Welche ETW kaufen bei Lärmempfindlichkeit bei Bässen innerhalb des Hauses?

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  1. vi2o

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    Hallo,

    ich wohne seit 15 Jahren in einer Mietwohnung in einem Mehrfamilienhaus. Das Haus ist eigentlich nicht besonders hellhörig (abgehängte Decke aus Rigips, darunter vermutlich eine Holzdecke), bis vor Kurzem gab es nie Probleme und es gab auch keinen Mieterwechsel bei den Nachbarn.

    Leider gibt es von beiden Nachbarn (von unten und von oben) einen Verhaltenswechsel, so dass ich jetzt häufig Bassmusik ausgesetzt bin. Für Polizei, Mietkürzung oder Unterlassungsklage ist das Problem (derzeit) nicht wahrscheinlich hoch genug.

    Mal unabhängig vom nötigen Kleingeld befasse ich mich, auch aus diesem Anlass, mit dem Thema ETW.

    -----

    Noch etwas zum Umfeld:

    Lärm von draußen ist meine Erfahrung nach für mich kein Problem (wohne in einem sehr stark von Fußgängern frequentieren Bereich), eine ETW an einer stark befahrenen Straße schließe ich dennoch aus.

    Trittschall ist meiner Erfahrung nach auch nicht so das Problem, solange man nicht in einem völlig ungedämmten Haus Baujahr 1568 wohnt und der Nachbar obendrüber macht Sackhüpfen in der Wohnung.

    Bleibt also der Lärm der von den Nachbarn aus dem Haus kommt.


    Ein bisschen was habe ich schon herausgefunden:


    Meiner Erfahrung nach sind somit Bässe von oben und unten das Problem, für das ich Lösungen brauche. Ob Bässe von seitlichen Nachbarn per se auch zum Problem werden können, weiß ich noch nicht so genau. Derzeit wohnt rechts von mir ein altes Ehepaar, die sind mucksmäuschenstill. Meine Wohnung ist von deren Wohnung durch eine gemauerte Wand (Altbau) getrennt, ob und inwieweit das eine Barriere für Bassmusik ist, kann ich nicht sagen. Zum Nachbarn auf der anderen Seite trennen mich zwei gemauerte Außenwände (die vermutlich direkt aneinander anliegen), habe von dort in den 15 Jahren die ich hier wohne noch nie was gehört.

    Im "schlimmsten" Fall hat man in einer ETW vier Nachbarn (oben, unten, rechts, links). Bisher habe ich Probleme mit den Nachbarn obendrüber und untendrunter. Zum Nachbarn oben habe ich eine abgehängte Decke (Rigis, darunter vermutlich eine Holzdecke).

    Wen man es einrichten kann sollte man es denken ich mal so einrichten, dass man "seitlich" nur einen Nachbarn (besser keinne) hat. Aber, wie gesagt, inwieweit Bässe von seitlichen Nachbarn zum Problem werden können, weiß ich nicht, da ich die Erfahrung bisher noch nie gemacht habe. In Internetforen habe ich gelesen, dass Bässe meistens nur den oberen und unterne Nachbarn betreffen. Wenn das so ist, sind mir die schallphysikalischen Gründe dafür derzeit nicht klar, imerhin werden Lautsprecher ja meist so aufgestellt, dass die Schallwelle "horizontal", d.h. in Richtung des seitlichen Nachbarn, also nicht nach oben oder unten, emittiert wird.

    Desweiteren wäre es natürlich gut, weiterhin die Anzahl der Nachbarn zu reduzieren.
    Demnach käme entweder eine EG-Wohnung (ggf. auch Souterrain) oder eine Penthouse-Wohnung in Betracht? Was eine Penthouse-Wohnung anbelangt, könnte denke ich mal, gerade in Zeiten des Klimawandels ein Problem sein, dass es im Sommer dort unertäglich heiß wird? Ein weiterer Grund, der gegen die Penthouse-Wohnung spricht, könnte der sein: Wenn Schall von unten kommt, kann ich nichts dagegen tun. Wenn dagegen Schall von oben kommt, kann ich zumindest grundsätzlich über eine Dämmung in der eigenen Wohnung nachdenken (sofern Platz vorhanden).

    Damit wären wir bei der nächsten Frage. Welche Decke ist hinsichtlich Bässen/LF am besten zur Dämmung geeignet? Zuerst dachte ich eine Betondecke müsste am meisten wegdämmen, jetzt habe ich aber gelesen, dass eine Betondecke u.U. Subwoofer-Wellen am besten überträgt?

