Betonkeller abdichten

Diskutiere Betonkeller abdichten im Sanierung konkret Forum im Bereich Altbau; Guten Morgen, wir sanieren aktuell ein Haus aus den 60ern komplett und möchten den Keller abdichten. An der Westseite ist wohl vor ca. 15 Jahren...

  1. #1 Feldhamster, 27.08.2023
    Feldhamster

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    Guten Morgen,

    wir sanieren aktuell ein Haus aus den 60ern komplett und möchten den Keller abdichten.
    An der Westseite ist wohl vor ca. 15 Jahren viel Feuchtigkeit reingekommen, weil die damaligen Bewohner den Garten extrem bewässert haben und der entsprechende Gartenteil abschüssig zum Haus verläuft. Damals wurde auch eine Drainage im (!) Keller verlegt. Diese Wand ist aber seit diese Bewässerung unterlassen würde nur noch etwas feucht.
    Schlimmer ist die Ecke Süd/Ostseite - hier verläuft das Regenfallrohr, das undicht sein dürfte. Bei Regen ist diese Ecke sehr feucht.

    Aus diesen Gründen wollen wir den Keller abdichten, um möglichst die nächsten Jahrzehnte Ruhe zu haben. Die Nordseite liegt zu 95% frei, die West- und Ostseite etwa zu 40% und die Südseite ist komplett unter dem Gelände. Wir wollen das komplett selbst machen - der Rest der Sanierung verschlingt schon mehr als genug Geld von Fachunternehmen.

    Allerdings habe ich sowas und auch sowas in der Art noch nie gemacht und mir folgenden Plan aus dem Netz zusammengebastelt:

    1.
    Graben mindestens 80cm mit Böschung 30 Grad bis Fundamentoberkante. Für Drainage bis 30cm drunter. Mauer mind. 48h trocknen lassen.

    2.
    Losen Putz etc. entfernen, abkehren und evtl. abkärchern. Löcher und Risse verspachteln. Mit Zement-Sockelputz oder Wassersperrputz. Trocknen lassen (bis 48h)


    3.
    Freie Wand austrocknen lassen (mind. 48h). Bei leicht feuchten Wänden Dichtschlämme verwenden.


    4.
    Übergang Fundament/Mauer: mit Hohlkehle mit Gummi-Mörtel verfugen.


    5.
    Bitumen-Voranstrich und dann Isolieranstrich mit Quast auftragen und trocknen lassen (ein Voranstrich und drei Deckaufstriche).


    6.
    Kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung KMB auftragen, Panzer-Vlies an feuchte Schicht andrücken und trocknen lassen


    7.
    Zweite Schicht KMB auftragen. Trockenschichtdicke 4mm. Trockendauer 3-7 Tage.
    Evtl. dritte Schicht anbringen.


    8.
    Noppenbahnen (am besten mit Vlies) anbringen. Noppen Richtung Haus. Überlappend und ggf. verschrauben


    9.
    Drainage legen. 20-25cm unter Fundamentoberfläche


    Meine Fragen:

    - passt der Plan so in der Art?
    - wie hoch mache ich den die jeweiligen Anstriche? Ab Unterkante Fundament bis 30cm über Geländeoberkante? Und die Drainage auch bis Fundament oder tiefer, also bis Drainagerohr? Muss ich die Noppenbahn verschrauben?
    - sollte man immer komplett Dichtschlämme verwenden?
    - muss die Wand einigermaßen trocken sein, bevor ich anfange?
    - sind wirklich mehrere Voranstriche und Isolieranstriche nötig?
    - man liest immer wieder, dass man bei einem Hersteller bleiben soll... welche sind denn zu empfehlen oder von welchen ist abzuraten. Gelesen habe ich von MEM, Weber St. Gobain, Botament und von der Bauhaus Eigenmarke Probau. Kann man die alle bedenkenlos verwenden?

    Die Fassadendämmung wird vrsl. 50-100cm unter Kellerdecke gelegt. Eine Perimeterdämmung ist damit eigentlich überflüssig - der Keller soll keinen Wohnzwecken dienen.

    Vielen Dank schonmal und beste Grüße
     
  2. #2 Tilo, 27.08.2023
    Zuletzt bearbeitet: 27.08.2023
    Tilo

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    Hallo Feldhamster
    Ich habe mir nicht deinen ganzen Plan durchgelesen.
    Grab erst mal ein oder zwei Kellerwände frei. Da werden sich bestimmt einige Überraschungen finden lassen.
    Elektro, Gas- und Wasserleitungen beachten.
    Mit 48 Std. Trockenzeit ist es dann auch nicht getan, wenn alles nass ist.
     
