Wände bei Neubauten

Diskutiere Wände bei Neubauten im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo liebe Experten, vielleicht kann jemand etwas zu folgender Frage sagen: Ich habe mir kürzlich eine Mietwohnung in einem Neubauprojekt...

  1. #1 MarinaWeiss, 08.12.2012
    MarinaWeiss

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    Hallo liebe Experten,

    vielleicht kann jemand etwas zu folgender Frage sagen:

    Ich habe mir kürzlich eine Mietwohnung in einem Neubauprojekt (fertig Anfang 2013) in Köln angesehen. Mir als Laie sind die Wände dort als sehr dünn aufgefallen. Die Wände in Bestandswohnungen aus den 70ern und 80ern, die ich auch besichtigt habe, waren bestimmt 3 mal dicker.
    Liegt das daran, dass man heute neue Materialien hat, die einen Schallschutz auch mit dünnen Wänden möglich machen? Ich habe die Maklerin auch nach dem Schallschutz gefragt, aber die lustlose, allgemeine Antwort hat mir nicht geholfen.
     
  2. #2 ralph12345, 10.12.2012
    ralph12345

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    Wie dick war sie denn und was für ein Material?
    Wenn die Innenwände als nichttragende Wände konzipiert sind, können die schon mal sehr dünn ausfallen, je nach Material mit entsprechend schlechtem Schallschutz. Innerhalb der Wohnung fast egal, denn da ist der Anteil der Schallübertragung über die Luft z.B. unter der Tür duch meist eh höher. Bei der Wand zur Nachbarwohnung nicht egal.
     
  3. #3 MarinaWeiss, 10.12.2012
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    Ja, es geht um die Wände zur Nachbarwohnung. Ich habe sie auf 7 oder 8 cm geschätzt. Da ich mir dachte, man wird bei einem Neubau von 2013 doch wohl an den Schallschutz gedacht haben, war meine Idee, dass man mit den Materialien von heute vielleicht nicht mehr so dicke Wände braucht wie ich sie in den älteren Häusern gesehen hatte.
    Leider konnte ich nichts über die verbauten Materialien herausfinden. Die Makler, mit denen ich bisher zu tun hatte, waren leider genervt von Fragen. Da es immer genügend Mietinteressenten gibt, können sie sich das leisten.
     
  4. SandyM

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    Deine Beobachtung kann ich dir bestätigen. Ich denke auch oft, dass Neubauten schlanker in den Wänden wirken und habe mich gefragt, ob das mit neuartigen Baumaterialien zu tun hat. Bin aber leider kein Experte und kann es nicht sagen.
     
  5. #5 OBommel, 19.12.2012
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    7 oder 8 cm für eine Wohnungstrennwand klingt aus brandschutztechnischen Gründen schon ziemlich zweifelhaft. Ich glaube selbst mit Kalksandstein wär man da schon mit 11,5 cm dabei.
     
  6. #6 Baufuchs, 20.12.2012
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    @Marina

    Wie hast Du die Stärke der Wände zur Nachbarwohnung geprüft (geschätzt)?
    Üblicherweise sind in solchen Wänden keine Türöffnungen o.ä. an denen man sich orientieren könnte.

    Die von Dir geschätzen 7-8cm halte ich bei Wohnungstrennwänden für völlig abwegig.
     
  7. #7 MarinaWeiss, 20.12.2012
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    Hallo Baufuchs,

    es handelt sich um eine große Baustelle, bei der einige Gebäude schon fast fertig sind und demnächst vermietet werden sollen und weitere später, die jetzt erst als "Gerippe" stehen. Ich bin davon ausgegangen, dass die Häuser alle gleich errichtet werden und habe mir die trennenden Wände der Gerippe angeschaut. Es mögen auch 11 cm gewesen sein, da will ich nicht darauf beharren. Aber sie kamen mir (als Laie) auffällig schlank vor, wie SandyM es nennt.

    Kann man denn sagen, dass Wände für einen vernünftigen Schallschutz mindestens so und so dick sein müssen, weil der Schutz sonst gar nicht gegeben sein kann?
     
  8. #8 Ralf Dühlmeyer, 20.12.2012
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    Nun, wenn Neubau, dann muss es doch Pläne geben. An Hand derer kann man Dicke und Material feststellen und daraus zumindest den theoretischen Schallschutz ableiten.

    Da muss die Maklerin für Ihr Geld den Popo mal ein wenig in Gang bringen!
     
