nachträgliche Dachsanierung, Dampfbremse

Diskutiere nachträgliche Dachsanierung, Dampfbremse im Energiesparen, Energieausweis Forum im Bereich Altbau; Servus, ich bin gerade mitten in der Dachplanung und bin hierbei auf eine Frage gestoßen, welche mir das Internet nicht beantworten konnte. Die...

  1. #1 Rodukaime, 05.03.2025
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    Servus,

    ich bin gerade mitten in der Dachplanung und bin hierbei auf eine Frage gestoßen, welche mir das Internet nicht beantworten konnte. Die Dampfbremse wird bei einer komplett Dachsanierung meist auf der Oberkannte der Grundmauer verklebt. Wäre es nicht Sinnvoller diese über die Mauer zu überlappen und es an der Außenseite zu verkleben? Oder kann hier im Zwischenraum der Mauer dann Schimmel entstehen?
    Ich habe zwischen den letzten Innensparren und der Außenmauer ~2cm, sollte ich das Ausschäumen oder freilassen und die Dampfsperre drüberlegen?
    Außerdem dachte ich mal gesehen zu haben, dass die Dampfbremse auch über die Außenfassadendämmung gelegt wird. Hätte das einen Vorteil?

    Habe im Anhang mal meine Planung soweit fürs bessere Verständnis eingestellt. Falls etwas nicht passen sollte gerne korrigieren.

    Zwischensparrendämmung: Holzfasermatten (verm. Steico flex 038 natur)
    Aufsparrendämmung: Holzweichfaserplatten (verm. Steico universal dry N+F)
    Fassadendämmung: Wärmeverbundplatten
    Dampfbremse: Bauder Tex Dampfbremse, sd > = 10
    Unterspannbahn: KORAMIC Classic-2S sd-Wert 0,02

    Bin dankbar für alle Antworten :D
     

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  2. ToTi

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    Dein Aufbau hat ein Problem. Das ist die Dampfbremse. Du willst sie in eine geschlauften Variante einbauen. Das ist extrem aufwendig und extrem fehleranfällig.
    Die Chance das du das perfekt hinbekommst liegt irgendwo bei 10-20 % würde ich mal sagen. Der Spalt am Giebel ist ein Problem. Du kannst es nur ausstopfen und hoffen, dass es klappt und keine Probleme gibt.
    An deiner Stelle würde ich diese Variante des Dachaufbaus überdenken. Möglich wäre auch eine Zwischensparrendämmung und dann eine winddichte Bahn außen am Giebel verklebt und darüber die Aufsparrendämmung. Damit hast du alle Probleme erschlagen die dich am Giebel und vor allem in der Fläche erwarten werden. Wenn ich es noch richtig weiß, gibt es bei Steico oder Gutex eine Musterlösung für solche Fälle. Man muss nur den Deckenaufbau prüfen.
     
  3. BaUT

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    Verstehe ich nicht, wo da ein Problem sein soll - sind das nicht alles Standard-Anschlüsse nach DIN 4108-7?

    Unter die DB kommt doch sicher noch eine Traglattung und GK, oder?
     
  4. #4 Rodukaime, 06.03.2025
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    @ToTi das Problem ist ja das ich die Sparren doppeln muss, um letztendlich auf die benötigte Dämmung für das Energiehaus zu kommen, und ich dadurch höher als die Außenmauer bin. Habe es jetzt eigentlich ein paar Lieferanten gezeigt und mit denen geredet. Wüsste nicht wo das Problem der geschlauften Variante ist, natürlich wird es nicht einfach. Werde Anpressleisten zur Fixierung der DB verwenden, mit Tackern reißt mir alles auf, und zusätzlich wird die DB durch die Aufoppelung der Sparren gehoben, habe zwei Zimmermänner dabei und bin selbst auch fähig, sollte denke Machbar sein.

    @BaUT erstmal bleibt es unter der DB so, aber da kommt dann zur Wohnraumrenovierung noch etwas hin, da diese teilweise in den Wohnräumen zu sehen ist. Meinst du die Last wird trotz den Anpressleisten (21) nicht halten? (sry hatte diese in der oberen Zeichnung vergessen gehabt und konnte das Bild nicht ändern). Bin noch in der Planung, werde es immer Updaten sobald es geht.
     

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  5. ToTi

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    Ja, der Anschluß ist nach DIN 4108-7. Aber, der Anschluß ist in der Ausführung problematisch. Du hast Zangen, Aufschieblinge, Wechsel usw. die aufwendig verklebt werden muß. Leider ist es dann auch oft noch so (fast immer), daß irgendwelche Kabel quer über den Dachstuhl gezogen wurde, Rohrleitungen wie Kanalentlüftung in den Sparrenfelder liegen und von irgendwelchen Schrauben von Lampen und anderen Befestigungen gar nicht zu reden. Das dampfdicht hinzubekommen ist sehr schwierig. In der Theorie funktioniert das super, in der Praxis eben nicht. Ich spreche aus Erfahrung und deshalb biete ich diese Konstruktion seit bestimmt über 15 Jahren nicht mehr an. Die Fehlerquellen sind zu hoch.

