Wand schalldämmen

Diskutiere Wand schalldämmen im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Ich wohne in einem Mehrfamilieneckhaus mit 9 Parteien von 1954. Die Wand zur Nachbarwohnung ist 280 mm stark. Die Wand besteht aus...

  1. #1 Stommy, 18.07.2020
    Zuletzt bearbeitet: 18.07.2020
    Stommy

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    Ich wohne in einem Mehrfamilieneckhaus mit 9 Parteien von 1954.
    Die Wand zur Nachbarwohnung ist 280 mm stark.
    Die Wand besteht aus Beton-Hohlblocksteine in 240 mm plus 20 mm Putz jeweils auf beiden Seiten macht also die 280 mm Dicke der Wand.
    Diese Beton-Hohlblocksteine haben 4 Kammern.
    Die äußeren Wände der Beton-Hohlblocksteine sind je 35mm stark.
    Also ich schätze mal ohne die Luftkammern mit Beton und Putz sind das gerade mal 140 mm Material die meine Wohnung und die Nachbarswohnung trennen.
    betonwerk-huber.de/betonsteine

    Mein Problem ist wenn es abends ruhiger wird da sitzen meine Nachbarn vor dem Fernseher und reden lautstark, vermutlich durch ihr Rentneralter sind die schon etwas schwerhörig.
    Den laufenden Fernseher oder andere Geräusche habe ich noch nie gehört aber das Gerede kann ich hören, es ist nicht sehr laut, es klingt eher dumpf und fern und ich verstehe kein einzelnes Wort.
    Es stört mich halt nur abends beim Einschlafen.

    Ich will auch nicht mehr angewiesen sein auf irgendwelche Fremdkörper die ich mir in die Ohren stecken muss (Stichwort Ohropax) nur um Einschlafen zu können.
    Und auf Dauer tut dem Gehörgang so ein unnatürlicher Fremdkörper bestimmt nicht gut.
    Deswegen muss die Nachbarswand schallgedämmt werden.
    Die maximale Dicke der Schalldämmung die auf die Wand kommt kann nur bis 75 mm betragen weil dann schon die Türzarge im Weg steht.

    Der Hersteller empfiehlt ja und auch schallschutztechnisch wäre es besser die Platten auf eine am besten entkoppelte Unterkonstruktion zu schrauben.
    Bloß in meinem Fall geht das nur schlecht weil ich zu viele Stromleitungen in der Wand habe und jeder Leitungssucher bisher versagt hat weil irgendwas vermutlich Eisenspäne im Putz beigemischt sind und irgendwie die ganze Wand elektrostatisch aufgeladen ist.
    Die Leitungssucher die schlagen überall auf der Wand an.
    Es ist zu hochriskant da zu bohren, Stichworte Kurzschluss und Brandgefahr.
    Ich habe zwar einen FI Personenschutzschalter der da anschlagen müsste wenn eine Leitung durchbohrt werden würde, aber ich will mich darauf trotzdem nicht verlassen.

    Ich habe mir also überlegt die PhoneStar Tri Platten einfach zu kleben.
    Das sollte gehen, wenn sogar Wandfliesen im XXXL Format von 300 cm x 150 cm die stolze 63 Kg wiegen an die Wand verklebt werden können.
    Als Kleber dachte ich an einen normalen Fliesen Flex Kleber oder einen günstigeren Gewebe- und Armierungskleber zu nehmen.
    Der Untergrund ist bei mir bombenfest, kreidet und sandet nicht und ist sehr fest.
    Die Wand habe ich damals mit Haftgrund behandelt, dann Glasfaser Armierungsgewebe in Armierungskleber eingebettet und darauf kam dann 2 mm Reibeputz und zum Schluss noch alles dreimal mit Dispersionsfarbe überstrichen.

    Also meine Überlegung ist diese ebene 4.40 x 2.30 m Wand jetzt erstmal mit Haftgrund zu behandeln, danach entweder mit Flex Kleber oder Armierungskleber vollflächig auf den Reibeputz eine Kontaktschicht aufzutragen oder gleich direkt mit einer 10x10er Zahnkelle (bei beidseitigem und 45° schräg Halten der Kelle dürfte das eine 10 mm hohe Kleberschicht zwischen Wand und Platte ergeben das dürfte gehen) Kleber auf den Reibeputz und auch rückseitig auf die PhoneStar Platte aufzutragen.