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  3. #3 Gast 85175, 27.08.2023
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    Ich seh es ähnlich wie @Tilo, deine "Neubau-Theorie" wird im Altbau nicht so recht aufgehen. Man sieht es immer erst wenn man es wirklich sieht...
     
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  4. #4 Feldhamster, 27.08.2023
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    Vielen Dank für die Antworten!

    Leider führt das bei mir zu weiteren Fragen :o
    Wie trocken sollten die Wände denn sein, bevor ich mögliche Risse verspachteln oder die Dichtschlämme auftragen kann?
    Und sollten dann sobald der Keller freiliegt, die Wände vor Regen geschützt werden?

    Sämtliche Leitungen verlaufen glücklicherweise an der einzigen Seite, die nicht aufgegraben wird :28:
     
  5. #5 C. Schwarze, 27.08.2023
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    Naja, unbedarfte sollten nicht einfach so, Kellerwände aufgraben. Stichwort Grundbruch.

    Punkt 7 und 8 Wiedersprechen sich.
    Wenn man eine Noppenbahn nimmt, dann mit Noppen nach aussen. Ansonsten würden die Noppen, dank Erddruck auf lange Sicht, ins KMB gedrückt, was die Dicke der Schicht reduziert.

    ....eine andere Methode, wäre, eine neue Betonmauer, vor die Alte giessen.
    Mit Perimeterdämmung als verlorene Schalung.
    Da kann man sich vieles Gedöns vom Plan oben sparen.
     
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  6. #6 Feldhamster, 27.08.2023
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    Das Vorhaben wurde bereits mit dem Statiker besprochen :28:

    Ja ich meine, es gibt Noppenbahnen, die vor den Noppen eine weitere Schicht haben, die die KMB schützen.

    Eine weitere Betonmauer wäre sicher auch eine Option... ist das auch in Eigenleistung machbar und kostentechnisch vergleichbar?
     
  7. #7 Viethps, 27.08.2023
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    Techniker kriegen das hin....wie auch immer
    Wenn man alles freigelegt hat, kommt man normalerweise nicht auf die Idee, sich die Perimeterdämmung zu sparen. Direkt vor die KMB, dann Noppenbahn davor und fertig. Wie im Neubau heutzutage.....

    Solltet Ihr Jemanden dabei haben, der mit Brennern versiert ist. lasst die KMB weg und nehmt Schweißbahnen :shades
     
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  8. #8 Feldhamster, 28.08.2023
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    Joa eigentlich wird auch die Kellerdecke gedämmt, um KfW 55 Standard zu erreichen. Der Keller ist also nicht Teil des beheizten Volumens. Daher Mal sehen mit der Perimeterdämmung.

    Schweißbahnen sind nochmal widerstandsfähiger nehme ich an? Braucht man darunter trotzdem eine Schicht Bitumen Dickbeschichtung (steht so auf selbst.de ....)?
     
  9. #9 Viethps, 28.08.2023
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    Techniker kriegen das hin....wie auch immer
    Ohne Dickbeschichtung nach Grundierung an die Wand kleben.
     
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  10. #10 Feldhamster, 14.09.2023
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    Wir sind aktuell am Aufgraben.... nachdem das erste Stück ca. 2m tief freigelegt wurde, wollte ich mich eigentlich in Embryostellung in die Baugruppe legen und wieder zuschütten.
    Etwa die untere Hälfte der Kellerwand ist kein geschalter Beton, sondern grobe Feldsteine mit Lehm und Beton dazwischen. Dichtschlämme oder Bitumen da anzubringen, ist also in dem Zustand nicht möglich.
    Das einzige was mir einfällt ist, komplett mit Schalung nachzubetonieren.
    Hat jemand vielleicht eine kostengünstigere Idee?
     

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  11. #11 Gast 85175, 14.09.2023
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  12. #12 Feldhamster, 15.09.2023
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    Sonst noch Ideen?
    Bauunternehmen rechnet mit mind. 30.000€ ohne Aufgraben, allein fürs einbetonieren an allen Seiten.
    Das können wir uns definitiv nicht leisten.
    Drainage rein und Kies drüber z.B.?
    Oder abdichten mit Bitumen ab der Kante wo der geschalte Beton anfängt?
    Oder bis zum geschalten Beton selbst hoch betonieren?
     
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