Altbau Bodenaufbau, Wohnraum über Erdreich

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    Sehr geehrtes Forum, so recht bin ich über die Suche nicht fündig geworden, daher meine Nachfrage hier als neuer Thread. Wir sanieren gerade ein 115 J. altes Haus umfassend. Im Souterrain (75cm unter Gelände) ist eine Wohnung. Beim Aufnehmen des verwohnten Bodenbelags aus Holzdielung kam nackte Erde zum Vorschein, normal erdfeucht, schwarz. Im angrenzenden Aussenbereich wurde neu zum Erdreich gedichtet und gedämmt. An den Wänden innen finden sich zahlreiche leicht feuchte oder ehemals feuchte Stellen bis 50 cm oberhalb Erdsole bzw. 20cm über bisherigem Bodenbelag. Teilweise wurde mit einer Art Betonputz - klebemörtel m. M. n. sinnfrei die Feuchtigkeit abgedeckt. Wie sollte man den Boden wieder herstellen? Wie gesagt es war eine Dielung auf Holzbalken die wiederum auf KS Steinen gelagert waren (technisch wie eine Holzterrasse im Innenraum ;)) vorhanden. Wir haben auch Architekt und Energieberater zur Seite. Sie schlagen einen Aufbau, ähnlich wie eine Bodenplatte im Neubau vor, mit dem Unterschied, dass die Außen- und Innenwände nicht auf der Sohle stehen... Wie löst man dieses Problem aus eurer Sicht technisch am sinnvollsten? Dass es niemals wie ein Neubau wird ist klar. Aber den Innenterrassenstandard wollen wir auch nicht wieder herstellen, auch wenns im Sommer schön frisch war. Danke für Eure Einschätzung im voraus.
     
  2. #2 Andreas Teich, 22.06.2020
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    Solche Konstruktionen waren üblich und haben teilweise Jahrhunderte überstanden, soweit sich die raumklimatischen Verhältnisse nicht geändert haben.
    Ausgraben bis max. UK Fundament.
    Instabilen oder schimmeligen Wandputz abschlagen
    Boden nivellieren, ggf einige cm in die umgebenden Wände einbinden,
    ca 6-8 cm Estrich auf 0,2 mm PE-Folie verlegen.
    Wandputz mit Zementputz wieder herstellen.
    Bei Feuchtigkeit Innenabdichtung zB mit MB 2K o.ä.

    Auf dem Boden Feuchtigkeitssperre mit Katja Sprint, Erika von Bauder, Bitumen etc herstellen.
    Dann ggf Dämmung und Bodenaufbau.

    Alternativ bei etwas geringeren Anforderungen auf den nivellierten Unterboden durchgehende EPDM-Folie und
    darauf den Estrich verlegen, wenn’s nur als Kellerraum dienen soll.
    Entspricht nicht den Normen- muß es auch nicht und funktioniert auch ohne Norm.

    Genügend Lüften, abends, bzw nachts bei kühlen Außentemperaturen,
    dafür sorgen, dass dabei kein Kondensat entsteht,
    Temperatur und Luftfeuchtigkeit beachten
    Außen Oberflächenwasser ableiten.
     
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    Vielen Dank schon mal für die schnelle Antwort. Die Konstruktion hat technisch auch gut ihren Zweck erfüllt. Aber es war schon arg kühl und feucht in den Räumen. Physikalisch hat das kalte Erdreich bislang als Kondensationsfläche für Feuchtigkeit gedient, wo sie keinen Schaden anrichten konnte, richtig? Was spricht gegen die andere Reihenfolge von Dämmschicht (zu unterst) und dann Estrich bzw hat Ihre Reihenfolge einen spezifischen Vorteil?
     
  4. #4 Fabian Weber, 22.06.2020
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    Gibt es eine Horizontalsperre im Mauerwerk?
     
  5. #5 Andreas Teich, 22.06.2020
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    Es hängt von den Anforderungen ab-
    ohne Dämmung ist’s günstiger.
    Dämmung über der Abdichtung ist kontrollierbar und effektiver, da nicht im feuchten Untergrund
     
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    @ F. B. Eine HS aus der Bauzeit ist vorhanden, irgendeine bituminöse Schicht. Die wird vermutlich nicht mehr intakt sein. Ertüchtigt man die sinnvoll chemisch durch Injektion?
     
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    @A.T. Dämmung sollte sein wegen Wohnnutzung und Vermietung. Architekt konkretisiert: Folie, Dämmung 90mm, 80mm Beton/Estrich, ggf. noch 40mm Dämmung und Bodenbelag wenn wir wieder Dielung aufbauen. Kann man das so stehen lassen, oder ist da ein Fehler (abgesehen davon, dass es teuer ist)? Schädigt man damit indirekt die Mauern/Wände?
     
  8. #8 Andreas Teich, 24.06.2020
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    Geschädigt würde nichts, allerdings sind einfache Konstruktionen meist weniger fehler- und schadensanfällig.
    Kosteneinsparungsmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeit sollten immer beachtet werden.

    Ich würde in deinem Fall den Unterboden nivellieren,
    PE-Folie auflegen
    max 80 mm Estrich aufbringen
    Abdichtungsbahn verlegen (Katja Sprint, Erika von Bauder etc)
    ZB KVH 60 x 120 mm im Abstand von ca 50 cm auf Gummigranulatstücken auslegen
    Dämmung einbringen (Zellulose, Perlite, Holzfasermatten etc)
    Massivholzdielen aufschrauben, zB geölte Eiche- oder Lärchedielen

    Der Boden ist dann fußwarm,angenehm zu begehen, kann notfalls problemlos aufgenommen werden
    und bietet genug Platz ggf Installationen zu verlegen
     
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