Heizen von ausgebautem, gedämmtem Spitzboden

Diskutiere Heizen von ausgebautem, gedämmtem Spitzboden im Heizung 2 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo liebes Forum, ich will im nächsten Jahr meinen Dachboden (Spitzboden) ausbauen. Genutzt wird er dann je zur Hälfte als Lager und als...

  1. #1 RobTrob24, 29.10.2024
    Zuletzt bearbeitet: 29.10.2024
    RobTrob24

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    Hallo liebes Forum,

    ich will im nächsten Jahr meinen Dachboden (Spitzboden) ausbauen. Genutzt wird er dann je zur Hälfte als Lager und als Spielraum für die Kinder.
    Wir haben das Haus bereits saniert gekauft, die Vorbesitzer haben in weiser Voraussicht bereits einen Heizkreis im Spitzboden terminiert. Daran können wir anschließen.

    Kurz zu den Gegebenheiten (siehe auch Zeichnung):

    heizkreise.png

    Dämmung:
    Das Dach ist vollständig bis in die Spitze mit U-Wert 0,14 W/m²K gedämmt. Eine Dampfsperre liegt innen vor der Dachdämmung.

    Decke:
    Es gibt eine Balkendecke zwischen OG und Dachboden. Bisher liegen auf dem Dachboden nur Bohlen. Die nehme ich raus und verlege Massivholzdielen.
    Dämmen der Balkendecke macht wegen des durchgängig gedämmten Dachs keinen Sinn. Eine Dampfsperre wahrscheinlich auch nicht. D. h. zwischen die Balken werde ich wahrscheinlich nichts füllen. Ich muss nur auf den Trittschall achten, aber da geht es ja eher um Entkopplung der Massivholzdielen.

    Es gibt aktuell eine Dachluke, später aber eine feste Treppe zwischen dem OG und dem Dachboden und dort auch eine permanente Öffnung.

    Dimensionen:
    Grundfläche Spitzboden: 10,1m x 4,4m.
    Höhe in der Spitze: 2,3m.
    Das sind ca. 51m³ Volumen (Rauminhalt).
    Ich werde in die Mitte eine Art Raumtrenner einbauen, allerdings Luftdurchlässig. Es muss also eigentlich nur ca. die Hälfte des Volumens auf Temperatur gebracht werden, aber es gibt keine dichte Trennung zwischen den Bereichen, sodass man nicht von zwei verschiedenen Räumen sprechen kann.

    Heizen:
    Der Temperaturunterschied zwischen dem OG und dem Dachboden beträgt aktuell bei 0°C Außentemperatur ca. 2°C. Also im OG 21°C, auf dem Dachboden dann 19°C.
    Das heißt, ich würde die Temperatur auf dem Dachboden gerne um ca. 2°C erhöhen, damit es die Kinder auch im Winter warm beim Spielen haben.

    Im Lagerbereich muss es nicht so warm sein, der Heizkörper wird ja im Spielbereich sein und dort seine Wärme abgeben.

    Wir haben zwei Heizkreise:
    - Einen für die Fußbodenheizung (EG und OG). Als Vorlauftemperatur ist hier 36°C bei -10°C Außentemperatur eingestellt.
    - Einen für die Handtuchheizkörper in den Bädern (EG und OG). Dieser Heizkreis ist es auch, der bis in den Dachboden gelegt ist.

    Den Heizkreis für die Handtuchheizkörper hatte ich in den letzten zwei Jahren komplett abgeschaltet. Die Fußbodenheizung genügt, um die Bäder auf Temperatur zu bringen.

    Meine Frage: Wie würdet ihr das Heizen des Dachbodens angehen?
    Aktuell ist durch den Ölbrennwertkessel (Bj. 2010) zwar eine höhere Vorlauftemperatur möglich, aber irgendwann werden wir bestimmt auf eine Wärmepumpe wechseln.

    Ich dachte an eine Flächenheizung in einer der Dachschrägen. Auch zum Kühlen im Sommer (mit WP). Aber das ist vermutlich überdimensioniert und in der Umsetzung komplizierter.

    Dadurch, dass in dem zweiten Heizkreis bereits die Handtuchheizkörper angeschlossen sind, tendiere ich dazu, auf dem Dachboden einfach einen normalen, entsprechend dimensionierten Heizkörper aufzustellen.
    Dann mit einer Vorlauftemperatur ähnlich der Fußbodenheizung bzw. etwas höher, um auf die Wärmepumpe vorbereitet zu sein.
    Außerdem hatte ich mal gelesen, dass eine Mischung von Flächen-/Fußbodenheizung und herkömmlichen/ Heizkörpern bzw. Handtuchheizkörpern in einem Heizkreis nicht ideal ist wegen des Rosts, den die Heizkörper ins System bringen können.

