Brettstapeldecke als Kellerdecke?

Diskutiere Brettstapeldecke als Kellerdecke? im Holzrahmenbau / Holztafelbau Forum im Bereich Neubau; Guten Abend! Wir werden dieses Jahr ein Holzblockhaus bauen, welches vollunterkellert (gemauert+Ringanker) ist. Da wir viel Wert auf den Baustoff...

  1. #1 Skamikaze, 23.01.2013
    Skamikaze

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    Guten Abend!
    Wir werden dieses Jahr ein Holzblockhaus bauen, welches vollunterkellert (gemauert+Ringanker) ist. Da wir viel Wert auf den Baustoff Holz legen, kam uns die Idee als Kellerdecke eine Brettstapeldecke mit Holzdübeln verbauen zu lassen. Was mich etwas stutzig macht ist die Tatsache, dass ich fast niemanden finde, der so etwas bei seinem Haus realisiert hat. BSD als Geschossdecke ja, als Kellerdecke nein.

    Was sind die Nachteile, wenn man eine Brettstapeldecke als Kellerdecke einbaut?
    Gibt es hier jemanden, der das realisiert hat?

    Der Fußbodenaufbau EG soll mit Trockenestrich / Dielen teilweise FBH ausgeführt werden.

    Vielen Dank.
    Jürgen
     
  2. redgre

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    v.a mal die Statik: wie sollen die Horizontallasten aus dem Erddruck am Wandkopf aufgenommen u. abgetragen werden? Ist wohl möglich, allerdings mit erheblichem Aufwand...
     
  3. JDB

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    Eine Betondecke schafft es idR mühelos und "unauffällig", die Lasten aus Erddruck am Kopf der Außenwände
    zu geeigneten lastabtragenden Wänden zu führen.

    Eine Kellerdecke aus Holz kann man machen, aber der Aufwand in Planung und Ausführung ist beträchtlich, auch extrem abhänging vom Grundriss und Kellerhöhe.

    Es wird erst dann wieder relativ einfach, wenn man gar keine Deckenscheibe bräuchte, weil die Wandkonstruktion in der Lage ist, den Erddruck aufzunehmen. Zusätzlich natürlich auch die Windlasten auf das Gebäude, mindestens den Wind auf die untere Häfte des Erdgeschosses.

    Das Ergebnis der Tragwerksplanung sieht dann so aus, dass bemessene (!) Ringbalken mit akzeptablen Stützweiten (also ausreichend geeignete Querwände) auszuführen sind. (Ringbalken natürlich auf allen tragenden/Aussteifenden Wänden)

    Beim Nachweis der Außenwand an sich kommt erschwerend die Erleichterung dazu. Auflast ist hilfreich, bei Beton natürlich größer als bei Holz. Hier hilft ein Stb.-Keller. Das würde ich bei so einer Konstruktion auch immer empfehlen.
     
  4. #4 Skamikaze, 24.01.2013
    Skamikaze

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    Vielen Dank für eure Antworten. Da werde ich mich wohl ein wenig mit der Kellerstatik auseinandersetzen müssen.

    Verstehe ich Dich richtig:
    Ringbalken=Ringanker notwendig, sowie auch Querwände im Keller, die den Erddruck aufnehmen können. Der Keller ist am Hang und halboffen, d.h. der einseitige Erddruck wird die Sache nicht einfacher machen, oder?
    Die Konstruktion/Anforderungen/Bemessungen für so etwas werde ich vermutlich vom Kellerstatiker bekommen.

    Sieht irgendjemand weitere essentielle Probleme? Ist Kellerfeuchtigkeit noch ein Problem?

    Grüße
    Jürgen
     
  5. mls

    mls Bauexpertenforum

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    du brauchst keine weiteren essentiellen probleme!
    was jdb im terminus technicus beschrieben hat,
    lautet umgangssprachlich:

    vergiss deine idee mit mw-keller und holzdecke.
     
  6. matwei

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    Hallo Jürgen,

    das solltest Du eingehend mit Deinem Statiker besprechen.
    Wir haben schon solche Häuser mit Brattstapeldecke KG gebaut.
    Auf die gemauerten Wände wurde ein Ringanker gegossen, darauf zus. ein Ringanker in Holz, die Brettstapeldecke und darauf eine Dreischichtplatte zur Scheibenbildung.

    Gruß
    Matthias
     
  7. mls

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    wir haben schon pferde vor der apotheke kotzen gesehen ..
     
  8. #8 Skamikaze, 25.01.2013
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    Ich frage mich halt, warum und wie man früher ohne Beton die Kellerdecke gemacht hat. Es gibt genug alte Häuser, die haben als Kellerdecke sogar "nur" eine Balkenlage. Da ist nichts mit Ringanker o.ä.
     
  9. PeMu

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  10. #10 alex2008, 25.01.2013
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  11. #11 Skamikaze, 26.01.2013
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    Okok ihr habt mich überzeugt...
    Wenn ich die Brettstapeldecke nun doch behalten will, dann müsste ich mich vermutlich von gemauerten Außenwänden trennen.
    Die Idee wäre, dort wo das Erdreich an die Kellerwand drückt, Betonwände vorzusehen. D.h. 2/3 meiner Kellerwand wäre dann Beton, den Rest könnte ich mauern.
    Ist so ein Konstrukt überhaupt sinnvoll? Muss man da Bedenken haben wegen dem Übergang Beton zu Mauerwerk?
    Oder muss ich- wenn ich die BSD haben will- einen Rundum-Beton-Keller vorsehen?
    Danke.
    Jürgen
     
  12. mls

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    ja.
    aber auch holzhaus auf komplettbetonkeller ist sinnvoll.
    wenn du aber nur "meinungen" gegeneinanderstellst, wird
    da nur durch zufall was gscheits rauskommen.
    richtig wäre, die schnittstelle holzbau-keller (oder noch besser:
    holzbau und keller) durch einen (einen!) fachmann bearbeiten zu
    lassen, der keinen fremden, sondern deinen karren zieht.
     
  13. Friedl

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    Also grundsätzlich halte ich es für sehr sinnvoll ein Holzhaus auch mit einer Holzdecke zu beginnen. Hier wäre über den Statiker mal zu klären wie Du eine Scheibenwirkung erreichst und wie Du die Scheibe mit den Wänden verbindest. Dazu wäre mal zu klären was Du überhaupt mit Brettstapel meinst. Die echte Brettstapeldeck (aufrechte Holzlamellen mit Schrauben, Nägel oder Dübel verbunden) ist hier eher nicht geeignet. Leider nennen viele Leute auch die BSH-Decke Brettstapeldecke. Damit vielleicht. Geeignet ist hierfür aber die kreuzweise verleimte Decke (BSP).
    Wände mit Erddruck und Feuchtigkeit gehören meiner Meinung nach auf jeden Fall in Beton ausgeführt. Mit Mauerwerk wird hier defintiv am falschen Platz gespart.
    Gruß Friedl.
     
  14. #14 fxm, 06.04.2024
    Zuletzt bearbeitet: 06.04.2024
    fxm

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    Hallo Jürgen,
    hast Du denn dann die Holzdecke gemacht? Ich habe ähnliches vor. Normales Holzhaus mit Betonkellerwand und Holzdecke als Kellerdecke. Bin für jeden Hinweis dankbar. Danke Franz
     
Thema: Brettstapeldecke als Kellerdecke?
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