Angebot Statiker

der kunde hat die wahl .. und zwar vorher.
wenn natürlich nur noch der kleinste preis als
kriterium für eine beauftragung herhält, braucht
sich keiner zu wundern ..

 

Der (einmal in seinem Leben bauende) Kunde hat zwar die Wahl, kann aber i.d.R. weder vor noch nach der Beauftragung richtig einschätzen, was er vom Statiker bekommen hat. Also weicht er auf das für ihn greifbare Kriterium aus - rechts unten.

Ansonsten stimme ich Ralf uneingeschränkt zu:

Für den Bauherren bleibt es schwierig. Empfehlungen von Baufirmen oder Architekten können auch hilfreich sein.

 

Eben. Deswegen neigen vielleicht auch viele Bauherren dazu bei der Firma abc das "Rundumsorglos-Paket" zu buchen. Ist doch eine tolle Sache, Bildchen gibt´s im Prospekt, beim netten Verkäufer gibt´s im Musterhauspark auch noch ´nen Kaffee und die Zusicherung dass alles gut läuft, und man schon sooo viel Erfahrung hat, und die Zahl rechts unten lässt sich auch einfach vergleichen. Unterschrift drunter, fertig.
An böse Überraschungen denkt zu diesem Zeitpunkt niemand.

Ironie ON

Und was die 50% betrifft, im Baumarkt gab´s doch auch 20% auf alles, außer Tiernahrung, warum sollte das beim Hauskauf nicht auch möglich sein? Da geht´s doch um viel mehr Geld, also sollten doch auch 50% möglich sein. Die Schwarzmaler sind doch nur neidisch und gönnen einem das Schnäppchen nicht.

Ironie OFF

 

Welches Kriterium hat ein Kunden denn sonst? Er hat den Punkt "Statik" und lässt sich dafür ein Angebot machen. Das einzig Kriterium dass er zu diesem Zeitpunkt bekommt ist der Preis.
Kein Statiker wird ihm vorab eine Musterstatik zur Prüfung geben, damit der Kunde die Qualität beurteilen kann. Da der Statiker für sein Werk haften muß, ist auch das Risiko für den Bauherren eine unbrauchbare Statik zu bekommen nicht vorhanden.
Bleibt nur eine fehlerhafte Statik die den Bauherren unnötig Geld kostet. Das kann weder der Bauherr, nach irgendein Prüfer im Vorfeld (und meist auch nicht hinterher) beurteilen.
Wieviele Fälle gab es, wo ein Statiker vor den Kadi gezerrt wurde, weil er die 3fache notwendige Menge Stahl vorgegeben hat?



Cu KyleFL

 

Der Bauherr muss sich informieren, was der Statiker kann bzw. sich Referenzen anschauen oder mal bei seinem Planer nachfragen.
Falsche Statiken gibt es, denke ich wenige, jedoch kann man bei einer Express-Statik zum Discounter-Preis keine ultimativ wirtschaftliche Bauweise und Bauteiloptimierung erwarten.
Das Planen lebt vom Dialog zwischen den unterschiedlichen Planern und dem Bauherrn - und der ist zeitintensiv. In der Regel ist die 1.Lösung beim Tragwerksentwurf nicht die beste, vergleichbar dem Architektenentwurf und ann geht die Arbeit erst richtig los.
Der Aufwand für die Statikerstellung inkl. Abstimmung für ein einfaches Einfamilienhaus liegt bei einem guten Architektenentwurf (wo nicht alles kreuz und quer steht) i.d.R. bei gut 1 Woche. für die Bewehrungspläne und Holzbauübersichten braucht es dann auch gut eine Woche - ohne Änderungen, ohne den Wunsch nach Lüftungsleitungen in der Decke, etc., die dann immer noch auftauchen.
Eine Statik für lau kann meines Erachtens nicht die Wirtschaftlichkeit und auch die Qualität liefern. Die Entscheidung, was der Bauherr will, muss er selber treffen. Leider erkennen viele Bauherrn nicht den Unterschied weil Ihnen der Vergleich fehlt.
Sei es drum. Wir haben bei uns im Büro die Entscheidung getroffen, nur auskömmliche Planungen anzubieten, bei denen wir unserem eigene Qualitätsanspruch gerecht werden können. Die Konsequenz daraus ist, dass wir nur wenige neue Ein- und Zweifamilienhäuser jährlich beplanen und stattdessen mehr in der Sanierung unterwegs sind, weil ab und zu hat die Sparstatik doch nicht funktionniert und dann lassen viele Statikerkollegen die Finger weg . . .

 

Da möchte ich entschieden widersprechen. Es gibt ganz klar bessere und schlechtere Aufsteller und die Unterschiede sind eklatant.

 

Der ganze Thread ... Ohne Worte...

 

Pemu, wie meinst du das?