Alten Zaunsockel sanieren

Diskutiere Alten Zaunsockel sanieren im Baumurks in Wort und Bild Forum im Bereich Rund um den Bau; Hallo ich bin Jörg seit 50 Jahren Handwerker und betreue als Hausmeister in einer Wohnanlage in Berlin. Eine ca. 120 Jahre alte Zaunanlage soll...

  1. #1 Realplus, 19.04.2023
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    Hallo ich bin Jörg seit 50 Jahren Handwerker und betreue als Hausmeister in einer Wohnanlage in Berlin.
    Eine ca. 120 Jahre alte Zaunanlage soll auf Wunsch der Hausverwaltung saniert werden.
    Die ca. 200 m lange Zaunanlage unterliegt nicht dem Denkmalschutz.
    Die vorhandenen alten Eisenzaun Elemente wurde 2022 demontiert um der Erneuerung durch einen Stabmatten Zaun Platz zu machen.
    Aus meiner Sicht eine Fehlentscheidung aber was solls.
    Nach der Demontage erhielt eine Firma den Auftrag die vorhandenen Sockel und Pfeiler zu sanieren.
    In diesem Zusammenhang kamen Baustoffe wie Zement weber.dur 100, Hagalith Haftputz, Quick-mix K 01,
    Spenner Beton Estrich und aktuell weber.cal 172 zum Einsatz.
    Die eigentliche Zaunmauer bestand m. E. aus Sandstein und wurde bereits vor Jahren mit Zementputz ausgebessert wodurch auch scheinbar keine Haftung auf Dauer gegeben war.
    Ich bin kein Baufachmann aber sehr irritiert welche Baumaterialien seit dem Beginn der Arbeiten verwendet wurden.
    Die gegenwärtige Ausführung der Arbeiten haben mich bewogen eine Information von fachkundiger Seite zu erhalten.
    Am Montag dieser Woche wurden an den vorhandenen Zaunpfeilern u.a. ausgebrochene Bereiche mit weber.cal 172 in einer Stärke von bis zu 8 cm in einem Arbeitsgang ausgeglichen die am Dienstag auf dem Boden lagen.
    Weniger dick aufgetragene Stellen sind nicht ausgehärtet und eher krümelig.
    Aus meiner Sicht hat die bemühte Firma keinen Plan wie mit der vorhandenen Substanz zu verfahren ist.
    Gern würde ich erfahren was hier so gar nicht passt.
    Im Anhang einige Bilder
    Vielen Dank für jeden Hinweis
    Jörg
     

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  2. #2 Realplus, 19.04.2023
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    Hier noch ein Bild der ehemaligen Zaunanlage zur Ansicht
    Jörg
     

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  3. Berndt

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    Das ist ein Kalkmörtel und für diese Anwendung absolut ungeeignet
     
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  4. #4 Gast 85175, 19.04.2023
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    Wer ist der „Planer“ der Aktion? Macht das der Handwerker in Eigenregie, oder gab es da eine Ausschreibung?

    Mal einen Schritt zurückgetreten, dann ist es so, so ein Zaun wie der da ist eigentlich ein kleiner Alptraum. Da kommen viele kritische Punkte zusammen die man sich genau ansehen und planen müßte. Das geht unten los, das Ding steht einfach ganz ohne Abdichtung im Erdreich. Es scheint viele Vorschäden zu geben, es wurde wohl schon früher dran herumgepfuscht, es scheint sich um einen schwierigen Putzgrung zu handeln, das Ding ist später frei bewittert, usw… Da ist eigentlich jedes Detail sehr anspruchsvoll…

    Für sowas brauchst eigentlich die ganz große Verputzerkunst, wenn ich raten müßte, dann dürften wohl nur unter 1% aller Firmen und Planer sowas in Eigenregie ohne Hilfe vom Sanierungsvollprofi hin bekommen. Jetzt ist es aber halt ein Gartenzaun… Wer ist da so irre und plant das generalstabsmäßig nach den Fachregeln der Restauratoren und Denkmalschützer durch? Also das kannst ja fast nicht bringen und genau das ist dann das Problem. Dass das rein zufällig von irgendwem, der es geschafft hat „Verputzarbeiten“ auf die Visitenkarte zu drucken, gut und richtig gemacht wird, das ist halt fast ausgeschlossen. Die Chance ist verschwindend gering. Das ist halt so ein blöder Fall, es ist ein Zaun, es soll nicht viel kosten, aber gleichzeitig ist das eigentlich eine sehr anspruchsvolle Aufgabe…

    Und jetzt hat der arme Teufel, der sich da offensichtlich vollkommen mit der Planung übernommen hat, halt ein Problem. Ich seh’s wie du, das sieht nach bösem Pfusch aus, keines der von dir aufgezählten Materialien ist dauerhaft für die freie Bewitterung geeignet, keines davon verträgt die Feuchte von unten her sehr lange, auf dem einen Bild sieht man einen Pfeiler der im ganzen Querschnitt durchgerissen zu sein scheint, da hilft halt etwas Putz alleine nicht weiter, dass die es auch handwerklich nicht können, darf man anhand der Bilder und deiner Beschreibung annehmen, etc…

    Man müßte mal kucken was beauftragt ist. Wenn der Auftrag lautet: „Geh hin und schmier was drauf, ohne Garantie“, dann hat der Kollege da Glück gehabt, wenn der Auftrag lautet: „Fachgerechte Sanierung“, dann liegt der ziemlich sicher weit daneben…

    P.S. Der „alte“ Zementmörtel der da drauf ist, der ist wohl auch nicht ideal, aber sowas hält oft wenigstens ein paar Jahrzehnte. Die haben das früher landauf, landab fast immer gleich gemacht, wenn’s schwierig wurde haben sie Unmengen Zement in die Mörtel reingekippt. Sowas gibt’s halt nicht in Tüten als Fertigprodukt zu kaufen, diese Putze mit eigentlich viel zu hohem Zementanteil hat man schon früher nur als Baustellenmischung bekommen und so ist das auch heute noch… Einem modernen Fertigmörtel geb ich da keine 5 Jahre. Meine Meinung.
     
  5. #5 Realplus, 20.04.2023
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    Hallo und vielen Dank für die Informationen.
    So weit mir bekannt ist gab es keine Ausschreibung lediglich nur ein Angebot.
    Der Text ist mir nicht bekannt so das ich lediglich von Instandsetzung,Reparatur verputzen etc. aus gehe.
    Ich kann ja bei der Hausverwaltung anfragen so das darüber Klarheit besteht.
    Auf selbigen Grundstück wurde vor ca. 10 Jahren ebenfalls die Zaunmauer saniert die bis heute im Top Zustand ist.
    Ich erinnere mich das auf meine Anfrage bei der ausführenden Firma der verwendete Baustoff im Bereich pro Sack bei 70-85 € gelegen hat.
    Leider ist mir entfallen welcher Baustoff verwendet wurde.
    Ich gehe mal von einem hochwertigen Restaurierungsmörtel aus.
    Ich habe heute noch Fotos gemacht die vielleicht erkennen lassen welcher Aufwand erforderlich wäre. IMG_0616.jpeg IMG_0614.jpeg IMG_0609.jpeg 100_2753.jpeg
     
  6. #6 Gast 85175, 20.04.2023
    Gast 85175

    Gast 85175 Gast

    Wenn deinen hast der es kann, dann geht’s fast von alleine. Aber sowas einem klarzumachen der es nicht kann….
     
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