Hilfe bei Sanierungskostenabschätzung

Diskutiere Hilfe bei Sanierungskostenabschätzung im Sanierungskonzept & Kostenschätzung Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, ich habe jetzt auch mein Projekt vor der Brust und bin noch etwas unschlüssig bei den Sanierungskosten, die auf mich zukommen...

  1. #1 JarodRussell, 26.12.2019
    Zuletzt bearbeitet: 26.12.2019
    JarodRussell

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    Hallo zusammen,

    ich habe jetzt auch mein Projekt vor der Brust und bin noch etwas unschlüssig bei den Sanierungskosten, die auf mich zukommen werden. Ich werde vieles in Eigenleistung erbringen, wo es möglich ist, zudem habe ich einen Statiker in der direkten Verwandtschaft, der mich unterstützt bei Fragen rund um Änderungen an den Wänden (alle nicht tragend!).

    Konkret habe ich ein freistehendes Haus in leichter Hanglage Bj. 55 erworben, bei dem nun die notwendigen Maßnahmen zu planen sind. Die Wohnfläche von EG+OG liegt bei 155m2 plus noch einem Keller und einem Dachgeschoss mit vorbereitetem Ausbau und durch die Hanglage ist der Eingangsbereich im KG und dieses schaut nach vorne auch heraus. D.h. von der Front hat das Gebäude drei VG plus DG und Spitzboden, hinten sind es zwei VG + DG und Spitzboden.
    Die Substanz ist gut, alles ist trocken, Dach in Ordnung und sogar der Aussenputz ist nicht all zu alt. Vom Aufbau her hat das Haus 20cm Massivdecken (inkl. Estrich) und eine verbleibende lichte Höhe von 2,55m. Die Aussenwände sind aus 30cm Bimshohlblocksteinen.

    Daraus ergeben sich für mich die folgenden Sanierungsarbeiten:

    1) Heizung neu - bisher sind nur Gas-Etagenkachelöfen vorhanden, die müssen raus
    2) Fenster und Haustür neu - sind noch original doppelt verglast aus Holz
    3) Wasser/Abwasser
    4) Elektrik - Zählerkasten ist von 83
    5) Dach- und oberste Geschossdeckendämmung (die Decke zum Spitzboden)
    6) Aussendämmung
    7) Kellerdeckendämmung
    8) Bad + Gäste-WC und Küche neu
    9) Böden, Tapeten und FBH überall neu

    Für die jeweiligen Punkte favorisiere ich momentan folgende Lösungen:

    1) Gas-Brennwerttherme (z.B. Vitodens 343-F) mit Solarthermievorbereitung
    2) Kunststofffenster 3-fach verglast (Ug Ziel 0,7), teilweise vergrößert
    3) Neu verlegen
    4) Elektrik im OG ist noch nicht all zu alt, aber vermutlich alles neu machen und auch selber schlitzen
    5) Zwischensparrendämmung 160mm mit entsprechenden Dampfsperren (lt. Ubakus komme ich damit auf den EnEV-Bestandswert nach §9)
    6) Aussendämmung mit Mineralwolle WLG032 140mm
    7) 120mm oder 140mm EPS WLG035

    Für diese Arbeiten habe ich mir aktuell ein Budget von ca. 200k€ gesetzt. Ein Kollege von mir hat gerade eine ähnliche "Kernsanierung" durch und hat dafür inklusive neuem Dach und Dämmung als auch Geisha LWP etwa 120k€ benötigt, daher schätze ich, dass das durchaus hinkommt. Aber natürlich nur mit der entsprechenden Eigenleistung, aber da mir das Spaß macht und ich auch entsprechende Fachunterstützung in der Familie und Freunde/Nachbarn (Heizung/Sanitär z.B.) habe, sollte das nach meiner Ansicht passen. Eine Frage für mich ist aber, ob man z.B. die Aussendämmung erst zurückstellt und nur die EnEV-relevanten Erneuerungen macht.
    Das Haus steht in Stuttgart, daher sind die Handwerkerkosten hier sicher eher hoch anzusetzen und mit ein Grund für einen höheren Einsatz von Eigenleistung.

    Ich würde mich natürlich freuen, wenn ihr mir noch Kommentare zu den verschiedenen Punkten geben könnt oder ob ich da über das Ziel hinaus schiesse. Insbesondere bei der Heizung liest man so viele Sachen, die pro und contra LWP sind...

