Flachdach aus Holz Sanierung -verschiedene Meinungen -bin verwirrt

Diskutiere Flachdach aus Holz Sanierung -verschiedene Meinungen -bin verwirrt im Dach Forum im Bereich Neubau; Liebe Experten, so langsam wächst mir die Sache mit einer geplanten Flachdachsanierung über den Kopf. Ich bekomme so verschiedene Meinungen von...

  1. #1 Rademacher, 17.08.2017
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    Liebe Experten,

    so langsam wächst mir die Sache mit einer geplanten Flachdachsanierung über den Kopf. Ich bekomme so verschiedene Meinungen von einerseits 3 Dachdeckern, andererseits einem "nachhaltigen" Architekten, dessen Aussagen ich unlogisch finde. Vielleicht könnt ihr mir beim Verstehen etwas helfen, das wäre echt nett!

    2-Familienhaus, EG +1.Etage=Dachgeschoss, Bj.75
    Massivbauweise mit Holzdachstuhl, Ausführung als Pultdach (also aussen Ziegel bis Fußbodenhöhe des Dachgeschosses mit Lüftungsziegeln, innen 1 Reihe Dachziegel)
    Lt. Baubeschreibung Warmdach, ca. 100 qm mit 2 Lichtkuppeln, Kaminen ect.

    Bild oder Video 017.jpg

    Ich hatte das Dach bei einer Kernsanierung teils von unten offen, der Aufbau ist wie folgt (von oben):

    1. Bitumenschicht beschiefert
    2. geschlossene Holzlattung auf den Sparren
    3. 10 cm Mineralfaser zwischen den Sparren (kein Luftspalt o.ä.)
    4. Strohmatte von unten an die Sparren genagelt
    5. ca. 4 cm Unter- und Feinputz

    Vielleicht von Wichtigkeit ist, dass unten an den Sparren weder eine Folie noch eine Lattung angebracht ist, sondern wirklich nur die Strohmatten mit Putz drauf.

    Aktuelles Problem: das Dach ist gravierend undicht, Feuchteschäden an der Decke mehrerer Räume. Wo der Deckenputz abfiel, sind die Strohmatten schwarz verschimmelt. An der Dachhaut sind keine eindeutigen Leckstellen zu finden. Drei Dachdecker sind unabhängig voneinander der Meinung, dass der Übergang Unterspannbahn zur Bitumenlage undicht ist. Geplant ist eine Entfernung der "inneren" Ziegel mit Erneuerung der Kranzziegel und neuer Unterspannbahn. Da das alte Dach 0% Gefälle hat und zentimeterhoch Wasser darauf steht, ist eine Gefälledämmung mit Polystyrol-Platten zum Dachgulli (Innenabfluß) und darauf wieder Bitumen geplant.

    Bisher hatte ich auf die Vorschläge der 3 renommierten Dachdecker vertraut. Die Sanierung hat sich seit 3 Jahren verzögert, weil eine zerstrittene Zweier-Eigentümergemeinschaft bestand und mein früherer Miteigentümer kein Geld mehr investieren wollte (der hat das Erdgeschoß, da tropft es auch nicht durch die Decke! :not_w1:

    Nun hat er verkauft, mein (neuer) Miteigentümer plant einen gewaltigen Umbau der EG-Räume. Er kam wegen der Dachsanierung mit seinem Architekten, ein junger Mann mit wenig Referenzen auf der Webside und Vertreter des nachhaltigen Bauens. Dieser Architekt stellte nun alle bisherigen Pläne in Frage mit der Begründung, das jetzige Dach sei ja total winddurchlässig, wenn man da Dämmung draufpacken würde, weht der kalte Wind immer noch unter der Dämmung durch, die dann keinen Effekt hätte. Gleichzeitig sagt er aber auch, mit dem geplanten neuen Dachaufbau bekäme man Probleme mit Kondens-, Schwitz- oder Tropfwasser und Schimmel. Finde ich als Laie total widersprüchlich... wenn der Wind durchpfeift, trocknet Wasser in oder unter der Dämmung doch gut ab, oder?

