Sanierung RMH, Bj. 1960

Diskutiere Sanierung RMH, Bj. 1960 im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, wie so viele hier sind auch wir verzweifelt. Wir hatten ja in anderen Threads schon über Neubauten nachgedacht, doch im...

  1. #1 Fletch8, 16.08.2024
    Fletch8

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    Hallo zusammen,

    wie so viele hier sind auch wir verzweifelt. Wir hatten ja in anderen Threads schon über Neubauten nachgedacht, doch im Endeffekt war immer die Lage ausschlaggebend, weshalb wir uns dagegen entschieden haben.

    Jetzt wird sehr zentral in unserer Heimatstadt ein Reihenmittelhaus aus dem Jahr 1960 angeboten. So wie es scheint wurde bisher noch nicht viel gemacht. Es ist eine Ölheizung aus dem Jahr 2007 mit Erdtank (draußen) vorhanden. Die Wohnfläche wird mit knapp 200 qm angegeben. Es ist voll unterkellert und verfügt über EG, 1. OG und DG. Es wird ein Preis von rund 550k € aufgerufen.

    Die Lage sagt uns sehr zu. Das Haus liegt entsprechend zentral und wir müssten nicht komplett unseren Stadtteil verlassen!

    Jetzt habe ich die anderen Themen zur Sanierung schon etwas durchgelesen und aktuell liegen wir ja bei rund 2500 Euro pro QM an Sanierungskosten. Das wären dann in etwa 500k € und damit würde das Budget schon gesprengt werden, zumal die Zinsen immer noch hoch sind.

    Dazu kommt, dass ich absolut nichts selbst machen möchte und auch nicht kann. Sowohl aus beruflicher als auch familiärer Sicht schaffe ich es einfach nicht, d.h. es müsste wirklich alles von jemand anderen geplant und durchgeführt werden. Gibt es denn überhaupt Generalunternehmen für solche Komplettsanierungen? Wahrscheinlich reich die 2500 €/qm gar nicht oder?

    Was wäre denn energetisch möglich und realistisch ausgehend vom Baujahr und wie lange würde sowas dauern? Reden wir hier über 6, 12 Monate oder eher 18 Monate bei Fremdvergabe?

    Ich habe auch immer wieder von Asbest gelesen, dass wäre ja dann nochmals teuerer bei der Entsorgung oder? Was macht man mit dem alten Öltank? Die Heizung würde ich gerne direkt raushauen und dann soll da ne Fußbodenheizung mit Wärmepumpe rein, am liebsten noch PV usw. Eben das volle Programm, um das ganze auf KfW 55 oder besser zu bringen! Die Nachbarn werden bei einem RMH sicherlich auch nicht begeistert sein...

    Wir haben das Problem, dass wir überhaupt keine Leute kennen in der Branche und auch sonst wenig Ahnung haben. Deshalb tendiere ich dazu die Finger wegzulassen. Es bringt mir ja nicht mal was das Haus zu besichtigen. Ich kann ja nur sagen, ob der Grundriss ok ist oder nicht... Den Rest müssen Experten entscheiden...
     
  2. artibi

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    Also eine Sanierung mit den Sachen, die du bisher beschreibst enthält letztlich alles.Du hast jetzt nix zum Zustand geschrieben, aber 1960 und "nix gemacht" klingt nach kompletter Sanierung, also:
    FBH, Wärmepumpe, Dämmung, Sanitär, Bäder, Elektrik, Küche, Bodenbeläge u.s.w.

    Das ist mit 2500€ machbar, bedarf dann aber sehr, sehr viel Eigenleistung. Du du schon schreibst, dass du nix selber machen kannst und willst: Wenn 2500€/m² euer Budget sprengt, ihr aber die Sanierung machen müsst/wollt, dann Finger weg.

    Wenn ihr niemand kennt dann macht es - vor allem bei knappem Budget - sehr viel Sinn, einen Sachverständigen oder Architekten mitzunehmen. Der sollte euch mit Kentniss eurer Wünsche und dem Zustand des Haus relativ schnell sagen können, ob das klappen kann oder nicht.

    Wie ihr dann die Sanierung macht ist ein separates Thema.
    Eine Möglichkeit: Architekt voll beauftragen, incl. Planung, Ausschreibung mit Einzelvergabe. Alternativ Architekt für die Planung und dann Vergabe an GU.
     
