Nachträgliche Horizontalsperre bei Natursteinmauerwerk

Diskutiere Nachträgliche Horizontalsperre bei Natursteinmauerwerk im Abdichtungen im Kellerbereich Forum im Bereich Neubau; Hallo in die Runde, ich habe mal wieder eine Frage zum (baldigen) eigenen Objekt. Bevor ich die offizielle Planung angehe, wollte ich es hier...

  1. #1 trockener Bauer, 08.10.2021
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    Hallo in die Runde,
    ich habe mal wieder eine Frage zum (baldigen) eigenen Objekt. Bevor ich die offizielle Planung angehe, wollte ich es hier erstmal beschreiben und einige Infos abfassen.

    Vorhanden ist ein sehr altes Bauernhaus (300 Jahre) mit einer kleinen Bausünde im EG.
    Der betroffene Raum steht an einer Seite etwa 0,5m im Dreck (Gefälle). Es sind überall 60-70cm dicke Natursteinmauern. Keller gibt es keinen, "Bodenplatte" auch nicht. Die Natursteinwände stehen auf einem "Streifenfundament" aus ebenfalls Natursteinen. Allerdings im Mittel nur etwa 50cm tief.
    An Abdichtungen hat damals noch keiner gedacht. Hinzu kommt, dass eine Vorsatzschale aus GKP an die Außenwände gesetzt wurde. Dass die raus muss ist klar.

    Mir geht es mehr um die Abdichtung. Vertikal wird man sehen müssen, welcher Lastfall, usw...Das sehe ich als "lösbar an".
    Was aber macht man Horizontal?
    - Ist Injektionsverfahren bei unregelmäßig verlegtem Naturstein/Bruchstein überhaupt möglich und wirksam?
    - Sägeverfahren und Platteneinschub könnte möglich sein; aber wahrscheinlich auch sehr preisintensiv.
    - Gibt es weitere technische Alternativen?
    - Einige dichten ja vertikal innen ab. Dennoch könnte die Feuchte ja von unten hochziehen. Wenngleich das bei Naturstein nicht so stark ist wie z.B. bei Klinker.
    Könnte es allgemein ohne Horizontalsperre gehen? z.B. durch offene Putze, Lüftung, etc.?

    Der Raum soll später bewohnt werden.

    @Manufact @BaUT @Fabian Weber und natürlich auch die anderen...Wie würdet ihr das sehen?
     
  2. #2 Manufact, 08.10.2021
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    Eine hundertprozentige Horizontalsperre ist bei Bruchstein-Mauerwerk nicht möglich.
    Eine merkliche Besserung kann man aber erreichen.
     
  3. #3 Fabian Weber, 08.10.2021
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    Ich meine auch, dass Naturstein (je nach Art) eine viel geringe Kappilarwirkung hat.

    Gibt es denn nach 300Jahren überhaupt ein Schadensbild?
     
  4. #4 trockener Bauer, 08.10.2021
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    Danke schonmal.
    Mit Injektion? Hatte etwas von Hochdruck-Injektion gelesen. Oder nur Vertikal -- außen oder/und innen?

    Ja, wenn, dann saugen die Fugen. Und da die eher unregelmäßig sind und weniger vorhanden als bei kleinen Klinkern ist es nicht so stark wie in anderen Bauten.

    Es gibt kein großes Schadensbild des Mauerwerks. Allerdings ist auch der Fußboden ohne Dämmung, Abdichtung oder irgendetwas "festem" darunter. Der Fußboden ist aktuell immer gefühlt klamm. Meine Vorstellung ist, dass man hier nachträglich eine Bodenplatte mit Dämmung etc. einbringt. Meine Sorge ist, dass die Feuchte dann an den Seiten, also den Mauern hoch will.
    Kann nur hoffen, ich finde einen Planer, der sich auch mit solchen alten Gebäuden auskennt.
     
  5. #5 trockener Bauer, 11.10.2021
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    Gibt es noch weitere Meinungen? Sind die Sorgen vielleicht unbegründet?

    Macht diese Bewertung und Sanierungsempfehlung dann egtl. der Architekt mit oder muss ich noch jemand anderes mit ins Boot holen?
     
  6. BaUT

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    Eine Schnittdarstellung mit Höhenlage GOK außen und Materialangaben zu Fundamant und Wand wären eine erste Planungsgrundlage und dann sollte man natürlich den zeHGW außen kennen und aus einem Bodengutachten die Versickerungsfähigkeit des Bodens rauslesen damit man die Gefahr von evtl. stauendem Sickerwasser abschätzen kann.

    Damit ließe sich dann die Planung einer nachträglichen Bauwerksabdichtung angehen,
    Übersichtsfotos von innen und außen sind natürlich auch gern gesehen, damit man als online-planer wenigstens 1x virtuell auf der Baustelle war.

    Wenn drinnen Wohnnutzung geplant ist, sollte natürlich der Fußboden gedämmt und flächig abgedichtet werden und die Flächenabdichtung sollte an die Abdichtung der Wände angeschlossen werden.
     
Thema: Nachträgliche Horizontalsperre bei Natursteinmauerwerk
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