DDR Bungalow sanieren - Wie anfangen und womit weitermachen?

Guten Morgen zusammen,

mein Freund und ich (beide 33, aus Brandenburg) haben im Juli ein Grundstück übernommen, auf dem ein DDR Bungalow Typ B30 steht. Die Laube wurde 1987 erbaut. Leider hat der Vorpächter hier einiges „schwarz“ umgebaut und sogar angebaut.

Nun stehen wir vor dieser Mamutaufgabe, das Haus zu sanieren, da wir es gern erhalten würden. Ein Abriss erscheint uns nicht als sinnvoll, da die Substanz noch okay aussieht. Das Haus ist trocken, das (Wellasbest-)Dach scheint auch noch dicht zu sein.

Im Moment macht sich etwas Ernüchterung breit. Mit jedem Projekt, das wir hier angehen, tun sich gefühlt 3 neue Baustellen und viele Fragen auf. Wir haben schon so viele Leute gefragt, stundenlang gegoogelt und sind immer verwirrter… Daher hoffen wir, hier den einen oder anderen Rat zu bekommen.

Was wir bereits gemacht haben:

- Undichte Dusche komplett entfernt
- WC und Waschbecken ausgetauscht
- Tapeten teilweise entfernt
- Deckenverkleidung aus Holz abgenommen
- Unmengen an Möbeln und altem Kram entsorgt
- Alle Rankgitter und -pflanzen ums Haus entfernt

Die Innenwände bestehen aus Holzlatten, die mit Hartfaserplatten beplankt sind. Ansonsten klingen sie hohl. Bei fast allen Außenwänden hatte er Gipsplatten angebracht. Angeblich hat er auch gedämmt. Bisher haben wir noch keine Wand geöffnet.
Es gibt auch einen richtigen Kamin. Laut Schornsteinfeger ist damit alles okay.

Von außen sind Asbestplatten angebracht. Die sehen gepflegt und intakt aus. Ich würde sie aktuell also ungern entfernen.

Das Dach scheint zwar dicht, allerdings ist es ziemlich vermoost. Es müsste dringend gereinigt werden. Die Regenrinnen sind bereits verstopft. Die Regenrinne vom Anbau muss von einer Latte gestützt werden. Hier scheinen die Rinnenhalter viel zu kurz für die Dachkonstruktion.

Kann man die Dachplatten problemlos betreten? Wir groß ist die Gefahr, dass da etwas bricht? Hat vielleicht jemand einen Vorschlag, wie wir die Regenrinne solide(r) befestigen können?

Ansonsten freuen wir uns sehr über Anregungen, in welcher Reihenfolge wir hier die Sanierungsbaustellen angehen sollten. Viele sagen, wir sollen zu allererst das Dach machen. Aber im Herbst (Regen...)?
Im Moment sind wir echt ein bisschen überfordert…

Ganz lieben Dank

Sally

 

Guten Morgen zusammen!

Danke für eure Nachrichten und sorry für meine späte Meldung. Ich hab wohl aus Versehen die Benachrichtigungen ausgeschaltet für neue Antworten - Seufz...

Zum Dach: Wir haben es nicht in dem Sinne gereinigt, dass wir da mit einem Hochdruckreiniger langgehen. An der Wand wucherte dieser riesige Trompetenbaum lang, den wir inzwischen entfernt haben. Laub und Blüten hatten die komplette Regenrinne verstopft. Es sind auch noch Reste auf den Dach. Vielleicht hat sich das durch den starken Regen jetzt eh erledigt. Wir schauen nachher noch mal rein. Das Moos lassen wir erstmal.

Wobei sich das Thema Dachreinigung jetzt vermutlich eh erledigt hat. Es hat heute Nacht reingeregnet im kleinen Anbau. Es wundert mich ja nicht besonders, aber ich hätte mich trotzdem gefreut, wenn wir damit noch ein wenig Zeit gehabt hätte. Freitag kommt der Dachdecker und schaut sich das an. Bin gespannt, ob wir schon allein deshalb den Anbau abreißen müssen. Der Anbau hat eine Dachneigung von 6°, der Rest vom Haus 20°... Ich bin einfach mal guter Dinge, dass es hier eine Lösung gibt. Der Abriss wäre schade.

@chillig80 "Wir machen jetzt einfach mal irgendwas" will ich ja gerade vermeiden, daher meine Frage. Das, was wir bisher gemacht habe, sind Dinge, von denen wir wussten, dass sie eh passieren müssen. Erstmal das Haus freilegen für eine Bestandsaufnahme von außen, Wände innen freimachen um zu schauen, was dahinter steckt, Dach und Regenrinne reinigen, damit das Wasser bei Regen abfließen kann, das eklige Waschbecken und Klo tauschen, damit man hier überhaupt das Bad benutzen kann... Ich glaube, so falsch war das gar nicht. Die Frage ist nur - wie geht es sinnvoll weiter?

Zur zukünftige Nutzung: Ich würde gern so lange draußen im Garten bleiben und auch übernachten, wie es geht. Ich arbeite im Home Office und würde das gern so lange wie möglich aus dem Gartenhäuschen heraus tun. Das Haus so winterfest zu bekommen, dass ich auch bei -20 Grad hier sitze, sehe ich nicht. Der Mehraufwand ist vermutlich zu hoch. Außer, jemand mit Ahnung behauptet das Gegenteil, dann mache ich das natürlich gern

@SIL Die Hütte hat ein Schlafzimmer, eine kleine Küche, ein kleines Bad, ein Wohnzimmer mit Kamin und noch ein weiteres Zimmer als Anbau (der mit dem undichten Dach). Der Grundriss soll tatsächlich so bleiben, ich finde das ganz zweckmäßig. Der Bungalowtyp ist B30. Der Vorbesitzer hat allerdings statt Terrassenteil das Wohnzimmer erweitert.

Zum Budget: 10.000€ sind sofort verfügbar. Die Budgetfrage ist aber auch schwierig, weil uns total das Gefühl fehlt, was bestimmte Arbeiten kosten bzw. was für das Geld möglich ist. Wenn wir hier 30.000€ reinstecken müssen, um von Ostern bis Oktober hier sein zu können, ist das total okay. Wenn ich noch mehr brauche, dann können die Arbeiten nur nach und nach erledigt werden. Aber das ist vermutlich überall so. Eine harte Obergrenze haben wir aktuell nicht.

Danke euch!