Bodenplatte ohne Streifenfundament

Diskutiere Bodenplatte ohne Streifenfundament im Tiefbau Forum im Bereich Neubau; Hallo, Beim Thema Neubau EFH lese ich öfters davon, dass man entweder - ein Streifenfundament oder - die komplette Bodenplatte mit entsprechend...

  1. LioBella

    LioBella

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    Hallo,
    Beim Thema Neubau EFH lese ich öfters davon, dass man entweder
    - ein Streifenfundament oder
    - die komplette Bodenplatte mit entsprechend Schotter darunter ausführen kann.

    Wenn man aus Statiksicht auf das Streifenfundament verzichten kann(wäre in unserem Fall so): was gibt es dann noch zu beachten, wenn man einfach alles einschottert und Lösung zwei umsetzt?
    Welche Tiefe oder Menge (oder andere Kriterien?) sollte man beachten, wenn der Schotter quasi meine Frostsicherung ist?
    Kann die Bodenplatte bei diesem Verfahren dann sicher nicht unterspült werden und alles bleibt sicher? Welche anderen Themen als Frostsicherheit und Statik werden außerdem mit einem Streifenfundament gewährleistet?

    Bitte entschuldigt, falls die Terminologie nicht stimmt. Ich bin Laie und ein Greenhorn was den Bau betrifft ;-)
     
  2. SIL

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    Entsprechend der Gründungsempfehlung und der Statik.
    Ist Bodenabhängig und Geländeverlauf , es gilt mindestens -80 cm GOK, allerdings stellt ein Schotterbett keine Sicherung gegen Frost dar.
    Ja , insofern kein hoher GOW anliegt oder permanente wasserführende Schichten, ansonsten wäre eine schwimmende Gründung möglich bei schlechtem Boden oder hohen Grundwasserstand.
    Grob gesagt keine unter Umständen ermöglichen Streifenfundamente schlankere Bodenplatten , höhere Lastabtragung, etwas Frostschutz , bei architektonischen Bauten mit Stützen / Säulen oder Stützen für auskragende Balkone / Lichthöfe etc
     
  3. LioBella

    LioBella

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    Danke für die schnelle Antwort.
    Die Statik schreibt:
    „Alle außenliegenden Fundamente sind frostfrei zu gründen (Fundamentsohle mindestens 0,80m
    unter Geländeoberkante, bzw. auf einer tragfähigen frostunempfindlichen Tragschicht). „
    -> verstehe ich das richtig, dass die tragfähige frostunempfindliche Tragschicht nicht -0,8 GOL sein muss? Also „entweder..oder…“

    Und genau diese frostunempfindliche Schicht muss aber aus grobkörnigem, frostunempfindlichem Material, wie z.B. Kies oder Schotter, mit einer Körnung von 0/45 m sein, richtig?
    oder wie sieht sonst so eine Frostschicht aus, wenn man eben nicht -0,8 runter geht?

    Diese Schicht dient uns dann dazu, Frostschäden an der Bodenplatte und im Untergrund zu verhindern, indem sie das Aufsteigen von Feuchtigkeit unterbricht und die Tragfähigkeit des Bodens gewährleistet.

    Denn so haben wir es aktuell: eine Schotterschicht 0/45 bei einer Tiefe von ca. -0,5
    Würden zusätzlich noch eine perimeterdämmung anbringen. Oder hilft uns die dafür nicht?
     
  4. msfox30

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    Ja, das sagt dir dein Baugrundgutachten. Bei uns kam die tragfähige Schicht bei 1,20m. Entsprechend war der Schotter 1,20m. Wenn also nach 0,80 keine tragf. Schicht kommt, musst du tiefer. Laut unserer Statik sollte der Schotter 1,20m umlaufend größer sein als die Bodenplatte. Wer sich die 1,20m sparen will, wegen Beet oder Rasen, macht ein Steifenfundament.
    Hast du ein Baugrundgutachten? Was steht da zu Gründung drin?
     
