Zwang zum Anschluss kalter Nahwärme

Diskutiere Zwang zum Anschluss kalter Nahwärme im Regenerative Energien Forum im Bereich Haustechnik; Moin, in dem Neubaugebiet, in welchem wir ein Grundstück erwerben können, gibt es einen Anschlusszwang für kalte Nahwärme. Details findet ihr...

  1. iFuchs

    iFuchs

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    Moin,
    in dem Neubaugebiet, in welchem wir ein Grundstück erwerben können, gibt es einen Anschlusszwang für kalte Nahwärme. Details findet ihr hier.

    Vorgestern gab es einen Infotermin, u. a. wurden die Preise vorgestellt:
    • Anschlusskosten: 23.990€ (WP und WW-Speicher werden gestellt)
    • Arbeitspreis Wärme (AP): 10,1 ct/kWh
    • Grundpreis Wärme: 150€/Monat für 5kW WP; 224€/Monat für 7,5kW WP
    • Passive Kühlung: 0€
    • Wartung und Service inkl.
    • Strom einer PV darf nicht für die WP genutzt wurden
    Die Preise können zudem nur gehalten werden, wenn auch alle Grundstücke (knapp 50) bebaut werden. Wie schätzt ihr die Preise ein? Der mon. Grundpreis übersteigt bereits den Gaspreis den ich heute für ein 20 Jahre "altes" 2FH (ca. 140-150qm) zahle.
     
  2. hanghaus2000

    hanghaus2000

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    Fuer einen Mercedes ist der Preis OK fuer einen Polo eher nicht.

    Hast Du eine Wahl?

    Fernwärme ist teuer. Da machen wieder einige Ihr Geschaeft mit.
     
  3. VollNormal

    VollNormal

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    Das ist doch klasse: da kann die Bauherrschaft Baukosten sparen, weil die Butze braucht dann ja weniger Dämmung, um die Anforderungen von Gesetzgeber und ggf. Fördergeber zu erfüllen. Dass dadurch der Wärmebedarf höher ist, als er sein müsste, ist überhaupt nicht schlimm - die Gemeindewerke Schermbeck GmbH & Co. KG liefert gerne auch den zusätzlichen Bedarf für nur noch 10,1 ct pro thermischer Kilowattstunde.

    Noch Fragen?
     
  4. nordanney

    nordanney

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    Du zahlst also in drei Monaten soviel Grundpreis, wie für einen durchschnittlichen Neubau die gesamten Heizkosten fürs Jahr sind.

    Kann man machen, wenn einem klar ist, dass man in 20 Jahren weit über 30.000€ mehr bezahlt, als wenn man "normal" baut und eine eigene WP hat.
     
  5. VollNormal

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    Du vergisst dabei, dass man für die WP initial ja auch noch mal 24 k€ zahlt. Dafür gehört die einem aber auch nicht ...
     
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  6. SIL

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    Ich habe das Konstrukt jetzt nur überflogen also im klassischen Verständnis mit Nah/Fernwärme hat dies nichts zu tun , außer der Bohrungen und einem Verteilnetz und diverse Verteiler / Übergabe / Trennstation wird hier nichts erbracht, die Stellung einer WP im Gebäude plus etwas technischer Schnack.

    Der Gärtner zum Bock gemacht, vermutlich ist die Gemeinde nicht in der Lage ein wirkliches Netz mit Primärträger zu errichten und bastelt da etwas unverständliches um dann 'green' zu sein -wollen- darstellen etc ich frage mich zeitweilig doch ernsthaft was einige Politiker für Ideen entwickeln.... abgesehen von dem Ganzen ist mir schleierhaft wie solch Ideen auch noch gefördert werden , der Erwerber wird einem Monopol ausgesetzt, hat noch Raumverlust , eine Installation die nie sein Eigentum wird etc was ein Unsinn
     
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  7. GreatScott83

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    Bedeutet das, der Strom für die WP kommt nochmal oben drauf?
    Ich bau doch kein Haus nach allen möglichen modernen Energiestandards nur um am Ende des Tages deutlich mehr zu halten als Horst Müller mit seinem 80er Jahre Bau mit Ölheizung. Das wäre ein Fall für Lokalpolitiker / Gemeinderat in meinen Augen.
     
