Vezahnte Fuge herstellen

Diskutiere Vezahnte Fuge herstellen im Beton- und Stahlbetonarbeiten Forum im Bereich Neubau; Hallo, habe ein Problem bei der Herstellung von Beton-Arbeitsfugen „verzahnt“ nach DIN 1045-1/EC 2 zwischen einer Bodenplatte und aufgehenden...

  1. #1 qlQuadratAchtel, 09.02.2022
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    Hallo,

    habe ein Problem bei der Herstellung von Beton-Arbeitsfugen „verzahnt“ nach DIN 1045-1/EC 2 zwischen einer Bodenplatte und aufgehenden Wänden (bzw. Aussteifungsrippen). Die Verbindung muss schubfest sein und ist „verzahnt“ nachgewiesen.
    Es wurden Recostal-Abschalelemente eingelegt. Beim Betonieren drückt sich aber durch das Rütteln die Schlempe durchs Streckmetall, so dass die Vertiefungen komplett vollaufen. Von Verzahnung keine Spur mehr. Wie bekommt man das in den Griff?
    Wir sind mit der Konsistenz bei ungefähr 420 mm, haben auch schon 400 mm ausprobiert - pumpfähig sollte der Beton schon bleiben.

    Hat jemand Erfahrungen damit?
     
  2. #2 petra345, 09.02.2022
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    Foto ?

    Warum wird die Verbindung nicht mit Resten von Baustahlmatten geschaffen?

    Wird da auch noch ein Fugenbleche eingebaut?
    .
     
  3. #3 qlQuadratAchtel, 09.02.2022
    Zuletzt bearbeitet: 09.02.2022
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    Ok, hier ein paar Bilder.
    Ein Fugenblech oder -band wird nicht eingebaut. (Nehme an, ein senkrechtes als Wassersperre war in der Frage gemeint - das ist hier nicht erforderlich.) Es geht nur um die statisch erf. verzahnte Horizontalfuge. Wie man sieht, kann von Vezahnung keine Rede mehr sein.
     

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  4. #4 petra345, 10.02.2022
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    In der DIN 1045-1 vom Jahre 2004, ist die Ausbildung einer Verzahnung im Bild 35 mit wenigen, einzelnen Eisenstäben dargestellt.
    In der inzwischen gültigen DIN 1992-1-1 in der Fassung vom Jahre 2011 finde ich eine derartige Darstellungen mit Abtreppungen im Beton nicht mehr.
    Bei den vielen, über den Betonabschnitt hinweggehenden Eisen, vermutlich 10 oder 12 mm, würde ich mir keine Gedanken über die Schubkraftdeckung machen. Das sollten die Eisen auch ohne eine Abtreppung im Beton übernehmen können.

    MaW: Diese Abtreppung erscheint mir nicht mehr zeitgemäß.
    .
     
  5. #5 qlQuadratAchtel, 10.02.2022
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    Hallo,
    Danke für die bisherigen Antworten.
    Nochmal zur Erläuterung: Die Verzahnung ist an dieser Stelle statisch erforderlich und abnahmerelevant. Die Bewehrung hätte sonst noch massiver ausfallen müssen. Bloß mit der normgerechten Ausführung der Verzahnung hapert es.
    Meine Frage zielte in Richtung Betontechnologie: Wie bekommt man es hin, dass die Suppe nicht durch das Streckmetall läuft? Noch steifere Mischung? (Soll aber pumpfähig bleiben.) Oder liegt es am Mehlkorngehalt? Oder Beton mit schnellerem Ansteifverhalten? Hat jemand Praxiserfahrung mit diesen Blechen?
     
  6. #6 petra345, 10.02.2022
    Zuletzt bearbeitet: 10.02.2022
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    Wenn man so großen Wert auf die Abtreppung legt, muß man sie mit einer entsprechenden Schalung ausformen. Mit Streckmetall oder einer anderen Konsistenz geht das meiner Meinung nach nicht.

    Ich habe ja darauf hingewiesen, daß die DIN 1045 durch die DIN 1992 bereits vor etlichen Jahren abgelöst wurde. Nur einzelne Anhänge der DIN 1045 sind oder waren während der bereits eingeführten DIN 1992 noch gültig.
    .
    PS
    Wenn ich bedenke, daß Baustahl etwa 30-mal höhere Druckkräfte als Beton übertragen kann, scheint mir die Lösung mit der Abtreppung und dem Arbeitsaufwand dazu gegenüber einigen schrägen Eisen, die auch noch Zugkräfte übertragen können, keine sinnvolle Planung zu sein.

    Aber ich kenne die Einzelheiten zu wenig und habe es nicht geplant.
    .
     
  7. #7 qlQuadratAchtel, 10.02.2022
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    Sorry, hatte mich oben verschrieben. Gemeint war natürlich die aktuell gültige DIN 1992-1-1 (Abschnitt 6.2.5 und Bild 6.9). Die Verzahnung ist nach Stand der Technik geplant.

    Die Trapezbleche sind ein Bauprodukt speziell für diese Anwendung (Dywidag Systems contec recostal keyform). Sie sind sogar seitlich geschlossen, damit kein Beton von der Seite reinläuft, und können in gewünschter Breite bestellt werden. Bloss drückt er sich in diesem Fall halt durch das Blech durch. Also muss irgendein Anwendungsfehler vorliegen. Was wurde hier falsch gemacht?
     
  8. #8 Fabian Weber, 10.02.2022
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    Mir sieht die ganze Decke aus als ob da mächtig viel Schlempe oben drauf ist.

    Hat es vielleicht kräftig geregnet beim Betonieren?

    Kann man die Abschalelemente nicht etwas höher setzen?

    Was sagt der Anwendungsberater und Prüfstatiker dazu?

    Ansonsten hilft wohl nur der kräftige Druckreiniger.
     
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  9. #9 SIL, 10.02.2022
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  10. #10 petra345, 15.02.2022
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    Wenn diese Bleche immer wieder mit Beton volllaufen, muß man nach dem Ansteifen diese Vertiefungen mit einer Kelle wieder freiräumen.

    Zumindest fällt mir keine bessere Lösung ein.
    .
     
  11. #11 Gast 85175, 15.02.2022
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Jaaaa, das weißt Du, das weiß ich, das weiß jeder Praktiker, aber wenn der Sub der die Bewehrung macht halt gleich ganz fertig machen soll, dann kommt man da unten halt nicht mehr gut ran… Und die paar Eisen mit eigenen Leute noch später ran zu machen ist unzumutbar, da drehen dann nämlich die beschlipsten Theoretiker in der Verwaltung durch und behaupten der Bauleiter sei schuldig… Ist alles nicht so einfach, wenn es auf der Baustelle anders läuft als im Hochglanzprospekt…
     
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