    Einen Termin mit der Energieberatung steht aber auch noch aus, da wird sicher einiges klarer auch bzgl. intelligenter Einbindung von Förderprogrammen.

    Vielen Dank vorab für eure Kommentare und Anmerkungen!
     
  2. #2 simon84, 26.12.2019
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    Hört sich grob realistisch an, investier lieber Geld in eine gute Planung

    beim Dach kannst du viel sparen wenn du nicht ausbaust und tatsächlich nur die OGD dämmst, wenn das Dach dicht ist gibt es keinen grund Neu zu decken
     
  3. Tim89

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    @JarodRussell Benutz doch mal den Kalkulator von Bossmann. Da kann man dann schon ganz gut sehen, wie gut man gerechnet hat. Das schöne ist, dass man über alle Gewerke eine Grobkostenaufstellung sofort zur Verfügung hat. Ich würde allerdings ne Sicherheitsmarge von 20% einkalkulieren. Hab den erst kürzlich gefunden und damit mal mein Sanierungsprojekt gegengerechnet. Ich lag gar nicht so schlecht wie sich herausgestellt hat.
     
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  4. #4 Fabian Weber, 07.01.2020
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    Warum nicht auch ne Wärmepumpe?

    kann man die Fenster nicht aufarbeiten lassen?
     
  5. #5 JarodRussell, 01.02.2020
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    Hallo zusammen und danke für eure Beiträge.

    Es wird jetzt leider kompliziert. Dazu später mehr aber jetzt erstmal zu den obigen Fragen.

    @simon84: Ich habe schon meinen Vater um Unterstützung bei der Planung gebeten, er ist zwar schon in Rente, aber war aktiver Bauingenieur und hat etliche Häuser geplant und die Bauanträge ausgeführt.

    @Tim89: Danke für den Tipp und das schaue ich mir morgen mal in Ruhe an.

    @Fabian Weber: WP kommt mir nicht ins Haus, da ich sogar noch überlege, die Aussendämmung erstmal wegzulassen und dann macht das einfach keinen Sinn. Die Fenster sind aber wirklich fertig, da sind die Scheiben schon wellig und verzerren zum Teil.

    Jetzt zum komplizierten Teil. Zuerst habe ich das Problem, dass Energieberater eine Vorlaufzeit von Monaten haben, ich aber jetzt (!) den Kauf abwickeln muss. Heißt, ich kann aktuell keine Fördermittelplanung bekommen und auch keine Fachabschätzung der Kosten. Nachträglich machen Banken das mit den KfW Krediten aber nicht. Dazu kommt, dass mich die Fachunternehmererklärungen abschrecken. Das sind in meinen Augen zwar sinnvolle Gründe, warum die gefordert sind, aber in der Realität auch De facto Subventionierungsprogramme für Handwerker und entsprechend eingepreist und das stinkt mir gewaltig, um ehrlich zu sein. Ich empfinde die ganzen Förderprogramme mittlerweile als so undurchsichtigen Dschungel, dass ich gerade überlege, auf die ganzen KfW Sachen zu verzichten, um mit dem geplanten Eigenleistungsanteil überhaupt vorgehen zu dürfen. Mich würde aber in dem Zusammenhang mal interessieren, was ich überhaupt selbst ausführen darf, auch wenn ich nur nach EnEV saniere?
    Der besagte Kollege aus dem Eingangspost zB sagte mir gestern, die Kosten für seine Aussenwanddämmung lagen letztlich bei 12k, während Handwerker nicht unter 40k angeboten haben. Da brauche ich dann auch keine Tilgungszuschüsse o.ä. Das ist ja sofort verfrühstückt und genau das ärgert mich auch einfach.

    Lässt sich da bei den Förderprogrammen wirklich alles nur mit diesen Bescheinigungen machen? Das kann doch nicht sein?! Und bei der EnEV auch oder habe ich das falsch verstanden?
     
  6. #6 simon84, 01.02.2020
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    EnEV musst du nur einhalten bzw bei einer (seltenen) Prüfung nachweisen. Das geht mit Lieferscheinen, Planungsunterlagen usw recht einfach.

    du hast es schon kapiert. Spar dir die KfW
     
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