  5. #5 SIL, 27.04.2025 um 13:17 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 27.04.2025 um 13:25 Uhr
    SIL

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    Foxy verwirrt die Leute wieder ...
    @LioBella du hast eine Statik und entsprechende Zeichnung dazu , es gibt kein entweder oder ...
    Sohle heißt UK hier Streifenfundament.
    Darunter muss eine Tragschicht, es sei denn der Boden wäre so 'gut' das die Fundamente direkt eingebracht werden können, was aber fast nie anzutreffen ist.
    Nicht GOL - tiefer muss diese sein - 0,80 ist Fundament dazu kommt die Tragschicht.
    Ja.
    Was soll das werden, dazu musst du nun deinen Statiker fragen wenn hier abweichend gebastelt wird.
    Dazu gibt eventuell in der Statik Angaben mindestens im Werkplan und im Wärmeschutz steht wie viel Dämmung und ob unter der BPL umlaufend an der Stirn etc energetisch gesehen nützt dir die Dämmung aber diese ersetzt nicht die fehlende Gründungstiefe !

    Dann gibt es keine.

    Ich empfehle dir dringend den Planer und Statiker zu konsultieren mit wer auch immer nun dies veranlasst hat mit -0,5 m unter GOK
     
  6. LioBella

    LioBella

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    Aber die „Tragschicht“ wird doch durch den Mineralbeton erstellt? Natürlich auf festem Erdreich.. Oder bin ich hier komplett falsch?

    Wie ist das zu verstehen?
     
  7. SIL

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    Das wäre dein Schotterbett oder was immer du verdichtet einbaust.
    Das heißt GOK
    Völlig unzureichend, es sind zwar nur Bruchstücke vorhanden aber hier steht
    Sohle Fundament mindestens -0,80 GOK plus die darunter liegende Tragschicht!
    falls du eine andere Variante willst heißt dies wie bei Foxy ca Schotterbett mindestens -1,20 m GOK plus seitlich ca ab 0,80 m über deine umlaufende Bodenplatte
     
  8. LioBella

    LioBella

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    Jetzt bin ich maximal verwirrt:-D
    Werde morgen definitiv direkt mit dem Statiker und Bauleitung sprechen, bevor hier noch weiter gearbeitet wird.

    Aber nochmal ein Update und vielleicht liegt hier auch nur ein Missverständnis vor. Denn das Grundstück ist eigentlich zu niedrig und muss später noch aufgefüllt werden. Daher meinte der Trupp von der Bodenplatte, dass sie nicht viel abtragen mussten um auf die spätere Höhe zu kommen. Sie haben jetzt zwar nur eine 50cm Schotterschicht eingearbeitet (aktuelle GOK), die aber mit der finalen GOK tiefer liegen wird, da ja rundherum aufgefüllt werden muss.


    Noch generelle Verständnisfragen:
    - beziehen sich die Angaben von 80cm Frostschicht auf die aktuelle oder finale GOK
    - warum sollte ein Streifenfundament vor Frost schützen? Das geht zwar am Rand tiefer aber in der Mitte von der Bodenplatte wäre da ja nichts und auch erst weiter oben bei beispielsweise 50cm die Schotterschicht. Frost/Wasser kann doch dann genauso (eben mittig) eindringen?
     
  9. #9 SIL, 28.04.2025 um 00:47 Uhr
    Zuletzt bearbeitet: 28.04.2025 um 00:52 Uhr
    SIL

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    Diese Information gibt es vorher.
    Finale aber mit Einschränkungen dahingehend, das der ausgehobene Bereich tief genug sein muss um die Tragfähigkeit zu erbringen.

    Google einmal Frostschürze eventuell wird dir dies klarer
    Nein , das ist eher unwahrscheinlich.
    Das ist möglich, trotzdem würde ich hier noch einmal die Höhen kontrollieren, du wärst nicht der Erste der final zu hoch mit seinem Gebäude kommt.
     
