Gebäudeabdichtung richtig erstellen

Diskutiere Gebäudeabdichtung richtig erstellen im "Bautenschutz" Forum im Bereich Altbau; Moin moin zusammen, Ich hab ein Efh aus dem Jahr 1977 wo auf 2 Wänden die Abdichtung neu muss. Auf Wand 1 ist im unteren Bereich gar keine...

  1. Sjard

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    Moin moin zusammen,

    Ich hab ein Efh aus dem Jahr 1977 wo auf 2 Wänden die Abdichtung neu muss.

    Auf Wand 1 ist im unteren Bereich gar keine Abdichtung und noch nichtmal Putz vorhanden und auf Wand 2 ist Putz und ein Bitumenanstrich der aber leider ein gutes Stück unterhalb des Pflasters endet. Siehe Bilder.

    Meine Fragen nun:

    - Muss der alte Putz komplett ab oder müssen nur die Losen stellen ab, sodass ich dann die neue Abdichtung drüber schmieren kann?

    - Muss auf Wand 1 der untere Bereich wo kein Putz ist noch verputzt werden vor der Abdichtung?

    - Bei Wand 1 ist ein schönes Fundament wo ich unten eine Hohlkehle erstellen würde.
    Bei Wand 2 ist das Allerdings etwas schwierig da es vom Fundament sehr buckelig ist. Ist das ein Problem die Hohlkehle fehlen zu lassen?

    - Welches Material würdet ihr empfehlen?
    Ich hatte an D24 von Weber oder MBK2+ von Remmers gedacht.

    -Muss ein flies eingearbeitet werden? Welche Vorteile hat das und ab wann ist es zu empfehlen?

    Vielen lieben Dank im Voraus.
    Mit freundlichen Grüßen

    IMG_5432.jpeg IMG_5431.jpeg IMG_5429.jpeg IMG_5430.jpeg
     
  2. #2 Bromm Edmund, 16.04.2024
    Bromm Edmund

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    Frage was ist im Keller für eine Nutzung vorgesehen?
    Und wie hoch steht das Wasser?
     
  3. SIL

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    Hier stellt sich eher die Frage du hast komplett ausgeschachtet ? Alle Seiten ? Schon eine recht mutige Aktion !
     
  4. #4 chris84, 17.04.2024
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    Da ist doch nur das Mauerwerk frei gelegt ?! Oder sehe ich das falsch?
    Ist da überhaupt ein Keller drunter? Wo genau verläuft denn die Mauersperrbahn?
     
  5. Sjard

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    Hallo, danke für die Antworten.

    Das ist das Kellergeschoss wo sich zum Teil einen kleine Einliegerwohnung befindet. Also in den Räumen der angrenzenden Außenwände.


    2 Seiten vom Haus ca. 40cm tief damit das Mauerwerk trocknen kann, ja. Warum ist das Mutig?
    Die anderen beides Seiten sind ca eine Etage tiefer im Erdreich. Sprich auf der anderen Seite vom Haus gehe ich eine Etage höher ebenerdig in den Garten.


    Gute Frage. Also die Oberkante fertiger Fußboden ist in etwa auf der gleichen Höhe wie außen das Pflaster. Man sieht ja die Abdrücke vom Pflaster and der Wand. Zumindest bei ca der Hälfte vom Haus. Die andere Hälfte vom Haus ist im Hang gebaut sodass der Keller dort nicht freiliegt.
    Innen ist ein Estrich verlegt, Schwimmend. Insgesamt mit Dämmung ca 9-10 cm.
    Von den Abdrücken der Pflastersteine außen bis zum Fundament sind es ca 40 cm. ( Nicht überall. grade an Wand 2 ist es ja sehr holperig und teilweise nur 15cm)

    Die Mauersperrbahn ist die Horizontale Teerpappe in der Wand?
     
  6. BaUT

    BaUT

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    Vor der Arbeit kommt die Planung!
    1. Schadensanalyse bzw. Bauwerksdiagnostik (Wo ist was nass? Wo sind welche Altabdichtungen vorhanden? Gibt es Grundrisse und Schnitte?)
    2. Welche Wasserbeanspruchung liegt vor?
    3. Planung welche Abdichtungen sind zu erneuern? Welche Materialien passen zusammen?
     
  7. #7 chris84, 17.04.2024
    chris84

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    Einspruch Euer Ehren ;)
    Das ist zwar grundsätzlich richtig, aber bei derartigen Gebäuden ist oft eine umfassende Sondierung der Lage erforderlich, um überhaupt planen zu können.

    Ich habe bei mir hier auch 2-3 Löcher gemacht zum sondieren und dann geplant. Am Ende sah es dann an vielen Stellen doch ganz anders aus, und ich musste meine Planung in Echtzeit anpassen.

    Was aber als Planung extrem hilfreich wäre: Schnitte von allen relevanten Gebäudeteilen mit allen Informationen, die bis jetzt vorliegen. Die kann und sollte man auch bereits erstellen, bevor man den Spaten in die Hand nimmt (wenn sie nicht schon vorliegen).

    Das Mauerwerk bis zum Fundament freizulegen halte ich dann als vorbereitende Maßnahme zur Detailplanung erstmal für grundsätzlich tauglich, um Grundlagen für die Planung zu schaffen. Der m.E. nächste notwendige Schritt für die Detailplanung ist die Sondierung der o.g. Mauersperrbahn.
    Richtig. Die sollte eigentlich zumindest zwischen Fundament und Mauerwerk sein. Idealerweise eine weitere Lage auf Höhe des Rohbodens (Boden unter dem Estrich im Inneren).
     
