Denkmalschutz und Innendämmung

Diskutiere Denkmalschutz und Innendämmung im Außenwände / Fassaden Forum im Bereich Neubau; Hallo Bauexperten, es geht um eine Etage in einem denkmalgeschützten Gebäude. Der Mieter (Gewerbe) ging in den wohlverdienten Ruhestand. Die...

  1. izlus

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    Hallo Bauexperten,

    es geht um eine Etage in einem denkmalgeschützten Gebäude. Der Mieter (Gewerbe) ging in den wohlverdienten Ruhestand. Die Räume sollen zu einer Wohnung umgebaut werden. Die Wände bestehen aus 35-40cm Vollziegel. Eine Außendämmung ist aufgrund des Denkmalschutzes nicht möglich. Die Räume sind mit Stuck versehen. Im Normalfall (bin kein Freund von Innendämmung) hätte ich Silikatplatten 5-8 cm stark auf der Innenseite der Außenwand verbaut. Jetzt ist aber der Stuck im Weg.
    Nach der mir vorliegenden Info ist es nicht möglich, den Stuck aus und versetzt wieder einzubauen. Es müsste neuer Stuck angefertigt werden und das wäre unverhältnismäßig teuer. Bringt es denn was, wenn ich unten z.B. 2cm Silikatplatten verbaue und den oberen Bereich mit dem Stuck so lasse?
    Hat jemand mit so einer Situation Erfahrung? Was würdet Ihr empfehlen?

    Freundliche Grüße
     
  2. izlus

    izlus

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    Sorry, Beitrag müsste bitte nach Altbau -> Energiesparen, Energieausweis verschoben werden!
    Danke.
     
  3. jcan

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    Neuen Stuck herzustellen ist eher der kleinere Kostenpunkt. Die Montage ist in der Regel teurer als die Herstellung.
    Wenn das historischer Stuck ist, ist das oft vor Ort gezogener Stuck mit Gips/Sand Kern. Da ist dann wirklich nichts mit ausbauen.
    Ist das ornamentierter Stuck oder einfach?
    Die Denkmalpflege muss da natürlich auch mitmachen, da der Stuck ja meist auch geschützt ist.
    Ich würde den Aufwand mit 2 cm Dämmung aber eher nicht eingehen wollen, da der Aufwand dann ja auch groß ist.
    Also wenn dann komplett oder gar nicht.
     
    Tilo und SoL2000 gefällt das.
  4. Tilo

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    Hallo izlus
    Du kannst ja mal den Stuck fotografieren und ein Foto hier reinsetzen......
     
  5. #5 Hercule, 12.02.2023
    Hercule

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    Das beisst sich halt. Aussendämmung nicht möglich. Innendämmung auch nicht wegen dem Stuck und der Kosten.
    Dann lieber verkaufen wie es ist.
     
  6. izlus

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    Danke für die hilfreichen Antworten!
    Der Stuck ist zum großen Teil gezogener Stuck, (linear) aber in einem Raum auch mit sehr viel Ornamenten versehen.






    Sollte der Stuck raus müssen, würden wir ihn selbstverständlich ersetzen, um den Charakter der Räume zu erhalten.
    Ich habe eher ein anderes Problem. Ich bin kein großer Freund von den klassischen Innendämmungen mit Dampfsperre (unangenehmes Raumklima (nicht feuchteregulierend), Wärmebrücken, geringe Wärmespeicherfähigkeit,...) und dann viel Geld in eine Sache zu investieren, von der ich nicht 100% überzeugt bin ist nicht mein Ding.
    Im Internet habe ich mich über Kalziumsilikatplatten informiert. Mir gefällt, dass sie Feuchteregulierend wirken.


    Mein Problem ist auch, dass ich kein Freund von Innendämmung bin und dann viel Geld in eine Sache zu investieren, von der ich nicht 100% überzeugt bin ist nicht mein Ding! Ich kenne die Konstruktionen mit Innendämmung und Dampfsperre. Das ist für mich ein unangenehmes Raumklima.

