Dämmung des Spitzbodens – Dampfbremse notwendig?

Diskutiere Dämmung des Spitzbodens – Dampfbremse notwendig? im Dach Forum im Bereich Neubau; Hallo zusammen, erstmal vielen Dank für eure Rückmeldungen – ich schätze den Input und die Mühe sehr! Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass...

  1. bauherr2023

    bauherr2023

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    Hallo zusammen,

    erstmal vielen Dank für eure Rückmeldungen – ich schätze den Input und die Mühe sehr! Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass ich nach dem Lesen des Threads ziemlich verwirrt bin. Die Antworten gehen teils in unterschiedliche Richtungen, und manche Punkte sind für mich nicht ganz nachvollziehbar oder widersprechen sich. Ich versuche, mein Vorhaben nochmal klar zu machen und hoffe, dass ihr mir bei ein paar konkreten Fragen weiterhelfen könnt, um das Ganze zu entwirren.

    Mein Plan: Ich will die Dachschrägen im unbeheizten Spitzboden (Kaltdach) mit Climowool KF2 (200 mm, volle Sparrentiefe) dämmen, um die Temperaturschwankungen abzumildern – keine Nutzungsänderung, keine Beheizung, weiterhin nur ein Lagerraum. Die Kehlbalkenlage ist bereits gedämmt, mit Dampfbremsfolie darunter zum Wohnraum hin. Hinterlüftung über Unterspannbahnklemmen ist vorhanden. Ich plane, die Dämmung nur mit Rauspund zu verkleiden, und auf der Kehlbalkenlage kommen OSB-Platten mit 1 cm Abstand zu Giebelseiten und Mittelpfetten.

    Was mich jetzt verwirrt:
    Dampfbremsfolie ja oder nein? Manche sagen, sie ist überflüssig (z. B. Andreas Teich #12, Ab in die Ruine #10), andere deuten an, dass sie für die Dämmung nötig ist (BaUT #9). Wenn ich keine Folie nehme, ist das bauphysikalisch sicher?

    Feuchtigkeitsrisiko: Besteht Gefahr, dass sich Feuchtigkeit in der Dämmung oder am Holz staut, wenn ich ohne Folie dämme? Oder reicht die Diffusionsoffenheit von Mineralwolle und Rauspund?

    Außerdem frage ich mich, welche Funktion eine Dampfbremsfolie (DB) im Spitzboden überhaupt hätte. Die DB soll ja verhindern, dass feuchte Luft in die Dämmung zwischen den Sparren gelangt und dort kondensiert. Aber woher soll diese feuchte Luft denn kommen? Der Spitzboden wird nicht als Wohnraum genutzt, es hält sich niemand dort auf, und der Bereich darunter ist durch die bestehende DB bereits abgetrennt. Theoretisch bleibt nur Feuchtigkeit von außen oder kurzzeitig durch das Öffnen der Bodenluke – aber reicht das, um eine DB zu rechtfertigen?

    Ich möchte einfach sicherstellen, dass ich keine Feuchtigkeitsprobleme riskiere und das Ganze technisch machbar ist. Vielleicht liegt’s an mir, dass ich die Antworten nicht richtig einordne – sorry, wenn ich was missverstanden habe.

    Könnt ihr mir bei den Punkten eine klare Linie geben?

    Vielen Dank schonmal für eure Geduld und Hilfe!

    Viele Grüße
    bauherr2023
     
  2. BaUT

    BaUT

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  3. Ab in die Ruine

    Ab in die Ruine

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    Wohnraum, also Räume die Feuchtigkeit produzieren wie z.B. Wäsche trocknen, atmen, kochen, schlafen, benötigen eine Schutz der Dämmung vor dieser
    Feuchtigkeit. Ein unbeheizter Dachboden hat keine Quelle für Feuchtigkeit. Solange die oberste Geschoßdecke gedämmt und dampfgesperrt ist, kommt da
    nichts hin.
     
  4. ToTi

    ToTi

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    Richtig, so lange die obere Geschossdecke dampfdicht ist, kommt da nichts hin. Ist sie aber nicht! Es ist nur eine Dampfbremse verbaut. Man sollte schon den Unterschied wissen, zwischen Dampfsperre und Dampfbremse oder verallgemeinert eine Luftdichtheitsschicht.
    Aber für die Ahnungslosen:
    Dampfsperre Sd-Wert= unendlich (Metall oder Metallbeschichtete Folien)
    Dampfbremse Sd-Wert von fest bis variabel, von - bis alles möglich.
    Luftdichheitsschicht= Oberbegriff für beide Varianten.

    So lange nur eine Dampfbremse verbaut ist, ist es technisch möglich, dass Feuchtigkeit durch die Folie hindurch diffundiert. Wie viel das in der Praxis ist, kann ich nicht sagen.
     
  5. Ab in die Ruine

    Ab in die Ruine

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    Deßhalb schrieb ich ja auch, dass er ein smartes Hygro/ Thermometer in den Dachboden stellen soll.
    Und nur mal so, es gibt ja nicht nur die Dampfbremse. Dazu kommen ggf. GKP, Farbe oä. Solange da keine Ritzen sind, durch die die feuchte Luft entweicht, kann doch da nicht viel passieren.
     
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