Feuchtigkeit unter Dampfbremse (Betondecke)

Diskutiere Feuchtigkeit unter Dampfbremse (Betondecke) im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, ich lese bei euch schon seit Monaten mit und habe mir hier echt tolle Ratschläge einholen können. Nun habe ich ein Thema und...

  1. #1 Neubauer2022, 12.01.2023
    Zuletzt bearbeitet: 12.01.2023
    Neubauer2022

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    Hallo zusammen,

    ich lese bei euch schon seit Monaten mit und habe mir hier echt tolle Ratschläge einholen können.

    Nun habe ich ein Thema und habe das Forum sowie das Internet kreuzweise durchsucht - leider aber nichts zu diesem Fall gefunden (hier gibt es Beiträge mit Unmengen Wasser unter der Dampfsperre und Undichtigkeiten zur abschließenden Wand).

    Es geht um folgendes:

    Ich habe mir eine Eigentumswohnung in einem MFH gekauft. Das Haus dazu wird gerade noch gebaut. Soweit läuft alles gut, bis auf Kleinigkeiten, die ich mit dem Bauträger immer problemlos klären konnte. Nun aber bin ich mir mit den verschiedenen Meinungen zu dieser Sache nicht sicher und benötige euren fachkundigen Rat.

    Die oberste Betondecke des Hauses wurde im Juli fertiggestellt (Filigrandecke mit Ortbeton). Ein Teil der Decke wird später eine Dachterrasse (also Flachdach). Im November wurde die Dampfsperre aufgeschweißt (eher als Notabdichtung, weil ich darauf bestanden hatte). Ich war beim Verlegen dabei und der Schwarzdecker hat super Arbeit geleistet und nachdem die Bahnen verlegt waren sogar noch die Nähte auf Dichtigkeit geprüft (dafür gibt es anscheinend eine "Lehre/Prüfnadel", mit welcher man an den Nähten entlang fährt. Es war alles dicht).

    Jedoch wurde die Dampfbremse nochmal an einer Stelle geöffnet (100 x 15 cm an der Wand gelegen, also nicht mittig), weil bauseitig nochmal etwas versetzt werden musste. Leider hat es in derselben Nacht geregnet.

    3 Tage später hat der Schwarzdecker die Dampfsperre wieder verschlossen (Wochenende dazwischen) und hatte schon eine Vorahnung, dass Wasser durch Kapilarwirkung unter die Dampfsperre gekrochen sein könnte. Daher hat er die Dampfsperre an ein paar Stellen geöffnet und wieder verschlossen (15 x 15 cm) und hat tatsächlich einen geringen Wasserfilm unter der Dampfsperre gesehen. Er hat daraufhin bei der Herstellerfirma der Dampfsperre nachgefragt und es wurde ihm mitgeteilt, dass es kein Problem sei, da die Feuchtigkeit auch durch den Beton in den darunterliegenden Raum diffundiert und somit abtrocknet.

    Es wurde als Dampfsperre die BMI Alu-Villatherm verwendet.

    In den letzten Wochen hat sich in den Kaiserdosen in der Betondecke Kondenswasser gebildet. Soweit, so gut. Nur kommt auch Wasser aus einer verputzten Fuge der Betondecke unterhalb des Flachdachs (nicht viel, aber hin und wieder tropft es). Ich schließe Kondenswasser aus, da die Fuge ja verputzt und bis dato auch trocken war.

    Der Schwarzdecker will sich das Ganze nochmal ansehen und die Dampfsperre nochmal öffnen, bevor die Dämmung und Abdichtung erfolgt. Er macht hier wirklich einen super Job und hilft wo er kann.

    Damit ich eine zweite Meinung dazu habe wollte ich euch fragen, ob die Feuchtigkeit wirklich durch die Betondecke diffundieren kann und es so auch abtrocknen kann? Ich habe dazu einen sehr interessanten wissenschaftlichen Artikel gefunden (habe ich mal in den Anhang gepackt). Dort wird sogar die Meinung vertreten, dass es sinnvoll sein kann, dass die Dampfbremse auf Flachdächern teilweise gar nicht 100% dicht sein sollte.

    Sorry für den langen Text.

    Viele Grüße
    Neubauer2022
     

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  2. #2 Hercule, 13.01.2023
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    Aus welchen Grund soll das sinnvoll sein ?
    Das es in den Raum rücktrocknen kann wird schon stimmen. Blöd ist nur wenn auf den Beton Farbe oder Putz drauf kommt.
    Persönlich wäre mir ein 100% dichtes Flachdach irgendwie lieber.
     
  3. #3 Dietrich von Bern, 13.01.2023
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    Solange auf der Dsmpfsperre keine Wärmedämmung liegt, wird im Winter immer Wasser, welches durch den Beton diffundiert, sich an der Dampfsperre sammeln.
     
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  4. #4 Tilo, 13.01.2023
    Zuletzt bearbeitet: 13.01.2023
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    Hallo Neubauer 2022
    Schön das du auf die Handwerker etwas aufpasst. Während der Bauphase dringt, solange die Bauarbeiten nicht fertig gestellt sind, immer mal etwas Feuchtigkeit irgendwo ein und aus oder verdunstet. In deinem beschrieben Fall fehlen Anschlüsse, fehlt die Dämmung und,wichtig, die eigentliche Dach- bzw. Terrassenabdichtung. Wenn, wie von dir beschrieben, dann sogar nochmal was geöffnet und nachgearbeitet werden musste und der Regen dazwischen kommt, ist das natürlich schade. Die Gewerke Innenputzer, Estrichleger und Maler bringen in den naechsten Wochen und Monaten noch sehr viel Liter Wasser in deine Wohnung. Wenn die Wohnung fertig und du mal einziehst, dann muss alles dicht sein und du wirst dann deine Wohnung durch regelmäßiges Lüften und Heizen trockenwohnen.
     
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  5. #5 Neubauer2022, 13.01.2023
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    Danke erstmal an alle für die schnelle Antwort und die ganzen Hinweise/Tipps. Ihr habt mich schon etwas beruhigt.

    Was die Studie schreibt, soll das Flachdach insgesamt auch zu 100% dicht sein. Lediglich die Dampfsperre soll unter gewissen Umständen nicht zu 100% dicht sein. Dies soll der Feuchtigkeit, welche sich ggf. in der Dämmung ansammelt (aus welchen Grunden auch immer), ermöglichen, in den darunter liegenden Raum zurück zu diffundieren. Dadurch nimmt der Feuchtigkeitsgehalt in der Dämmung auf längere Zeit gesehen ab.

    Ok. Das macht physikalisch Sinn. Danke.

    Kann es dann sein, dass durch eine verputzte Fuge das Wasser hindurch tritt und durch eine andere nicht? Es gibt an der Unterseite des Flachdachs genau zwei verputzte Fugen (liegen ca. 4 Meter auseinander und laufen parallel, die Elemente der Filigrandecke). Die eine ist nach wie vor trocken. Aus der anderen kommt Wasser. Das macht mir eben etwas Sorgen, da ich vermuten würde, dass bei Feuchtigkeit unter der Dampfsperre überall Wasser durchkommen müsste.
     
  6. #6 Hercule, 14.01.2023
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    Ich denke damit ist eine Dampfbremse mit variablen sd Wert gemeint. Sowas verwendet man auch bei Innendämmungen damit dort ein Rücktrocknungseffekt greifen kann.
    Aber eine richtige Undichtheit stelle ich mir unvorteilhaft vor.
     
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