    Der Architekt hat jetzt Folgendes geschrieben:

    • den vom Dachdecker angebotenen Sanierungsvorschlag halte ich für bauphysikalisch stark bedenklich
    • angehängt ein Detail zum Dachaufbau, den ich bauphysikalisch vertreten kann und mit der Technikabteilung von einem Hersteller abgestimmt habe * die Zeichnung geht von einer Unterlattung unter den Sparren aus, auf der dann der Innenputz aufgebracht ist, was definitiv nicht der Fall ist!
    • der vorh. Dachaufbau wird inkl Schalung und alter Dämmung vollständig entfernt
    • Nächste Schritte wie folgt: Erstellung eines Leistungsverzeichnisses, Angebotsanfrage mit gleichen Basisdaten bei mehreren Firmen, Beauftragung des wirtschaftlichsten Angebotes
    • der dargestellte Aufbau ist nicht günstiger als das ursprüngliche Angebot

    Ich frage mich, ob es wirklich sinnoll ist, den ganzen alten Dachaufbau abzureissen. Zudem habe ich größte Bedenken, da nach Entfernung aller Komponenten unter den Sparren nur noch die Strohmatten und etwas Putz hängen. Was wenn ein Dachdecker danebentritt? Ich habe Angst, dass allein durch das Herausziehen der Dämmung soviel Bewegung auf Strohmatten/ Putz kommt, dass er brockenweise in meiner Wohnung landet.

    Wie ihr seht (wenn ihr euch bis hier durchgekämpft habt-DANKE!!!!), bin ich total verwirrt und weiß einfach nicht, was bei dieser Sanierung nun eigentlich sinnvoll ist. Ausserdem habe ich zu dem Architekten kein großes Vertrauen. Als ich anmerkte, dass man den Dachabfluss bei der Sanierung evtl. nach aussen verlegen und das Wasser über eine Dachrinne ableiten könne, sprach er von einer großen Scharte, die man dann ins Dach schlagen müsse. Meines Wissens wird aber doch einfach ein waagrechtes Abflussrohr durch die Aufwandung des Pultdaches geführt???

    Fragen über Fragen! Kann jemand von Euch mir vielleicht helfen? Habe ich eigentlich ein Warm- oder ein Kaltdach? Wer hat Recht, die Dachdecker, der Architekt oder gibt es eine noch nicht bedachte (:fleen sprichwörtlich!) Lösung?

    Vielen lieben Dank für Eure Mühe!!! :bef1003:
     
  2. #2 petra345, 17.08.2017
    Zuletzt bearbeitet: 17.08.2017
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    Ich denke das bisherige Dach ist ein massiver Planungsfehler. Ein Flachdach darf nicht flach sein sondern muß mindestens 2 % Gefälle haben damit das Wasser ablaufen kann!

    An einem teilweisen oder vollständigen Abriß wird also kein Weg vorbeiführen. ES sei denn, das Holz ist noch in gutem Zustand. Dann sollte das Dach mit Gefälle wieder aufgebaut werden.

    Es gibt einen bekannten Architekten, dessen Bücher in zig Auflagen und zig Sprachen erschienen sind.
    Er soll ein Flachdach mit ständiger Wasserauflast empfohlen haben und sieht darin lediglich eine Mückengefahr und eine konstante Dachtemperatur. Nachzulesen in Eichler, Bauphysik.
    Auch so ein anerkannter Fachmann kann Unsinn verzapfen.

    Ein junger Architekt erst recht....

    Man kann das Gefälle mit Dämmstoff anlegen oder gleich die Sparren und den ganzen Unterbau schräg machen.

    Statt 1 m breiten Bitumenschweißbahnen kann man auch Kunststoffbahnen mit größerer Breite und weniger Schweißstellen einbauen. Diese Folien brauchen eine Kiesauflast. Die muß die Unterkonstruktion können.
    Eine beschieferte V 60 S4 soll mit dem Schiefer gegen die Sonne ausreichend geschützt sein.
    Naja, aber einige Jahre hält sie schon durch. Der Schiefer löst sich dann wenn das Bitumen von der Sonne verbrannt wird und liegt in der Dachrinne.

    Damit bei einem verstopften Ablauf nicht das ganze Dach unter der Wasserlast durchbricht, braucht man einen Notablauf, waagrecht durch die Attika nach draußen ist Freie.

    Dann gibt es noch eine Flüssigabdichtung. Die könnte man theoretisch auf den Bitumenbahnen aufstreichen. Aber der Fehler mit dem fehlenden Gefälle wird damit nicht beseitigt.
    .
     
  3. #3 petra345, 18.08.2017
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    Das Problem wird sein, die 10 cm Mineralwolle jetzt trocken zu bekommen und sie nicht für viel Geld zu entsorgen und neu zu kaufen.

    Außerdem sind 10 cm heute nicht mehr unbedingt Stand der Dämmung. Das waren sie vor 40 Jahren.
    Die sollte man verstärken wenn schon alles offen ist. Notfalls muß man die Sparren erhöhen.

