Sanierung altes Bauernhaus

Diskutiere Sanierung altes Bauernhaus im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Hallo zusammen, wir haben in der Familie ein altes Bauernhaus, teilunterkellert mit angrenzenden Stallungen. Das Haus hat ca. 280qm Wohnfläche...

  1. ciN

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    Hallo zusammen,

    wir haben in der Familie ein altes Bauernhaus, teilunterkellert mit angrenzenden Stallungen. Das Haus hat ca. 280qm Wohnfläche (140qm Grundfläche) und ist Baujahr um 1900. Es ist in einem relativ schlechten Zustand, sodass die finanzielle Entscheidung im Raum steht es zu sanieren(teilsanieren) oder abzureißen und einen Ersatzbau zu schaffen.

    Sanierungsoption:
    Als ersten wichtigsten Schritt zur Sanierung, neben Elektrik, Dämmung und Heizung muss das Feuchtigkeitsproblem der Außenwände behoben werden.
    Ein Startgespräch mit einem Architekten ergab, dass vor allem die Horizontalsperre erneuert werden muss. Ebenso befindet sich unter dem Haus keine klassische Beton-Bodenplatte. Die Wände stehen auf einem Fundament aus Natursteinen. Die Zwischenräume sind mit Stampflehm aufgefüllt. Darüber liegt eine Luftschicht zur Entfeuchtung, dann der Fußbodenbelag. Nach dem Vorschlag des Architekten sollen diese Zwischenräume mit Beton aufgefüllt werden um eine "Bodenplatte" zu bekommen. Das bedeutet aber auch, dass alle Böden im Erdgeschoss aufgemacht werden müssten.
    Der teilunterkellerte Bereich ist feucht bis klatschnass. Das Grundwasser steht in dem Bereich so hoch, dass im Frühjahr das Wasser durch die Kellerwände drückte. Es floss regelrecht rein. Der Kellerbereich muss also zusätzlich, wenn man ihn erhalten möchte (alternativ zuschütten), von außen abgedichtet werden.

    Meine Fragen dazu:
    Muss für den umlaufenden Mauerwerksschnitt um die Horizontalsperre zu erneuern zwingend auch der Fußboden innen aufgemacht werden? Kann dies wenn innen aufgemacht werden muss in Teilabschnitten erfolgen, sodass das bewohnte Haus noch genutzt werden kann? Hat da jemand Erfahrungswerte?

    Mit welchen Kosten ist für die Einbringung einer neuen Horizontalsperre und der nötigen Kellerabdichtung zu rechnen?

    Vielen Dank im Voraus
    ciN
     
  2. #2 nordanney, 24.07.2024
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    Hört sich nach Abriss und Neubau an...
     
  3. #3 chris84, 24.07.2024
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    Das ist m.E. alles möglich, aber nur in Eigenleistung. Ansonsten unbezahlbar, bzw. unwirtschaftlich.
    Hori lässt sich problemlos abschnittsweise erstellen. Diamant-Kettensäge und los gehts. Haben wir selbst schon bei einem vergleichbaren Haus gemacht.
    Boden im jeweiligen Bereich komplett raus und einen Betonboden einbringen. Hori unmittelbar über dem Betonbodennivau erstellen, und die Abdichtung aus der Hori über den Beton weiterführen.
    Für das Fundament würde ich aber vorab einen Statiker involvieren. Ggf. sind da zusätzliche Maßnahmen erforderlich.
    Den Keller würde ich aufgeben / als Kartoffelkeller nutzen. Alles andere ist völlig unwirtschaftlich.

    Wenn keine Eigenleistung möglich ist: Abriss & Neubau...
     
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  4. #4 Fabian Weber, 24.07.2024
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    Klingt für mich jetzt alles nicht so dramatisch…

    Warum muss der Keller unbedingt trocken sein? War doch vorher auch nicht so.
     
  5. #5 Viethps, 24.07.2024
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    Techniker kriegen das hin....wie auch immer
    - Der Hintergrund dazu könnte sein, das in der Region Entwässerungsgräben deaktiviert wurden.
    - Weitere Möglichkeit wären die Niederschläge zwischen 6/23 und 6/24. Daher gibt es in vielen Regionen Grundwasserstände, die man seit 1800 nicht gesehen hat.....
     
  6. #6 nordanney, 24.07.2024
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    Willst Du so einen Keller bei einem "Neubau" haben, wo das Wasser wie aus dem Wasserhahn reinfließt?
     
  7. #7 Andreas Teich, 24.07.2024
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    Ggf anrufen sofern sich’s im Rahmen hält…
    Nur nicht versuchen die bei Neubauten üblichen Konstruktionen umzusetzen.

