Decke bei Flachdach feucht

Diskutiere Decke bei Flachdach feucht im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo an alle, ich bin neu im Forum. Bisher habe ich diverse Threads interessiert verfolgt, nun habe ich ein konkretes Problem und hoffe, hier auf...

  1. #1 King Joe, 22.10.2023
    King Joe

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    Hallo an alle, ich bin neu im Forum. Bisher habe ich diverse Threads interessiert verfolgt, nun habe ich ein konkretes Problem und hoffe, hier auf gute Ratschläge zu stossen.

    Wir haben ein RMH mit Flachdach aus den 60ern. Das Dach wurde im Juni/Juli energetisch saniert, d.h. EPS-Gefälledämmung, also klassisches Warmdach: Dampfsperre, EPS, 2 Lagen Abdichtung, Kies.

    Nun, seit Mitte Oktober, ist die Decke in einem Zimmer von innen feucht bzw. aufgequollen und hat Feuchteflecken. Gefühlt - mit den Händen - ist der Bereich aber nicht mehr feucht. Es tropft aber nicht und hat auch nicht getropft. Seitdem hat sich der feuchte Bereich nicht weiter ausgedehnt, obwohl es mehrmals geregnet hat.

    Vor kurzem war der Dachdecker auf dem Dach. Nachdem die obere Abdichtung nach Sichtkontrolle keine Fehler aufwies, hat er das Dach an der betreffenden Stelle geöffnet, also Abdichtungsbahnen aufgeschnitten und die Dämmung rausgenommen. Es war alles trocken, sowohl das EPS als auch die unten sichtbare Dampfsperre. Von oben kommt die Feuchtigkeit also offenbar nicht.

    Meine - laienhafte - Vermutung ist, dass Feuchtigkeit unter der Dampfsperre ist. Zum Hintergrund:
    Am ersten Tag der Arbeiten Ende Juni wurde das alte Dach bis auf die Betondecke abgerissen und die Dampfsperre als Notabdichtung angebracht. Am Abend danach hat es stark geregnet. Wenn nun die Dampfsperre an einer Stelle nicht dicht ist, ist dort Wasser unter die Sperre gekommen. Das würde erklären, warum die Dämmung weiterhin trocken ist. Ich habe den Dachdecker darauf angesprochen, er hat es zumindest nicht ausgeschlossen.

    Ich frage mich:
    - Kann es über 3 Monate (Ende Juni bis Mitte Oktober) dauern, bis die Feuchtigkeit durch die Decke kommt oder wäre das in dem Szenario schon früher passiert? Die Feuchtigkeit ist definitiv nicht früher sichtbar geworden, denn ich habe regelmßig die Decke in allen Räumen geprüft, v.a. wegen des feuchten Sommers.
    - Mal angenommen, es ist so, wie ich annehme: Der Dachdecker hat mir gesagt, erstmal weiter beobachten, ob sich die Feuchtigkeit ausdehnt. Das Dach ist von oben dicht, somit zunächst keine unmittelbare Gefahr; aber selbst wenn sich die feuchte Stelle an der Decke nicht weiter ausdehnt, kann das doch so nicht bleiben, oder? Denn wenn Wasser von oben durch die Dampfsperre kommt, dann wird sicher auch Wasserdampf von unten durch die Dampfsperre kommen und die Dämmung wird langsam aber sicher feucht, ohne dass es ersichtlich wird. Oder liege ich falsch?
    - Wenn ich recht habe mit meiner Annahme: Wie kann man eine Undichtigkeit in der Dampfsperre orten? Gibt es zerstörungsfreie Methoden? Oder muss das Dach mindestens teilweise wieder bis auf die Betondecke abgerissen werden, um das vermeintliche Leck zu finden? Und wenn Letzteres gilt: kann ich vom Dachdecker verlangen, dass er das tut, auf die Gefahr hin, dass er wieder nichts findet? Kann er mir dann evtl. sogar die Kosten aufbürden? Schließlich kann ich nicht beweisen, dass die Feuchtigkeit nicht schon vorher da war (ich weiß es zwar, aber ob das reicht...)

    Vielen Dank vorab für Eure Einschätzung.
     