    Ist über der Mineralwolle eine offene Luftschicht, die dem Archi den Grund für seine Windüberlegungen bietet?

    Es kann natürlich vorkommen, daß ein Dachdecker durch die Putzdecke tritt oder durchfällt. Aber die werden Bohlen auf die Sparren legen und das zu vermeiden suchen.
     
  4. ps0125

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    Ich habe jetzt keine Zeit Lust einen Aufsatz zu schreiben, da das alles sehr komplex ist und wirklich am besten vor Ort zu beurteilen ist. Dass da verschiedene Fachleute verschiedene Ansichten haben, liegt in der Natur der Sache.
    Aber @ Petra wenn ich deine Aussagen so lese kommen mir doch Zweifel auf, ob du die nötige Fachkenntnis hast, um hier schlaue Ratschläge zu geben...
    - Massiver Planungsfehler bei einem Flachdach aus dem Jahr 75, nur weil kein Gefälle vorliegt? Dann sind 90% der Dächer aus dieser Zeit massiv fehlgeplant
    - Bitumen vs. Kunststoffbahnen auf die Breite und damit die Anzahl der Nähte zu reduzieren... Dann wäre nur eine Flachdachbahn aus einem Stück (gibt es nicht) korrekt ausgeführt...
    - Folien brauchen Kiesauflast? Nicht mehr oder weniger als Bitumenbahnen...
    - V60S4 beschiefert... In welchem Baumarkt wurde dir das erzählt?
    - Flüssigabdichtung auf Altbitumen? Kann man schon machen, wenn aber Wasser im Aufbau ist und mit Dampfblasenbildung zu rechnen ist, wird man daran nicht lange Freude haben...
     
  5. #5 Rademacher, 18.08.2017
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    Hallo Petra,

    vielen Dank für Ihre kompetente und informative Stellungnahme!

    Dass das ganze Dach von Vorneherein falsch angelegt ist, ist keine Frage! Es geht jetzt halt darum, zu retten, was zu retten ist und das Ganze möglichst zu einem tragbaren Preis.

    Zum Gefälle: Beim derzeitigen 0-Gefälle steht bis zu 8 cm hoch und tagelang Wasser auf fast 3/4 der Dachfläche. Auf dem Foto steht es gerade niedrig. Meine Vorstellung ist, dasss durch eine Gefälledämmung zum Dach-Gulli kein Wasser mehr stehenbleibt und dadurch bei zukünftigen Schäden in der Dachhaut nicht so viel eindringt.

    Ein Gefälle mit einer oben aufgebrachten Dämmschicht erstmalig anzulegen erschien mir als Laie daher eine vernünftige Sache, die Dachdecker haben das ja auch bestätigt. Es geht bei der geplanten Dämmung also gar nicht vorrangig um zusätzlichen Wärmeschutz, sondern eine bessere Wasserableitung. Meine Wissen lässt sich über eine bloße Dachdämmung auch gar nicht so viel Heizenergie einsparen (ich hab da was mit 7 % im Kopf). Die Wärmedämmung in der Wohnung ist trotz der geringen Dämmschicht gar nicht so schlecht, eine Kälteabstahlung von der Decke bzw. Aufheizung der Wohnung bei Sonne kann ich nicht feststellen. Das Dach ist komplett fast ganztägig besonnt. Falls ich mit meinen laienhaften Gedanken falsch liege bin ich froh um kompetente Aufklärung!

    Die jetzige Dämmung:
    Dachaufbau innen 3.jpg Dachaufbau innen 2.jpg Dachaufbau innen 1.jpg


    Auf den Fotos (sorry, schlechte Qualität, abfotographiertes Papierbild) ist der Dachaufbau von unten zu sehen. Im geöffneten Bereich sind zum Aufnahmezeitpunkt weder Dämmung, noch Strohmatten, da das Gebiet früher über der Terrasse lag und erst durch ein Versetzen der Fensterfront in den Wohnraum rückte. Am linken Rand und hinten über der Mauer (hinter der das nächste Zimmer liegt) sieht man aber Dämmung und Strohmatten. Die Mineralfasermatten sind zwischen die Dachsparren geklemmt und liegen direkt auf den Strohmatten auf. Darüber ist allenfalls ein kleiner Spalt zum Schalholz, das auf die Sparren genagelt wurde.

    Tragfähigkeit des Daches:
    Das gesamte Flachdach war beim damaligen Neubau mit einer mindestens 10 cm hohen Kiesschicht bedeckt worden, die mittlerweile zur Vereinfachung von Sanierungsarbeiten entfernt wurde. Die Traglast dürfte also recht hoch sein.

