Wärmebrücken berechnen nach Fenstertausch im Passivhaus ohne "Maximalaufwand"

Diskutiere Wärmebrücken berechnen nach Fenstertausch im Passivhaus ohne "Maximalaufwand" im Fenster/Türen Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, wir wohne in einem 2000 gebauten Passivhaus und die Glasscheiben zeigen so langsam Beschlag von innen. Das liegt meines Erachtens...

  1. #1 tknieper, 23.02.2024
    tknieper

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    Hallo zusammen,

    wir wohne in einem 2000 gebauten Passivhaus und die Glasscheiben zeigen so langsam Beschlag von innen. Das liegt meines Erachtens am schlechten bzw. fehlenden Dampfdruckausgleich im Fensterfalz sowie auch daran, dass die Glashalteleisten nicht abgedichtet sind.

    Daher wollen wir mittelfristig die Fenster tauschen und danach mindestens den gleichen Dämmstandard wie aktuell haben. Das sollte funktionieren, da die Gläser mit Uw von 0,8 noch relativ schlecht sind und moderne Gläser mit Uw von 0,5-0,6 trotz g-Wert von 60 % eine etwas größere Wärmebrücke beim Einbau kompensieren können.

    Nach außen tauschen wollen wir die Fenster eigentlich nicht, da dann Vorbaurollläden, Gitter und Dämmung demontiert werden müssen. Daher habe ich im Anhang mal ein paar Varianten skizziert (habe leider kein CAD-Programm) und favorisiere die Lösung mit Variante 3 oder 5 am Mauerwerk und Variante 3 oder 4 an der Geschossdecke.

    Ich denke, dass man durch die zusätzliche Laibungsdämmung von innen auf vergleichbare psi-Werte wie vorher kommt. Bei der Betondecke könnte man die psi-Werte sogar verbessern.

    Meint ihr, ich bekomme das nach innen sauber luftdicht und was meint ihr zu den psi-Werten?

    Ich bin offen für alle Vorschläge, die den Fenstertausch einfach und gut machen ohne Alles nach außen zu demontieren...

    Gruß Thomas
     

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  2. #2 Gast 85175, 23.02.2024
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    Du darfst dich hier gerne als Vorreiter und Pionier betrachten. Diese moderne Bauweise mit den mehrfach abgedichteten und gedämmten Fenstern ist zwar energetisch günstig, aber es ist ein kleiner Alptraum ein derartiges Fenster komplett zu tauschen. Ein mittelgroßer Alptraum wird dann im Passivhaus draus… Die echten Alpträume bekommt man dann, wenn noch Sonnenschutz und Absturzsicherung mit im Spiel ist und nach „der kleinen Lösung“ gesucht wird…

    Das sieht nach einem Reihenendhaus aus und die WDVS-Fläche auf dieser Südseite scheint nicht all zu groß zu sein. Das ist sehr gut für dich, weil diese ganzen „Minimalinvasiven“ Varianten die Du gezeichnet hast, sind mE sehr fehleranfällig und auch handwerklich nur sehr schwer umzusetzen.

    Vergiss das doofe WDVS auf der Südseite und lass den Fensterbauer da einfach erstmal wüten. Wenn dann die Fenster ordentlich drin sind, dann lass diese Randbereiche um die Fenster herum neu machen und die paar m2 WDVS dann neu überverputzen. Alles andere führt da mE dazu, dass man sich zu viele Nebenprobleme einfängt und dann am Ende wohl die Hauptsache vermasselt… Ersäuf es nicht in Komplexität, nur um 20m2 WDVS zu retten…

    Man wird wohl schon wegen der Montageart „in der Dämmebene / vor der Wand“ nicht umhin kommen, das WDVS um die Fenster herum ein Stück weit abnehmen zu müssen.

    Apropos WDVS… Das WDVS selbst ist ungefähr so einfach zu sanieren wie diese „totalverklebten“ Fenster, aber aus anderem Grund. Du kannst ja mal beim Hersteller des WDVS nachfragen, wie man sowas „zulassungskonform“ sanieren kann. Das Phrasengewitter bedeutet dann: Eigentlich überhaupt nicht.

    Mit deinen Zeichnungen und dem Textteil hier komme ich irgendwie nicht zurecht. Da sollen einmal die „Fenster nicht nach außen hin getauscht werden“, weil „Sonnenschutz und Gitter erhalten werden sollen“, dann sollen aber wohl die kompletten Fenster, also halt nicht nur die Glasscheiben ausgetauscht werden, usw… Das wird so wohl nicht gehen, das ganze wird wohl einmal abgemacht werden müssen, ob man es nochmal wiederverwenden kann weiß ich nicht, evtl. schon. Aber auch das klingt mir schon grundsätzlich danach, als ob Du es gerade in Komplexität ersäufst…

    Ich kann mir die Sptze nicht verkneifen, sorry schonmal: Das alles betrachten wir als „nachhaltig“…
     
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  3. #3 simon84, 24.02.2024
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    Was genau heisst Luftheizung ? Ist eine KWL vorhanden mit Heizfunktion?
    Sicher, dass man mit entsprechender Umrüstung des Lüftungzkonzepts und ggf. Membran im Fenster das nicht viel einfacher in den Griff zu bekommen wäre ?
     