    Deshalb mein Vorschlag:
    Bestehende Gefache ausdämmen
    Dem System geeignete Unterspannbahn verlegen
    Aufsparrendämmung verlegen
    Konterlattung

    Mit dieser Methode ist der Aufbau 99,9% sicherer, als die geschlaufte Variante.
    GUTEX: Konstruktionen
    Hier kannst du dir die Details mal ansehen. Leider gibt es diese nur doch auf der Schweizer Seite, die deutsche Seite wurde erneuert.
    Des Weiteren würde ich dir Empfehlen an der Giebelwand oder auf die Giebelwand wenn möglich eine Diele oder Kantholz anzudübeln, damit die Last besser übertragen wird. Du hast ein lichtes Maß von 88cm vorgegeben. Das ist dann ein Achsmaß von ca 98 cm , wenn man von einem 10 cm breiten Sparren ausgeht. Ab 1m brauchst du einen rechnerischen Nachweis der Dachlatten. In der Regel kannst du das mit 4x6cm Latten regeln.
     
  6. #6 Rodukaime, 06.03.2025
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    @ToTi danke das deine Erfahrung hier teilst, sind schon ein paar Dinge dabei über die ich mir mal Gedanken machen werde. Das ist halt das Problem an der Onlinerecherche, da sieht man immer nur die Optimalsituationen.
    Zum Glück kann ich ein paar Dinge wo gemeint hast ausschließen, keine Kabel oder Rohrleitungen, keine Lampen. Satellietenständer und Freileitung werden wegfallen.
    Das Problem ist bei uns in der Tat das wir auf der Ost und Westseite jeweils eine Dachgaube haben. Aber da bin ich schon an der richtigen Bauweise dran.

    Werde mir mal die GUTEX ansehen.

    Wenn ich an die Wand ein Kantholz setzten will habe ich jedoch eine Barriere zwischen der Aufsparrendämmung und der Fassadendämmung, laut Energieberater müssen die Stoß haben. Würden es dann auch 3x7 Latten tun? Dann brauche ich nicht wegen den Giebelseiten überall dickere Verlattung besorgen, laut den Braas angaben reicht bei unserem Dachwinkel 3x5 aus.
     
  7. ToTi

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    Nein, hast du nicht, da das Kantholz nur bis Ok Giebelwand verläuft, also die selbe Höhe wie deine bestehender Dachstuhl hat. Dieser wird dann später komplett mit Dämmung ummantelt sein.
     
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  8. #8 chris84, 08.03.2025
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    Um mal auf die Grundfrage hier zu antworten:
    Die DB gehört idealerweise unter dem Innenputz angeschlossen. Denn der Innenputz ist die konsequente Fortsetzung der Dampfbremse über das Mauerwerk.
    Im Bestand ersatzweise auf den Innenputz + Anpressleiste.
    Wenn auf die Mauerkrone geklebt werden soll, sollte zumindest der Putz in Form eines Glattstriches bis über die Mauerkrone gezogen werden.
     
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  9. Rodukaime

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    @ToTi Wenn ich deinen Vorschlag durchziehe müsste ich die Aufsparrendämmung dicker machen. Dadurch hätte ich mehr Last auf meinem Dach, die aktuellen Sparren sind nur 12 cm hoch, daher wäre das denke ich zuviel. Deswegen ist die Überlegung mit den doppelten Sparren aufgekommen.

    Deine Idee mit dem Kantholz finde ich gut, habe ich mal in die Zeichnung hinzugefügt. Wäre es nicht sinnvoller dieses (wie ich es eingezeichnet habe) oben auf die Mauer zu setzen, Lasttechnisch sollte es doch stabiler sein, als wenn ich es seitlich andübel oder?

    @chris84 danke für die Beantwortung der Frage. Dachte eigentlich, meine es auch so im Internet gesehen zu haben, ich müsste die DB über die Mauer legen. (hier legen sie es nur so ein wenig über die Mauer, kam mir aber gleich komisch vor )
    Passt das so wie ich es eingezeichnet habe? wird halt schwierig diese zwischen Mauer und dem letzten Innensparren richtig zu setzen. Könnte ich da auch einfach ein 2cm Kantholz reinschieben?
     

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  10. ToTi

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    Ich habe ein paar Fragen:
    Welchen U-Wert möchtest du erreichen?
    Muss es eine Holzfaserdämmung sein und wenn ja warum?
    Was für eine Eindeckung hast du im Moment auf dem Dach, Pfannen oder Biberschwanzziegel?
    Was ist die maximale Länge der Sparren von Pfette zu Pfette?
    Welche Eindeckung ist nachher gewünscht?

