Wand und Schornstein aus Sandsteinen mit Mörtel „verputzen“

Diskutiere Wand und Schornstein aus Sandsteinen mit Mörtel „verputzen“ im Mauerwerk Forum im Bereich Neubau; Guten Abend zusammen, mein Name ist Johannes und dies ist mein erster Beitrag hier. Auch wenn es bei mir um einen - frisch geerbten - Altbau...

  1. #1 Wasserloewe, 17.07.2024
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    Guten Abend zusammen,
    mein Name ist Johannes und dies ist mein erster Beitrag hier.
    Auch wenn es bei mir um einen - frisch geerbten - Altbau geht, hoffe ich (spezielle Mauerfrage) in dieser Kategorie richtig aufgehoben zu sein. Falls nicht, seht mir den Fehler bitte nach.
    Kurz zu mir:
    Beruflich bin ich in der Metallindustrie zuhause und bewege mich auf dem Weg zum Produktentwickler / Konstrukteur. Privat beschäftige ich mich seit vielen Jahren mit allen möglichen technischen Dingen (vom Toaster bis zur Oldtimer-Restauration). Ich würde mich als Handwerklich begabt bezeichnen (soll nicht arrogant wirken) allerdings ist das Thema Heimwerken am Haus im größeren Maßstab Neuland für mich. Meine bisherigen Tätigkeiten beschränkten sich auf Trockenbau-Renovierung in Form vom Verbau von Gipskartonplatten, dem Tapezieren und dem Verlegen von Laminat…

    Jetzt bin ich derzeit dabei ein Badezimmer zum Teil zu renovieren. Probleme gibt es an folgender Stelle:
    Eine kleine Wand aus Sandsteinen (Backsteinformat) und eine angrenzende Ecke eines Schornsteines waren mal verfliest. Diese Fliesen wurden samt Mörtel abgeschlagen. Ich möchte das ganze jetzt wieder verfliesen und habe deshalb vor einen Putz und Maurermörtel auf die Steine aufzutragen, auf dem dann mit Fliesenkleber gefliest wird. Als ersten Schritt habe ich die Steine gestern mit Tiefgrund behandelt, da grade die Fugen doch etwas bröselten. Heute wollte ich nun „verputzen“ und habe dazu Schnellputzschienen angebracht, den Mörtel angerührt und aufgetragen. Leider ging das Auftragen nicht so leicht von der Hand, wie gewünscht. Der Mörtel hält schlecht auf der Wand und fiel immer wieder in Postkartengroßen Stücken ab. Jetzt ist zwar alles Verputzt und auch glattgerieben, allerdings frage ich mich, wie die Festigkeit nach der Trocknung aussieht. Ich hätte später ungerne persönlichen Kontakt mit von der Wand fallenden Fliesen…
    Deshalb zwei Fragen:
    1. Warum haftet der Mörtel so schlecht, oder ist das sogar normal?
    2. Wie kann ich die Festigkeit nach Trocknung sinnvoll überprüfen?

    Ich danke euch schonmal im Voraus für die Antworten!

    Beste Grüße
    Johannes
     
  2. #2 petra345, 17.07.2024
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    Bereits beim "Auftragen" kann man viel falsch machen. Der Putzmörtel wird so angeworfen, daß der Batzen auf der Kelle mit seiner Unterseite auf die Wand trifft. Die Kelle muß man dazu drehen und dann wegziehen!

    Mit etwas mehr Kalk klebt der Putzmörtel besser. Aber nicht zu viel, sonst hat man später Risse im Putz.

    Wenn es ein Bad werden soll, ist man heute kritischer als früher was die Wasserdichtheit betrifft. Zumindest im Bereich der Dusche werden heute Dichtungsbahnen unter den Fliesen eingearbeitet.
    .
     
  3. #3 Wasserloewe, 18.07.2024
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    Hallo und danke für die Antwort.
    Die Wand um die es geht ist zwar im Bad, allerdings nicht direkt mit Spritzwasser in Kontakt (hinter Dusche und Waschbecken (Trockenbauwände) wird mit Flächendicht gearbeitet).
    Das mit dem Anwerfen hat leider garnicht geklappt. Der Batzen fiel immer wieder ab. Ich habe ihn dann letztendlich auf die Kelle genommen und an die Wand geschmiert.
    Wie gesagt, jetzt hält es auch, die Frage ist nur, wie gut. Vielleicht versuche ich nachher mal einfach mit einem Spachtel unter den Mörtel zu gehen und ihn abzuheben. Dann sieht man ja, ob sich was löst.
    Verwendet habe ich fertigen „Putz und Maurermörtel“ (Blaue Säcke von Obi)
    Ich hoffe, dass das Material geeignet ist. Die Vorgehensweise mit dem Tiefgrund zuerst ist aber soweit richtig?!

    Beste Grüße
    Joahnnes
     
  4. #4 petra345, 18.07.2024
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    Bei diesen Fertgmischungen kann ich nichts zum Verputzen sagen.

    Aber Tiefgrund kann die Wandoberfläche so glatt machen, daß auch Tapetenkleister seine großen Schwierigkeiten mit Tapeten hat. Also wenn die Wand gut mit Tiefgrund verstärkt worden ist, wird verputzen nicht mehr möglich sein. Man wird es dann aufrauhen oder abschleifen müssen.
     
