Mischen von Dämmstoffen

Diskutiere Mischen von Dämmstoffen im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo beisammen, ich habe eine Frage zur Dachdämmung. Wir haben vor fünf Jahren ein Haus Baujahr 1985 gekauft (normales Ziegel-Steildach),...

  1. Iron78

    Iron78

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    Hallo beisammen,

    ich habe eine Frage zur Dachdämmung.

    Wir haben vor fünf Jahren ein Haus Baujahr 1985 gekauft (normales Ziegel-Steildach), welches ein teilweise schlecht gedämmtes Dach hat.
    Die Hälfte der Dachfläche hat der Vorbesitzer mit Mineralwolle zwischen den Sparren und einer Dampfsperre (Baufolie) gedämmt.
    Der Rest der Dachfläche hatte noch eine "Dämmung" aus den 80ern; d.h. Rigips-Platten mit 3cm Styropor auf der Rückseite...

    Vor drei jahren habe ich ein Zimmer mit der alten Styropordämmung mit dem ISOVER-System neu gedämmt.
    Aufbau von innen nach aussen:
    - Feder-Nut
    - 3 cm Untersparren Klemmfilz (Isover WLS 32)
    - Dampfbremse (Isover)
    - 14 cm Zwischensparrendämmung (Isover WLS 32)

    Da ich sehr wenig Freizeit habe steht leider erst dieses Jahr das nächste Zimmer an.
    Mittlerweile bin ich aber nicht mehr so ganz überzeugt von Glasfaser/Mineralwolle-Dämmstoffen.
    Ich hätte gerne einen Holz- bzw. Naturfaserdämmstoff verbaut um im Sommer einen besseren Hitzeschutz zu haben.
    Leider habe ich damals auf diesen Gesichtspunkt nicht viel Wert gelegt, weil wir bisher noch nie unter dem Dach geschlafen haben.
    Aber von jedem mit dem ich damals gesprochen habe wurde mir Glas- bzw. Mineralwolle empfohlen.
    Da meine Frau und ich aber unter der sommerlichen Hitze ziemlich leiden, würden wir die etwas
    schlechteren Wärmeleiteigenschaften im Winter für einen besseren Hitzeschutz im Sommer gerne in Kauf nehmen.

    Nun meine Frage: Ist es technisch/bauphysikalisch ein Problem, wenn ich die Dämmstoffe "mische".
    D.h. ein Zimmer mit Glaswolle, die restlichen Zimmer (mittelfristig) mit Holz- bzw. Naturfasern ?

    Das bereits fertiggestellte Zimmer möchte ich nicht wieder aufreißen, da ich ohnehin sehr wenig Zeit habe
    und ich mir damals wirklich viel Mühe beim Ausbau gegeben habe und sehr sorgfältig gearbeitet habe (alles nach Vorgabe der Isover-Verarbeitungshinweise und Lehrvideos; viele Stunden Arbeit beim exakten Ausrichten der Lattung/Konterlattung; etc.)... Ein damals wg. Dachfenstereinbau anwesender Dachdecker-Meister hat mir sogar die ordentlich ausgeführte Befestigung der Dampfbremse bestätigt (Grundierung mit Primer, eine richtige "Klebstoff-Raupe" etc.).

    Ich möchte mit meiner Frage keinen Glaubenskrieg zwischen den jeweiligen Vertretern der Dämmstoffvarianten auslösen,
    sondern einfach nur wissen ob ich die Dämmstoffe guten Gewissens mischen kann, oder mit der einmal begonnenen Dämmweise einfach fortfahren soll.

    Beste Grüße,
    Michael K.
     
  2. #2 Fritz531, 14.02.2018
    Fritz531

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    nein, darin sehe ich kein Problem. Wichtig ist eine handwerklich und bauphysikalisch saubere Arbeit.
    Das bringt was, wird aber oft überschätzt.
     
  3. #3 Andybaut, 14.02.2018
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    Das ganze kann sich bei einem schweren Dämmstoff sogar negativ auswirken.

    Folgendes passiert beim schweren Dämmstoff:
    er heizt sich auf und kann auch mehr Wärmeenergie aufnehmen wie ein leichter (z.B. Mineralwolle).
    Das ist erst einmal gut, da zu Beginn des Tages weniger Wärme innen ankommt.
    Hier enden aber die Betrachtungen der Holzfaserverkäufer gerne spontan.
    Den es gibt auch noch eine Nacht und wieder einen Tag .......
    Was nun tagsüber nicht nach innen an Hitze "durchkommt" ist nun im Dämmstoff gespeichert und sucht sich Nachts seinen Weg auch nach innen.
    Das System kühlt durch die Masse auch weniger stark aus und hat am nächsten Tag eine höhere Temperatur wie eine leichte Dämmung.

    Je nach Situation, Lüftungsverhalten und Sonneneinstrahlung und abfolge der Tage ergeben sich da sehr unterschiedliche Effekte.
    Auis ökologischen Gesichtspunkten ist die Holzfaser super, aber bezüglich der Erwärmung geht das im besten Fall auf 0 aus.
     
  4. #4 Fritz531, 14.02.2018
    Fritz531

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    Dem kann ich zustimmen. Bei 1-2 Sonnentagen kann es noch einen positiven Effekt haben, aber danach passiert da nichts mehr. Es kann sogar passieren dass das Auskühlen dann länger dauert. Viel wichtiger ist der Sonnenschutz der Fenster.
     
  5. #5 simon84, 14.02.2018
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    Solarpanel oder helle Ziegel bringen vermutlich mehr als die Dämmung :)
     
  6. Alex88

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  7. Iron78

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    Hallo beisammen,
    vielen Dank für die vielen nützlichen Antworten.
    Ich werde wohl bei der Dämmung fortfahren wie ich begonnen habe.
    Das Argument von Andybaut ist einleuchtend.
    Besten Dank nochmal!
     
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