    Zu den Überlegungen/ Erklärungen des Architekten:

    Im Gespräch erklärte der A., es sei gefährlich, das Dach von oben mit Kunststoffplatten zu dämmen, weil sich dadurch Kondens- und Tropfwasser bilden würde, das den Dachstuhl zerstören kann. Auch würde eine solche Dämmung fast keine Dämmwirkung erzielen ("könne man sich sparen"), da durch die jetzige Konstruktion von überall der kalte Wind durch die alte Dämmung pfeifen würde. Auf meine Frage, wo der Wind denn in die alte Dämmung eindringt, meinte er "von überall, das sei ja alles nicht dicht...".

    Ich fragte dann, warum denn eine neue Dämmschicht auf der Alten vermehrt zu Kondens- oder Tropfwasser führen würde? Und dass es für mich sehr widersprüchlich erscheint, da wenn wirklich der Wind durch das Dach pfeift, eventuelles Wasser auch schnell verdunsten bzw. die Feuchte entweichen würde. Daraufhin erklärte er pauschal, er könne mir unmöglich die bauphysikalischen Hintergründe vermitteln, die er in vielen Jahren an der Uni gelernt habe. Das fand ich sehr irritierend.

    Auf meine Frage, wie man denn statt einer Dämmplatten-Lösung ein Dachgefälle herstellen könne meinte er, es sei auch eine Holzkonstruktion möglich. Das erscheint mir aber sehr viel zeit- und kostenaufwendiger, da der Dachabfluss asymmetrisch und inmitten mehrerer Dachauslässe (Lüfter, Kamine) liegt.

    Meine Überlegungen zur alten Dämmung:
    • Ich bezweifle, dass sie alte Dämmung durchgehend durchfeuchtet ist. Das Wasser dringt immer an den gleichen Stellen in die Wohnung (vermutlich die tiefsten Punkte der Dachsparren), so dass ich eher von einer punktuellen Durchfeuchtung ausgehe. Die Wohnungsluft ist subjektiv knochendrucken. es lässt sich nirgends Schimmelgeruch feststellen, obwohl der Deckenputz stellenweise nass ist.

    • Gerade durch die nach UNTEN sozusagen "difffussionsoffene" Konstruktion, also nur luft- und wasserdurchlässige Strohmatten und Deckenputz, müsste Feuchte aus dem Bereich darüber eigentlich gut verdunsten und damit das Dämmmaterial trocknen können, wenn kein Wasser mehr von oben nachkommt.

    • Ich habe eine interessante Studie zu durchfeuchteter Dachdämmung gefunden:
    • http://six4.bauverlag.de/arch/dbz/archiv/artikel.php?object_id=38&area_id=1086&id=107828
    • Aus dieser geht klar hervor, dass auch klatschnasse Mineralfaser die gleichen Dämmeigenschaften wie im trockenen Zustand hat und deshalb eine Entfernung nicht unbedingt sinnvoll ist.


    Das ist der Stand der Dinge. Mein Miteigentümer findet den Vorschlag seines Architekten gut und möchte das mit Dach komplett bis zu den Sparren abreissen jetzt machen. Ich will das nicht, weil ich derzeit die Sinnhaftigkeit nicht erkennen kann, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

    Meine Gründe der Ablehnung:
    • Sorge, dass bei der Entfernung aller Dachelemente in meiner Wohnung der ohnehin bröckelige Deckenputz herunterfällt
    • Frage, was es bringen soll, den alten Aufbau zu entfernen. Theoretisch könnte man zwar, wenn die Sparren freiliegen, eine wind- und wasserfeste Folie als unterste Schicht einlegen. Praktisch wird eine Winddichtigkeit aber meiner Ansicht nach wegen der fehlenden seitlichen Dichtigkeit nicht gelingen. Die waagrechte Dachfläche hat über die Holzkonstruktion ja Anschluss an die Dachschrägen, die genauso aufgebaut und gedämmt sind. Von den Seiten wird also immer der Wind durchpfeifen, dagegen nutzt eine Folie von oben gar nichts.
    • Kosstenfrage. Der günstigste Kostenvoranschlag liegt bei ca. 15.000 € mit MwSt. Beim Totalabriss der bisherigen Konstruktion dürften locker 10.000 € draufkommen, zumal die Entsorgung der alten Dachpappe und Mineralwolle als Sondermüll sehr teuer sind.

    Ich lasse mich wirklich gerne eines Besseren belehren, wenn ich mit meinen Bedenken daneben liege!