  8. SIL

    SIL

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    Yepp
    Der Gesetzgeber hat derzeit viele Pflichten für Sie vorgesehen, wenn Sie Ihren PV-Strom an uns zur Nutzung in unserer Wärmepumpe liefern möchten. Damit würden Sie als eine Art Energielieferant auftreten, was mit zahlreichen Auflagen verbunden ist, deren Umsetzung wir Ihnen nicht empfehlen. Zusätzlich gibt es momentan keine kostengünstige Messeinrichtung, die den PV-Strom und den Reststrom effizient erfassen kann. Wir empfehlen Ihnen daher, Ihren PV-Strom lieber für Ihren allgemeinen Strom zu nutzen oder Ihr Elektroauto damit zu laden.

    Wird es in der Zukunft möglich sein, PV-Strom für die Wärmepumpen zu nutzen? Der Gesetzgeber hat die bürokratischen Hürden in diesem Falle erkannt. Sobald es rechtliche und technische Vereinfachungen gibt, werden wir diese berücksichtigen und die Situation neu bewerten.
    :mega_lol::mega_lol:
    Was glaubst wer dies abgesegnet/ beschlossen hat in der Satzung :e_smiley_brille02:
     
  9. VollNormal

    VollNormal

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    Nein, mit dem Betrieb der WP hast du da nichts zu tun. Du darfst nur die Wärme abnehmen für gute 10 ct / kWh (thermisch!) nachdem du bereits 24.000 € Bereitstellung und mindestens 1.800 € jährliche Grundgebühr bezahlt hast.

    Nach 20 Jahren hast du bereits 60.000 € bezahlt, ohne eine einzige Kilowattstunde Wärme bezogen zu haben. Diese kostet dich Stand heute 0,101 €. Bei einer angenommenen JAZ von 5 für eine Erdwärmepumpe entspräche das einem Strompreis von >50 ct/kWh.
     
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  10. SIL

    SIL

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    Bei der Formulierung wäre ich da nicht so sicher , benötigt bei Vollnormal die WP keinen Strom ? Ich bin mir ziemlich sicher das kommt noch dazu, weiterhin gibt es TAB hier werden vermutlich mindest Temperaturen festgelegt, ein "Ausschalten" der WP wird nicht zulässig sein.
     
  11. VollNormal

    VollNormal

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    Klar braucht die Strom. Abgerechnet wird aber die abgenommene Wärmemenge. Sonst könnte man ja den Strom bauseits stellen und von der PV liefern lassen. Die WP gehört aber dem Betreiber des "kalten" Nahwärmenetzes und der Gesetzgeber macht es in dieser Konstellation ja leider so fürchterbar schwer, da PV-Strom zuzuliefern.

    Die Idee, eine zentrale Tiefenbohrung für das gesamte Neubaugebiet abzuteufen, gefällt mir grundsätzlich richtig gut. Nach den mir vorliegenden Informationen kann ich in diesem konkreten Fall aber für den Endverbraucher keinen positiven Nutzen erkennen.
     
  12. Oehmi

    Oehmi

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    Funktioniert tatsächlich ganz gut. Man muss halt ein Teil der Fläche, die man sonst vermarkten würde dem Sondenfeld opfern und man hat halt wieder ein weiteres Rohrpaket im Gehweg. Aber insgesamt ne feine Sache. Weil es nur kalte Nahwärme ist, brauchst du auch kein gedämmtes Fernwärmerohr, das Netz wirkt also gleichzeitig wie ein Ringgrabenkollektor.

    Als wir vor ein paar Jahren in unseren Baugebieten damit angefangen haben, stellte sich dem Netzbetreiber die Frage, wie er seine Gebühren aufziehen will. Da fehlten noch die Erfahrungswerte und man will ja auch nichts verschenken. Soweit ich weiß orientierte man sich dann am Gaspreis. Wenn man die realen Kosten nimmt, ist kalte Nahwärme unschlagbar günstig. Das oben angebotene Konstrukt klingt aber eher nach dem Versuch Geld zu drucken.
     
  13. nordanney

    nordanney

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    Nein, dass ist bei meinen Überlegungen das Äquivalent zur Anschaffung der WP, die Du ohne diese "Nahwärme" ja selber kaufen müsstest.
     
  14. Holzhaus61

    Holzhaus61

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    Von allen Ideen unserer "Weltretter" ist die kalte Nahwärme sicherlich eine der dümmsten Ideen. Erst recht, bei den obigen Kosten. Das hängt aber Hauptsächlich damit zusammen, daß die Entscheidungsträger und die Träger der Versorgung keinen blassen Schimmer davon haben, wie eine Wärmepumpe funktioniert und was ein modernes Haus für einen Energiebedarf hat.