    Macht hier vielleicht ein Heizkörper mit Gebläse Sinn? Wie gesagt, die Wärme,muss eigentlich nur in der Spielhälfte des Dachbodens ankommen.

    Noch andere Ideen? Könnte am Ende gar eine elektrische Heizung günstiger sein, um die geringe Temperaturdifferenz von 2°C zu schaffen - und ich lasse den zweiten Heizkreis weiterhin ausgeschaltet?
    Ich bezweifle es, würde aber in die Richtung weiterforschen, wenn ihr das plausibel findet.

    Vielen Dank euch!
     
  2. #2 RobTrob24, 03.01.2025
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    Ein Update zu meinen Recherchen:
    • Ich werde zwischen den Dachbalken doch Steinwolle einbringen. Nicht als Wärmedämmung, sondern aus Schallschutzgründen. Außerdem werde ich natürlich den Bodenbelag möglichst Trittschallsicher einbauen.
    • Ich habe mit diversen Rechnern die theoretische Heizlast überschlagen. Sie sollte bei ca. 1400W für den gesamten Dachboden liegen. Da die Raumtemperatur ohne Heizkörper im Raum aktuell bei 18-19°C liegt, denke ich, dass ich damit praktisch sogar überdimensioniert bin.
    • Flächenheizung in der Dachschräge ist nicht ideal, da die Fläche zu nah am Kopf ist und damit wahrscheinlich ein unangenehmes Wärmegefühl verursacht.
    • Falls ich Heizkörper nehme, habe ich die "Kermi x-flair" Wärmepumpenheizkörper gefunden. Die haben Lüfter und können die warme Luft so besser im Raum verteilen. Außerdem finde ich die Kühlfunktion (mit zukünftiger Wärmepumpe) sehr ansprechend für den Dachboden im Sommer. Kann noch nicht abschließend Beurteilen, ob das Lüftergeräusch störend ist.
    • Es gibt auch Wärmepumpengeeignete Heizkörper aus Alu. Da bin ich aber nicht sicher, ob die Mischung mit den klassischen Badheizkörpern eine gute Idee ist.
    • Ich wäre auch offen für eine Fußbodenheizung mit (sehr) niedrigem Aufbau. Dazu überlege ich gerade, ob ich die beiden sowieso nicht benutzen Badheizkörper abklemmen lasse, sodass nur der Strang auf den Dachboden übrig bliebt. Dann könnte die Fußbodenheizung auf dem Dachboden an den vorhanden Heizkreis für die Fußbodenheizung angeschlossen werden,
     
  3. #3 Holzhaus61, 04.01.2025
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    Meine Meinung: 1 infrarot Heizkörper, kostet 150 Euro. feddich.
     
  4. artibi

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    Bei der Temperaturdifferenz würd ich auch Infrarot nehmen.
    Für den Schallschutz kannst du - je nach Aufbau - auch eine (schwere) Schüttung nehmen. Musst halt schauen, kb du den Aufbau so hinbekommst und die Balken die Last tragen.
     
  5. #5 chris84, 04.01.2025
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    Sollen die Kinder da Playstation zocken und am Handy wischen? Oder richtig spielen?
    19°C sind für spielende Kinder völlig ausreichend, da würde ich überhaupt keinen technischen Aufwand betreiben.
    Kinder sind robuster als man denkt, auch der obligatorische Heizstrahler über dem Wickeltisch ist totaler Blödsinn.
    Muss man sich nicht wundern, dass sie später ständig krank sind..
     
  6. #6 chris84, 04.01.2025
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    Wie sieht es da oben eigentlich mit Lüftung aus? Warme und damit feuchte Luft steigt ja traditionell nach oben...
     
  7. #7 Tikonteroga, 04.01.2025
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    Ich würde schon schauen, dass ich das Dachgeschoss über die Zentralheizung beheize und nicht ein zusätzliches System bzw. einen zusätzlichen Energieträger (z. B. Netzstrom) verwende. Hat das Dachgeschoss denn Abseitenwände, an die man hypothetisch Heizkörper anbringen könnte oder kämen nur die Giebelwände in Frage? Sind die Giebelwände auch gedämmt?
     