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  3. #3 GreatScott83, 16.08.2024
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    Wer viel möchte und dabei wenig machen möchte muss entsprechend Geld bezahlen. Das ist nunmal leider so.
    Wenn du selbst das nicht beurteilen kannst, ist es auf jeden Fall besser einen Sachverständigen mit zur Besichtigung zu nehmen, der macht das aber natürlich auch nicht umsonst.

    Ich frag mal vorsichtig: Wie kommst du drauf direkt Fußbodenheizung und Wärmepumpe reinknüppeln zu wollen? Ist das euer eigener Anspruch zu sagen: WäPu und Fußbodenheizung muss sein, oder einfach nur durch den ganzen Sanierungswahnsinn verunsichert wo die Leute hier stellenweise versuchen Abrisshäuser zum Passivhaus umzubauen?

    Ich würde nochmal in dem Fall nochmal an mich gehen und mal eine EIGENE Liste aufsetzen: Was muss, was sollte, was kann.
    Ersters sind eure eigenen Punkte die wirklich sein müssen vor dem Einzug. Was sollte sind dann die Punkte die wirklich am Haus gemacht werden sollten damit ihr über die Nutzungsdauer nicht zu große Einschränkungen habt und was kann sind dann die Sachen die ihr gerne hättet aber nicht zwingend notwendig sind.

    Beispielsweise hast du eine Öl-Heizung von 2007 drin. MUSS die JETZT raus? Ich würde sagen: Nein muss sie nicht. Klar ist Öl nicht der Energieträger der Zukunft, da sind sich alle einig, aber dass die jetzt zwingend raus glaube ich nicht.

    Die Fußbodenheizung... ist das einfach ein persönlicher Wunsch von euch, oder der Gedanke, das ihr die für die Wärmepumpe benötigt? Die funktioniert nämlich auch gut mit Konvektionsheizkörpern wenn ordentlich geplant.

    Ich persönlich bin der Meinung (aber ich bin auch nicht vom Fach), dass man überlegen sollte: Was soll vor dem Einzug unbedingt gemacht werden, und was kann später gemacht werden. Zu ersterem gehören für mich so Dinge wie Wasser- und Abwasser- und Heizleitungen und ggf. die Elektrik. Im Prinzip alles, was beim drin wohnen zu großen Einschränkungen führt wenns erneuert werden muss. Diese Sachen sind in der Regel mit Schlitz- und Stemmarbeiten verbunden und sorgen gerne dafür, dass du halt mal einige Tage / Wochen kein Wasser / Strom hast oder diverse Räume unbenutzbar sind.

    Eine Fassadendämmung kann auch gemacht werden während man schon drin wohnt. Ggf. gibts da auch Alternativen falls es sich um ein 2 schaliges Mauerwerk handelt und eingeblasen werden kann. Fenster, Türen und Heizkörper können auch "nebenher" ersetzt werden. Dach ebenfalls.

    Dementsprechend, besichtige das Haus und nimm jemanden mit der Ahnung hat und denkt nochmal genau über eure Ansprüche nach.
     
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  4. #4 Fletch8, 19.08.2024
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    Vielen Dank für eure Antworten. Das hilft mir schon mal weiter.

    Ehrlichweise hätten wir gerne einen Neubau, aber nachdem hier keine Grundstücke verfügbar sind und Abriss + Neubau viel zu teuer kommen, haben wir uns das mit dem Sanieren auch überlegt....

    Das mit der Wärmepumpe rührt eher da her, dass ich es von Anfang an gleich alles erledigt haben möchte. Ich möchte nicht nach ein paar Jahren drin wohnen wieder mit dem Renovieren beginnen. Deshalb mein Gedanke alles vor dem Einzug zu erledigen und dann erstmal seine Ruhe zu haben.

    Budgettechnisch muss man hier aber eher die Finger weglassen. Mit knapp 200 qm Wohnfläche ist die Immobilie für uns einfach zu groß und die Renovierungskosten würden uns wahrscheinlich auffressen.

    Das große Problem ist einfach, dass wir kaum was selbst machen können und auch kaum Beziehungen haben. Ich hätte das deshalb gerne in die Hand eines anderen gegeben. Aber klar, da verdienen dann mehrere Leute mit.
     
  5. 11ant

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    Dann sucht weiter. Baujahr 1960 sind bautechnisch quasi noch die 50er Jahre, das kriegt man ökonomisch nicht auf 2024 aufgeholt, sondern bestenfalls auf 1990. Wer da Pareto nicht verstanden hat, muß sein Geld selbst drucken dürfen. Schaut mal im orangen Forum mit dem Suchbegriff "11ant Barthel".
     
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