  5. #5 chris84, 18.07.2024
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    damit hast du dir vermutlich keinen großen Gefallen getan. So zumindest meine Erfahrung.
    Ein "Markenputz" von Sakret, Knauf oder wem auch immer hat ein ganz anderes Verhalten, das merkt man schon beim rühren.
    Und wenn man statt dem einfach Putz- und Mauermörtel einen Zement- oder Kalkzementputz nimmt, ist das nochmal ein riesen unterschied. Der haftet meiner Erfahrung nach signifikant besser.

    Ob der Tiefengrund sinnvoll war, vermag ich nicht zu beurteilen. Bei ungünstigen Untergründen kann es sinnvoll sein, eine Haftbrücke aufzutragen, z.B. mit Armierungsmörtel, der mit der Zahnkelle aufgezogen wird.
     
  6. #6 Wasserloewe, 18.07.2024
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    Ich habe das ganze heute nochmal verputzt. Der Mörtel von gestern lies sich natürlich noch leicht entfernen. Wie lande dauert es eigentlich, das ausgehärtet ist?
    Diesmal mit Zementmörtel von Sakret. Der ließ sich deutlich besser verarbeiten, als das andere Material und haftete auch besser. Allerdings immer noch nicht vergleichbar mit z.B. Kalkzementputzen. (Was man so in Videos sieht) Im Vergleich kleben die richtig an der Wand, wohingegen bei mir teilweise kleine Bereiche doch wieder abgefallen sind. Im Baumarkt wurde auf meine Frage, ob ich nicht einfach auch Putz z.B. Rotband unter meinen Fliesen verwenden könnte allerdings dringend von Putz abgeraten, da dieser im Vergleich zum Mörtel zu wenig widerstandsfähig sei. Was ist eure Einschätzung dazu?
     
  7. #7 Eisenholz, 18.07.2024
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    Gipsputz geht auch. Nur muß man einen Anstrich wegen der Dichtheit aufbringen oder Dichtbahnen.
    Gips ist empfindlich gegenüber Dauerfeuchtigkeit.
     
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    Wegen deinem Tiefgrund ist die Haftung so schlecht.
    Im Bad eher ungebräuchlich ,
    Abdichtung ist unabhängig vom gewählten Putz auch bei TB muss abgedichtet werden.
     
  9. #9 Wasserloewe, 19.07.2024
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    Wäre die Frage, was man nun tut… Ich möchte ungerne das ganze zum dritten Mal verputzen. Vorallem ist der Tiefgrund da dann immer noch in den Steinen.
    Nochmal die Frage: Wie lange härtet Zementmörtel aus? Heute morgen ist das ganze zum Teil schon hell, einzelne Kleckse (hatte ich extra aufgehoben) können aber immernoch „zerbröselt“ werden. Müsste das nicht eigentlich richtig fest werden?
     
  10. SIL

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    24-72 h je nach Auftragsdicke , falls er broselig bleibt hast vllt verkehrt angemischt oder zu dick zu dünn aufgetragen.
     
  11. #11 Eisenholz, 21.07.2024
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    Es ging um die Festigkeit.
    Übrigens, weshalb sind Bäder und Duschen dicht, obwohl vor zig Jahren NICHT abgedichtet wurde?
    Und weshalb sind heutige so häufig undicht?
    Trotz dem ganzen Chemie und Materialeinsatz der kaum wiederverwertbar ist.
    Kenne Bäder die bestehen fast nur noch aus Styropor.und Kleber.
    Meine Anlage hat keine Dichtung, nur etwas Silikon und ist dicht. Falsch, aber gut.
    Und sogar eine Revisionsklappe.
     
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    Aufgrund der Ausführenden und ihrer Kenntnis bzw Skills , generell ist zu vermerken dass der Anspruch hinsichtlich der Qualität über die Jahre deutlich gesunken ist , gleichzeitig die Ausbildung auch "gelockert' wurde und solch Begriffe wie 'Handwerkerehre oder Verantwortung ' eher seltener zu finden sind , etwas polemisch spiegelt sich aber mit Ausnahmen wieder.
     
    Viethps und Eisenholz gefällt das.
  13. #13 chris84, 21.07.2024
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    Ich hab inzwischen 4 Bäder aus den 60er, 80er und 90er Jahren abgerissen - selbst wenn optisch noch nicht so schlecht, dahinter Gammel, Schimmel und Feuchtigkeit, bei jedem Bad.
    Mir ist völlig klar, warum es auch hier einen gewissen Fortschritt gibt
     
  14. SIL

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    Generell sollte hier keine Verallgemeinerung geschehen, Tatsache ist das Mangel und Beseitigung doch deutlich höher sind als vor Jahren
     
  15. #15 Eisenholz, 21.07.2024
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    Hm, den Fortschritt habe ich schon öfter beseitigt. Entsorgung mit geschlossenen Augen.
    Ein einziges Geklebe, trotzdem Lücken oder die Kleberei hat eben doch nicht so lange gehalten.
    Weshalb sinkt die Lebensdauer heutiger Häuser denn kontinuierlich?
    Weshalb läuft es meist auf eine Entkernung hinaus?
    Wieviele Tonnen Dichtmassen verbraucht alleine Deutschland?
    Wie sagte ein Fliesenlegermeister: Revisionsklappe? Quatsch. Man tritt die Fliesen ein und ist vor Ort. Dann Neuaufbau.
    Neuaufbau natürlich nicht mit den alten Fliesen, die gibts nicht mehr. Und das Styropor wird gleich auch neu verklebt.
     
  16. #16 chris84, 22.07.2024
    chris84

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    Ist das denn so? Woran macht man das fest?
     
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Wand und Schornstein aus Sandsteinen mit Mörtel „verputzen“

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