    Kein historisches Gebäude steht auf Bodenplatten,
    auch der Kölner Dom, Versailles, Wasserburgen, Schlösser etc hatten nur Streifenfundamente und ggf Punktfundamente aus Holzstämmen.

    Lehm/Ton ist ein auch bei Schwimmteichen, Deponien etc verwendetes Abdichtungsmaterial.

    Keller müssen nicht trocken sein, sofern sie nicht zu Wohnzwecken genutzt werden sollen.
    Wenns bisher über 100 J gehalten hat wird’s vermutlich auch die nächsten 100 J überleben-
    zumindest sicherlänger als unsere anzunehmende Lebenserwartung…

    Feuchtigkeitsursache gründlich ermitteln-
    Kondensat, Entwässerungsfehler etc ausschließen- ggf Uranin zur Ursachenforschung verwenden.

    Abhängig vom Grundwasserniveau und -menge ggf Pumpensumpf/ Tauchpumpe installieren.
    Horizontalsperre hält ja nur den darüberliegenden Bereich trocken.

    Am besten auch Fachleute kontaktieren, die nicht mit Trockenlegung ihr Geld verdienen-
    da sind die Vorschläge leicht subjektiv eingefärbt.
     
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  8. #8 Fabian Weber, 24.07.2024
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    Nö, aber in einem Altbau ist das ja nicht ungewöhnlich und völlig unproblematisch in den allermeisten Fällen.
     
  9. #9 nordanney, 24.07.2024
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    Altbau ja - aber nicht, wenn ich eine Kernsanierung vor habe. Dann will ich nicht in Gummistiefeln in den Keller gehen müssen.
     
  10. Oehmi

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    Ist bei uns auch so, wenn auch nicht in diesem Ausmaß. Man arrangiert sich.
    Bei 280m² ist das aber auch zu verkraften.
     
  11. #11 nordanney, 24.07.2024
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    Wie gesagt, für mich ein NoGo. Wenn schon 280qm neu gemacht werden, dann will (nicht würde gerne falls möglich, sondern Ich will!) ich auch den Keller vernünftig haben.
    Das hört sich nach einem Investment weit jenseits von ne halben Million an. Da gehe ich auch den Keller an oder reiße ab und baue gut geplante 200qm statt schlecht sanierte 280qm zum selben Preis.
     
  12. Oehmi

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    Fair enough.
    Dann kann man den aber auch einfach auffüllen. Aus meiner Sicht spielt das nur eine untergeordnete Rolle.

    Wenn ich das richtig verstehe handelt es sich um ein "Familienerbstück".
    Das hat natürlich einen gewissen historischen Charme. Muss man halt wollen.
     
  13. #13 nordanney, 24.07.2024
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    Yep - kleine Räume, keine zeitgemäßen Grundrisse, niedrige Decken etc.
    ---
     
  14. Oehmi

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    Kann man alles anpassen.

    Ich meinte auch eigentlich sowas wie, da wurde meine mutter geboren und hier hab ich mir mal den Arm gebrochen. Du weißt was ich meine. Alte Dinge erzählen Geschichten. Ich mag sowas, du vielleicht nicht. Der TE keine Ahnung.
    Ist sehr subjektiv. Ich finde die meisten Neubauten eher langweilig und beliebig.
     
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  15. #15 Fabian Weber, 24.07.2024
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    Mal abgesehen von erheblichen Mengen eingesparter grauer Energie.

    Das muss man moralisch auch erstmal mit sich vereinbaren, ob man sich einen riesigen CO2 Rucksack aufschultern will.

    Da nützt auch die beste Dämmung nichts.
     
  16. #16 Viethps, 25.07.2024
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    Kann ja auch anders sein: Große Eingangsdiele. 3m + im EG. Küche Nordseite mit Plätzen für 12 Personen am Tisch. Wohnraum Ostseite. Nach Süd Milchkammer und Durchgang zum Kuhstall..Im Eingangsbereich große Kaminanlage. Treppe nach oben führt da zweifach gewendelt herum. Oben jede Menge Schlafräume.
    Also im Prinzip wie in einem vergrößerten Schwedenhaus.
    Der Kuhstall wäre heute für diverse Kfz ( Oldtimer :-) )
    Fände ich besser als diese Spinnereien mit dem heutigen Look.......
     
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  17. #17 nordanney, 25.07.2024
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    Kann sein. Ist bei 1900 Bj. aber normalerweise nicht zu erwarten. Das wurde im 19 Jh. gerne gebaut, aber nicht zu Beginn des 20 Jh.
     
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