"Feuchte" Wände renovieren / Verputzen

Diskutiere "Feuchte" Wände renovieren / Verputzen im Bauphysik allgemein Forum im Bereich Bauphysik; Hallo und guten Abend, Wir haben uns dazu entschieden ein altes, als Lagerhalle genutztes Gebäude zu Wohnraum umzufunktionieren. Die Halle wurde...

  1. #1 bauloewe1994, 21.10.2018
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    Hallo und guten Abend,

    Wir haben uns dazu entschieden ein altes, als Lagerhalle genutztes Gebäude zu Wohnraum umzufunktionieren.
    Die Halle wurde ca. 20 Jahre lang nicht beheizt oder gelüftet und hat einen teilweise dementsprechenden Zustand.
    Auf der einen Seite steht das Gebäude an der Grenze zum Nachbargrundstück und dort ist auch die Garage des Nachbarn angebaut. Optisch und auch durch "rangreifen" kann ich nicht ausmachen, dass diese Wand wirklich "nass" ist. Gemauert wurde die Halle mit Schlacke-Hohlblocksteinen und ist innen mit normalem Mörtel verputzt. Dieser lässt sich auch nach einigen Versuchen mit dem Abbruchhammer nur sehr sehr schwer von der Wand lösen, was für mich auch ein Anzeichen dafür ist, dass mit der Wand alles in Ordnung sein sollte.
    Wie wäre die richtige Vorgehensweise beim renovieren? Muss der alte Putz unbedingt komplett ab oder reicht es an manchen Stellen den losen Putz abzuspitzen?
    Kann man mit einem Kalkputz die betroffene Wand einfach komplett verputzen? Sollte man mit Calziumsilikatplatten arbeiten um das Ganze noch etwas zu dämmen und dann mit einem Kalkputz zu verputzen?

    Über eure Meinungen und Erfahrungen wäre ich dankbar.
     
  2. #2 Manufact, 21.10.2018
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    Sollte die Mauer tatsächlich trocken sein und der Altputz gut haftend, kann ohne Probleme ein weiterer Putzüberzug erfolgen.

    Bei Installation einer Innendämmung würde ich von einer zusätzlichen Putzschicht Abstand nehmen - es sei denn diese ist zur Begradigung der Wand notwendig.
    Ich bin erklärter Befürworter von CaSi-Platten, halte diese aber für Ihren Fall zu teuer.
    Es gibt z.B. auch Mineralschaumplatten, die preislich günstiger ausfallen.
     
  3. #3 simon84, 21.10.2018
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    Baugenehmigung bzw. genehmigte Nutzungsänderung vorhanden ?

    Planen wäre der erste Schritt.
     
  4. #4 bauloewe1994, 21.10.2018
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    Vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Die Wand ist zumindestens nicht merklich nass und zeigt nur an ganz wenigen Stellen einen Schimmelansatz was aber denke ich, nach 20 Jahren nicht heizen und lüften relativ normal ist. Ich würde die KaSi- oder Mineralschaumplatten nehmen, um die Wand zu begradigen, eine gewisse Wärmedämmung zu erhalten und entsprechend einen Baustoff zu benutzen, der zusammen mit dem Kalkputz eventuell vorhandene / anfallende Feuchte aufnehmen und wieder abgeben kann. Sehe ich das so richtig?
     
  5. #5 bauloewe1994, 21.10.2018
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  6. #6 Manufact, 21.10.2018
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    Nein.

    CaSi - als auch Mineralschaumplatten sind sehr bruchempfindlich.
    Deshalb muss die Wand zuvor sehr gerade sein.
    Auf beiden Platten ist lediglich eine 2-3 mm Kalk-Glätte aufzubringen.
     
  7. #7 simon84, 21.10.2018
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    Und die EnEV beachten.

    Eine alte Lagerhalle wird warscheinlich nicht klein sein.
    CaSi ist extrem teuer.
     
  8. #8 bauloewe1994, 03.11.2018
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    Guten Abend,
    ich muss mich leider nochmal zu Wort melden, da ich an einer anderen Wand ein hoffentlich nicht allzu großes Problem festgestellt habe.

    An dieser Stelle sind beide Lagerhallen (die obere stand zuerst, die untere wurde angebaut) verbunden. Durchbruch wurde von mir erstellt und der putz an der Wand der unteren Halle größstenteils entfernt, was sich als sehr schwierig erwies, da dieser trotz teilweise leichtem Schimmelbefall und leicht modrigem Geruch sehr gut anhaftete. Nun habe ich hinten in der Ecke die nassen Fugen entdeckt.
    Wie wäre vorzugehen, da eine Abdichtung von außen aufgrund der bestehenden oberen Gebäudes ja eigentlich unmöglich ist, oder?
    Trocknet die Wand aus, wenn diese von innen beheizt wird? Kann ich einfach verputzen? Kann oder sollte man von innen abdichten?
     

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  9. #9 Manufact, 03.11.2018
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    Sehe ich das richtig, das der eine Gebäudebereich höher ist, d.h. das der hintere Bereich eigentlich als "Erdreich" zu betrachten ist?
     
  10. #10 bauloewe1994, 03.11.2018
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    genau das ist das Problem, deshalb kann auch nicht von aussen aufgegraben werden
     
  11. #11 Manufact, 04.11.2018
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    Was befindet sich auf der anderen Seite der linken Mauer - Erdreich und eventuell ein Regenfallrohr?
     
    simon84 gefällt das.
  12. #12 bauloewe1994, 04.11.2018
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    die Wand liegt von Außen frei und ein Regenfallrohr befindet sich nicht in unmittelbarer Nähe
     
  13. #13 Manufact, 05.11.2018
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    Ich würde den Anschluß beider Hallen mit einer Innenabdichtung versehen.
    Außerdem würde ich ca. 1,5 Meter hoch eine vertikale Sperre in die "linke" Außenwand einbringen, um zu verhindern, das weiter Feuchtigkeit von der "höheren" Halle in die niedrigere Halle eindiffundiert.
    Diese Sperre kann durch Öffnen der Kammern und Verfüllen mit Sperrputz geschehen oder durch Injektion von PU-Schaum und danach Injektion von PU-Gel.

    Der Übergang ist dann zwar kapillardicht, es kann aber bei Beheizung zu Taupunktunterschreitung / Kondensatausfall kommen, da durch die Erde massiv Wärme entzogen wird.
    Deswegen könnte man sich überlegen nur in diesem Bereich eine kapillaraktive Dämmung anzubringen (CaSi-Platten, Mineralschaumplatten oder Perlite-basierten Dämmplatten).
     
  14. #14 bauloewe1994, 05.11.2018
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    Vielen Dank für die Bemühungen.

    Innenabdichtung heisst in diesem Fall? wie sollte man vorgehen? mit was arbeiten?
     
  15. #15 Manufact, 06.11.2018
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    Verkieselungsflüssigkeit auftragen, Spritzbewurf nass in nass.
    Nach 2 Tagen Sperrputz 1 cm dick.

    Vertkale Sperre mittels Silan/Siloxan-Creme.
     
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