Verkieselung

Diskutiere Verkieselung im Architektur Allgemein Forum im Bereich Architektur; Sehr geehrte Profis des Bauens, eine kurze Frage: Ich habe ein 100 Jahre altes Haus. Der Keller war nie auffällig feucht, wurde auch nicht...

  1. Kuli

    Kuli

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    Sehr geehrte Profis des Bauens,

    eine kurze Frage: Ich habe ein 100 Jahre altes Haus. Der Keller war nie auffällig feucht, wurde auch nicht bewohnt, ist nur Krempelansammlungsort. Nun viel auf, dass an einem Schrank, der frei im Raum stand, Schimmel zu finden war. Nicht viel, nicht sehr auffällig, Wie auch immer, eine Firma kam, meinte die Horizontalsperre ist nicht mehr in Ordnung und eine Verkieselung würde das Problem beheben.
    NUN, ist oberhalb der Verkieselung die Wand nass, nicht feucht, nass. Was ist da falsch gelaufen?
    Es wäre schön, wenn Sie mir helfen könnte, wenn überhaupt eine Ferndiagnose möglich ist.

    mit freundlichen Grüßen

    d. w.
     
  2. #2 chris84, 04.10.2023
    chris84

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    Hat die Firma die Verkieselung durchgeführt oder nicht? Ich werde aus den Zeilen nicht so ganz schlau...

    Dass ein Schrank in einem 100Jahre alten Keller im Sommer schimmeln kann ist nicht ungewöhnlich.
     
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  3. Kuli

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    Hallo,
    selbstverständlich hat eine Fachfirma die Arbeiten durchgeführt. Die Bohrlöcher sind vom Boden aus ca. 10 bzw 20 cm hoch. Es wurde eine Verkieselung mit Druck- hoffe ich habe das richtig beschrieben- durchgeführt. Oberhalb der Verkieselung ist es nun nass.
    Danke für die Mühe.
     
  4. #4 chris84, 04.10.2023
    chris84

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    ok, man hätte vielleicht vorher etwas genauer nach der Ursache schauen müssen ;-)
    Ganz offensichtlich steigt weniger Wasser kapillar von unten auf, als von oben in die Wand eindringt (vermutlich von außen).
    Solange die erdberührten Bauteile nach Außen nicht abgedichtet sind, macht eine Sperrschicht von unten wenig Sinn.
    Da ist die "Beratung" von der Fachfirma möglicherweise völlig schief gelaufen...

    Erzähle mal etwas mehr von der Bauweise des Kellers und der ggf. bisher durchgeführten Sanierungsmaßnahmen. Vielleicht klappt dann etwas mehr Ferndiagnose...
    Bei einem 100Jahre alten Haus ist es nicht unüblich, dass der Keller erdfeucht ist. DIe Erdfeuchte vollständig zu beseitigen ist dann i.d.R. eine etwas größere Aufgabe, die meist nicht wirklich zweckmäßig / wirtschaftlich ist.
     
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  5. #5 Wieland, 04.10.2023
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    Ein Keller ohne Dämmung und offenen Kellerfenster,
    ohne kontrollierte Lüftung,neigt besonders im Sommer
    feucht zu werden!

    Warmluft strömt ein und kondensiert an kühlen Wänden, ähnlich der kalten Bierflasche auf dem
    Küchentisch!

    Grüße
    Michael
     
  6. Kuli

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    Erneutes Hallo,

    gelüfet wird und wurde nur im Winter- ganz dusselig bin ich nun auch nicht. Bauweise Haus steht in Brandenburg, Sandboden, Keller steht ca zu 50 in der Erde, EG ist schon Hochparterre. Gemauert. 40cm dicke Wände mit Luftkammer von ca. 6 cm dazwischen. Abdichtung wurde punktuell veranlasst, eben da wo es feucht war- an 2 Seiten des Hauses. Dieser Keller war nicht- wie schon beschrieben feucht. Warum überhaupt etwas gemacht wurde? Der Keller Unter der Treppe zur Haustür
     
  7. Kuli

    Kuli

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    Hier geht es weiter: Im Keller unter der Treppe zur Haustür war es feucht. Eine Firma sollte sich das ansehen, ob wir die Treppe entfernen müssten und alles abdichten. Mein Mann hat sich mit dem Herren getroffen, der meinte: Geht alles mit Verkieselung- aber der andere Keller muss dringend mitgemacht werden. So nahm das Unglück seinen Lauf. Nun ist der Keller wirklich nass.
     
  8. BaUT

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    ...und was sagt die Abdichtungsfirma zu dieser Feststellung dass jetzt alles nass ist?
    Mängelanzeige schreiben!!!
     
  9. #9 chris84, 05.10.2023
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    Wo kommt denn das Wasser her?
    Wer hat denn die punktuelle Abdichtung ausgeführt? Wenn man versucht, Wasser punktuell den Weg abzusperren, sucht es sich den nächsten Weg.
    Wie ist denn die Treppe zur Haustür aufgebaut? Läuft da vielleicht Regenwasser auf direktem Weg in die Kellerwand?
    Ist auch der Keller zweischalig aufgebaut?
    Gibts ne Drainage ums Haus?

    Bis jetzt habe ich noch überhaupt kein Bild von dem Gebäude im Kopf, anhand dessen hier irgendwelche Ratschläge ausgesprochen werden könnten. Höchsten: Einmal rundum alles aufmachen, sauber abdichten und Drainage legen.
     
