Welche Steingröße für Stützmauer / Trockenmauer?

Diskutiere Welche Steingröße für Stützmauer / Trockenmauer? im Außenanlagen Forum im Bereich Rund um den Garten; Hallo liebes Bauexperten-Forum, wir haben vor ein paar Jahren ein Haus gekauft und wollen nun den Garten umgestalten. Wir haben leichte Hanglage...

  1. #1 Steffiii, 23.04.2024
    Steffiii

    Steffiii

    Dabei seit:
    23.04.2024
    Beiträge:
    4
    Zustimmungen:
    0
    Hallo liebes Bauexperten-Forum,

    wir haben vor ein paar Jahren ein Haus gekauft und wollen nun den Garten umgestalten.

    Wir haben leichte Hanglage (2,07m Gefälle auf 26m Länge) und wollen diesen Hang nun mit einer bzw. zwei Trockenmauern abfangen.

    Grundsätzlich gibt es zu dem Thema ja viele Beiträge und Infos, aber leider finde ich nichts was mir weiterhilft bezüglich der notwendigen Steingröße.

    Unser Plan: Wir möchten den Garten in zwei Ebenen aufteilen. Erste Ebene mit Terrasse schließt am Haus an, dann kommt eine Stützmauer (nach unten) mit einer Höhe von 0,80m und dahinter der „Senkgarten“. Zur Straße hin kommt eine zweite Mauer i.H.v. 1,20m, 10,5m lang. Somit wären die knapp 2 Meter Höhenunterschied abgefangen. Gerne würden wir alles in Eigenleistung machen.

    Nun haben wir schon mit verschiedenen Profis gesprochen und jeder behauptet was anderes bezüglich der benötigte Steingröße für dieses Vorhaben. Vielleicht könnt ihr mir da weiterhelfen…

    Welche Größe sollten die Steine haben (fränkischer Muschelkalk) für die Höhe der Mauern? Reichen 20er/25er Steine? Oder müssen wir deutlich größer gehen Richtung 30er/40er? Diese könnten nur noch mit Bagger gehoben werden, was wir uns nicht so richtig zutrauen…

    Vielleicht hilft diese Zusatz-Info noch: Aktuell wird das Grundstück seitlich durch eine Trockenmauer (20er/25er Muschelkalk) abgefangen (21m lang, Höchster Punkt 1,50m). Stellenweise wölbt sich diese nach außen, was jedoch aus unserer Sicht daran liegt, dass die Vorbesitzer die Fichtenhecke und eine Kiefer direkt (!!) an die Mauer gepflanzt haben und die Wurzeln sich Platz gemacht haben. Ich denke mit etwas mehr Pflanz-Abstand stünde die Mauer noch einwandfrei und wir müssten sie nicht sanieren.

    Wer bis hier drangeblieben ist: danke fürs lesen ;) ich würde mich freuen über die eine oder andere hilfreiche Info :)
     
  2. #2 WilderSueden, 23.04.2024
    WilderSueden

    WilderSueden

    Dabei seit:
    26.11.2022
    Beiträge:
    707
    Zustimmungen:
    365
    Ort:
    Westlicher Bodensee
    Ich habe unsere Mauer aus Muschelkalk Quadern 15-25/15-25/30-50cm gebaut. Das lässt sich noch alleine mit Muskelkraft bewegen, die größeren Steine sind aber schon recht grenzwertig. Ich würde die Sortierung nicht noch einmal nehmen, da tendenziell zu schwer. Man darf auch den Aufwand bei der /Nachbearbeitung nicht unterschätzen. Die Quader sind halt nur grob Quaderförmig, bei fast jedem Stein muss man noch mit dem Stemmeisen oder Bossierhammer was wegklopfen, damit die ordentlich aufeinander sitzen. Das kostet richtig Zeit und du bewegst dann so einen 50kg Stein 5 Mal bis der sitzt. Wenn ich nochmal eine Trockenmauer bauen würde, dann mit einer kleineren Sortierung und gleich unregelmäßig.

    2m Höhenunterschied auf einmal ist für einen Laien ohne Erfahrung definitiv zu viel. 1m ist OK (sofern die Mauer nicht direkt das Haus stützt), mehr würde ich ohne Erfahrung nicht machen. In der Theorie hört es sich recht trivial an. In der Praxis ist es gar nicht so einfach, die einzelnen Steine mit ordentlich Kontakt und ausreichend Neigung nach hinten zu verlegen. Ich würde an eurer Stelle auf jeden Fall zwei Mauern machen und die 4-5m auseinander. Ordentliche Hintermauerung und Hinterfüllung nicht vergessen. Bepflanzung ist an sich ok, aber nicht mit Gehölzen.
     
