Versorgung Nachbargrundstücke mit eigenem (Solar-)Strom

Diskutiere Versorgung Nachbargrundstücke mit eigenem (Solar-)Strom im Elektro 1 Forum im Bereich Haustechnik; Hallo, ich habe eine große Solaranlage mit knapp 200kWp auf einer Lagerhalle, die im Jahr rund 200MWh Strom erzeugt, wobei wir mit nur rund 20MWh...

  1. #1 Solarquadrat, 04.10.2023
    Zuletzt bearbeitet: 04.10.2023
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    Hallo,

    ich habe eine große Solaranlage mit knapp 200kWp auf einer Lagerhalle, die im Jahr rund 200MWh Strom erzeugt, wobei wir mit nur rund 20MWh relativ wenig Strom selbst verbraucht.
    Der HAK ist aufgrund der hohen Einspeisung mit 3x250A abgesichert.

    Die Nachbargebäude rechts, links und hinter der Halle (ohne Straße dazwischen) verbrauchen auch
    um die 10MWh / Jahr und haben 63-100A Hausanschlüsse.

    Da liegt der Gedanke nah, diese Nachbarn - die aus verschiedensten Gründen nicht selbst eine Solaranlage installieren wollen oder können - mit zu versorgen. Insbesondere da ja Gewerbebauten in der Regel tagsüber Strom brauchen, wenn (meistens) die Sonne scheint. Nachts Lieferung über Akku. Für die 2 dunklen Wintermonate wäre der Weiterverkauf von Netzstrom angedacht.

    Durch den Wegfall der EEG-Umlage, keine Stromsteuer für Verbrauch von Solarstrom in der Nähe der Erzeugung doch heutzutage einfach wie nie.

    Wie sieht es aber installationstechnisch aus?
    Reicht es, wenn der Elektriker einfach je ein 5x35mm² Kabel (mit geeichten Zählern) zu den Nachbarn legt und deren Hausanschluss abklemmt, bzw. auf das Kabel umklemmt - und die Nachbarn dann ihre Hausanschlüsse abmelden?

    Wie sieht es mit dem Potentialausgleich oder ähnlichen Problemen aus - werden die über die 5x35mm² Kabel mit ausgeglichen?
    Oder wird ggf. nur ein 4x35mm² gelegt?

    Vielen Dank

    SolarQuadrat
     
  2. artibi

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    Ganz so einfach ist das nicht. Sobald du Strom an deine Nachbarn o.ä. verkaufen willst musst du rechtlich als Stromanbieter auftreten. Du kannst dir vermutlich vorstellen, dass das nicht ganz bürokratiefrei machbar ist. :)
     
  3. #3 Solarquadrat, 04.10.2023
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    Ja, das weiß ich.

    Mir geht es hier im Thread um die technische Lösung der Versorgung über Grundstücksgrenzen hinaus.
     
  4. #4 Deliverer, 04.10.2023
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    Technisch geht das so, wie Du beschrieben hast. Wenn der Netzanbieter nichts dagegen hat!
    Es gibt auch eine Firma, die das ermöglicht. Da kann man dann auch priorisieren und korrekt abrechnen. Kostet aber reichlich.
    Es gibt auch die Möglichkeit, Mieterstrom zu ermöglichen. Das ist zwar komplex, funktioniert aber. Allerdings weiß ich nicht, welchen Einfluss Grundstücksgrenzen auf diese Regelungen haben.
     
  5. #5 Solarquadrat, 04.10.2023
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    Darf denn der Netzbetreiber etwas dagegen haben?
     
  6. #6 Gast 85175, 04.10.2023
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    Wenn es nächste Woche wieder anders wäre, würde dein Geschäftsmodell dann noch funktionieren? Wie lange muss es bleiben wie es ist, bis Du zumindest die Investitionskosten wieder drin hast?