    Eine Dampfbremse gehört, wenn möglich, an die Innenseite der Außenwände angebracht. Wenn nicht möglich an der äußersten Rand, am besten an den Außenputz.
    Du kannst das Kantholz idealerweise auf die Giebelwand montieren, wenn dieses betoniert ist oder aus massiven Steinen besteht. Bei einem Hochlochziegel wirst du keinen Dübel vernünftig setzen können. Außer du möchtest alle Schrauben mit chemischen Dübel setzen. Dann muss der Giebel perfekt gerade sein, damit du keine Unebenheiten in deine nachfolgende Konstruktion bekommst. Du kannst es auch versuchen auszugleichen mit Unterlegkeile usw., aber das ist aufwendig.
    Einfacher ist es, einen Hilfssparren an die Giebelwand zu dübeln.
    Du hast schon 80 mm Holzweichfaserplatten als Aufsparrendämmung geplant, da macht es vom Gewicht nicht mehr viel Unterschied, ob es jetzt 100 oder 120mm sind. Das wären ca 5 Kg mehr Last pro qm. Von den 5 Kg musst noch das Gewicht der Aufdopplung abziehen, also Dämmung und Holz. Dann kommst du wahrscheinlich auf ca 2-3 Kg mehr Last als mit deiner Variante. Wenn das dein Dachstuhl nicht aushält, dann solltest du dir Gedanken über einen neuen Dachstuhl machen.
     
  11. chris84

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    Bei der im Film dargestellten Ausführung geht es nicht so ohne weiteres anders, wenn z.B. die innere Dachverkleidung erhalten bleibt.
    Man sieht aber auch, dass die Mauerkrone verputzt ist. Sprich: Wenn der Putz über die Mauerkrone gezogen ist, oder ein Glattstrich oben auf dem Mauerwerk angebracht ist, kann die Folie natürlich auch von oben angeklebt werden.
    Es geht immer darum, eine geschlossene luftdichte Hülle zu gestalten.
     
  12. Rodukaime

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    @ Toti
    Welchen U-Wert möchtest du erreichen?
    Letztendlich soll das Haus geplant zu einem EH 70 EE Energiehaus werden, daher ist es ja eine bestmögliche Gesamtkombi die erreicht werden soll. Geplant hat der Energieberater es bisher mit einer Aufsparrendämmung Polyurethan (siehe Anhang), mündlich haben wir meine Kombination aus Zwischsparren- und Aufsparrendämmung besprochen. Wenn ich alles fertig geplant habe und die Angebote für die Werkstoffe habe schicke ich dem alles und dann gibt er mir sein ok.

    Muss es eine Holzfaserdämmung sein und wenn ja warum?
    Habe mich mit ein paar Leuten beraten, an sich mag ich von Grundauf schon alles Künstliche nicht, aber hier war ausschlaggebend das die Holzfaserdämmung wohl mehr von den ganzen Bienen und co in Ruhe gelassen wird.

    Was für eine Eindeckung hast du im Moment auf dem Dach, Pfannen oder Biberschwanzziegel?
    Momentan sind Betondachziegel drauf.

    Was ist die maximale Länge der Sparren von Pfette zu Pfette?
    Schwierig zu sagen, die Pläne die ich erhalten habe sind nicht top bemaßt. Ausgerechnet habe ich vom First zur Mittelpfette 3,36m und von der Mittelpfette zur Unterpfette 2,55m.
    Das Dach wird nun auch in Länge der Sparren und zu den Giebelseiten hinaus verlängert. Daher sind neue Sparren eh mein Plan.

    Welche Eindeckung ist nachher gewünscht?
    Habe die Braas Rubin 11V rausgesucht.
    Es wird aber durch die GSN Indachsolar nicht das ganze Dach geziegelt, daher sollte auch wieder etwas Gewicht gesparrt werden.

    Das mit dem Kantholz mache ich mir die nächsten Tage mal ein paar gedanken, kann mir nicht vorstellen, dass die Giebelwand perfekt gerade ist. Ich weiß leider auch nicht welche Ziegel bei der Mauer verwendet wurden.

    Ich füge mal ein paar mehr von meinen Plänen hinzu, hatte nicht gedacht das sich jemand soviel Gedanken dazu machen würde, vielen Dank :) aber nicht urteilen, muss noch alles vernünftig zusammenschreiben :D kennst du vielleicht ein gutes Programm zum erstellen von Bauplänen? Am besten kostenlos.


    @chris84
    Dann würde ich es wahrscheinlich vor Ort entscheiden sobald ich das alte Dach runter nehme und sehen kann wie das Dach verputzt ist. Denke aber nicht das da etwas drauf ist und ein Glattstrich wäre glaube zeitlich schon ein Dorn im Auge.
     

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