  3. #3 Steffiii, 23.04.2024
    Steffiii

    Steffiii

    Dabei seit:
    23.04.2024
    Beiträge:
    4
    Zustimmungen:
    0
    Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht @WilderSueden

    Die erste Mauer soll einen Abstand von 6,5m zum Haus haben. Dann folgt die zweite Mauer mit 4m Abstand zur Ersten.

    Uns wäre ein kleineres Format auch lieber, aber die Frage ist ob dann eine Hinterfüllung mit Schotter bzw. Mineralbeton (0/32) (lagenweise verdichtet) ausreicht? Oder müssten wir dann auf Einkorn-beton o.ä. ausweichen? Das würden wir nur ungern machen…
     
  4. #4 Steffiii, 23.04.2024
    Steffiii

    Steffiii

    Dabei seit:
    23.04.2024
    Beiträge:
    4
    Zustimmungen:
    0
    Sorry, ich glaub da hab ich nach meinen zahlreichen Gesprächen mit diversen Gala-Bauern was durcheinandergeworfen….

    Mit Hintermauerung ist die „Hinterfüllung“ mit weiteren mittelgroßen und kleineren Steinen gemeint um auf die erforderliche Dicke und Stabilität der Mauer zu kommen, richtig? in den oberen Lagen dann auch Schotter möglich, oder?

    Das wurde mir bisher nie so angeboten von Gala-Bauern, sondern „nur“ eine Hinterfüllung mit Einkorn-Beton bei Verwendung von 20er Steinen. Hat das nur Kosten-Gründe (geht schneller) oder dient das auch der Stabilität?
     
  5. #5 WilderSueden, 23.04.2024
    WilderSueden

    WilderSueden

    Dabei seit:
    26.11.2022
    Beiträge:
    707
    Zustimmungen:
    365
    Ort:
    Westlicher Bodensee
    Hintermauerung sind weitere Steine, die von hinten in die Trockenmauer vermauert werden. Diese machen die Mauer dicker und schwerer. Unten sollte die Mauer etwa 1/3 der Höhe dick sein, nach oben hin kann sie schmaler werden. Die Hinterfüllung ist verdichteter Schotter. Der dient vor allem dazu, Wasser und damit Frost aus der Mauer fernzuhalten.
    Beton hat bei einer Trockenmauer nichts zu suchen. Der große Vorteil einer Trockenmauer ist ja eben, dass sie flexibel ist und bei Frost etwas nachgeben kann. Ein starres Bauwerk mit Beton müsste dagegen frostsicher gegründet werden. Die Konstruktion einer "Trockenmauer" mit Einkornbeton als Hinterfüllung ist mir neu, besonders sinnvoll erscheint sie mir nicht.
     
  6. #6 Steffiii, 23.04.2024
    Steffiii

    Steffiii

    Dabei seit:
    23.04.2024
    Beiträge:
    4
    Zustimmungen:
    0
    Der Groschen ist gefallen!

    Wie du sagst, muss der Mauersockel ja 1/3 der Höhe betragen und deshalb bin ich irgendwie davon ausgegangen, dass auch das Format der Steine größer sein muss. Bei 1,20m Höhe eben mindestens 40cm dick.

    Aber wenn wir die Mauer mehrreihig aufbauen, dann kann ich das Format der Steine ja prinzipiell frei wählen. Solange die Sockelbreite/ das Fundament stimmt, wir mit genug Anzug/Anlauf arbeiten und genügend Durchbinder-Steine einbauen. Richtig?
     
  7. #7 WilderSueden, 24.04.2024
    WilderSueden

    WilderSueden

    Dabei seit:
    26.11.2022
    Beiträge:
    707
    Zustimmungen:
    365
    Ort:
    Westlicher Bodensee
    Genau. Mit unregelmäßigen Steinen fehlt mir die Erfahrung, aber das wäre die Theorie.
    Wie gesagt, als Laie ohne Erfahrung würde ich möglichst nicht über 1m gehen und das Thema Steinbearbeitung nicht unterschätzen.
     
Thema:

Welche Steingröße für Stützmauer / Trockenmauer?

Die Seite wird geladen...

Welche Steingröße für Stützmauer / Trockenmauer? - Ähnliche Themen

  1. Maximale Steingröße im Beton

    Maximale Steingröße im Beton: Ich baue gerade ein Wohn- und Gästehaus auf der brasilianischen Insel auf der ich lebe (www.fernando-de-noronha.info). Das Haus hat eine...