Dämmung auskragender Stahlbetondecke von unten - wo um die Ecken gehen

Diskutiere Dämmung auskragender Stahlbetondecke von unten - wo um die Ecken gehen im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Liebe Forumsgemeinde, wir haben in unserem ungedämmten Altbau (1966) einige ganz besonders fiese Wärmebrücken welche zu Kondensatausfall in den...

  1. #1 Julia1986, 12.05.2020
    Julia1986

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    Liebe Forumsgemeinde,

    wir haben in unserem ungedämmten Altbau (1966) einige ganz besonders fiese Wärmebrücken welche zu Kondensatausfall in den Angrenzenden Innenräumen führen. Konkret frage ich hier an, wegen einer durchgehende Stahlbetondecke, welche von oben zwar mit 12cm Styropur gedämmt ist (Kaltdach), allerdings dient die Decke auf der Terasse als Überdachung und ist von unten nicht gedämmt.
    Wir planen die Decke von unten mit Styrodur zu verkleben und irgendwann in Zukunft mal verputzen zu lassen... Da die Stelle vor Regen zuverlässig geschützt ist halten wir eigenes Handanlegen für vertretbar. Die Kostenabschätzung der Profis war derart hoch für solch eine kleine Maßnahme, dass wir davon Abstand nehmen müssen.
    Die passenden Materialien (Grundierung, Kleber) würden wir bei unserem Baustoffhandel des Vertrauens zusammenstellen lassen.
    Meinem Verständnis nach wäre es für eine effektvolle Maßnahme stets hilfreich um die Ecken zu gehen. Hier kommen wir selber mit unseren Gedanken gerade nicht auf einen grünen Zweig, wo wir die Dämmung alles sinnvoll hinziehen sollten.

    Ich hänge ein Foto der Situation an um es zu verdeutlichen.

    1) Die auskragende Decke von unten mit 10(?) cm Stydrodur dämmen.
    2) Die Lampen abmontieren und die Stirnseite dünn mit 5cm Styrodur(oder hier mit Styropur arbeiten) mit dämmen? Allerdings nicht bis oben, da die Dachsparren im Weg sind.
    3) Die obersten 50cm der Wände bis zu den Fenstern/ Türen ebenfalls dünn mit 5cm Styrodur(oder hier mit Styropor arbeiten) mit dämmen? Muss ich dann in der Fensterlaibung mit Problemen rechnen, wo es bisher keine gab?
    4) Da diese Wand optisch eh rausfällt und keine Fenster / Türen drin sind: Die Dämmung dieses Wandstück komplett runterziehen?
    5) Müssen wir dann zwangsweise wieder um die diese Ecke? Das sähe bescheiden aus und ist aufgrund der Markiese nicht machbar.

    Ich würde mich sehr über Ihre Ratschläge freuen und danke jedem, der sich die Zeit nimmt mit mir zu überlegen und dies durchzulesen.
    Vielen Dank und viele liebe Grüße,
    Julia
     

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  2. #2 Andreas Teich, 12.05.2020
    Zuletzt bearbeitet: 12.05.2020
    Andreas Teich

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    Hallo Julia,
    Grundsätzlich alle wärmeabgebenden Flächen dämmen.
    Ohnehin zuerst den gesamten Dämmstandard berücksichtigen inkl Fenster/Türen und Außenwänden.
    Hast du die U-Werte dieser Bauteile?
    Wurden schon Dämmmaßnahmen durchgeführt.?

    Statt XPS/EPS würde ich mit Holzfaserdämmplatten oder zB Multiporplatten dämmen, die Feuchtigkeit schnell kapillar abgeben können und keinen Feuchtestau in der Mauer verursachen, zudem wesentlich weniger von Veralgung betroffen sind.

    Allenfalls den evt am Sockel bestehenden Spritzwasserbereich ca 30 cm hoch mit XPS oder Schaumglasplatten dämmen.
    Fenster-/Türlaibungen ebenfalls dämmen, evt von innen und außen, wenn ansonsten die Dämmstärken zu gering sind.

    Statt Dämmung könntest du auf der Terrasse einen Wintergarten errichten, sofern das eine Möglichkeit ist.
    Bei Fragen ggf anrufen
     
  3. #3 Julia1986, 12.05.2020
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    Lieber Andreas,
    vielen Dank für deine schnelle und offensichlich sehr sachkundige Antwort. Ich bin ganz sicher, dass es optimal wäre dem ganzen Haus einen Vollwärmeschutz zu spendieren - das ist allerdings nicht finanzierbar für uns (ich rechne mit 30k€ aufwärts). Die Wände sind dünn und unisoliert (uWert ca. 1.1), die Fenster haben wir 2-fach verglast ausführen lassen.
    Die Ecke die ich fotografiert habe macht an der Stelle wo die Betondecke durchgeht, im anliegenden Zimmer ärger, daher wollen wir dies vor dem kommenden Herbst gerne lösen und das nach Möglichkeit in Eigenleistung.
    Dies hätte ich wohl klarer Darstellen sollen in meinem Eingangspost.
    Wenn wir wie vorgeschlagen die ganze Ecke dämmen, dann müssen wir den Klinker für die Fensterlaibung wegschneiden, für den Sockelbereich die ganze Terasse abbauen... das geht wieder in eine Richtung die wir effektiv nicht selber können und es wäre eine Riesennummer.

    Ich bin auf der Suche nach einer pragmatischen Lösung mit ordentlichem Kosten-Nutzen Verhältnis, die aber natürlich nicht schaden darf und keine Probleme hervorbringen, die es vorher nicht gab.
    Gibt es diese überhaupt? Oder betreibe ich sinnlose Kosmetik?
    Ein beratender Architekt sowie die Firma, die wir wegen der Dämmung angefragt hatten, schlugen vor, unter die Stahlbetondecke Styrodur zu kleben, daher hatte ich dies als ordentlich angesehen.
    Bezieht sich dein Vorschlag Holzfaserdämmplatten oder Multiporplatten zu nehmen auf die Außenwände oder auch die fragliche Decke?

    Vielen Dank für die Hilfe und viele liebe Grüße,
    Julia
     
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