  9. #9 ReihenhausMax, 20.12.2012
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    Welcher Makler einer westdeutschen Großstadt macht denn gerade im Mietbereich mehr als die Hand aufzuhalten ...
     
  10. #10 Ralf Dühlmeyer, 20.12.2012
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    Weiß ich nicht, ich meide die mehr als die Pest. Eben genau deswegen - weil Ihnen Geld für 0,0 Engagement zusteht.
     
  11. Julius

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    Auch 11cm wären als Wohnungstrennwand ME unzureichend, sofern sich darin auch - wie üblich - Steckdosen etc. befinden.
     
  12. #12 MarinaWeiss, 20.12.2012
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    Die Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe, sind leider genau so. Wenn ich nachzuhaken versuche, werde ich immer behandelt als ob ich nicht ganz normal sei, auch noch Fragen zur Bausubstanz zu haben...
    Aber immerhin weiss ich jetzt, dass Wände im Bereich 11 cm auch bei Neubauten misstrauisch machen sollten. Steckdosen waren auf jeden Fall darin.
     
  13. Kaspar

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    Hallo Marina,

    1.
    welche Farbe haben die unverputzten Waende?

    2.
    sind es (einschalig) 1*11 cm (gibt es in D definitiv als Wohnungstrennwand nicht!) oder womöglich (zweischalig) 2*11 cm incl. Trennfuge mit 2*2 cm Dämmplatten (das ginge sehr wohl)

    3.
    KS benötigt für eine einschalige Wohnungstrennwand 24 cm lt. Berechnung. Diese 24 cm sind der Regelfall.

    4.
    es gibt aber auch Baustoffe die mit d= 20 cm auch schon klarkommen (googeln!)

    5.
    geschuldet wird Dir sog "erhoehter Schhallschutz" = 55 dB, sofern nicht abweichend davon in Deinem Vertrag "Minderwertigkeit" steht, also Du als Laie erkennts hier etwas schlechteres als die "allgemein anerkannten Regeln der Technik" zu bekommen.

    6.
    von eine Maklerin bekommt man i.d.R. dazu keine fachlichen Auskünfte.

    7.
    wenn Du drinwohnst könntest Du Mietkuerzungen damit begruenden, dass der Schallschutz gemessen wurde und als unzureichend deklariert. Alles unter 55dB ist ein Mangel. Messen kann dies jeder oertliche Bauphysiker (googeln) und ist eine relativ einfache Angelegenheit.
    Leider braucht es ein paar Monate bis per Mietminderung die Kosten für die Schallmessung gegengerechnet waeren.

    8.
    Elektroinstallation minimiert den Schallschutz i.d.R. . Grundsaetzlich ist von Schlitzen in Wohnungstrennwaenden abzusehen, es sei denn der Wandbaustoffhersteller sichert Dir zu, dass der Schallschutz dennoch stimmt.

    9.
    Bestandswaende
    Dicke ist nicht garant für Qualitaet, wenngleich eine Kausalitaet erkennbar ist.
    Vielmehr ist es das Gewicht der Wand und dies resultiert aus der Rohdichte des Baustoffes.

    Also pauschal:
    je hoeher die Rohdichte desto schlanker kann die Wand bei vergleichsweise identischen Werten sein, darüberhinaus gibts noch ein paar Ausnahmen welche die Hersteller abweichend von der Gewichtsmassgabe per Messungen belegen müssen.

    10.
    Schallschutz effektiv zu minimieren ist wesentlich einfacher indem man die Emmisionsquellen entkoppelt.
    So bringen Tennisbälle auf welchen die HiFi-Boxen stehen einen ungemeinen Komfortvorsprung fuer einen selbst, weil der Nachbar trotz eigener hoher Laustaerke nichts mitbekommt, da der Koerperschalleintrag per Tennisbaellen (lieber Alte statt Neue) verhindert wurde.

    Gruss Kaspar.Hauser
     
  14. #14 MarinaWeiss, 22.12.2012
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    Hallo Kaspar,

    wirklich klasse die vielen Informationen, die ich alle gut gebrauchen kann. Vielen Dank!

    Die Wände waren dunkelgrau. Ich merke aber auch, dass ich aufgrund mangelnden Wissens gar nicht genau genug hingeschaut habe.
    Ich denke, dass ich mit den neuen Infos im Hinterkopf noch mal zur Baustelle fahren werde.
     
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