vermute ich, daß ein neuer, 1100 mm hoher Zählerschrank montiert werden muß.
    Listenpreis so bei 1300, Straßenpreis so bei 300 €. Handwerk hat eben einen goldenen Boden. Auch aus diesem Grunde wird kein zugelassener Elektriker die selbstgebaute Anlage unterschreiben.

    Der Elektriker mußte als fertiger Meister dazu einst einen mehrwöchigen Lehrgang für 2000 € absolvieren, bei dem nur 20 % der Teilnehmer bestehen. Außerdem muß er die VDE-Vorschriften als Abo beziehen und seinem Innungsmeister jedes Jahr einen ordentlichen Betrag für die Überprüfung des Abos und anderer Verpflichtungen abdrücken. Also da haben sich einige Obere einiges ausgedacht um selbst ihre Existenz zu beweisen und den Handwerker zahlen zu lassen.

    Dabei gelten die gleichen Forderungen für den einzelnen Meister wie für den Großbetrieb mit 50 oder 100 Mitarbeitern. Im Ergebnis haben die kleinen Meister diese Tätigkeit eingestellt.

    In den Schrank müssen Innereien eingebaut werden, die es bisher nicht gab. Also SPD = Überspannungsableiter, SLS-Schalter, Stromversorgung für Einrichtungen des Netzbetreibers und eine 5(!)-adrige Leitung (16 oder 25 mm²) vom Hausanschluß zum Zählerschrank.

    Die Kosten des neuen Zählerschrankes mit einigen Ergänzungen werden also im Bereich von 5000 € liegen.
     
  3. #3 Fred Astair, 31.08.2020
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    Als Informationselektroniker lernt man nur mit Klingeldraht und Co. umzugehen?

    Zuerst mal wird ein Hausanachlusskasten in Dein Kinderzimmer gesetzt. Sieht bestimmt toll aus.
    Dann wird im Regelfall, bei Netzänderungen von Freileitung auf Erdkabel, die notwendige Innenverbindung zw. HA-Kasten und bisherigem Zählerplatz auf Kosten des Netzbetreibers in AP- Installation hergestellt.
    Willst Du etwas anderes, musst Du Dich mit Deinem Netzbetreiber abstimmen.
     
  4. #4 marstermxz, 31.08.2020
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    Danke erstmal für eure schnellen Antworten.
    Ne, eine Meisterausbildung habe ich leider nicht.
    Als Informationselektroniker hat man auch die Qualifikationen eines normalen "Elektrikers". Leider habe ich bis jetzt in einer vollkommen anderen Sparte gearbeitet. Wir haben auf Arbeit Hochfrequenztravos bis 50.000V bei einem Ampere Leistung entwickelt/hergestellt... Also das Strom klein schwarz und hässlich macht weiß ich.

    Das optische Problem mit dem Kinderzimmer ist mir auch schon in den Sinn gekommen... Der Vorteil eines eigenen Zählerkastens wäre halt auch, das man ihn farblich so gestalten könnte wie man möchte.... So ist der Zählerkasten ja eigentlich Eigentum des Versorgers oder? Baulich besteht leider keine wirkliche Alternative... In einer anderen Straße habe ich gesehen, wie der Zählerkasten freistehend in der Einfahrt montiert wurde und ein wunderschöner weißer Plastik-Kabelkanal außen an das renovierte Fachwerk... Naja. Also diese Version von Aufputzinstallation ist keine Alternative. Und innen auf die frisch verputzen Wände ist auch unschön.

    Die Anbindung dieses Zimmers an das Stromnetz ist ja sowieso ein Muss. So hätte ich eben einen ein 10mm2 vom jetzigen Hauptverteiler in dieses Zimmer gelegt und einen Zählerkasten als Unterverteilung benutzt. Wenn auf Erdkabel umgestellt wird, hätte ich diese Unterverteilung nun eben zur Hauptverteilung umgebaut und die alte Hauptverteilung wäre sozusagen zur UV geworden. Der einzeln abgetrennte und verplombbare Bereich mit dem Zählerplatz und den SLS, SPD usw wäre ja von mir nicht antastbar. Der Versorger müsste demnach ja nur das Kabel vom Hausanschluss in den Zählerkasten legen und den Zähler usw. einbauen.... Bitte berichtigt mich, wenn ich falsch liege. Ich will nicht Klugscheißen und bin Dankbar für jeden Rat.
     
  5. #5 simon84, 31.08.2020
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    Der einzige brauchbare Ansprechpartner ist dein Versorger , die haben auch eine Telefonnummer garantiert ....
     