    Wie dein HAK wegen der Einspeisung abgesichert ist, sagt mir nichts darüber aus, was Du da an Leistung abnehmen darfst... Du hast bei 163A die plötzlich zusätzlich über deinen Anschluss laufen sollen erst einmal was mit dem Netzbetreiber zu klären... Ich könnte dir schon im EFH-Bereich mehrere Beispiele zeigen, bei denen die Leute zB 15kWp PV haben, deren 10kW Wärmepumpen werden aber im Bedarfsfall trotzdem erstmal gesperrt (bei manchen erstaunlich oft)... Vom der "diskriminierungsfreien" Betrachtung aller Richtungen, Erzeuger und Verbraucher, sind wir halt noch 1-2 Jahrzehnte entfernt...

    Man müsste mal kucken wie das in Kombination mit der Länge und der Leistung mit dem Spannungsabfall hin haut...

    Wo klemmst Du das bei dir an? In Verbindung mit dem Batteriespeicher ist das nicht ganz so trivial. Kannst das wirklich einfach an die bestehenden Wechselrichter anklemmen und dann läuft das einfach wie gewünscht?

    Die brauchen eine eigene Erdungsanalge, sollten die ja auch bereits schon haben. Welche Netzform es da jetzt wo gibt und wie das später aussieht, lässt sich anhand des Kabels das Du gerne hättest nur sehr schwer feststellen...

    Wenn der Netzstorm "Weiterverkaufsstrom" und kein "Haushaltsstrom" oder sowas ist, dann geht das den mE nichts an.
     
  7. #7 Deliverer, 04.10.2023
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    Kann ich nicht beantworten. Ich weiß aus Erfahrung, dass er es machmal hat. Habs dann aber anders gelöst und daher nicht weiter verfolgt.
     
  8. #8 Solarquadrat, 05.10.2023
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    Ich komme auf folgende Umbaukosten pro Anschluss:
    50,- Euro Stromzähler geeicht
    650,- Euro Elektriker mit Ausbau Unterverteilung
    850,- Euro 50m 4x35mm² Stromkabel
    1.200,- Euro 17,50 Meter Kabelbrücke
    ---------------------------------------------------
    2750,- Euro gesamt brutto
    2300,- Euro gesamt netto

    Bei 10MWh Stromverkauf / Jahr und 15 Cent Gewinn je kWh (25 Cent Weiterverkauf gegen 10 Cent Einspeisevergütung) sind die Anschlüsse nach 1 1/2 Jahren bezahlt.

    50 Meter Leitungslänge, müsste laut Rechner dicke passen.

    Ich liege ja selbst deutlich unter dem, was mir der Energieversorger im Gewerbegebiet zusichert, den genauen Wert müsste ich noch mal erfragen. Die Anschlüsse der Nachbarn liegen aber alle wie meiner auf der gleichen Ringleitung.

    Das Speicherystem ist ein AC-Speicher (Victron Multiplus II + 48 Volt Akkus).
    So dass die Skalierung der Solaranalge, des Akkusystem und der Verbraucher komplett autark voneinander verlaufen.

    Es ist "Haushaltsstrom", "Endkundenstrom" sollte denke ich als Begriff besser passen. Das gute ist ja, dass dadurch schon alle Abgaben bezahlt sind.
     
  9. #9 Deliverer, 05.10.2023
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    Um eine steuerliche Behandlung der Nummer, kommst Du bei den Größen aber nicht mehr herum. Und dann wirds halt spannend, was Du von den anderen Teilnehmern verlangst.

    Und der Speicher rechnet sich wahrscheinlich nicht. Wie viel soll der pro kWh kosten?
     
  10. #10 Solarquadrat, 05.10.2023
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    Die genannten 25 Cent / kWh für die ersten Jahre.

    300,- Euro / kWh, bei 6.000 Zyklen also 5 Cent / kWh, mit Umwandlungsverlusten 6 Cent.
    Selbst wenn es nur 2.000 Zyklen wären würde der Strom ja dann nachts + / - 0 an die Abnehmer gehen.
     
