Konzeptfrage – effektiv 35°C ähnlich „Betonkernaktivierung“ im Bestand – zu riskant ?

Diskutiere Konzeptfrage – effektiv 35°C ähnlich „Betonkernaktivierung“ im Bestand – zu riskant ? im Praxisausführungen und Details Forum im Bereich Architektur; Hallo Zusammen, bei der Renovierung/Sanierung eines EFH BJ 1995 soll ein ungewöhnliches Konzept zum Einsatz kommen. Gibt es hierzu Bedenken oder...

  1. #1 Stephan792, 21.12.2024
    Stephan792

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    Hallo Zusammen,

    bei der Renovierung/Sanierung eines EFH BJ 1995 soll ein ungewöhnliches Konzept zum Einsatz kommen. Gibt es hierzu Bedenken oder Kommentare?

    Im Obergeschoss soll eine Fußbodenheizung in den Estrich eingefräst werden und im Erdgeschoss soll eine Deckenheizung in Trockenbau verlegt werden. Effektiv hätte die Betondecke im Heizbetrieb damit fast uniform eine Temperatur von 30-35°C. Kann das zu Problemen führen? Risse? Spannung mit kalter Außenmauer?


    Ziel ist eine geringe Vorlauftemperatur für eine Wärmepumpe bei einer Auslegungsaußentemperatur von -14°C. Einen Kühlbetrieb plane ich nicht (Gegend mit sehr hoher Umgebungsluftfeuchte). Die Betondecke ist eine vor Ort gegossene Betondecke mit ca. 6m Spannweite von Außenwand zu Innenwand und insg. 10m Breite und 13m Länge. Es gibt nahezu keine Baudokumentation. Die Außenwand ist eine 30cm „Poroton Ziegelwand“.

    Überschlägig berechnet ergibt sich mit einem Wärmeausdehnungskoeffizient von Stahlbeton von 0,012 mm/m K folgender Zusammenhang: Annahme 15°C Deckentemperatur bei normalen Winterbetrieb, Annahme max. 35°C nach "Sanierung" resultiert in einer seitliche Ausdehnung der Decke von 2.4mm auf 10 Meter.

    Das wäre über ein Millimeter pro Außenwand. Könnte die Außenwand dies kompensieren?

    Warum keine FBH im Erdgeschoss:
    Es gibt keinen Keller und keine Dokumentation zum Bodenaufbau unter dem Estrich. Damals musste gespart werden, deshalb erwarte ich nur die nötigste Dämmung zwischen Estrich und Bodenplatte (damals Eigenleistung). Ich würde nicht darauf wetten, dass die WSchVO 1995 vollständig umgesetzt wurde. Nach Abschätzung mit Ubakus würden bei einer Fußbodenheizung ca. 25% der Heizenergie über die Bodenplatte ins Erdreich fließen. Das würde ich gerne vermeiden. Der Estrich ist im guten Zustand, ohne Risse und ohne Setzung - ich will ihn daher unverändert behalten.

    Vielen Dank

    Stephan
     
  2. #2 nordanney, 21.12.2024
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    … man könnte auch eine FBH fräsen
     
  3. #3 simon84, 21.12.2024
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    Estrich in EG und OG raus, im EG dämmen und neue FBH rein
     
  4. #4 VollNormal, 21.12.2024
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    Falls du nicht nach Sanierung deutlich höhere Raumtemperaturen anstrebst, passt mindestens eine der Annahmen nicht.

    Und bei Deckenheizung?
     
  5. #5 chris84, 22.12.2024
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    Aufgrund des deutlich geringeren Temperaturhubs zwischen Estrich und Erdreich (10°C Erdreich zu 35°C Estrich vs. 20°C Estrich) dürfte der Heizenergieübertrag ins Erdreich bei der Deckenheizung <10% liegen (proportional anhand der Temperaturen runtergerechnet).

    Hinsichtlich der Transmissionswärmeverluste dürfte die Kombi Decke EG+ Boden OG als Heizfläche bei ungedämmten oder wenig gedämmten Gebäuden das Optimum sein.

    Ob die Betondecke das verträgt kann ich nicht einschätzen. Habe darüber mal mit einem Bauingenieur gesprochen, der war sehr skeptisch...
     
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