    LG von Rademacher
     
  6. #6 Rademacher, 18.08.2017
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    Hallo ps0125,

    mit Ihren Bedenken wegen Flüssigkunststoff gebe ich Ihnen Recht, damit habe ich extrem schlechte Erfahrungen! Der Dachdecker, der damit vor 8 Jahren um die Dachanschlüsse herum abgedichtet hat erzählte mir, das würde mindestens 20 Jahre halten. Nach nur 3 Jahren hatte sich der Kunststoff flächig abgelöst und die waagrechten Überstände der Lichtkuppeln lagen blank.

    Hier noch aktuelle Fotos des Daches nach 2 Tagen leichtem Regen:
    Dach 18.8.17 3.jpg
    Dach 18.8.17 2.jpg
    Dach 18.8.17 1.jpg

    LG Rademacher
     
  7. #7 petra345, 18.08.2017
    Zuletzt bearbeitet: 18.08.2017
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    Mit dem Architekten werden Sie noch "viel Freude" haben.

    Besorgen Sie sich doch das Buch "Technische Regeln" vom

    vdd Industrieverband Bitumen-Dach- und Dichtungsbahnen e. V.

    Mainzer Landstraße 55
    60239 Frankfurt

    www.derdichtebau.de
    auch wenn sich dieser Architekt davon nicht beeinflußen läßt. Das gehört zu seinem Selbstverständnis.
    Es schadet bestimmt nicht und Sie bekommen auch noch eine CD beigelegt.

    Man hat dort möglichst alle Dachaufbauten aufgeführt die denkbar sind. Von einigen, wie dem Umkehrdach, möchte ich mich distanzieren.

    Das belüftete Dach auf S. 43 erscheint mir bei IrgendwasWolle als Dämmung der sinnvollste Aufbau zu sein.
    Bei Steildächern ist dieser Aufbau nach meiner Information der Standard. Aber man hat dort inzwischen eine Dichtungsbahn, die keinen Luftraum mehr erfordert. Die kann man hier nicht einbauen.

    Es muß eben eine Möglichkeit geschaffen sein, damit eingedrungenes Wasser auch wieder entweichen kann.
    Eichler hat unter einer Bitumen-Dachhaut 2 bar , also den Druck eines Autoreifens vorgefunden, weil keine ausreichende Belüftung vorgesehen war. Bei dem Druck wird jede Abdichtung zwangsläufig zerrissen.

    Stehendes Wasser auf der Bitumenbahn hat alle Zeit der Welt in Ritzen einzudringen und sie bei Frost aufzuweiten. Irgendwann ist damit jedes Flachdach undicht.

    Auch die einst eingebauten "Entlüfterröhrchen" haben sich als nicht geeignet herausgestellt und werden wohl nicht mehr unterrichtet und eingebaut.

    Also mit dem "Flachdach" hat man schon viel experimentiert und daß damals 90 % der Dächer falsch gebaut wurden, mag zutreffen. In den 70 Jahren hat man im Flachdach die Zukunft gesehen und Schmidt hat in seinem Buch "Hochbaukonstruktion" das flache Dach als zukunftsweisend angesehen. In diesem Punkt hat er sich wohl getäuscht.

    Den Forschungsbericht muß man genau lesen. Oft ist von (festem) Schaumstoff die Rede. Weniger von -Wolle.

    Eine feucht gewordenen Wolle muß eine ausreichende Entfeuchtungsmöglichkeit haben!!
    Bei festem SChaumstoff kann man da sparsamer aber darf nicht geizig sein.

    Wenn schon so einiges falsch geplant wurde, stellt sich die Frage, ob eine solche Entlüftung eingeplant war?
    Also ein freier, durchgängiger Raum von 3 oder auch 5 cm Höhe oberhalb der -Wolle und unter der Brettschalung, der am Rand mit Draht oder Gitter gegen die Vögel abgesperrt ist.

    Theoretisch müßte an der warmen Seite, also bei den Rohrmatten eine Folie als sog. Dampfsperre eingebaut sein. Wenn die -Wolle ausreichend entlüftet wird, kann man vermutlich weiterhin darauf verzichten. Ansonsten ein weiterer Planungsfehler.

    Wenn ich eine Verstärkung der Dämmung anrege, dann nicht eine Verstärkung mit Schaumstoff sondern einer vergleichbaren oder gleichen
    -Wolle. Sonst können Probleme mit der Durchtritt des Wasserdampfes , wie vom Architekten befürchtet, in der Tat auftreten.
     
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