  11. #11 Deliverer, 05.10.2023
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    Guter Preis für den Akku. Kann sich rechnen. Aber vergiss nicht die 20% Verluste und die verlorene Einspeisevergütung auf den kWh-Preis aufzuschlagen, bei der Rechnung.
    Und achte darauf, dass er nicht zu groß ist, sonst rafft ihn die kalendarische Alterung (oder die Steuerelektronik) dahin, bevor er die 2000,- Zyklen geschafft hat.

    Mir ist übrigens noch eingefallen, weshalb der Netzbetreiber meckern könnte: Er verliert zwei mal Netzgebühren.
     
  12. #12 Solarquadrat, 05.10.2023
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    Habe ich ja schon eingerechnet. 5 Cent / kWh, mit Umwandlungsverlusten 6 Cent.

    Es geht ja darum, ob er einen Grund hat, es zu verbieten. Und nicht darum, ob er weniger Gebühren hat.
     
  13. #13 Deliverer, 05.10.2023
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    Plus 6-7 Cent Einspeisevergütung.

    Ich will dich damit nicht ärgern, aber selbst einen Akku für 300,-€/kWh muss man sehr bedacht betreiben (mindestens 200 Vollzyklen pro Jahr schaffen), damit er sich rechnen kann. Das ist kein Selbstläufer.
     
  14. #14 Solarquadrat, 05.10.2023
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    Wie oben geschrieben habe ich 10 Cent Einspeisevergütung, beim Verkaufspreis von 25 Cent als eine Differenz der genanten 15 Cent.

    Durch die überdimensional große Solaranlage komme ich auf über 300 Volllzyklen im jahr.
     
  15. #15 Deliverer, 05.10.2023
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    Ich glaube, wir reden aneinander vorbei: Wenn dich der Speicher pro kWh 6 cent kostet, musst Du die 10 cent ESV noch obendrauf machen, da du die kWh ja auch hättest einspeisen können.

    Und hast Du im Sommer einen so hohen Nachtverbrauch, dass Du den Speicher immer leer kriegst?
     
  16. #16 Solarquadrat, 05.10.2023
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    Habe ich doch schon reingerechnet.
    10 Cent Einspeisevergütungsverlust
    15 Cent Speicherkosten wenn der Speicher nur 2.500 Zyklen halten sollte
    -----------------------------
    25 Cent Gesamtkosten, genau der Betrag, den die Nachbarn zahlen.
    Somit habe ich nachts im schlimmsten Fall keinen Gewinn, sehr wahrscheinlich weil > 2.500 Zyklen aber um die 5 - 10 Cent Gewinn.
     
  17. #17 Hercule, 05.10.2023
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    Muss man nicht die Akkus, vor allem im gewerblichen Bereich, oft unsinnig überdimensionieren damit das mit den Anlaufströmen usw klappt ?
    Da wirst du ganz schön viel Geld investieren müssen für ggf wenig Ertrag.
    Mir würden da viele Investments einfallen die gewinnbringender wären.
     
  18. #18 Deliverer, 05.10.2023
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    Es ist ja keine Inselanlage. Die Akkus liefern, was sie können, fertig.
     
  19. #19 Hercule, 05.10.2023
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    ist das wirklich so einfach ?
    Hier gibts bestimmt einen Elektriker der etwas Licht ins Dunkel bringen kann oder ?
     
  20. #20 Solarquadrat, 05.10.2023
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    Ja, es ist so einfach.
    Die Akku-Wechselrichter hängen parallel zur Solaranlage und den Verbrauchern am Strom.
    Am HAK ist ein Strommesser, der den aus dem Netz bezogenen Strom misst und entsprechend durch Entladen der Akkus gegensteuert.
    Selbstverständlich nur bis zur maximalen Höhe, die der Akku-Wechselrichter und die Akkus hergeben.
    Im Maximalfall der aktuellen Ausbaustufe 15kVA Wechselrichter, verdoppelbar auf 30kVA, was auch der Leistungsfähigkeit der Akkus entspricht.
     
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