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  6. #6 petra345, 03.09.2020
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    Vermutlich habe ich es nicht klar genug formuliert.

    Der alte Zählerschrank mit der schwarzen Zählertafel wird vermutlich nicht mehr genutzt werden können.

    Der neue 1100 mm hohe Zählerschrank wird sich mit Montage auf den heutigen Stand, einer 5 x 16 oder 25 mm² Anschlußleitung, bei den angesprochenen 5000 € bewegen.

    Bei einigen Versorgern wird noch ein 950 mm hoher Schrank zugelassen. Finger weg davon! Der Elektriker will seine alten Vorräte noch schnell loswerden.

    Da man hinter einem RCD, früher FI-Schutzschalter N und den Schutzleiter nicht mehr verbinden darf, muß ein 5 x 10 mm² zu den einzelnen Unterverteilungen gelegt werden. Das früher übliche 4 x 10 mm² ist Geschichte.
    Also auch alles Neu.
     
  7. Cybso

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    Also mit Zählerschrank im Kinderzimmer hätte ich ein ganz anderes Problem als die Optik. Nämlich die Pupertät. Das wird sicherlich ein Spaß, wenn der Teenager nach einem Streit aus Rache einfach mal den Strom abschalten und die Tür verschließen kann.
     
  8. #8 marstermxz, 04.09.2020
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    Petra345,
    Du hast dich schon beim ersten Mal klar genug ausgedrückt. Die Kosten sind ehrlich gesagt auch Zweitrangig, mir geht es ausschließlich darum, im Falle der Umstellung nicht die Elektrik im ganzen Raum nochmal neu machen zu müssen. (Weil ich dann nochmals einen neuen Verteilerkasten dort hin bauen muss.) Dass ein geerdeter Schutzleiter Pflicht ist und er in unmittelbarer Nähe zu L123 u. N verlaufen muss steht auch außer Frage.
    Auch dass ich den alten "Zählerschrank" (Selbstgebauter Holzkasten mit Zähler und Hager Verteilerkasten drin) nicht weiter verwenden darf, ist auch klar.
    Aber falls ich mich nicht richtig ausgedrückt habe.. . Der Hager Verteiler über dem alten Zähler wird ja später sozusagen ein einfacher Unterverteiler und die nehmen einfach nur den alten Zähler raus. Von diesem Verteilerkasten wird ein 5x10er Kabel als Zuleitung ins Untergeschoss gelegt..

    So hätte ich einen vorverdrateten Zählerkasten gekauft wie z.B. diesen:

    zaehlerschrank24.de/hager-zb32set15lk-komplettschrank-1zp-bke-i-apz-1100mm-2feld.html

    Den hätte ich sozusagen als Unterverteiler fürs Untergeschoss benutzt. Mit der 5x10er Zuleitung. Die Zuleitung geht NICHT bei den Zählerplätzen rein, sondern in ein oberes Anschlussfeld. Wenn die Umstellung vollzogen ist, dient dieses Kabel als Zuleitung für den Verteilerkasten der oben hängt.
    Die Anschlüsse im Zählerbereich des Kasten bleiben unangetastet und die Haupteingangsklemmen bleiben bis dahin abgeklemmt... Dass die dann ihr 5x35iger Hausanschlusskabel bis dorthin legen müssen, dort einen Zähler reinbauen müssen und ihn aufklemmen, das ist mir ja klar.... Naja lange Rede kurzer Sinn... Grad habe ich aber noch ein ganz anderes Problem mit dem Putz an der Wand... Muss ich da einen neuen Theard eröffnen oder kann ich hier gleich weiter machen?
     
  9. #9 petra345, 04.09.2020
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    Von Hager gibt es 4 oder 5 Kataloge zu Nord, Ost, Süd , West und Mitte. Dort sind die EVU aufgeführt und die Anforderungen, die sie stellen.

    Aber auch wenn Du den richtigen Schrank hast, brauchts Du die Unterschrift von einem beim EVU zugelassenen Installateur. Und hier winden sich die Meister wie REgenwürmer und finden alle möglichen Gründe, daß sie es nicht machen können. Also kläre das vorher. Durch die verschärften Zulassungsbedingungen sind nur noch wenige verfügbar und die lassen sich mindestens bitten.

    Früher konnte ein Meister mit seinem Meisterbrief sich beim EVU vorstellen und wurde zugelassen. Das machten sich Meister im Rentenalter zu nutze und meldeten an. Das ist Geschichte.

    Heute kann er seinenMeisterbrief an einem stillen Örtchen an die Wand hängen und vergessen.
     
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