  2. SIL

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    Ja , kann , aber bei deinen wenigen Angaben und sämtlich ohne Foto und Aufbau deiner Konstruktion plus Materialien etc gibt es auch nur keine halbwegs vernünftigen Hinweise auf eine eventuelle Ursache
     
  3. #3 King Joe, 22.10.2023
    King Joe

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    Fotos von der Dampfsperre habe ich nicht, aber eine Skizze, wie der Aufbau ist, soweit mir bekannt. Ob es da noch Beschichtungen mit irgendwelchen Haftmitteln oder ähnliches gab, kann ich nicht sagen. Die Betondecke ist 15 cm stark und weißt kein Gefälle auf. Die Häuser sind Fertighäuser und m.E. ist die Feuchtigkeit an einer Fuge zwischen 2 Betonplatten durchgekommen. Das Dach ist insgesamt ca. 60 qm groß.
     

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  4. #4 Hercule, 22.10.2023
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    Nein, einmal alles aufreissen und wieder neu machen.
    Wird der Dachdecker aber bestimmt nicht auf seine Kosten machen. Der holt einen Sachverständigen der bestätigt das aussen alles ok ist und ist dann aus dem Schneider.
     
  5. SIL

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    :mega_lol::mega_lol:Ja gibt es - auf YouTube nichts gefunden...

    @King Joe wo sind die Entwässerungspunkte Gully / Ablauf etc
    Gibt es wenigstens einen Grundriss ....so kommt da keiner weiter
    Typische 'Fehlpunkte' Entwässerung , Durchdringungen jeglicher Art wie von Kamin , Abzüge, Energiedurchführungen etc
    Attika Führen der Bahnen in der Kehle und auf die Attika / Brüstungsunterkonstruktion, Fehler in der der Abdichtung ( Krone ) , Fehler in der Blechverwahrung etc ..
     
  6. #6 Hercule, 22.10.2023
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    Bildungslücke. Gibt es wirklich Möglichkeiten zerstörungsfrei sowas zu orten ?
     
  7. BaUT

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    Texplor probiert sowas.

    Ich wüsste gern mal wo die Feuchtigkeit unten sichtbar ist und würde gerne mal Fotos von der Feuchtigkeitsfleckenbildung sehen (Übersicht und Detail).

    Des weiteren hoffe ich, dass der Dachrand nicht so gebaut worden ist, wie auf der Skizze gezeichnet, sondern das da außenseitig ein gedämmter Kranz mit ausreichender vertikaler Verblechung (Schlagregenschutz) des Fassadenputzes und des Deckenrandes ausgeführt wurde. Auch dazu würde ich von außen gerne mal Fotos sehen.
     
  8. #8 Hercule, 23.10.2023
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    Wär schon ein starkes Stück wenn sowas gehen würde.
    Denn Wasser ist ja recht kreativ wenn es seine Wege sucht.
    Da kann das Leck ja wirklich irgendwo sein bis es dann einen Spalt ins innere findet.
     
  9. #9 King Joe, 23.10.2023
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    Grundriss als Skizze; Insgesamt 3 Durchdringungen, 1x Lichtkuppel, 1x Entwässerung, 1x Abluft. Außerdem noch ein Bild vom Dach, bevor der Kies aufgebracht wurde.

    Bild im Anhang. Wie gesagt, flüssig ist da nichts rausgekommen.

    Nein, es gibt einen vertikalen Kranz, der das Eindringen von Wasser verhindert, s. Bild im Anhang. Später soll die Fassade bis oben gedämmt werden.

    Allerdings wäre das Szenario "Dach von oben undicht, Wasser dringt aktuell ein" noch das relativ positive. In dem Fall wird sich der feuchte Fleck weiter ausbreiten und dann ist die Undichtigkeit im Dach eindeutig und nachvollziehbar. Der Dachdecker muss dann nachbessern.

    Mir macht das geschilderte Szenario mehr Sorgen - Wasser ist unter die undichte Dampfsperre gekommen, als die als Notabdichtung fungiert hat; jetzt ist oben drüber alles dicht, so dass die Feuchtigkeit innen nicht weiter zunimmt. Scheinbar ist dann für Jahre alles OK, der Dampf von innen wird die Dämmung stetig durchfeuchten, was keiner bemerkt - und erst nach vielen Jahren wird der Schaden sichtbar. Daher interessiert mich v.a., ob es Möglichkeiten gibt, Undichtigkeiten in der Dampfsperre zerstörungsfrei zu identifizieren - Texplor scheint ja noch ein Versuch zu sein.