    Kalziumsilikatplatten
     
  7. izlus

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    Danke für die hilfreichen Antworten.
    Der Stuck ist teilweise gezogen, teilweise auch aufwendig mit Ornamenten versehen. Sicherlich ist es möglich den Stuck nachfertigen zu lassen, aber alles eine Frage des Preises.
    Ich bin von der Innendämmung im Allgemeinen nicht überzeugt (Nachteile sind bekannt), ohne Dämmung macht aber auch keinen Sinn. Es ist eine wichtige Entscheidung die getroffen werden muss, weil es Einfluss auf Klempner, Elektriker, Fußbodenleger, Maler hat.
    Vor 2-3 Jahren hätte ich gesagt: Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und gut ist. Heute ist Druck von der Politik und durch hohe Energiepreise.
    Freundliche Grüße
     
  8. jcan

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    Auf einer meiner letzten Baustellen mit der Problematik würde ein Dämmputz verwendet, ist vielleicht auch eine Option.
    Teilweise werden auch oft nur Laibungs und Sturzbereiche mit Foamglas gedämmt. Das führen aber andere Unternehmer auf den Baustellen aus.
    Innendämmung ist halt immer schwierig, da du oft noch Holzbalken im Decken und Bodenbereich hast und man dadurch auch Schäden in den Bereichen produzieren kann. Da sollte schon jemand vor Ort beratend tätig werden.
     
  9. #9 Hercule, 13.02.2023
    Hercule

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    Deshalb gibt es Klimamembrane wie z.B. die Isover XtraSafe.
    Aber Wärmebrücken ist tatsächlich ein Nachteil den man vorher genau durch denken muss.
    Das lässt sich aber auch lösen.
    Stuck nachträglich wieder anbringen, da müsste man mal Fachfirmen kontaktieren. Heute ist ja schon vieles möglich. Ich könnte mir vorstellen das man vieles heute schon mit Laser digitalisieren und mit 3D Druck reproduzieren kann.
     
  10. jcan

    jcan

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    Stuck wird heute noch genauso produziert, wie er früher hergestellt wurde. Wir ziehen mittlerweile aber meistens in der Werkstatt, früher waren das meistens Ortzüge. Das Profil kann quasi 1:1 hergestellt werden über einen Zug auf dem Tisch mit einer Blechschablone. Wenn Ornamentik drin ist, wird oft auch eine Form eines Stücks erstellt. Man muss nur ein kurzes Stück von dem Stuckprofil haben, wenn keine Ornamentik drin ist.
    Also der Stuck ist das aus meiner Sicht das kleinere Problem.
    Die Anbringung ist in der Regel kein Problem.
     
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  11. izlus

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    Danke für die Antworten.
    den Dämmputz hatte ich auch schon in Betracht gezogen. Er wird nach meinen Informationen aber auch nur in Stärken von 1-2 cm aufgebracht, die Dämmwirkung dafür ist relativ bescheiden im Verhältnis zu doch hohen Kosten. Dann kann ich auch eine dünne Dämmplatte anbringen! Wenn, würde ich dann doch lieber eine stärkere Dämmung bevorzugen!
    Das Thema Wärmebrücken ist nicht zu unterschätzen! Darüber und darunter im Gebäude sind Wohnungen. Ich vernachlässige deshalb die Dämmung des Fußbodens und der Decke (Stuck). Beim Auflager der Decke zum Fußboden (unten) und beim Auflager der Decke zum Stuck (oben) habe ich eine lineare Wärmebrücke. Aber was ist die Lösung? Auch Fußboden und Decke (mit Stuck) komplett dämmen?
    Was macht man mit den Übergängen zu den Innenwänden? Lassen oder unschöne Dämmkeile? Je mehr ich die Außenwand innen dämme, um so größer wird der Temperaturunterschied zum Anschluss der ungedämmten Innenwand!
    Einen zugelassenen Energieberater hatten wir da, aber das ist ein anderes Thema.
    Freundliche Grüße
     
  12. #12 Hercule, 15.02.2023
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    Von Isover gibt es dafür entsprechende Lösungen. Macht man eine hohe Dämmdicke (z.B. 20cm) hat man die Wärmebrücken in den Ecken auch gut entschärft.
    Ich würde aber zwischen Folie und Gipskarton immer eine Installationsebene einplanen für Stromleitungen.
    Ein Holzständer mit Holzquerlattung kann da ggf sinnvoller sein als Metallständer wie auf dem Bild gezeigt.

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