Erdung von Carport und Terrassenüberdachung

Nein, dafür gibt es keine Anforderung, und ich persönlich sehe in diesem Fall auch keinen technischen Nutzen.

Aber: wenn im Carport eine Wallbox installiert werden soll, lohnt es sich, zumindest eine Potentialausgleichschiene im Carport vorzusehen, die mit 16mm² CU an die Hauptpotentialausgleichschiene des Gebäudes angeschlossen ist, aus dem die Spannungsversorgung kommt.
Wenn der WR im Carport sitzen soll, kann auch der zusätzliche Schutzpotentialausgleich des WR dort aufgelegt werden (soweit erforderlich).

Die Holzkonstruktion muss ausreichend steif sein. Derartige Konstruktionen sind nicht unüblich, bedürfen aber einer entsprechenden Statik. Mein Bruder hat ein Carport dieser Bauart errichtet - ein Modul ist wg. Montagefehler gerissen, sonst hält jetzt alles seit ein paar Jahren. Die Holzkonstruktion ist aber statisch meinem Gefühl nach mindestens doppelt so stark ausgeführt, wie man das bei einem konventionellen Carport machen würde.

 

Ich halte mich strikt an den Text der für PV zuständigen deutschen Regelwerke. Einschätzen = spekulieren überlasse ich anderen, welche dazu und dem "Merkblatt für PV-Installateure" des ZVEH (wg. Aktualisierung auf DIN VDE 0100-543 und -534 nur noch bei Voltimum online) inkompatible Privatmeinungen verbreiten.

Ohne Blitzschutzsystem ist kurioserweise nach dem Beiblatt 5 der Blitzschutznorm DIN EN 62305-3 (VDE 0185-305-3) eine Funktionserdung (Farbe NICHT grün-gelb) ausschließlich von Modulträgern mit mind. 6 mm² Cu empfohlen, in der DIN VDE 0100-712 gibt es nur einen Passus, dass "WENN" ein PA-Leiter verlegt wird, dann aus mind. 4 mm² Cu

Siehe @chris84: Holz arbeitet mehr oder weniger und wenn es sich verwindet kann das für nicht entkoppelte PV-Module auch zu viel sein.

Die beiden Regelwerke gelten unterschiedslos auch für andere Bauformen und schutzisolierte Modulrahmen dürfen im Geltungsbereich des VDE NICHT in einen Schutzpotentialausgleich (Farbe: grün-gelb) einbezogen werden. Dass diese Bestimmung beim ÖVE missachtet wird, ändert nichts daran, dass sie verbindlich ist.

Die aktuelle DIN 18014:2023-06 wurde bei Anbauten wie Carports und Garagen ohne betonierte Bodenplatte erheblich liberalisiert, eine zusätzliche Erdungsanlage ist danach nicht mehr zwingend gefordert.

 

Das kann es schon. Ich habe da gerade ein ganz anderes Problem, ich finde die Zulassung gerade nur als PDF in einem Onlineshop, in der Onlinesuche des DIBt und den Zulassungsverzeichnissen aber nicht...

SVA_70.pdf (dibt.de)
Suche | DIBt - Deutsches Institut für Bautechnik

SoliTek-abZ-aBG-Z-70.3-288.pdf (maxsel.de)

Ich werte das vorerst einmal als urlaubsbedingte Schlamperei eben der Organisation, die anderen in ihren Zulassungen oft keinerlei kleine Fehler zugesteht. Sollte ich mit meiner Vermutung richtig liegen, dann ist jetzt ein Onlineshop diesbezüglich sorgfältiger und zuverlässiger als das DIBt, was ich ja schon immer ahnte.

In der fraglichen Zulassung wird bezüglich deiner Frage mehrmals auf die DIN 18008 verwiesen, das muss man aber wissen, weil so direkt steht das da nicht. Die 18008 fordert für Überkopfverglasungen einige Punkte, zB. eine Begrenzung der Durchbiegung der Unterkonstruktion auf <l/200. Wenn Du das mit deiner Holz-UK schaffst, dann wäre das ja schonmal der erste Punkt.
Zu dem Video mag ich nicht viel sagen, außer dass der eine Spezialexperte ungesichert auf einer Verglasung herumkraxelt und ich so meine Zweifel an der Zulassung als begehbare Verglasung habe. Das kann man dem aber nachsehen, weil das Video in Verbindung mit der Zulassung eh an Fachbetriebe gerichtet sein muss, die müssen nämlich gem. 3.3 der aBZ eine Übereinstimmungserklärung abgeben, ansonsten kannst die ganze Zulassung knicken. Das ist also alles einzig und alleine das Problem des Fachbetriebs der diese Überkopfverglasung gem. DIN 18008 plant, bemisst und baut!

Sollte dir die hohe Regelungsdichte gerade stinken bist nicht alleine, es gibt heute zufällig einen zu deinem Problem passenden Zwergenaufstand.

Immobilien: Verbände sagen Teilnahme am Kanzler-Wohngipfel ab (handelsblatt.com)

Mit etwas Glück gibt bald eine vereinheitlichte Regelung für die höhen von Absturzsicherungen in den LBOs und ein Förderprogramm für klimaneutrale Sozialbauten. Das bringt dir zwar wenig, aber vielleicht freut sich ja der Fachbetrieb der die Überkopfverglasung bei dir macht darüber...

 

Ja, ich meine das war der Grund für die üppige Holzdimension bei meinem Bruder. Wir hatten uns damals schon gefragt, ob das wirklich sein muss, aber es war wohl nötig...