Bestandsbau auf Fussbodenheizung umrüsten?

Diskutiere Bestandsbau auf Fussbodenheizung umrüsten? im Heizung 2 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo zusammen, Im Rahmen der Kompett-Renovierung einer DHH (Massivbau aus 1999 mit Keller, EG, OG, und ausgebautem DG) überlegen wir als...

  1. #1 bau123, 28.10.2021
    Zuletzt bearbeitet: 28.10.2021
    bau123

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    Hallo zusammen,

    Im Rahmen der Kompett-Renovierung einer DHH (Massivbau aus 1999 mit Keller, EG, OG, und ausgebautem DG) überlegen wir als größeren Eingriff die Heizkörper in EG und OG durch eine Fußbodenheizung zu ersetzen. Hintergrund ist erstens die angenehmere Wärme und zweitens die niedrigeren Vorlauftemperaturen, um zu einem späteren Zeitpunkt von der derzeitigen Gas-Brennwerttherme (+Solarthermie) auf eine „zukunftssichere “ LWWP umsteigen zu können.

    Dabei stehen wir jedoch vor mehreren Herausforderungen/Fragen:

    - Ist ein nachträglicher Einbau einer überhaupt FBH sinnvoll realisierbar? Mir bekannte Verfahren wären der Aufbau in eine zusätzliche Dünnschicht (Reduzierung der Raumhöhe), Einfräsung in vorhandenen Estrich (d.h. mögliche Schwachstellen im Estrich?) oder ein kompletter Ersatz des Estrichs (aufwändig).

    - Ist eine Ankopplung an die vorhandene Gas-Brennwerttherme und bestehende Technik überhaupt sinnvoll möglich?

    - Könnten Heizkörper in einem Kellerraum sowie im DG weiterhin eingebunden bleiben? Hier wäre eine Umrüstung auf FBH vermutlich unverhältnismäßig aufwändig.

    - Bei einer Gesamtgrundfläche von 110 qm (EG + OG) würde ich mit Kosten von ca. 10…15 T€ rechnen – ist das realistisch?

    - Ist so ein Vorhaben wirtschaftlich sinnvoll? Das Einsparpotential im Heizbetrieb ist gegenüber den Kosten der Umrüstung vermutlich nicht riesig, die zukünftige Entwicklung von Gas- und Strompreisen unklar, der potentielle (Wiederverkaufs-)Wert des Hauses würde vermutlich steigen.

    Was meinen die Experten?
     
  2. #2 nordanney, 28.10.2021
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    Kommt darauf an. Wollt Ihr EL erbringen? Alten Boden (was ist an Bodenbelag drin?) inkl. Estrich rausmachen ist eine Wochenendaufgabe und spart viiiiieeeeeel Geld. Wenn Ihr einen Heizi findet, der Euch die FBH-Rohre selbst verlegen lässt (was sehr viele machen), kann man auch noch mal kräftig sparen, da es eine reine Fleißarbeit ist.
    Neuer Estrich selbst wird um T€ 2 inkl. Rechnung liegen. Bodenbeläge müsst Ihr wissen, was zu tun ist.
    Mit Deinem Budget bekommst Du aber auch alles komplett von einer Fachfirma gemacht.

    Bitte an raumweise Heizlastberechnung denken!

    Meine 120qm FBH mit enger Verlegung habe zuletzt ich im Frühjahr in EL erledigt. Material für ein Tackersystem mit Heizkreisverteiler inkl. Zementestrich (mit Beschleuniger) ohne Dämmung bei rd. T€ 3,5. Entsorgung Bauschutt ist kostenlos am Wertstoffhof. Kostet aber Zeit statt Geld.

    Wenn Du den Bodenbelag eh komplett austauschen möchtest, dann schon eher. Ansonsten würde ich es nicht machen.

    Mach Dir aber mal Gedanken, ob Du nicht direkt auch eine WP installieren möchtest. Kann sehr attraktiv sein, da staatlich gefördert. Ach ja, der Einbau der FBH wird auch gefördert. Nimm einen Energieberater - der wird auch gefördert.
    upload_2021-10-28_17-5-0.png

    Und zuletzt nicht nur in € rechnen. Ja, Du wirst bestimmt effizienter und günstiger heizen. Aber Du gewinnst auch Komfort (und Stellfläche an den Wänden) und bist für die Zukunft gerüstet.
     
    SvenvH gefällt das.
  3. #3 bau123, 28.10.2021
    Zuletzt bearbeitet: 28.10.2021
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    Danke für die ausführliche Antwort! Insbesondere der letzte Punkt (Komfort / Wohlfühlfaktor) ist für uns ein wichtiger Punkt, wie auch die Zukunftssicherheit hinsichtlich der Vermeidung fossiler Energieträger.

    Bodenbeläge (Fliesen, Laminat, Teppich) sollen im ganzen EG/OG/DG getauscht werden, der Boden wäre somit frei für einen Umbau auf eine FBH. Eigenleistung wäre in einem gewissen Rahmen möglich, bei realistischer Zeitbetrachtung aber sicher nicht "unbegrenzt".

    Wie werden denn die beiden Heizkörper im DG und im Keller eingebunden, die ja grundsätzlich eine andere Vorlauftemperatur benötigen? Ist hier ein Austausch für eine größere Heizfläche erforderlich? Ließe sich die vorhandene Gasheizung und eine zusätzliche externe Wärmepumpe kombinieren, um bei höhreren Temperaturen mit der Wärmepumpe, bei sehr kalter Witterung per Gas zu heizen?
     
  4. #4 Donpepe, 28.10.2021
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    Moin,

    bzgl der der HZK:

    Keller: wird der nur temperiert oder wirklich beheizt? Gedämmt? Muss das so sein, oder kann der auch einfach „kalt“ sein. Dann wäre eine Kellerdeckendämmung eine einfach Energiesparmaßnahme.

    DG: Kommt auf die verbauten HZK an, wahrscheinlich müssen die aber getauscht werden: Typ 33 oder Gebläseheizkörper.

    Wichtig ist eine gute Planung: Möglichst geringer VL (28C super, 35C eher OK) und eine Auslegung auf Basis der Einzelraumlasten und eine passend dimensionierte WP. Wenn möglich ein 17er Rohr planen und eine max Heizkreislänge von 100m. Zuleitungen zu den Verteilern aus 28mm Kupfer und kein Puffer oder hydraulische Weiche.

    Bei einer LWWP wäre ein Zementestrich am Besten, da der viel Energie speichern kann und das für eine gute Einstellung der WP hilft.

    Kann dir „Haustechnikdialog.de“ empfehlen, da werden dich viele bei der Auslegung (auch ohne WP) unterstützen…

    Grüße
     
  5. #5 bau123, 28.10.2021
    Zuletzt bearbeitet: 28.10.2021
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    Der Keller wird nicht durchgängig geheizt, wir wollen diese aber auch als Hobby-/Sportraum nutzen und daher die Heizoption beibehalten. Den Stand der Kellerdämmung müssten wir noch klären, aufgrund der geringen Raumhöhe (2,1m) wäre eine Dämmung der Kellerdecke nur in begrenztem Maß möglich.

    Bezüglich der technischen Details werden wir wohl eine gute Firma einspannen (müssen), spiegeln das entwickelte Konzept dann aber gerne hier und/oder im Haustechnikforum. Wie wäre denn die ideale Vorgehensweise zur Abstimmung der Umsetzung? Erste Planung per Energieberater (bspw. Verbraucherzentrale), dann Detailplanung zu Heizleistungen und technischer Umsetzung mit Fachbetrieb?
     
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