Elektroinstallation 1969

Diskutiere Elektroinstallation 1969 im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Hallo! Ich bin ganz neu hier und habe einige Fragen, bei denen mir hoffentlich jemand helfen oder raten kann. Wir haben ein RH von 1969 gekauft....

  1. #1 Andrea73, 15.06.2017
    Andrea73

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    Hallo!
    Ich bin ganz neu hier und habe einige Fragen, bei denen mir hoffentlich jemand helfen oder raten kann. Wir haben ein RH von 1969 gekauft. Eigentlich dachten wir: Streichen, neue Böden und gut ist.
    Jetzt haben wir aber doch größere Baustellen (u.a. Boden mit Floor-Flex Platten...) und die ELEKTROINSTALLATION

    Es wurden bereits 3-adrige Kabel verlegt, aber beim Anschließen hat das damals den Elektriker noch nicht so interessiert. Auf jeden Fall sind die Steckdosen nur mit 2 Drähten verkabelt und ein Freund, der uns Fassungen montiert hat, meinte der Schutzleiter ist wohl schon ab dem Sicherungskasten nicht angeschlossen - also "klassische Nullung"?! trotz 3 Drähten.
    Der Sicherungskasten besteht aus alten Dreh-Schmelzsicherungen, abgesichert sind der Herd mit 3 Sicherungen, die Waschmaschine mit einer Sicherung und jedes Stockwerk (Keller, EG, 1. Stock und DG) mit je einer Sicherung.

    Wegen unserer kleinen Tochter hätten wir gerne einen FI-Schalter nachgerüstet und auch teils neue Steckdosen verlegen lassen, weil die wirklich selten sind im Haus. Und der Stromzähler (ggf. plus Sicherungen) soll in den Keller verlegt werden.

    Problem 1: Überhaupt einen Elektriker im Raum München zu finden, der Zeit hat
    Problem 2: jetzt haben wir 3 Leute da gehabt und jeder empfiehlt etwas anderes:
    - Komplett alles aufreißen, neue Kabel in Rohre etc. für gut 18.000,-
    - So gut wie nix aufreißen, alles umdrahten, dann geht auch FI für 14.000,-
    - Nix machen, nur Steckdosen + Lichtschalter tauschen, wo es geht neu verdrahten (?) - aber Zitat: "ich seh schon, alles von vorn auf FI geht nicht, weil der blaue Draht ja tw. als Schaltdraht verwendet wurde"- (kann ich überhaupt nicht beurteilen) & Sicherungskasten verlegen für ca. 4000,-

    Die dieser letzten Lösung müssten wir aber entweder ganz viele Mehrfachstecker rumlegen oder wenns unbedingt sein muss die teuren FI-Steckdosen für je 150,- einbauen lassen.

    Hatte jemand hier das gleiche Problem? Wie sah Ihre Lösung aus?

    Vielen Dank schon mal für alle Ratschläge!
    Andrea
     
  2. #2 petra345, 15.06.2017
    petra345

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    Einen FI-Schutzschalter (RCD) in der Verteilung kann nur mit 3 Adern zu den Steckdosen funktionieren. Wenn die Adern schon liegen, muß man sie nur noch anschließen. Fertig!!
    Außerdem braucht man mindestens 2 FI pro Stockwerk bzw Wohnung. Sonst sitzt man im Finstern.

    Kühl-, Gefrierschrank immer ohne FI!! Das stinkt sonst so nach dem Urlaub.

    Es kam damals oft vor, daß die neuen Leitungen mit dem grün-gelben Draht eingebaut aber nicht angeschlossen wurden. Könner eben! Aber jeder Privatmann, der sich eine Steckdose korrekt anschließt handelt illegal. Die Könner zwar auch, aber sie bescheinigen sich selbst richtige Arbeit. Und das Papier ist wichtig!

    Wegen der kleinen Kinder braucht man eigentlich keinen FI. Wir haben das auch ohne FI überlebt.
    Aber immer mehr Elektrogeräte verursachen auch immer mehr Fehler und können Brände verursachen. Meine Tochter entfernte mit 4 Jahren schnell die Steckdosenschutzkappe als ich mit dem Staubsauger anrückte!! Also was soll all die Sicherheitstechnik.

    Schmelzsicherungen sind hervorragende Schutzeinrichtungen!! Sicherer als Automaten. Von 20 Automaten einer Münchener Firma sind nach 20 Jahren bereits 3 Stück beim ersten(!) Kurzschluß ausgefallen. Aber Sicherungen dürfen nicht mit Draht geflickt werden. Da liegt das Problem!

    Neue Leitungen in Rohr zu verlegen halte ich für Schwachsinn, weil die Leitungen nicht so gut gekühlt werden.
    Eine Energieleitung zieht nie wieder einer aus dem Rohr. Die ist nach einigen Jahren hart und spröde.
    Aber es gibt andere Meinungen.

    Rohre braucht man für Datenleitungen! Früher auch für Antennenkabel.

    Wenn man heute den Zähler in den Keller verbannt (warum eigentlich) verlegt man inzwischen 5 * 16 mm² bis zur Wohnungsverteilung. Eine Folge der Photovoltaik, die uns die Netze versaut. Früher genügte 4 * 10 mm²
     
  3. #3 saar2and, 15.06.2017
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    Selten so einen Schwachsinn gelesen.
    Mit solchen Laienenhaften Tipps kannst du leben ruinieren.