    Wie wäre es denn mit der Kombination:


    EG-Wohnung oder Souterrain-Wohnung, dazu eine Betondecke und über die Betondecke zusätzlich eine abgehängte Decke aus Rigips, in den Hohlraum evtl. noch Steinwolle rein. Mit welcher Dämmung könnte ich da für LF (sagen wir 90 Hz und niedriger) rechnen? Schaffe ich es damit, die Bässe unter die Hörschwelle runterzudämmen? Bei Bässen liegt die Hörschwelle ja immerhin recht hoch, hier eine kleine Visualisierung:

    EDIT:
    Da ich zuwenige Posts habe um externe Links posten zu dürfen, bitte ich ersatzweise darum, bei Wikipedia den Such-String "Hörschwelle" einzugeben, und das dortige Diagramm anzusehen (Das erste Diagramm von den beiden Diagrammen).


    Wenn ich davon ausgehe, dass sich der Nachbar an die gesetzlichen Grenzwerte hält (nach der TA-Lärm max. 80 dB) in seiner Wohnung, bräuchte ich also eine Decke, die 60-65 dB wegdämmt, wenn ich unter die Hörschwelle kommen will? (Die Frage ist: Ist Körperschall da schon mit eingerechnet?).

    Über konstruktives Feedback oder vielleicht den ein oder anderne Denkanstoß würde ich mich freuen! :)

    Grüße,
    vi2o
     
  2. #2 simon84, 09.06.2020
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    Hi! Entweder freistehendes EFH oder Doppelhaus mit passendem Grundriss (Schlafzimmer außen)

    ansonsten wäre gut eine EFH im DG an der kommunwand zu anderen Gebäude

    EG eher nicht , trittschall und niedrigfrequent geht eher von oben nach unten meiner Erfahrung nach.

    subwoofer steht ja auch in der Regel am Boden und nicht an der Decke, dh Belastung von unten hat noch bisschen mehr Platz zur natürlichen Dämpfung und Reflektion als von oben
     
  3. #3 Fabian Weber, 09.06.2020
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    Dachgeschoss Maisonette mit Schlafzimmer oben.
     
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  4. #4 Fred Astair, 09.06.2020
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    Wird zu warm.
    Empfehle Höhle im Karstgebirge. Kenne welche, die sind richtig gemütlich.
    Ansonsten solitäres Staffelgeschoss mit Massivdecke und Boden von mind. 20 cm. Zum einzigen Nachbarn eine Betonwand 18cm, gut entkoppelter Estrich, Rohrleitungen, gute Dach- und Wanddämung, außenliegender Sonnenschutz .
    Vor Einzug mit großer 5+1 Anlage von Nachbar zu mir und umgekehrt und von unten nach oben und umgekehrt getestet: Wenn im Senderraum dem Probanden bereits die Ohren bluteten war im Empfangsraum nichts zu hören und zu messen.
    Das lauteste Geräusch im Haus ist die Putzkolonne, wenn die mit ihrem Besen oder Feudel gegen das durchgehende Treppengeländer poltern. Das muss ich im nächsten Haus besser hinkriegen.
     
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    Bei EFH ist das Problem, dass bei den EFH die ich mir gerade noch leisten kann, immer so seltsame Texte wie "Abbruchreif" oder "stark sanierungsbedürftig" in der Anzeige stehen. ;)

    Bin mir nicht sicher, ob ein älteres EFH die Lösung ist, da ja die bauweise (Außenwände, Fenster) sicher nicht besonders schalldämmend ist.

    Zum Thema DDH: Schlafzimmer außen reicht mir nicht. Wenn der Nachbar im Wohnzimmer den ganzen Tag Bassmusik hört, kann ich im Außen-Schlafzimmer vielleicht ruhig schlafen, habe aber in der Wohnung tagsüber nicht meine Ruhe! ;(

    Im Grunde wird wohl eine ETW das einzige sein, dass ich mir leisten kann. Oder halt ein abbruchreifes bzw. renovierungsbedürftiges EFH.
     
  6. vi2o

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    Wie gesagt, ich will nicht nur im SZ Ruhe haben, sondern in der ganzen Wohnung. Trage beim Schlafen ohnehin immer Ohrenstöpsel, die Dämmen gut was weg. Allerdings ist es lästig, auch tagsüber Ohrenstöpsel zu tragen, da ich dann ja auch den "normalen" und somit erwünschten Umgebungsschall nicht mehr mitbekomme.
     