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  10. #10 Fred Astair, 05.10.2023
    Fred Astair

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    Wie äußert sich das? Wie und womit wurde gemessen und wie waren die Feuchtigkeitswerte vor der Verkieselung?
    Das ist weder selbstverständlich noch hast Du das im ersten Beitrag erwähnt.
    Auch das hast Du nicht erwähnt.
    Solche Wände sind hervorragende Feuchtigkeitstransporteure. Sowohl vertikal als auch horizontal über Konvektion.
    Nochmals: Wie gemessen? Ist jetzt ein Stück Wand nass oder der gesamte Keller und wie äußert sich das?
     
  11. BaUT

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    ...irgendwo Land Brandenburg oder Stadt Brandenburg a.d.H.?

    Die Firma hat offenbar keine vollständige Bauwerksdiagnostik vorgenommen
    - Untersuchung: Woher kam denn die Feuchtigkeit (Bodenfeuchte von außen oder Kondensatfeuchte von innen)
    - Untersuchung der baulichen Gegebenheiten (Bauart der Kelleraußenwände, Altabdichtung, etc)
    - Untersuchung der Wasserbeanspruchung des Kellers (Bodenfeuchte, Sickerwasser, stauendes Sickerwasser/Schichtenwasser, Grundwasser)
    - Untersuchung der Feuchteverteilung

    sondern vermutlich nur mit einer Feuchtemess-Wünschelrute rumgewedelt und auf dieser Basis dann eine Teilsanierung vorgeschlagen.
    Wenn er jetzt den fehlenden Erfolg bemängelt, dann wird die Firma nur noch weitere Arbeiten aufschwatzen.

    Ihr braucht also einen Fachmann der das ganze mal abcheckt und dann nach Abwägung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses weitere Schritte mit euch abspricht.
     
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  12. Kuli

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    2 Stellen im Keller waren feucht, weil Dachrinnen nicht in die Sickergruben ablaufen konnten. Die Vorbesitzer hatte Bauchschutt in die Gruben geworfen und damit die Zuflüsse verstopft. Nachdem wir den Abfall entsorgt hatten und die Dachrinne wieder abfließen konnte, war der Keller trocken. Das ist auch schon 20 Jahre her, Mauerwerk ist 40cm -auch im Keller. Die Treppe ist überdacht. Kommt nur von der Seite Wasser hin. Das Problem war: Nachdem eine Bewässerungsanlage im Vorgarten angelegt wurde, ist der Keller unter der Treppe nass. Meine Vermutung: Das 100 jahrelange Gleichgewicht, von Feuchtigkeit, Abfluss im Sandboden, ist damit gestört worden. An allen anderen Seiten des Hauses ist keine Bewässerungsanlage- um Nachfragen hierzu gleich vorzubeugen. Da der Keller nass war, wahrscheinlich durch die Bewässerungsanlage, kam eben die Idee, den Keller und ggf. dabei auch die Wand unter den Treppenstufen abzudichten, also Sand ausbuddeln, Bitumen, Drainage….. ect. Dafür kam diese Firma. Die sagte: „Alles nicht nötig. Verkieselung reicht.“ Die Fachfirma, habe ich natürlich kontaktiert. Aber das war ziemlich sinnlos- wenn keiner kommt und sich das Schadensbild ansieht- kann ich auch nicht als Fachfremder wissen, was ich jetzt machen muss. In meiner einfachen Logik, ist auch hier nun das Gleichgewicht gestört, Vor der Verkieselung war scheinbar eindringende Feuchtigkeit und Abfluss noch gerade so in Balance, das der Keller nicht nass war. (Außer der Keller unter der Treppe) Nun ist der Abfluss behindert durch die Verkieselung und oberhalb staut sich das Wasser und die Wände werden feucht. Kann natürlich auch ganz andere Ursachen haben- bin ja kein Bauspezialist. Nur was tun jetzt?
    Grüße
     
  13. Kuli

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    Vergessen: Die Fachfirma hatte ein Messgerät dabei und meinte die Wände hätten zu 100% Feuchtigkeit- gebe ich so weiter. Nun sind die Wände nass. Nicht feucht, richtig nass.
     
  14. #14 chris84, 05.10.2023
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    Na das naheliegenste: Die Bewässerungsanlage abstellen und zurückbauen!
    Das Gebäude ist unzureichend abgedichtet. Das ist im Sandboden aber kein Problem, solange man kein Wasser hinbringt. Also: jeglichen Wassereintrag um das Gebäude herum konsequent vermeiden!
     
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  15. Kuli

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    Bei so vielen Nachfragen habe ich wieder etwas vergessen zu beantworten: Haus steht in Potsdam. Grundwasser 20 m tief. Weiß ich genau, da wir einen Brunnen haben bohren lassen. Soviel ich hier heraus höre: Neue Firma und Analyse der Ursache der Feuchtigkeit und dann wahrscheinlich Haus ausbuddeln und abdichten. Sehe ich das richtig?
     
  16. Kuli

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    Das ist nicht mehr das Problem: was machen wir mit den Keller der oberhalb der Verkieselung nass ist. Ist nicht der Keller unterhalb der Treppe.
     
  17. BaUT

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    Ja
    Nicht unbedingt! Vielleicht reicht schon wenn man zukünftig das Wasser von der Hauswand fern hält.
    Nur wenn ihr den Keller hochwertig nutzen wollt wäre eine nachträgliche Bauwerksabdichtung nötig.

    Kannst du mir per PN mal den Namen der Abdichtungsfirma schicken? Interessiert mich als Berliner schon sehr, wer das war.
     
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