80er-Jahre Pfusch: angekokelte, schlecht verlegte Leitungen

Diskutiere 80er-Jahre Pfusch: angekokelte, schlecht verlegte Leitungen im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Guten Morgen, bevor ich meinen Eltern eine größere Aktion nahelegen, würde ich sehr gerne hier ein Paar grundsätzliche Tipps erhalten. Bei dem...

  1. #1 rotakiwi, 17.07.2011
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    Guten Morgen,

    bevor ich meinen Eltern eine größere Aktion nahelegen, würde ich sehr gerne hier ein Paar grundsätzliche Tipps erhalten. Bei dem Haus handelt es sich um ein "Halbfertighaus" von 1984.

    Ich bin folgendermaßen auf die Elektroprobleme unseres Hauses gestoßen: Ein Freund hat uns vor einiger Zeit mit dem Einbau eines FI-Schalters geholfen, allerdings konnten wir zwei Stromkreise (je ein Stockwerk, darunter zwei Badezimmer!) nicht absichern (der FI-Schalter trennte sofort den Stromkreis) und mussten sie wieder wie vorher am FI-Schalter vorbei anschließen.
    Als ich dann später Staubsaugen wollte, löste der der FI-Schalter auch im Keller aus und ich begann mich auf die Suche zu machen. Die Steckdose im Keller war an einen Außenleiter und die Erdung angeschlossen - die Erdung war direkt in der Steckdose mit dem zweiten Steckerkontakt verbunden. Der Mittelleiter wurde für den direkt darüber liegenden Lichtschalter verwendet. Das habe ich durch ein vieradriges Kabel ausgetauscht und der FI-Schalter löste nicht mehr aus. In der Unterverteilung darüber habe ich das entdeckt, was auf dem Foto (Anhang) zu sehen ist. :wow Zerknickte (möglicherweise Materialbruch – großer punktueller Widerstand, Lichtbogen? – innerhalb der Isolierung), angekokelte Leitungen ersetzt, mit modernen Mehrfachfederklemmen verbunden und endlich im Keller Ruhe gehabt.

    Hier meine ersten Fragen:
    Wieso könnten die zusammengesteckten Mittelleiter angekokelt gewesen sein?
    Wie kann ich messen oder messen lassen, wo der FI-Schalter durch einen Isolationsfehler ausgelöst wird?


    Vor zwei Wochen begannen wir, bei uns Raufasertapeten abzureisen. In einer Ecke haben wir das entdeckt, was auf dem Foto zu sehen ist (Leitung guckt aus dem Putz raus). Als ich dann an einer anderen Stelle eine Steckdose gesetzt habe, habe ich festgestellt, dass die äußeren Isolierungen der flachen Stegleitungen total brüchig sind und der Durchmesser der Leitungen deutlich geringer ist als im Keller.
    Ich habe hier die Befürchtung, dass bei großer, dauerhafter Last das Kabel warm (also noch mehr Widerstand) werden könnte.

    Also: soll ich die Leitungen in der Wand so lassen, wie sie sind, oder steht uns eine größere Aktion bevor? :(

    Vielen herzlichen Dank im Voraus

    Victor
     
  2. #2 Dieter70, 17.07.2011
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    Wieso sind im Bild 1 die Schutzleiter nicht miteinander verbunden?

    Die Stegleitung im Bild 2 ist so unzulässig verlegt, es muss eine Mindesputzüberdeckung (5mm?) vorhanden sein. Das der Trägerstoff der Adern bröselig wirtd, ist leider bei modernen Leitungen dieser Art normal. Auch die geringere Aderisolationsstärke(der CU-Querschnitt ist gleich), was der belastbarkeit aber keinen Abruch tut, eher im gegenteil.
     
  3. #3 ecobauer, 17.07.2011
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    Wenn ich solches im Haus entdecken würde, hätte ich sehr wahrscheinlich etliche schlaflose Nächte!!
    Das sieht brandgefährlich aus. Wenn ich den oberen Dosenrand betrachte: das sieht aus, als ob da ein Schmorschaden mit Rauchentwicklung stattgefunden hat!
    Ich würde eine Eli dazu holen. Da scheint einiges mit der Eliinstallation nicht zu stimmen!
     
  4. #4 rotakiwi, 17.07.2011
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    Danke schon Mal für die ersten Einschätzungen, auch wenn es nicht gut klingt.

    Gibt es eigentlich Normen, inwieweit man in das Mauerwerk gehen kann oder lasse ich sowas besser bzw. lasse einen Ingenieur entscheiden? Wenn, dann würde ich nämlich gerne neue Leitungen in Leerrohren verlegen, sie passen aber nicht zwischen Mauerwerk und Putzoberfläche.
     
  5. #5 rotakiwi, 17.07.2011
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    Zeitsperre

    Tut mir Leid wegen des Doppelpostings...

    So sieht die Dose nach der Arbeit eines Laien jetzt aus. Die Leitung in der Mitte ist zwar ein Bisschen stark gebogen, ich hoffe aber, dass das noch ok ist.

    Das Dunkle am oberen Dosenrand ist der Schatten der Arbeitslampe.
     
  6. Lukas

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    Doppelposten kannste so viel, wie Du möchtest.
    An der Elektrik rumbasteln eher nicht.

    Wie wärs, wennste da mal jemanden drübersehen lässt, der sich damit auskennt?!

    Gruß Lukas
     
  7. #7 Rudolf Rakete, 17.07.2011
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    Nun bleib mal auf dem Teppich, abgesehen davon dass sich das auf jeden Fall eine Eli ansehen sollte und auch nur ein Eli sollte einen FI einbauen, sind das Schmorstellen wie sie häufig vorkommen und nur davon zeugen dass die Klemme nicht ordentlich angezogen wurde.
    Wenn ein Eli soche Doli Klemmen benutzt werden diese nach dem Anziehen noch mal nach rechts und links gedreht und nochmal nachgezogen. Wenn man dies nicht macht dann passiert eben u.U. so etwas.
     
  8. #8 ecobauer, 17.07.2011
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    Offensichtlich macht das aber nicht jeder. Was ja auch noch die Ursache sein könnte, dass die Drähte zu weit abisoliert waren, aus der Klemme herausschauen und so ein Kontakt möglich wurde!
    Und wenn es lange genug kokelt brennt maximal irgendwann die Bude ab.....
    Die Feuerversicherung wirds schon richten.
    Tut mir leid, aber solche "Fehler" sind in meinen Augen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
    Und nachdem der TE das jetzt festgestellt hat, würde ich mir alle anderen Dosen auch anschauen!
     
  9. #9 Rudolf Rakete, 18.07.2011
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    Da kann ich Dir nur zustimmen. Die Isolierung kann aber auch durch die Hitze geschrumpft sein. Nichts desto trotz alle Abzweigdosen kontrollieren lassen und das ganze auch mal durchmessen lassen.
     
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