  7. vi2o

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    Der unvermeidliche Hinweis mit "Hütte im Wald" bzw. in dem Fall Höhle im Karstgebirge, musste ja kommen. ;)

    Staffelgeschoss, interessant. Was ist da der Vorteil hinsichtlich Schall? Dass sich weniger Schall über die Außenwände überträgt? Hatte bislang nicht den Eindruck, dass Schallübertragung über die Außenwände ein Problem ist.

    Was meinst Du in dem Fall mit "solitär"?

    Mir scheint, Staffelgeschosse sind insbesondere bei ganz neuen Bauten gerade in Mode (weshalb ist das so?)

    Interessante Idee, sollte ich ins Auge fassen, wenn der Nachbar mitspielt. Was mich aber wundert, ist, dass die Dämmung so effektiv ist.

    Wie genau hast Du das gemacht: Wieviel dB? Tiefbässe? LS auf dem Fußboden?

    Bei Tiefbässen oder gar LS auf dem Fußboden müsste eigentlich unvermeidlich was beim Nachbarn ankommen, nach allem, was ich mittlerweile über Akkustik weiß. :)
     
  8. vi2o

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    Mittlerweile scheint mir, auch unter Kostenaspekten, diese Variante am vielversprechendsten:

    Wohnung im Erdgeschoss, dass schon mal niemand untendrunter wohnt. Bliebe noch das Problem von oben. Oben sollte eine Betondecke, möglichst dick, sein, andererseits aber noch genug Spielraum, dass unter die Betondecke noch eine abgehängt Decke, ggf. auch mit Steinwolle als zusätzlicher Dämmschicht, nachgerüstet werden kann, wenn die Betondecke nicht ausreichen sollte.

    Mit Betondecke + Steinwolle + abgehängter Decke müsste die Dämmwirkung eigentlich ganz gut sein?

    Am besten wären wohl zwei Betondecken mit einer Zwiscchen-Dämmschicht. Das findet man aber wohl nur selten, und wenn, werde ich es mir wohl nicht leisten können.

    Die Variante mit dem Penthouse finde ich nach wie vor nicht plausibel. Nachteile vom EG sind halt mangelnder Sichtschutz, und dass es eine Einladung für Einbrecher ist. Dem müsste man mit Milchfolien auf den Scheiben und vergitterten Fenstern abhelfen.

    Beim Penthouse sehe ich den Nachteil, dass es zu warm ist, und, dass man, im Gegensatz zur EG-Wohnung, nicht noch eine abgehängte Decke zusätzlich nachrüsten kann (da der Schall beim Penthouse ja nur von unten kommen kann).

    Freue mich über erneutes Feedback zur Plausibilität meiner Überlegungen! :)

    Besten Dank und Grüße,
    vi2o
     
  9. #9 Fred Astair, 25.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 25.07.2020
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    Staffelgeschoss ist keine Mode sondern eine baurechtliche Notwendigkeit, um in einer historischen Spitzdachumgebung ein Flachdach bauen zu dürfen und nicht an der Dachrinne des Nachbarhauses aufhören zu müssen. Ich hoffe das so richtig beschrieben zu haben.
    Flachdach heißt erstmal massive Wände und Dachdecken. Großer Vorteil für Schall- und Wärmeschutz.
    Gemessen haben wir unseren Schalltest nicht. Wir wollten nur gegenseitig die Grenzen austesten, wie weit wir gehen können, ohne dem Nachbarn oder Untermieter auf den Kranz zu gehen.
    Der Subwoofer stand selbstverständlich auf dem Fußboden und "Highway To Hell" etc. waren die Testtititel. Die Kunst bestand darin, dass ich als Bauherr bei allen entscheidenden Phasen dabei war und wie ein Schießhund aufgepasst habe, dass alles ordentlich entkoppelt ist. So dringen auch die Bässe nicht durch.
    Solitär heißt, dass das Geschoss nach vorn, hinten und links/rechts keine Nachbarn hat.
     
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  10. #10 Fabian Weber, 25.07.2020
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    Ich könnte mir vorstellen, dass dem TE ärztliche Behandlung mehr hilft, als bauliche Gegebenheiten.
     
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  11. #11 Fred Astair, 25.07.2020
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    Wer hindert Dich daran, in eine Consierge-Wohnung zu ebener Erde zu ziehen?
    Viel Spaß mit Milchglas hinter Fenstergittern.
    Vergiss aber nicht, genügend Spione einzubauen, damit Du Trittoir und Flur immer im Blick behalten kannst und siehst, wer da Lärm macht.
     
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