Aushärtezeit Mörtel vor Imprägnierung

Diskutiere Aushärtezeit Mörtel vor Imprägnierung im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, Kurzfassung: wie lange muss Mörtel aushärten, bevor die Wand mit einer Imprägnierung auf Siloxan-Basis (MEM...

  1. #1 nordwerker, 21.09.2024
    Zuletzt bearbeitet: 21.09.2024
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    Hallo zusammen,

    Kurzfassung: wie lange muss Mörtel aushärten, bevor die Wand mit einer Imprägnierung auf Siloxan-Basis (MEM Fassaden-Imprägnierung) behandelt werden kann? Ich finde im technischen Merkblatt dazu keine Angaben.

    Langfassung: Das Haus meiner Eltern wurde leider vor ~45 Jahren mit minderwertigen Klinkern verkleidet. Die Klinker ziehen Feuchtigkeit und bei Frost platzt dann die vordere Schicht ab. Das fiel zum Glück zuerst bei anderen Häusern in der Region auf. Die Firma ist dann natürlich insolvent gegangen, so dass keine Möglichkeit mehr bestand, dort noch etwas zu erreichen. Also hat mein Vater die Wände mehrfach mit einer Imprägnierung behandelt und das dann alle paar Jahre wiederholt. Soweit auch mit gutem Ergebnis. Jetzt waren leider das erste Mal ein paar defekte Klinker vorhanden - wohl weil er altersbedingt das Thema Imprägnierung zu lange aufgeschoben hat.
    Was habe ich bisher gemacht: Von den betroffenen Klinkern in der Wand habe ich vorsichtig die vorderen 3 cm entfernt, ebenso wie den losen Mörtel aus den Fugen. Aus noch vorhandenen Reserve-Klinkern habe ich Riemchen von ca. 2 cm Stärke geschnitten und (hoffentlich holhraumfrei) mit Fliesenkleber eingeklebt. Am nächsten Tag habe ich die Fugen mit Mörtel verschlossen.
    Anbei noch drei Bilder: Initialer Zustand vor Beginn der Arbeiten, Riemchen eingeklebt und Fugen verschlossen.
    01 Defekte Klinker.jpg 02 Riemchen geklebt.jpg 03 Fugen verschlossen.jpg

    Jetzt soll die Wand erstmal gereinigt werden (Schleifstaub vom Entfernen der Klinker, einfach mit Besen und Wasserstrahl), einen Tag abtrocknen und anschließend wieder imprägniert werden.
    Mörtel erreicht zwar nach 2 Tagen schon eine brauchbare Festigkeit, aber die Endfestigkeit wird bei Zementprodukten meist erst nach 28 Tagen erreicht. Ich frage mich daher, ob eine Siloxan-Imprägnierung die weitere Aushärtung des Mörtels irgendwie stört und ich daher eher deutlich länger mit dem Auftragen warten muss als die angedachten 2 Tage.

    Zu lange möchte ich auch nicht warten. Das Wetter wird schlechter und die Wand soll vor dem ersten Frost noch in Ruhe wieder austrocknen können. Außerdem ist das der Sturz über dem Fenster im 1. OG, d.h. es steht im Moment ein Gerüst vor dem Haus.

    Kann das jemand mit Ahnung von Bauchemie beantworten?

    Ich hoffe, der Thread ist im richtigen Bereich. "Bautenschutz" und "Sanierung konkret" passten aus meiner Sicht beide halbwegs. Bei Bedarf gerne verschieben.

    Vielen Dank und viele Grüße.
     
  2. #2 petra345, 21.09.2024
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    Nach einer Woche sehe ich bei dem herrlichen Wetter keine Bedenken für eine Imprägnierung.

    ABER: Wäre es nicht besser die Klinker vollständig abzunehmen und eine Wäremdämmung auf dem Mauerwerk aufzubringen.
    .
     
  3. #3 nordanney, 21.09.2024
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    Ist die Überlegung. Kostet nichts weil Eigenleistung vs. 25k oder mehr für den Handwerker. Hmmm. Schwierige Entscheidung.
     
  4. #4 nordwerker, 21.09.2024
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    Ok, eine Woche ist tatsächlich etwas länger als ich ursprünglich warten wollte. Denn am Mittwoch soll hier erstmal Regenwetter aufziehen und die Imprägnierung soll 48h vor Regen geschützt werden. Also muss ich dann entweder Montag (also nach ca. 3 Tagen) imprägnieren oder nach Wetterbericht eher so >10 Tage warten und hoffen, dass es bis dahin nicht zu kalt wird. Unter 5°C soll die Imprägnierung auch nicht abbekommen.

    Natürlich wäre das besser. Ich mache mir da auch keine Illusionen: Ewig werden die Klinker nicht mehr halten.
    Aber das Haus wird im Moment noch von meinen Eltern bewohnt und ewig werden die beiden aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr dort wohnen bleiben. Wenn das also so noch ein paar Jahre hält, dann würde ich ihnen die größere Sanierung während der Zeit gerne ersparen.

    Und bei den Kosten hat nordanney auch Recht: Da stehen im Moment ein 5 kg Sack Fliesenkleber, ein 10 kg Sack Reparaturmörtel und 20 L Imprägnierung auf der Rechnung für in Summe vielleicht 100 €. Und natürlich ca. ein Wochenende Arbeit für mich.
     
  5. #5 petra345, 22.09.2024
    Zuletzt bearbeitet: 22.09.2024
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    Als die Dämmplatten 4 oder 6 cm stark waren haben die Eigentümer die Platten selbst angeklebt und es gab noch kein "System", das es zu beachten gab. Heute wissen die Platten auch noch nicht, wer sie anklebt und ob der eine Zulassung oder Prüfung dazu vorlegen kann.

    Aber es gibt heute eine Fülle von Unterlagen und Weiterbildung über das richtige Befestigen der Platten, die man sich besorgen kann. Also mehr Mut und die Kosten sind nur noch 40 oder 50 €/m² statt 200 €/m².

    Auch wenn die Eltern schon etwas älter sind, werden sie die Vorteile einer Wärmedämmung der Außenwände zu schätzen wissen. Die Wände strahlen keine Kälte in den Raum sondern ergeben ein behagliches Wohnklima.
    .
     
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