    Vielleicht liest ja mal jemand mit: ein Haus im Kfw-Standard (297/300) hat heute eine Heizlast bei 130 qm von 2-3 kW. 2 kW bildlich: das ist ein Heizlüfter aus dem Baumarkt für 10 Euro.

    Der Markt für invertergesteuerte SoleWP in der Größenordnung ist aktuell noch recht überschaubar. Noch brachialer wird es, wenn die Intelligenzbestien der Versorger sich WP`s von der Resterampe als on/Off-Maschinen der Größenordnung 7 kW aufschwatzen lassen.

    Eine Inverterpumpe XY in der notwendigen Größenordnung hat nen Listenpreis von 13.000 Euro. Ein Erdkollektor für die Größe (ist natürlich auch regional abhängig, hier bekommt man dafür sogar ne Sondenbohrung) 6 Mille bis Kugelhahn.

    Alles was mit Nahwärme zu tun hat, Finger davon.
     
  15. Deliverer

    Deliverer

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    Im Neubau kostet eine WP aber keine 24 k sondern 4 bis 10 k€. Es geht ja nur um die WP mit Anschluss, nicht auch noch um den ganzen Heizraum plus FBH.

    @iFuchs : lass die Finger davon. Das ist ein Fall für die Wettbewerbszentrale, die Medien und die Gerichte. Aber nicht fürs Einfamilienhaus. In dem lassen sich inzwischen kWh-Preise für Wärme erzielen, die zwischen 3 und 5 Cent pro kWh liegen. Bei geringeren Investitionskosten und nahe null monatlichen Fixkosten.
     
  16. nordanney

    nordanney

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    Das ist mir zu pauschal. Bezogen auf die Heizungsart stimme ich Dir zu. Aber generell nicht.
    Warum? Weil es dann gerne mal z.T. tolle Grundstücke/Neubaugebiete ausschließt. Wenn das Grundstück attraktiv genug ist - und das vielleicht nicht nur im Preis, sondern auch der Lage - kann man die Kröte schlucken.
    Gemeinde-KP: 300€/qm
    Sonstige Grundstücke: 370€/qm

    Bei 650qm Grundstück sparst Du mit NK gut 50.000€ Kaufpreis ein, die Du dann wieder beim Heizen ausgibst. Da ist die Nahwärme ein super Deal.

    Also ja, die Bindung an einen (teuren) Monopolisten ist scheiße, aber manchmal lohnt es sich, diese Kröte zu schlucken. Ist aber extrem individuell. Bei gleichen Grundstückspreisen kann man alternativ lieber nach teureren Grundstücken suchen, die dann am Ende günstiger sind.
     
  17. chris84

    chris84

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    Wobei du dir da schon bei den LWWP nen ziemlichen Mercedes hinstellen kannst.
    Denn für das Geld kriegst du ja tatsächlich nur den Wärmeerzeuger mit Übergabestation hingestellt. TW-Speicher und die gesamte Verrohrung im Haus sind ja bauseits zu bringen.

    Ich halte dieses Konstrukt auch für eine Gelddruckmaschine unter grünem Deckmantel.
    Die resultierenden Energiekosten sind deutlich höher als die einer elektrischen Direktheizung bei aktuellen Strompreisen.
    Und die Kosten sind ja nicht über die Gebäudelebensdauer fixiert...
     
  18. chris84

    chris84

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    Richtig gut wäre, im Rahmen der Erschließung im Neubaugebiet einen Ringgrabenkollektor zu verlegen, an den sich alle anschließen können.
    Geht hervorragend z.B. vei Konversionsflächen, auf denen eh riesige Erdbewegungen erfolgen.
    Dafür bräuchte man dann nur die Erschließungskosten etwas anzupassen, und würde keine weiteren laufenden Kosten verursachen.
    Aber damit lässt sich natürlich kein Geschäft betreiben....
     
  19. nordanney

    nordanney

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    „Nur“ eine SWWP, die du hingestellt bekommst. Geh zum Handwerker und lass dir ein entsprechendes Angebot geben und vergleich die Preise inklusive Bohrung.
     
  20. hanghaus2000

    hanghaus2000

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    Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Es gibt einen Anschlusszwang. Ergo eine reine Entscheidungsfrage.

    Es sollte dem TE doch klar sein das das kein Schnapper ist.
     
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