  10. msfox30

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    ...und diese Tiefe sagt dir dein Baugrundgutachten. Bevor dann in die Baugruber Schotter rein kommt, wird die Sohle abgenommen. Bei uns war es der Bausachverständige, der dazu Fachkenntnisse hatte.
     
  11. LioBella

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    Ihr habt quasi auf die geforderte Tiefe ausgehoben und dann hat sich der Bausachverständige das angeschaut? Oder wurde auf der Tiefe nochmal ein Druckversuch o.ä. gemacht?
     
  12. VollNormal

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    Das wäre das formal korrekte Vorgehen: auf der Gründungssohle ein Plattendruckversuch, um die Tragfähigkeit festzustellen, und bei Bedarf ein Tieferschachten zu veranlassen. Oftmals wird aber nur eine Sichtkontrolle durchgeführt bzw. das Verhalten des Bodens beim Aushub betrachtet und danach die Sohle beurteilt.
     
  13. msfox30

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    Es wurde nur angeschaut. Anhand des Bodens (Farbe/Beschaffenheit) war die Tragfähigkeit erkennbar. Denn, beim Baugrundgutachten, werden ja nur 2 (oder ggf. mehr) diagonale Sondierungen gemacht. Im worst-case könnte es sein, dass eben unter dem Haus sich Bodenveränderungen ergeben. Da bei den Sonderierungen der Boden untersucht wird, muss eben nur in der Fläche noch einmal geprüft werden, ob dieser Boden auch überall so ist. Und wenn da eh ein Loch ist, reicht "ein Blick". "Blick" im Sinne, die Sohle liegt ja jetzt frei und kann geprüft werden.
    Die letztliche Tragfähigkeit der Gründung wird mittels Plattendruckversuch gemacht.
    --
    Noch einmal meine Frage: Hast du ein Baugrundgutachten?
     
  14. LioBella

    LioBella

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    Ne, haben leider kein Bodengutachten. Es wurde auch „nur“ optisch die Baugrube bewertet und für gut empfunden. Scheint aber ja zumindest nicht ganz unnormal zu sein, so vorzugehen wenn ihr auch davon berichtet. Letztlich haben die Spezialisten ja auch schon einiges gesehen und bringen Erfahrung mit.
     
  15. SIL

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    Ich weiß zwar nicht was sonst so für Ideen als vollnormal gelten , aber eine einfache ausgeschachtete Sohle wird nie mit Druckversuchen beaufschlagt , dies gilt nur bei Austausch oder Bindemitteln obwohl dort der Begriff Sohle im Sinne von natürlichen gewachsenen nicht zutreffend wäre , grundsätzlich gibt es ein Bodengutachten mit der entsprechenden Anzahl an BKS/ RKS in der Tiefe , falls doch Auffälligkeiten bestehen gibt es Baggerschürfe und nochmals Kerne.
    Eventuell erhellt uns Vollnormal mit seinen Druckversuchen auf einer Aushubfläche die vermutlich vom Tiefbauer etwas eben gezogen wurde , der Sinn bleibt mir verschlossen...
     
  16. VollNormal

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    Was gibt es da zu erhellen? Falls du die Tragfähigkeit eines Planums wissen möchtest, gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: entweder du machst einen Druckversuch oder du fragst @SIL der dir per Ferndiagnose (ohne Foto!) EV1 und EV2 sowohl statisch als auch dynamisch auf drei Stellen hinter dem Komma ansagt.

    Ansonsten könnte bei amerikanischem Grund und Boden auch noch D.J.T. per präsidentialem Dekret den Boden als ausreichend tragfähig bestimmen.
     
  17. SIL

    SIL

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    Du erzählst nur Unsinn , zum Glück gibt es ignore für solche Experten, du offenbar noch an Legasthenie leiden.
     
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