  8. #8 RobTrob24, 07.01.2025
    Zuletzt bearbeitet: 07.01.2025
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    Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge!
    Meine Antworten der Reihe nach:
    • Infrarot-Heizkörper sind interessant. Ich habe zwei Vorbehalte:
      • Meine Erfahrung mit Infrarot-Heizkörpern war bisher, dass mir nur wirklich warm wurde, wenn ich direkt davor saß.
      • Ich hätte gerne auch die Lufttemperatur im Raum an das darunterliegende Stockwerk angeglichen. So vermeide ich Luftzüge in der Nähe der Treppe und Kondensation wenn die Luft durch die Decke des OG in den Dachboden zieht (Steinwolle + OSB-Platten).
    • Eine schwere Schüttung wird zu kompliziert, aktuell sind unter den Balken nur Sauerkrautplatten auf eine Lattung genagelt. Das hält nicht viel. Es soll ja auch nicht vollständig Schallgedämmt sein, nur etwas gedämpft und die Hohlräume sollen aus Schallgründen zu.
    • Ich lüfte, wenn die relative Luftfeuchte auf dem Dachboden über 60% steigt. So ist es aktuell auch schon und klappt gut.
    • Die Giebelwände haben einen U-Wert von 0,6 (nicht super, aber ausreichend für mich aktuell. Sie machen verglichen mit dem Dach nur einen kleinen Teil der Fläche nach Außen aus). Das Dach hat einen U-Wert von 0,14.
    • Abseitenwände gibt es aktuell nicht, aber das Dach muss ich innen sowieso noch mit Gipskartonplatten verkleiden, dabei baue ich dann Abseitenwände ein und würde sie entsprechend verstärken für einen Heizkörper.
    @Tikonteroga Vielen Dank für deine Antwort. Ich tendiere auch dazu, den Dachboden über die Zentralheizung auf Temperatur zu bringen. Vor allem, da der zweite Heizkreis ja sowieso schon auf dem Dachboden liegt und das in Bezug auf die Kosten das effizienteste sein wird.

    Den zweiten Heizkreis (Heizkörper) würde ich dann mit derselben Vorlauftemperatur laufen lassen wie die Fußbodenheizung.
    Was sagt ihr zum zweiten Heizkreis mit Heizkörpern in Verbindung mit einer Wärmepumpe? Schlechte Idee? Oder tolerierbar (bei gleicher Vorlauftemperatur)?
     
  9. #9 RobTrob24, 12.01.2025
    Zuletzt bearbeitet: 12.01.2025
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    Ich komme leider noch nicht weiter, was die beiden Heizkreise angeht. Ich suche zwar schon nach Infos, werde daraus aber nicht schlau.

    Aktuell sind es zwei Heizkreise mit jeweils einem eigenen Mischer und Pumpe. Beide Heizkreise + FBH + Heizkörper wurden vor drei Jahren komplett neu installiert.

    Vielleicht hätte mein Vorbesitzer nur einen Heizkreis bauen und diesen dann auf den Dachboden legen lassen, aber so ist es jetzt nun mal.

    Ist das Heizwasser der Heizkreise damit komplett getrennt, oder kann die Fußbodenheizung trotzdem noch verschlammen durch die konventionellen Heizkörper im anderen Heizkreis?

    Leidet die Effizienz einer Wärmepumpe sehr, wenn zwei Heizkreise mit jeweils eigenem Mischer/Pumpe und derselben Vorlauftemperatur (37°C) betrieben werden?


    Vielen lieben Dank euch!
     
  10. #10 RobTrob24, 21.02.2025
    Zuletzt bearbeitet: 21.02.2025
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    So, nach langem Lesen von unterschiedlichen Meinungen im Internet (wie es nun so ist), kristallisiert sich heraus, dass klassische Heizkörper und FBH in einem Heizkreis kein Problem mehr sind.

    Meine Systemrohre der FBH sind sauerstoffdicht (ist dort aufgedruckt, nach DIN 4726) sodass die klassischen Heizkörper im selben Heizkreis keinen Rost eintragen sollten.

    Ich denke, im Dachboden stelle ich dann einen klassischen, größer dimensionierten Heizkörper hin (am aktuell zweiten Heizkreis) und den zweiten Heizkreis schließe ich perspektivisch an den FBH-Heizkreis an, sodass es in Zukunft nur noch einen Heizkreis mit derselben Vorlauftemperatur gibt.

    Die FBH und die klassischen Heizkörper hängen dann am selben Heizkreis. Die niedrige VLT ist kein Problem für die klassischen Heizkörper. Der Heizkörper im Dachboden muss nur 2 Grad Temperaturdifferenz schaffen und die Handtuchheizkörper sind nicht nötig, um die Bäder auf Temperatur zu bringen. Aber immerhin hätte man etwas erwärmte Handtücher. ;)
     
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