    Alle nicht fest angeschlossen Geräte also alle Steckdosen müssen an einem FI hängen. Am Kühlschrank nimmt man dann halt einen 2poligen FI/LS.

    Schmelzsicherungen sind in der Regel träge und werden eventuell im Kurzschlussfall nicht schnell genug reagieren. LS Automaten sind die bessere Wahl für Hausinstallationen.


    Ein FI ist seit geraumer Zeit Pflicht. Er dient als Personenschutz. Im Fehlerfall löst dieser binnen Milisekunden aus und verhindert so ein ein tödlichen Stromschlag.
    Wird jetzt was an einer bestehenden Anlage welche zum Zeitpunkt der Errichtung den anerkannten Regeln der Technik entsprochen hat etwas geändert muss diese auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden.

    Also wird jetzt irgendwo eine Steckdose ergänzt muss der gesamte Stromkreis mit einem Fi ergänzt werden. Dann wird dieser im Schaltschrank eingebaut kommt das nächste Problem. Meistens ist im Schaltschrank der PEN erst zu M Und PE aufgetrennt. Sobald man dort was nachrüstet muss dies auch auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden das heißt die Auftrennung hat im HAK (für Laien Panzerkasten) zu erfolgen. So zieht sich das dann durch die ganze Installation.

    Mein Rat wäre die komplette Elektrik zu erneuern.
    Eventuell die alten Kabel benutzen falls diese noch in Ordnung sind. Dies kann man mit Messungen (Isolationsmessung, Wiederstandstmessung des Schutzleiters usw.) herausfinden.

    Die 2te Möglichkeit wäre alles so zu belassen wie es jetzt ist.

    Du wirst vermutlich auch Elektriker finden die dir bastellösungen anbieten. Dies wäre dann aber grob fahrlässig und im Fehlerfall(Hausbrand dritte Person kommt zu schaden durch Stromschlag ) wird sich eventuell die Versicherung quer stellen.
    18k ist zu viel.

    Ich kenne jetzt nixht die Randbedingungen oder Daten deines Hauses aber maximal würde ich 14k ansetzen.




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  4. #4 simon84, 15.06.2017
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    Die Infos sind etwas dürftig und man müsste es sich vor Ort anschauen.

    Aufgrund des Baujahrs und der Beschreibung (Stromkreise, Sicherungen usw.) würde ich eher eine Komplett-Erneuerung einplanen, falls es geht.

    Die 18.000 sind wohl eher am oberen Ende der Fahnenstange aber das kommt auch drauf an was alles im Angebot dabei ist und welche Schalterprogramme usw. (Stemm/Putzarbeiten usw)

    3 adrige Verdrahtung ist eigentlich eine gute Basis aber das ganze ist nicht aussagekräftig wenn man nicht weiss wie viele Stromkreise es gibt usw. Wenn wirklich nur ein Stromkreis pro Stockwerk dann vergiss es.....

    Wenn an manchen Stellen der "PE" als Schaltdraht verwendet wurde für Licht Wechsel/Kreuz Schaltungen so müsste man
    eben klären ob man darauf verzichten kann und ihn wieder zweckbestimmt verwendet.

    Zu den Tips bzgl. FI/RCD sag ich lieber nix ausser, da nur einen Fachmann ranlassen. Insbesondere bei Bestandsanlagen wo genaue Beschaltung und Leitungsverlauf unbekannt sind.

    Prüfung ggf. Nachbesserung an Erdung bzw. Nachrüstung einer HES Schiene und ggf. für SAT Antenne nötiger Blitzschutz (falls vorhanden und nötig) würde ich gleich mit einplanen (zumindest mit Anfragen), ebenso wie SAT/Kabel und ggf. Datennetzverkabelung.

    Je mehr du auf einmal machst, desto "billiger" wird es :)

    Ausserdem hab ich noch eine PN geschickt da du aus Muenchen bist
     
  5. #5 Andrea73, 18.06.2017
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    Hallo!
    Wir haben uns mittlerweile für den Mittelweg entschieden. Also unsere alten Kabel sollen weitergenutzt werden, umgedrahtet natürlich. Dafür reichlich neue Steckdosen, FI und ein neuer Schaltkasten mit Automatensicherungen (soweit ich es verstanden habe :-) )
    Bei dem Elektriker haben wir ein gutes Gefühl und die Chemie stimmt. Bin gespannt, ob alles so reibungslos klappt wie versprochen und werde gerne berichten.
    Beste Grüße,
    Andrea
     
  6. #6 petra345, 18.06.2017
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    Da inzwischen viele Geräte Gleichrichter im Eingang haben oder sonst den Strom nicht mehr sinusförmig abrufen, sind die bisherigen FI-Schalter nicht mehr zum Abschalten in der Lage.

    Die neuen, die auch solche Belastung vertragen, kosten allerdings ein vielfaches. Da inzwischen auch Küchenherde mit solcher Elektronik daherkommen und auch Leistungen im Bereich von 11 kW haben, werden 4 mm² zum Herd empfohlen und die neuen FI erforderlich.
     
  7. #7 Fred Astair, 18.06.2017
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    Kannst Du bitte mal aufhören Ratschläge von Sachen zu posten, von denen Du absolut nichts verstehst?
    Elektrotechnik gehört da ganz vorn dazu.
    Den Fachleuten ist es nicht länger zuzumuten, ständig Deinen Blödsinn korrigieren zu müssen.
     
Thema: Elektroinstallation 1969
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