Kompriband als Verleistungsüberbrückung?

Hallo liebe Wissende,

wir haben uns vor vielen Monden entschieden, Kunststofffenster einbauen zu lassen. Die Fenster wurden mit einem Montageschaum in der mittleren Dichtungsebene abgedichtet. Von Außen ist inflationär mit Kompriband gearbeitet worden, um den Spalt zwischen den äußeren Leisten zur Laibung zu überbrücken und den Schaum vor Verwitterungen durch UV Strahlung zu schützen. Die Leisten sind Clip-Leisten, die mit Pilzkopfschrauben an den Rahmen angebracht wurden. Dementsprechend sind die Rahmen nun mit Bohrungen perforiert. Diese Kombinatorik sieht aus "wie gewollt und nicht gekonnt" - also ein ästhetisches Desaster. Es ist eben umlaufend von Außen 1-2 cm starkes Kompriband sichtbar (siehe Bild mit vollumfänglich sichtbarem Fenster). Diese Ausführung ist ein Unikat. Seitdem wir die Fenster haben, achtet man ja dann auch auf so etwas! Man stelle sich nur vor, wie das in 2-3 Jahren aussieht, wenn die Sonne die Farbe des Kompribandes rausgebrannt hat.

• Findet ihr das fachgerecht oder wurde hier bloß ein Messfehler (Fenster zu klein) mit Kompriband kaschiert?
• Ist der eigentliche Sinn des Kompribandes nicht völlig über den Haufen geworfen worden?
• Gibt es einen Standard, der sagt, wie breit ein Kompriband vorstehen darf? Hintergrund ist der, dass für die Montagefirma 1 cm sichtbare Kompribandstärke noch fachgerecht ist. Also stellt sich doch die Frage, wo kommt diese Info her, oder wurde hier nur irgendwas aus der Hüfte geschossen, um einem "Laien" Blödsinn zu erzählen und ihn somit zu besänftigen?

Ich glaube, dass ich das selbst besser gekonnt hätte...Leider muss ich das Zeugs nun jeden Tag sehen und auf Grund dessen eine Blutdrucktablette zusätzlich einwerfen, damit ich nicht platze.

Ach ja, es ist noch zu erwähnen, dass nicht eine Leiste auch nur in die Nähe einer Laibung kommt (von wegen Laibung nicht im Lot o.ä.).

Gruß und vielen Dank im Voraus, Moe

 

Geht leider nicht. Außen an der Laibung sind Rollläden vorgesetzt. Sonst hätte ich das schon gemacht. Danke für deinen Einsatz zu meinem persönlichen Inferno.

 

Das mag sein, dass ich da verliere. Ich bin ja auch kein Fachmann. Alle - und wirklich alle, die das sehen, lachen sich kaputt. Das Kompriband zerbröselt bereits nach 1,5 Jahren. Darunter ist der Schaum, der dann auch zerbröseln wird. Ich bin eigentlich vor Gericht gezogen, weil der Typ die Fenster eingeschäumt hatte und dann 7 Monate nicht mehr kam. Dann einen Anwalt eingeschaltet und er hat den zerbröselten Schaum wieder rausgekratzt, neu ausgeschäumt und die Leisten vorgemacht.
Ich reiß den Kram runter, reiß das Kompriband raus, besorge mir Rechteckleisten und fertig. Ich glaube, dass das das Einfachste ist und optisch die beste Lösung ist.
Danke dir für dein Einschätzung!

 

Aber abdecken würdest du das auch zwingend, oder?

 

Hallo Andreas,

das mit dem Federvieh kann ich noch nicht bestätigen, würde aber dem ganzen Kram noch die Krone aufsetzen. Ich / wir sind sicher keine Meckerfritzen oder anderweitig pingelig. Wie schon in einer vorherigen Antwort geschrieben, wurden wir von allen möglichen Handwerkern, die wir seinerzeit beauftragt hatten (Maurer, Dachdecker (bei denen ist das noch heute, drei Jahre später, ein running Gag), Gartenbauer), auf die Fenster angesprochen. Krönung war, ob wir die selbst eingebaut hätten (mit einem schelmischen Grinsen auf dem Gesicht). Ich bin handwerklich eher begabt als unbegabt und kann das, so wie es ist, nicht auf mir sitzen lassen. Wenn du möchtest, schicke ich dir gerne mal das Angebot zu (möchte es hier aber nicht posten - fände ich unredlich). Es steht mit keinem Wort drinnen, dass mit Kompriband gearbeitet wird und dieses vor allem umlaufend von außen sichtbar ist. Ich hätte ja natürlich die Laibung nach dem Fenstereinbau entsprechend aufputzen können (kann ich tatsächlich selbst), aber die Firma hatte schon vorher alle Rollläden auf die vorherige lichte Weite der ursprünglichen Ferster ausgemessen. Es wäre ja projektablauftechnisch schlau gewesen, erst die Fenster zu verbauen, anschließend die Laibungen anzuputzen und dann, wenn es noch notwendig gewesen wäre, Abdeckleisten zu setzen bevor das finale Maß der Rollläden genommen wird. Würde ich zumindest von einer Fachfirma erwarten, die mit Menschen rumdealt, die sich maximal einmal im Leben neue Fenster zulegen, oder?

• Nein, es wurde kein Fugenglattstrich innenseitig angebracht. Einfach eine weiße Rechteckleiste vorgeklebt.
• Die Fenster sind mit Aereosol Klebstoff Claeropaq 167 eingeschäumt, der angeblich - lt. Gutachten vom Fraunhoferinstitut - alle Eigenschaften erfüllt, die beim Fenstereinbau von Nöten sind.
• Wir haben noch zwei verbliebene alte Fenster im Bad und im Gästeklo, die tatsächlich eine ca. 2 cm rückspringende Kante nach innen haben.

Das ist jetzt ja nur die Geschichte mit dem Kompriband. Folgendes wurde schon nachgebessert:

• Kellertür um 20 cm zu schmal. Eingebaut und abgehauen (ich war nicht zugegen - Arbeit und so). Ich habe angerufen und gefragt, was das denn soll. Daraufhin wurde zugegeben, dass man sich vermessen hatte. Diese wurde getauscht.
• Unter den Sohlbänken war keine Abdichtung, wie EPDM. Einfach Schaum drunter geballert und fertig. Mein Kumpel hatte tatsächlich so einen Schaden vor zwei Jahren, wo keine Abdichtung zum Mauerwerk gesetzt war. Alles Runterkloppen, Bautrockner und wieder alles Aufputzen. Da fragte ich mich schon, wer denn hier der Fachmann ist
• Rolllädenkästen nicht abgedichtet. Bei Regen lief es je nach Windrichtung hinter den Kästen runter. War nicht schön...
• Kompriband war 2-3 cm sichtbar. Der Monteur fuhr nochmal los, breiteres zu holen. Ich hätte ihn fast gehauen.
• Arretierungen der Fliegengitter vergessen zu Montieren. Beim ersten Sturm flog dann eins aus der Führungsschiene und hat sich sofort zerlegt. Bedienerfehler sagte der Vogel...
• All das änderte sich erst, als wir uns entschieden haben, uns rechtlichen Beistand zu holen.

 

@Fabian Weber Was ist PM?