    Ein anderer Gedanke wäre, das Dach - sofern die Feuchtigkeit innen nicht weiter zunimmt und alles OK erscheint - nach z.B. 4 Jahren zu öffnen, um zu sehen, ob die Dämmung feucht ist durch den Wasserdampf von innen und der angenommenen undichten Dampfsperre; oder über Messungen (m.E. gibt es Möglichkeiten, die Feuchtigkeit in der Dämmung zu messen, ohne das ganze Dach abreißen zu müssen, oder?) eine feuchte Dämmung zu identifizieren. Dann könnte ich immer noch innerhalb der Gewährleistung eine Reparatur einfordern. Die Frage ist nur, ob die Dämmung innerhalb dieser Zeit von innen bei einer undichten Dampfsperre so viel Feuchtigkeit aufnimmt, dass das meßbar ist. Oder dauert sowas länger und lässt sich erst nach z.B. 10 Jahren, wenn die Gewährleistung längst abgelaufen ist, feststellen?
     

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  10. #10 SIL, 23.10.2023
    Zuletzt bearbeitet: 23.10.2023
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    Du hast zwar nicht geschrieben welcher Raum darunter ist , aber außer bei einem Bad oder Küche wird dies nicht eintreten -
    -

    Alle Verfahren die es gibt liegen, so bei 50/50 im auffinden der schadhaften Stelle und bei den geringen Schadensbild eher unwahrscheinlich.
    Ja , bei genügend Differenz wird dies selbst mit Thermografie deutlich , d.h. es muss genügend Wasser in der Dämmung stehen.

    So rein als Annahme bei einer 15er Betondecke und der geringen bis jetzt sichtbaren Stelle , gehe ich eher von einem Schaden in deiner oberen Abdichtung oder Attika oder bei einer Durchführung aus ...es könnte auch folgendes Problem sein , es muss genügend Staudruck vorhanden sein ( das heißt Wasser muss in der entsprechenden Höhe stehen ) und dann erfolgt erst der Eintritt , dies lässt sich eigentlich mit einer 'Flutung' in einigen Fällen gut feststellen, hier bleibt dir Vorerst nur die Beobachtung, ich hatte vergessen zu fragen - erschien es nach einem Starkregen ?
    Eventuell gehst du einmal auf dein Dach und fotografierst alle Durchdringungen incl Lichtkuppel Attika etc also alle noralgischen Punkte beginnend im Flächenansatz bis zur Abschlusshöhe ....

    Edit: die Ecke auf deinem Foto ist so nicht korrekt ausgeführt, nun ist nicht sichtbar ob dies so geblieben ist...sehr schlechtes Foto aber die Stösse deiner Bahnen sehen eher .....nicht sonderlich aus
     
  11. #11 King Joe, 23.10.2023
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    Ist mein Arbeitszimmer - also ich halte mich 8 bis 10 Stunden, 4-5 Tage pro Woche dort auf. Aber kein Feuchtraum

    OK, Danke.

    OK, interessant. Daran habe ich nicht gedacht.

    Kann man eigentlich erst machen, wenn man garantiert weiß, dass die Dampfsperre undicht ist, oder? Für den unwahrscheinlichen Fall, dass das Wasser anders (z.B. von der Seitebei Regen und starkem Wind) unter die ansonsten dichte Dampfsperre gekommen ist, hätte ich ja sonst ein Problem. Ist vmtl. besser, den Herbst und Winter abzuwarten...

    Gute Frage. Gesehen habe ich es nach mehreren trockenen Tage. Aber Ende August und im September, als es permanent geregnet hat, war noch alles trocken. Und da hat es so viel geregnet, dass bei uns und Nachbarn sogar Wasser im Keller stand aus der Kanalisation - aber die Decke war OK. Aber vielleicht hat es einfach lange gedauert, bis das Wasser durchgekommen ist.
     
  12. SIL

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    Kannst du ja machen , aber wenn deine obere Abdichtung incl Attika etc dicht ist , ist es unerheblich ob deine Dampfsperre/Bremse wirksam ist , hast du aber in der Abdichtung ein Problem schlägt es früher oder später regelmäßig durch deine Dämmung oder dein Mauerwerk ggf durch die Dampfsperre.

    Optimal wäre natürlich wenn es wirklich nur Feuchte vom Einbau ist , auch dies kann ja immer noch möglich sein und wenn es wirklich eine sehr kleine Stelle ist - diese verschließen sich zum Teil 'selbst' auf nicht erklärbare Weise ... insofern kann ich dir jetzt nicht großartig weiterhelfen @BaUT @DD A
     
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Decke bei Flachdach feucht

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