  8. Sjard

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    Sooo also um kurz zu erläutern. Wir hatten um Weihnachten rum plötzlich in der der Hälfte der Einliegerwohnung Wasser stehen welches von Außen kam, soviel war klar. Ca. 1/2 cm über Okff. In unserem Schuppen sprudelte Wasser aus den Pflastersteinen ( Bei Wand 1). Und in der Einfahrt ( Bei Wand 2) Stand das Grundwasser 1cm unter den Pflastersteinen. Im Normalfall ist das Grundwasser wesentlich tiefer als zu diesem Zeitpunkt. Ich habe ein 75cm tiefes Loch gegraben was bislang nicht nochmal wasserführend war.
    Wir bestellten eine Fachfirma diese uns dann eine Trocknung vom Estrich empfahl. Dies wurde dann so ausgeführt.
    Um zu sehen wo das Wasser her kam buddelte ich aber erstmal ein Loch an der Hauswand im Schuppen (Wand1) und sah das dort die Abdichtung fehlte. Um zu sehen ob das überall der Fall ist buddelte ich alles auf. Bei wand 2 war es dann ähnlich, nur es teilweise die Abdichtung gab.
    Zudem wollte ich dadurch vermeiden das die Wände sich noch weiter mit Feuchtigkeit aufsaugen und das die Wände besser bzw Überbaupt abtrocknen können.

    Welche Wasserbeanspruchung vorliegt weiß ich nicht. Wie gesagt… ein Haus von 1977 welches wir vorletztes Jahr erst gekauft haben. Der Nachbar hatte auch Wasser im Keller (der Keller ist ca 2 Meter tiefer im Erdreich) und sagte das wäre seit 77 das erste mal gewesen.
    Wir planen aber trotzdem in diesem Zuge an beiden Wänden eine Drainage zu installieren.

    So das war bis dahin der „Plan“. Ich weiß es ist etwas mehr learning by doing aber gut… ich bin ja auch kein Profi.

    Thema Mauersperrbahn sieht man auf dem Folgenden Bild ganz gut.

    Im Anhang alle relevanten Pläne.

    Danke vorab und lieben Gruß

    IMG_0975.jpeg IMG_0976.jpeg IMG_0977.jpeg
     

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  9. Sjard

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    IMG_0978.jpeg IMG_0980.jpeg
     

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  10. #10 SIL, 17.04.2024
    Zuletzt bearbeitet: 17.04.2024
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    Das ganze nennt sich abschnittsweise, es jetzt nicht ersichtlich wie tief du generell noch ausheben willst , es gilt auch den Niederschlag respektive die wasserführenden Schichten zu beachten , du kannst natürlich auch einigen Vorschlägen hier im Forum folgen und komplett bis zum Fundament ausheben , da du eine Drainage verbauen willst , musst eh tiefer hier solltest du dir deine Abschnitte sorgfältig planen.
    Generell das ganze alte Zeug ab , dann würde ich einen Putz aufziehen, ggf Haftgrund und dann reaktive 2k Beschichtung mit Vlies aufziehen , überlegenswert wäre auch der Einbau von Peri zumindest im Bereich ca -1 m GOK und den üblichen Schnack dazu wie Noppenbahn Kies etc anbei die Lichtschächte noch ok? Im Bereich Souterrain natürlich bis zur Sohle dämmen und wo leitest du deine Drainage ein ?
     
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  11. Sjard

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    Hey danke für deine Meinung.
    Wie gesagt haben wir jetzt an den 2 Seiten bis auf das Fundament ausgeschachtet. Sieht man auf den Bildern eigentlich auch ganz gut.

    Perimeterdämmung wollen wir tatsächlich drauf verzichten. Ich denke die 40cm Bodenbedeckung machen den Kohl jetzt nicht wirklich fett oder? Wir haben in der Einfahrt leider eh schon so wenig Platz… da brauchen wir jeden cm .

    Noppenbahn zum Schutz für die Reaktivabdicbtung kommt rein. Welche mit welchem Fließ würdet ihr empfehlen? D24 mit Glasfasergewebe?

    Die Drainagen werden mittels Pumpen in nen Bach gepumpt

    Lieben Gruß
     
  12. SIL

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    Superflex D24 bleib im System gibt es Glassseidengewebe und falls Putz kommt Spritzbewurf auch von Weber,tec , Noppenbahn mit Gleitfolie da muss es kein von Produkt von Weber sein.
    Haftgrund/Brücke ist bei Bestand notwendig nimm auch von Weber sind alles xx.sys Produkte, die beraten dich auch dazu falls du Fragen hast oder dein Baustoffhändler.
    Ist die Frage ob du später Fassadendämmung vornimmst und wo du energetisch hin willst , das können wir nicht beurteilen.
     
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  13. #13 VollNormal, 19.04.2024
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    Einleitgenehmigung ist vorhanden?
     
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  14. #14 chris84, 19.04.2024
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    hier noch das passende Gesetz dazu: WHG - nichtamtliches Inhaltsverzeichnis
     
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  15. #15 simon84, 20.04.2024
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    Das würde mich sehr wundern wenn eine Erlaubnis erteilt wurde, da es doch ohne Probleme möglich ist das Haus entsprechend baulich abzudichten
     
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