    Die Platte an die Wand drücken und mit der Wasserwaage und Laser ausrichten, danach auf die Stoßkanten Montagekleber auftragen und so weiter die restlichen Platten anbringen bis die Wand einlagig verdämmt ist.
    Jetzt könnte ich zur besseren Stabilität Glasfaser Armierungsgewebe darauf anbringen.

    Jetzt wird darauf nochmal eine Lage PhoneStar geklebt aber es wird eine Zahnkelle mit kleinerer Zahnung gewählt.
    Und darauf kommt wieder Armierungsgewebe.
    Und zum Abschluss wird auf die zwei Lagen geklebter PhoneStar Platten eine Lage Knauf Diamant 12.5 mm auch geklebt und das Ganze wird dann nochmals mit Gipsfaserplattenschrauben 3.9 mm x 45 mm verstärkt die ich durch alle Schichten im Abstand von 20 cm schraube.

    Wenn zwei Lagen PhoneStar nicht reichen sollten um auch mitten in der Nacht absolute Stille zu gewährleisten würde ich sogar 3 Lagen PhoneStar plus 1 Lage Diamant oder alternativ 2 Lagen PhoneStar und 2 Lagen Diamant nehmen.

    Eine andere Alternative wäre 2 Lagen sauteurer PhoneStar, 1 Lage Blähglasplatten, 1 Lage Diamant.
    Die Blähglasplatten z.B. VeroBoard Rapid sind nur 10 mm hoch und sollen laut Hersteller und Datenblatt ein Schalldämm-Maß von 23-47 dB haben.
    Ich vermute 47 dB bei zweilagiger Vorwandinstallation mit innenliegender Mineraldämmung.
    Meine Überlegung ist jedes Material dämmt bestimmte Frequenzen besser.

    Ich denke ich werde mir mal so PhoneStar, Diamant, VeroBoard Platten besorgen und bei mir unten an der Kellerwand testen wie gut die ganze geklebte Konstruktion in der Praxis halten würden.

    Und ich könnte auch so kleine Boxen aus den Platten basteln und einen Lautsprecher reinlegen und dann mit einem Dezibel Messer testen um wieviel der Schall gedämmt wird und welche Variante die Beste wäre.

    Was haltet ihr davon?
    Hat das schon jemand so in ähnlicher Weise gemacht?

    Die PhoneStar ehemals Phonewell können auch geklebt werden siehe hier bei Stelle 01:00

    Ich würde sie nur nicht aus naheliegenden Gründen unbedingt an die Decke kleben.

    Ein paar Daten zu dem Ganzen.
    PhoneStar Tri 15 mm Gewicht: ca. 18,0 kg/m²
    Knauf Diamant 12,5 mm Gewicht: ca.12,8 kg/m2
    VeroBoard Rapid Gewicht: ca. 5 kg/m²
    Wand 440 x 230 cm = 10,12 m²
    1 Lage PhoneStar Tri = ca. 182,16 Kg.
    2 Lagen PhoneStar Tri = ca. 364,32 Kg.
    3 Lagen PhoneStar Tri = ca. 546,48 Kg !!!
    1 Lage Knauf Diamant = 129,54 Kg
    2 Lagen Knauf Diamant = 259,08 Kg.
    1 Lage VeroBoard Rapid = 50,6 Kg.

    Welchen Kleber würdet ihr nehmen?
    Rigips Ansetzbinder der hat eine hohe Standfestigkeit und wäre am billigsten und der ist ja auch wie gemacht für Pappe Bretter wie PhoneStar.
    Klebe- und Armierungsmörtel der hat eine hohe Klebkraft und ist mineralisch und witterungs- und UV-beständig.
    Fliesen Flex Kleber ist ja für schwere Fliesenplatten gemacht und Fliesen werden ja auch mit Flex Kleber auf Gipskartonplatten mit Pappe Außenhaut geklebt aber er wäre am teuersten.
    Würdet ihr die PhoneStar Platten vor dem Verkleben imprägnieren oder sollten die lieber diffusionsoffen sein?


    Ach so bevor ich es vergesse für meine 3-fach Steckdose würde ich Schallschutzunterputzdosen von Kaiser nehmen.


    Ich will ja nichts dem Zufall überlassen.
    Von mir aus würde ich sogar faustdicke Eisenplatten an die Wand schweißen wenn es nur endlich Ruhe geben würde.
     

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  2. #2 membersound, 31.01.2022
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