  4. #4 tknieper, 24.02.2024
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    Wir haben eine Abluftwärmepumpe mit 1,4 kW Heizleistung, die die Zuluft (und das Warmwasser) erwärmt. Das System funktioniert super und die elektrische Zusatzheizung haben wir noch nie benötigt.
    Das Lüftungskonzept wird sich also wohl schwer umstellen lassen, oder was meinst du mit Membran im Fenster?
     
  5. #5 tknieper, 24.02.2024
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    Das ist dann so wie das tolle Elektroauto mit den nachhaltig abgebauten Rohstoffen für den Akku :-)
    Wobei ich bei 30 Jahren Fensterlebensdauer das Ganze trotzdem durchaus als nachhaltig bezeichnen würde. Weniger nachhaltig finde ich halbherzig geplante Niedrigenergiehäuser, die ebenfalls ähnlich verbaute Fenster haben, wo dann aber die Fenster an sich schlechter sind, keine warme Kante vorhanden ist, die Dämmung an sich etwas schlechter ist, die Wärmebrückenfreiheit missachtet wird und dann gibt es Feuchteschäden, weil die KWL eingespart wird.
    Und dort lassen sich die Fenster auch nicht besser tauschen, die Probleme im Betrieb sind aber ungemein größer.

    Schön wäre es halt trotzdem, wenn man nach innen arbeiten könnte. Mit meinen Vorschlägen würde ich genauso in der Dämmebene liegen wie vorher auch (evtl. aus Stabilitätsgründen 2 cm weiter innen). Wenn es mit den linearen Wärmebrücken beim Einbau dann eng würde, könnte man immer noch von außen die Dämmung etwas aufdicken, damit die Rahmen wieder genauso überdämmt sind. Vor den Geschossdecken sind die Rahmen gar nicht überdämmt, und auch das scheint kein Problem zu sein. "Abpuffern" kann man die Verschlechterung des psi-Wertes dann noch mit den besseren U-Werten der Gläser sowie der Dämmung der Laibung von innen. Meines Erachtens könnte das durchaus möglich sein.

    Gäbe es denn wärmebrückenfreie bis -arme Aufsatzrollläden, die man bei der großen Lösung mit einbauen könnte? Wenn man dann zweigeteilte Fenster einbaut (unten feststehender Teil) könnte man sich den Aufwand für die Gitter als Absturzsicherung sparen. Wobei ich immer noch an die Lösung "nach innen" glaube. Evtl. müsste man die Wärmebrücken mal mit einem geeigneten Programm berechnen. Eine Verschlechterung hätte ich ungerne, da die Luftheizung keine Reserve in der Heizleistung hat.
     
  6. #6 simon84, 24.02.2024
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    Ich meine damit erstmal, falls noch nicht vorhanden, datenlogging für Temperatur und rel LF in jedem (oder meinetwegen jedem betroffenen) Raum zu betreiben.

    Dann gucken dass du dort wo es Probleme mit den Fenstern gibt den Raum zB als Zuluft nutzt

    Bei dem einen Photo kann zwar täuschen aber das Bild mit der grüne Veralgung direkt und nur über dem Fenster kommt gerne wenn man nur zu selten lüftet und dann nur Kipp Stellung . Das ist eben die ganze Luftfeuchtigkeit die oben an der Kante „hängenbleibt“
    Und ja, das ist auch mit KWL ein Thema.
    Deshalb dachte ich es wäre nicht verkehrt erstmal ein paar Messwerte zu erheben um das Problem besser zu verstehen.
    Auch wenn die Fenster vielleicht so oder so Probleme haben,das will ich nicht klein reden.
     
  7. #7 tknieper, 24.02.2024
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    Wir lüften in der Heizperiode nur mit der KWL. Im Sommer dann über die Fenster, aber schön mit Durchzug von Nord nach Süd (Ost nach West geht leider nicht wg. Ausrichtung des Hauses). Die KWL hat eine höhere Lüfterdrehzahl für die Abluft, damit die Luft an den Undichtigkeiten eher ins Haus gezogen wird und es zu keinen Feuchteproblemen kommt. Die Räume im Süden sind außerdem Zulufträume, Ablufträume sind an der Nordseite. Die Veralgung müsste sonst ja auch am Putz zu sehen sein, ist aber nur am Rollladenkasten. Dort hängen nach jedem Regen die Regentropfen und die Algen erfreuen sich eines guten Wachstums.
    Auf den angehangenen Bildern kann man das gut sehen. Der Putz ist noch komplett sauber, auch der Fensterfalz. Ich denke mal, ich habe kein Feuchteproblem im 24 Jahre alten Haus. Meine Hygrometer bestätigen mir das auch, auch wenn die nur manuell von mir abgelesen werden.
     

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  8. #8 tknieper, 25.02.2024
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    Wie würde denn die Wärmebrückenberechnung zu der Einbausituation aussehen?
    An der Laibung wäre ich meines Erachtens auch ohne die Innendämmung nicht viel schlechter, und wenn ich außen die Dämmung noch etwas über den Fensterrahmen aufdicken würde, wäre ich doch auf einem ähnlichen Niveau, oder?
    Wenn ich dann an der Betondecke noch zusätzliche Dämmung auf den Rahmen bringe, wäre ich meines Erachtens ebenfalls besser.
     
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